Moinsen,
hat einer von euch Erfahrungen zu Jellinghaus Gitarren?!
Ich glaube ich hatte mal vor Jahren eine in der Hand und fand die echt ordentlich.

Bin nur etwas skeptisch das die aus China kommen.

Ich befürchte das mein Budget nicht für das reicht was ich gerne hätte.

Nur eine Gitarre kaufen weil da ein bekannter Name drauf steht ist auch nicht so mein Ding.

Die Gitarre sollte mich schon begeistern.


Würde mich freuen wenn ihr eure Erfahrung mit mir teilt.

LG Whiskey

Es kommt drauf an, welches Modell du meinst…? Die Torres Kopien?

Ja ich mein die Torres Modelle.

Ich habe neulich in Bordeaux eine Torreskopie von Jellinghaus gespielt. Ich habe noch nie eine Original Torres gespielt, kann von daher nichts darüber sagen, in welchem Verhältnis diese Kopie zum Original steht, aber ich persönlich fand sie ziemlich nichtssagend. Hübsch auf alt gemacht und ordentlich verarbeitet, aber tonlich eher etwas flach. Vor allem, wenn ich sie mit meiner Lars Jönssen Torres Kopie von SE114 vergleiche – das sind dann doch zwei verschiedene Welten.

Ich lese es auch immer wieder, dass sich nach anfänglicher Begeisterung bald eine gewisse Ernüchterung einstellt, aber vielleicht sind das nur Einzelstimmen. Ich hätte mir jedenfalls diese in Bordeaux nicht gekauft, auch nicht zu den alten Preisen, und jetzt kommt noch dazu, dass die Preise nach dem Tod von Jellinghaus wahrscheinlich anziehen werden.

Ich glaube nicht, dass es mit der Herkunft aus China zu tu hat, sondern eher damit, dass es dann doch Manufaktur- oder Fabrikgitarren sind, wo nicht der gleiche Aufwand auf individuelle Feinheiten der Hölzer aufgewendet werden kann oder wird.

Ich hatte auch ähnliche Erfahrungen - habe ein paar bei Siccas angespielt, mein Geschmack ist es nicht. Es kann natürlich an dem Exemplar liegen…

Ich glaub ich bleib bei
Meine ursprüngliche man Plan und spare auf eine Ramirez oder Congreras usw.
Einfach einen Klassiker.


Danke für eure Zeit

Ich habe Jellinghaus bzw. La Canada Torres Replicas im Besitz und habe auch andere angespielt, keine davon war schlecht, und eine, die, die Burghard bei Siccas getestet hat, ist richtig gut! Verarbeitet sind alle perfekt und liegen gut in der Hand. Freilich zielen diese Gitarren nicht auf den großen Ton ab, sie haben ja auch kleinere bodies als etwa Hanika oder Alhambra Gitarren. Ich denke, man soillte auch Torres-Fan sein, um wirklich Gefallen an diesen Instrumenten zu finden. Und letztlich ist es wie mit allen Gitarren: am besten ist, wenn man das Instrument ausgiebig probieren und mit anderen vergleichen kann.

Mehrere Schüler haben welche und ich besitze eine FE 17, Lieblingsgitarre von Tarraga und bin restlos begeistert, sie hält gut mit den Kopien arrivierter Gitarrenbauer mit und ist jeden Cent wert, auch die Kopien der Leona-Modelle sind sehr nahe am Original, ich habe die originale La Leona gespielt, die ist besser, aber die von Jellinghaus sind echt gut und ich habe mich in den vergangenen Jahren nicht daran sattgehört. Die Konzepte der Kopien sind unter Wolfgang Jellinghaus`Aufsicht entstanden, aber auch andere namhafte Bauer waren beteiligt, und was Robert schreibt kann ich überhaupt nicht bestätigen. Die Torres-Originale waren auch mehr auf absolute Klangschönheit, als auf "großen Ton" optimiert
Jörg

