Mit und ohne Fingernägel, das ist immer ein Thema - wiewohl im Vergleich zu wirklichen Nägelspielern bin ich wohl eher immer ein Fingerkuppenspieler mit Nagelunterstützung - egal.

Von Zeit zu Zeit muss ich leider meinen Fingernagel am Mittelfinger komplett roden (und damit die anderen auch), weil der Nagel sich gerne spaltet, oder der Zeigefingernagel bricht seitlich ein.
Für mich ist das mittlerweile keine Katastrophe mehr, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass man sich sehr schnell gewöhnt.

Allein, wenn der Daumen ohne Nagel dasteht geht es gar nicht!
Ich glaube nicht, dass Du extra Unterricht dafür brauchst.

Noch ein Hinweis, der vielleicht helfen könnte: mein Lehrer achtet darauf, welche mehr oder kreisförmige Bewegung die i m a Finger vollführen, und es gibt hier einige Möglichkeiten, den Ton zu ändern, auch bei Nagelanschlag ist es ja bekanntlich sehr wichtig, in welchem Maß die Kuppe an der Tonformung beteiligt ist.

Warum spielt jemand Gitarre mit langen Nägeln ?

Mein über das Nagelbett herausragender Fingernagel ist bei i m a 2-3mm, p spiele ich ohne Nagelanschlag ... die Langnagelspieler:innen werden sich hier sicher bald melden und die Frage beantworten 😅

Zitat von jozef im Beitrag #10

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Warum spielt jemand Gitarre mit langen Nägeln ?

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Mal eine Frage von einem Unwissenden der aber auch Gitarre lehrt, inwieweit unterscheidet sich denn der Unterricht zwischen einem Kuppenspieler und einem Nagelspieler?
Wird da andere Literatur oder andere Übungen gespielt?

Die Anschlagstechnik der rechten Hand beim Diskant ist deutlich anders. Die Finger werden mehr seitlich unter die Saiten geführt und die Saiten werden dann mehr von unten angehoben, bevor sie an der Kuppe abgleiten.

Bei mir ist der Fingernagel des Daumens lang. Die anderen Nägel sind schön glatt, sodass die Saite mühelos auf der rechten Seite abspringt. So klingt meine Gitarre perfekt. Allein mit die Fingerkuppen spielen braucht fiel mehr Kraft und dann hat mann oft ein dumpfes undurchsichtiges Klangbild .

da würde ich teilweise wiedersprechen.
Der dumpfe klangt kommt vorallem zustande wenn auf normalen Nylon Saiten mit glatter oberfläche gespielt wird, was ja nicht historisch ist für diese Technik
Darmsaiten mit Kuppe klingen im Vergleich erstmal sehr spitz und schrill, man muss die Technik abändern um die Saiten zu zähmen. Wenn das gelingt haben sie jedoch einen sehr warmen fundamentalen Ton der aber trotzdem an Leuchtkraft nicht einbüßt. Je dünner die Saite desto heller klingt sie, dadurch trennt sich die hohe Saite von Haus aus sehr gut ab.
Was die kraftübertragung der Kuppe angeht gebe ich Recht! Jedoch gibt es auch hier Abhilfe zb. Kolophonium. Andere schaffen es auch mit Nagel gut zu klingen (trepat).
Ich persönlich habe es ein paar Jahre gemacht ohne Kuppe, hatte grade mit dicken rectified Nylon Saite (raue Oberfläche) sehr angenehme Ergebnisse und aus Erfahrung kann ich sagen die Projektion im Konzert ist nicht zu vergleichen.
Ich empfehle jedem mal es zu probieren

Zitat von jozef im Beitrag #16

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Allein mit die Fingerkuppen spielen braucht fiel mehr Kraft und dann hat mann oft ein dumpfes undurchsichtiges Klangbild .

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Man(n) braucht halt nicht mehr Kraft, sondern eine andere Technik. Sonst klappt es nicht.

Also ich wage mich mal aus dem Fenster und sage: auf unserem Niveau ist das alles viel zu kompliziert und viele der in diesem Thread gemachten Aussagen müssten m.E. mindestens die Hand(gelenk)-/Fingeranatomie des Einzelnen betrachten.
Ich habe es bei mir mal analysiert vor dem Hintergrund, verstehen zu wollen, warum das Thems für eiinige eine so hohe Relevanz hat. Anatomisch kann ich beim Daumen nur Kuppe spielen, mein Nagel kommt selbst mit Länge nicht in mal die Nähe der Saite. Den I und m Finger spielen ich links mit Nagelrampe. Den a Finger rechtsseitig. Gerade dort hat sich über die Jahre Hornhaut gebildet, so dass ich gar nicht weiß, was primär klangerzeugend ist.

So, das mal bis hierher. Ich habe eine 30 Jahre alte Vespa und schraube da noch selbst. Und einen Balkon, bei dem ich jährlich daran arbeite einen kleinen Dschungel draus zu machen

All das passiert ohne Haushaltshandschuhe, weil ich es mag, alles mit dem ganzen Gefühl meiner Hand zu machen.
Ab und an bricht mal einer ab. Ich ärgere mich dann vor allem, weil ich die anderen etwas anpassen /kürzen muss. Ich merke dass das Klangerlebnis etwas weniger brillant ist, das ist aber schon alles und meistens mit dem ersten nachgewachsenen Nagel mm wieder wieder besser.

Ich kann von daher schwer nachvollziehen, was am Kuppenspiel geteacht werden muss, wenn man auf Hoby Niveau spielt. Ist es nicht sogar so, dass man sich - so wie ich vorgehend - alles offenlässt?
Klar ist: das vorhandene Material (Kuppe der Nagel) muss entsprechend gepflegt/ präpariert sein für die Klangerzeugung.

Oder habe ich etwas nicht verstanden?

Grüße Kerstin