Ich habe auf meiner neu erworbenen Gebrauchten die Saiten gewechselt und festgestellt, dass die vorher eigentlich noch relativ gut beweglichen Mechaniken - maßgeblich die der 1. und 2. Saite - nur noch mit größerer Kraftanstrengung zu bewegen sind. Ein Tröpfchen Maschinenöl hat nur wenig Wirkung gezeitigt. Wie kann es zu so einer plötzlichen Verschlechterung kommen. Kann es sein , dass sich die Wellen durch übermäßige Bewegung verkannten? Kenn mich da nicht so aus. Sind meines Erachtens jetzt auch keine sehr hochwertigen. Siehe Bild.
Danke, das könnte tatsächlich der Fall sein.....muss sowieso nochmal alle Saiten lockern, da der Sattel nicht mehr richtig positioniert ist. Da kann ich die beiden Saiten dann vernünftig aufziehen. ich hoffe, das war das Problem.
Gruß Michael
P.S. hat geholfen! Allerdings sind die Mechaniken tatsächlich insgesamt nicht so dolle. Da beisst die Maus keine Saite ab...
Wer hat die Gitarre hergestellt: Marke?.der Sattel ist aus Kunststoff was auf eine eher günstige Gitarre hinweist. Am.besten wäre, dir Mechaniken auszubauen und im Leerlauf zu testen. Da kannst du auch sehen, wo evtl etwas locker sitzt usw.Die weißen Wellen würde ich etwas mit Graphit pulver bestäuben, damit sie im Holz gut laufen.
Ich bleibe dabei! Das sind keine Billigmechaniken. Die Wellen sind zwar nicht gelagert, aber mit den geschraubten Knöpfen wären sie mindestens auf dem Niveau Gotoh 35G1600 anzusiedeln, ggf. sogar Fusteros, die es in unterschiedlichen Ausführungen zu der Zeit noch gab. Wenn du eine Mechanik mal probeweise abschraubst und auf der Unterseite der Grundplatte „Made in Spain“ eingestanzt ist, sind es Fusteros. Bei meiner 2006er Sanchis waren z.B. Fusteros verbaut, die ziemlich ähnlich aussahen!
Da die Wellen ansonsten ziemlich gut eingepasst zu sein scheinen, hilft es meisten, wenn man die die Löcher fur die Wellen mit Bienenwachs o.ä. einreibt. Ansonsten empfiehlt es sich bei solchen Mechaniken wenige Windungen aufzuwickeln und die möglichst zu Außenseite des Kopfes.
@Karel: An welchem Indiz machst du fest, dass ein Plastiksattel vorliegt? Die Gitarre hat zweifelsfrei ein Ebenholzgriffbrett. Da wäre ein Plastiksattel selbst für Spanier ein Sakrileg.
Zitat von Harald im Beitrag #7@Karel: An welchem Indiz machst du fest, dass ein Plastiksattel vorliegt? Die Gitarre hat zweifelsfrei ein Ebenholzgriffbrett. Da wäre ein Plastiksattel selbst für Spanier ein Sakrileg.
Gruß Harald
Bei den E1- und E6-Saiten ist nach innen in Richtung Kopf jeweils eine bogenförmige Aussparung zu sehen. Kenne ich von Knochen so nicht, wäre für mich auch ein Indiz für Kunststoff.
Danke für den Hinweis! Bei extremer Vergrößerung erkenne ich zwei kreisrunde Vertiefungen zwischen E6 und A5 bzw. E1 und B2, was für Spritzgussteile typisch ist! 🫣
Genauer ist es eine kreisförmige Prägung, das haben die Plastikteile oft. Aber der Sattel muss nicht original sein, zumal er in einer Nut zum Kopfplattenfurnier sitzt. Das haben Billiggitarren nicht.
Und früher haben es sich viele leicht gemacht und ein Standardteil verbaut. Das war nicht sooo selten und in Manufakturen üblich, auch bei den höherpreisigen Gitarren.
