habt ihr schon Erfahrungen mit Gitarren von Wolfgang/Oscar Teller gemacht? Wenn ja – wie klingen sie für euch?
Mir ist kürzlich eine vollmassive Wolfgang Teller-Gitarre „zugeflogen“, gebaut vor etwa 30 Jahren. Sie ist in einem neuwertigen Zustand. Es handelt sich „nur“ um ein Einstiegsmodell, Decke aus Fichte, Boden und Zarge sind aus Ahorn. Meine Erwartungen waren daher eher zurückhaltend – zumal mich Klangproben auf YouTube von seinen Top Modellen nicht wirklich überzeugt hatten.
Also: neue Saiten drauf, die alte Plastik-Stegeinlage gegen eine aus Knochen ersetzt. Und dann kam die Überraschung. Mein Eindruck: Whoaa! Ein voller Klang, kräftige Bässe – und vor allem: Obertöne ohne Ende! Ich hatte kürzlich eine spanische Gitarre in der 2.000 €-Klasse in der Hand – aber diese hier übertrifft sie mühelos.
Die Korpusresonanz liegt bei A, laut meinem Kumpel hat sie eine recht harte Decke.
Für mich ein echter Glücksgriff. Jetzt verstehe ich, warum vor allem die höherpreisigen Teller-Modelle auf dem Gebrauchtmarkt so gefragt sind. Hoffentlich finde ich irgendwann mal auch sein Topmodell…
Gratulation! Teller Gitarren werden recht häufig angeboten, in verschiedener Qualität. Soweit ich sehe, sind die noch nicht überteuert. Und: auch ich habe bei alten einheimischen Gitarren, dh 40+, gemerkt, dass man in diesem Segment richtig gut ! klingende Instrumente finden kann. So hat zB eine einfache Edelton Gitarre der 1950er mit Fichte massiv Decke und Ahorn laminiert Korpus einen wirklich klasse Klang. Literatur des 19. Jahrhunderts klingt auf ihr wunderbar.
Dankeschön. Ich hatte echt Glück. Für die klangliche Qualität ist diese ein Schnäppchen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Gitarren seines Einstiegmodells so gut klingen. Sonst wären sie echt sowas von Geschenk!
Ich habe ebenfalls einen Teller Bass, B34, aus den 80s, und eine Primgitarre, 7/A, von etwa 1965, beide gebraucht gekauft. Den Bass finde (nicht nur) ich sehr ordentlich, ebenfalls bässer als den Hellweg und auch als der Bass eines Oldenburger Gitarrenbauers (weiß nicht mehr, wer) der Musikschule, und er setzt sich - entgegen den Erwartungen des Dirigenten, auch im Gitarrenorchester ohne Verstärkung durch (und auch in der Musikschule als Begleitung der Geigen). Und ist wohl lauter als der "sagenumwobene" Tacoma Thunderchief (den ich auch habe). Die Primgitarre ist imho auch sehr gut (Fichte / Ahorn massiv, Ebenholz), mein Lieblingsinstrument bis (einschließlich) Bach. Die hier angebotene Oktavgitarre (Fichte/Ahorn) würde ich auch gerne noch anspielen; ich kann mir nach den Erfahrungen vorstellen, dass sie mir besser gefällt, als meine Hopf/Hellweg OG60 (Zeder/Palisander). (Aber ohne die Ohren meiner Frau geht das nicht.) Übrigens hat auch Mason Williams "Classical Gas" auf einer Teller eingespielt.
btw: Beide Instrumente sind im Klang sehr sensibel in Bezug auf die Saiten. "Lustigerweise" klangen günstige Lenzner/Fisoma auf dem Bass besser als die Hopf-Saiten. Auf der Primgitarre hatte ich Savarez und verschiedene Aquila, die alle zu einem sehr verschiedenen Ergebnis führten, ohne dass ich sagen könnte, welches mir besser gefällt.
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17.05.2025 13:29 (zuletzt bearbeitet: 17.05.2025 14:28)
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