Ich habe auch keine absoluten Wahrheiten verkündet, sondern nur meinen persönlichen Eindruck geschildert.
Um so besser, wenn es Spieler gibt, die mit den Jellinghausgitarren glücklich sind - besser geht es nicht.
Man sieht daran schon, dass alles Schreiben und Reden über den Klang von Gitarren nicht viel hilft - so viele Ohrenpaare, soviel Wahrnehmungen. Wie schon Friedrich Engels schrieb "The proof of the pudding is in the eating"


Im übrigen können Torrestgitarren sehr wohl einen "großen Ton" haben, allerdings natürlich anders als größere Gitarren. Die Abgestrahlte Energie im Mittel-Hochtonbereich (und damit die Projektion) ist bei kleineren Deckenflächen größer als bei größeren. Es gibt da auch eine Formel, ich finde sie aber gerade nicht...

Ich spiele eine Flamenca Negra von Jellinghaus und bin glücklich mit Klang, Größe und Verarbeitung.
Alles andere ist mir zu theoretisch und immer subjektiv, weshalb ich keine Stellung beziehe.

Zudem fällt es mir mangels Fachkenntnis schwer, die Arbeit eines Luthiers solide zu beurteilen. Da ist es ehrlich total egal, ob ein alter Gitarrenbauer, ein Newbie wie unsere Jolanda, ein Hobby Bauer wie Burghard oder eben auch ein chinesischen Werker. Seht es mir nach, aber alle Theorie, jedes Vorspielen, Hören etc. kann doch nur minimal die kreative bauliche Leistung beurteilen, die Hölzer etc.pp.

Ich "sehe" bei solchen Fabrikwen (China) auch keine riesen Hallen a la BMW China, sondern eben kleine Manufakturen mit geregelten Abläufen, durchdachten Prozessen und halt einem Output/ Quartal > 1.
Auch meine ist in China gebaut, Qualitätskontrolle von Jellinghaus selbst.

Ich hätte auch immer Sorge was zu empfehlen, was halt dann Null den Vorstellungen des Fragenden entspricht. Einfach weil wir halt alle noch nicht einmal dieselbe Sprache sprechen.

Zur Ursprungsfrage: testen, anspielen so viel es geht, Notizen machen, ggf. noch den Lehrer oder einen Freund mitnehmen und fertig.

Herzlichen Gruß Kerstin

Zitat von Whiskey im Beitrag #1

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Moinsen,
hat einer von euch Erfahrungen zu Jellinghaus Gitarren?!
Ich glaube ich hatte mal vor Jahren eine in der Hand und fand die echt ordentlich.

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nochmal kurz zu Jellinghaus:
Die Werkstatt, in der die Replikas gebaut werden, hat mit der "Fabrik" nichts zu tun. Die bauen da in einer kleinen Meisterwerkstatt ähnlich oder besser wie manche spanische kleinsereien-Hersteller. Man kann chinesische Gitarrenbauer nicht in Bausch und Bogen verurteilen, nur weil sie preiswerter sind. Es gibt z.Zt. namhafte Bauer, z.T. von so prominenten Leuten wie z.B. Gerhard Oldiges ausgebildet, oder man denke an Ju Long Go (hoffentlich richtig geschrieben)....
Jörg

Yulong Guo baut tolle Instrumente. Ich habe neulich während der Trioprobe die Gitarre gewechselt, da stach die Yulong deutlich raus. 40 Jahre jünger …

Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #13

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nochmal kurz zu Jellinghaus:
Die Werkstatt, in der die Replikas gebaut werden, hat mit der "Fabrik" nichts zu tun. Die bauen da in einer kleinen Meisterwerkstatt ähnlich oder besser wie manche spanische kleinsereien-Hersteller. Man kann chinesische Gitarrenbauer nicht in Bausch und Bogen verurteilen, nur weil sie preiswerter sind. Es gibt z.Zt. namhafte Bauer, z.T. von so prominenten Leuten wie z.B. Gerhard Oldiges ausgebildet, oder man denke an Ju Long Go (hoffentlich richtig geschrieben)....
Jörg

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