Dafür würde auch sprechen, dass bei eben jener extremen Vergrößerung erkennbar ist, dass der Sattel auf der Bassseite zur Kopfseite hin nicht anliegt. Da dies auf der Diskantseite jedoch der Fall ist und ein Plastiksattel i.a. eine rechteckige Grundfläche hat, spricht einiges dafür, dass die Sattelnut zur Diskantseite hin konisch zuläuft. Nicht unbedingt ein „Billig-Feature“! Würde ich umgehend durch einen gut eingepaßten Knochensattel ersetzen bzw. ersetzen lassen!
Harald ist unser absoluter Mechanik-Experte, ich würde ihm nie widersprechen wollen 😁. Ich habe derartige sehr ähnliche Mechaniken bereits auf mehreren meiner Gitarren gehabt. Ja, die Schnecken haben eine feste Einfassung, deswegen sind es keine absoluten Billigmechaniken, diese haben oft lediglich eine halbrunde Einfassung (hatte ich leider auch schon bei meiner Yairi...). Nach meiner Erfahrung funktionieren diese Mechaniken ganz ok. Es sind No Name Mechaniken, die die Hersteller irgendwoher günstig beziehen nach mM. Es sind aber keine Fusteros, dafür ist die Oberfläche einfach zu billig gestaltet. Bei aller Kritik an der Mechanik der Fusteros, gestaltet sind sie immer sehr schön und künstlerisch, was ja auch ihr großes Plus ist. Ich habe mal ein Bild der originalen Fusteros meiner Friederich von 1966 beigefügt, da sieht man den Unterschied.
Man sollte beim Aufwickeln so wenig Saitenmaterial auf die Welle bringen wie möglich. Also, die neue Saite ganz durchziehen, ein wenig spannen und dann hochdrehen.
Zitat von Manfred im Beitrag #13Man sollte beim Aufwickeln so wenig Saitenmaterial auf die Welle bringen wie möglich. Also, die neue Saite ganz durchziehen, ein wenig spannen und dann hochdrehen.
Wir hatten ja schon einige Videoanleitungen hier im Forum zum Aufziehen von Saiten. Du hast recht, zu viele Saitenwindungen sollte man nicht machen, da dann eine stabile Stimmung sehr lange dauert und evtl. hängt Michaels Problem ja auch damit zusammen. In manchen Videos wird dies mE auch nicht richtig dargestellt. Aber es gibt nach mM ein Optimum, 3 Windungen im Diskant und 2 Windungen im Bass sollte es schon sein. Wieviele Windungen genau macht jeder/jede nach eigenem Gutdünken, nur zuwenige oder zuviele sind nicht zuträglich.
Bei den Fusteros hat sich mit der Zeit so einiges getan. So ästhetisch schön wie bei Peters Friedrich waren nur die Top-of-the-Line Ausführungen. Demgegenüber war ihre Funktionalität nie unbestritten.
Die Fusteros meiner 2006 gebauten, ehemaligen Spanierin sahen da mit ihrer geprägten Grundplatte schon deutlich profaner aus.
Nachdem ich noch ein bisschen weiter recherchiert habe, tippe ich jedoch eher in Richtung Gotoh Classic Regular Serie oder eine Kopie derselben. Auch wenn die Prägung der Grundplatte heutzutage etwas anders ist, deuten Knopftyp und Befestigung, die Hülse und die zentrisch angeordneten Befestigungslöcher darauf hin!? Bei Fusteros sind die immer näher zur Schnecke angeordnet.
Noch einen weiteren Tip für schwer laufende Mechaniken mit Wellen ohne Lagerung. Die schwarze Befestigungsschraube, mit der das Zahnrad auf der Welle befestigt ist, etwas lockern, so dass sie nur noch ganz leicht angezogen ist. Damit wird Spannung vom Schneckengetriebe genommen, die entsteht, wenn die Welle innen am Kopf nicht richtig aufliegt und Zahnrad und Welle bombenfest verschraubt sind. Das erhöht zwar etwas das Spiel, aber sie sollte sich leichter drehen lassen.
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09.05.2025 20:39 (zuletzt bearbeitet: 09.05.2025 20:41)
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