Kerstin, du sprichst mir aus der Seele, danke. So ein Geschäft kannte ich auch. Hat zugemacht.

Bravo, Kerstin.
Noch dazu werden viele der übriggebliebenen Musikläden mit viel Herzblut betrieben und man wird zuvorkommend behandelt. Es ist auch schön, Musik in Notenform vorzufinden und sich vor Ort, aus der Partitur, eine Vorstellung von der Musik zu machen, so habe ich in frühen Jahren und auch heute noch Ausgaben gefunden, die mich sehr begeistern. Wenn man Musik nur aus den Internetmedien kennenlernt, findet man eher die Mainstream-Musi, die eh alle spielen und hat nicht die Chance, wirklich Neues zu entdecken, da schlummern in den Partituren noch Schätze. Außerdem kann man "hands on" auch die Qualität der Ausgaben hinsichtlich Fingersatz und Texttreue direkt beurteilen.
Jörg

Ein höherwertiges Instrument online zu kaufen halte ich für ungut. Ich muss ein Instrument anfassen, anschauen, anspielen, evtl. vergleichen. In der 500 € Klasse mag das online funktionieren, ab der oberen Mittelklasse geht das für mich gar nicht.

Hosen oder Schuhe muss ich doch auch im Geschäft anprobieren, das geht online nicht. Es sei denn, dass es einem völlig egal ist, wenn die Sendung einfach wieder retour geht. Mir ist es das nicht.

Ich gehe gerne in Läden und stöber in den Noten und das trotz der viel größeren Verfügbarkeit im Internet. Irgendwie ist das unmittelbarer. Wenn man dann noch in einem Laden wie der zupfgeige in Karlsruhe ist oder der nag un Wuppertal, wo auch teurere Gitarren verkauft werden, läuft man vielleicht auch noch anderen Kunden über den Weg , die nicht gerade nach einer Anfängergitarre suchen....schon alleine dafür ist es schön, wenn es nicht Präsenzgeschäfte gibt.

Gruß Sascha

Zitat von Peter im Beitrag #19

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Naja, das war aber eigentlich nicht der Punkt....

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Zitat von saitenklang im Beitrag #9

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Scheint mir dann eher nicht das was ich als einen typischen Musikladen ansehe wo eine Hanika 50, 52 oder 54 dann das “Flaggschiffangebot“ ist und der ansonsten noch mit diversen anderen Instrumenten handelt.

Davon gibt es nicht viele und da wo ich wohne in ein paar hundert Kilometern keine.

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Da ich viele Jahre in einem Musikhaus gearbeitet habe, habe ich vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge.

Ein Musikhaus ist mehr als nur ein Geschäft.
Es ist ein Ort an dem man andere Musiker trifft mal Quatschen kann, Fragen stellen kann, sich inspirieren lassen kann.

Ohne die Geschäfte hätten viele Hersteller kaum eine Basis um ihr Portfolio anbieten zu können.
Im Inline Handel wird oft nur nach Kalkulation eingekauft und kaum den kleinen eine Chance gegeben.
Aber genau die sind es die die Würze ausmachen.

Es haben einige Hersteller schon geschlossen und es werden auch noch einige Folgen, auch aus dem Bereich Konzertgitarre.

Wie oft kamen Menschen in meinen Laden und gingen als werdende Musiker wieder raus.

Oder hat einer von Euch zu Hause auf der Couch gesessen und sich gesagt, ich will Gitarrist werden.
Wo kam denn der Impuls her.

In einem guten Musikhaus kann man auch mal Saiten ausprobieren, so hab ich das zumindest gemacht.
Ich hatte immer Instrumente auf denen mal Saiten aus unserem Portfolio aufgezogen waren und nicht die aus der Produktion.

Und ja die Sachen kosten meist etwas mehr oder besser gesagt da kosten sie meist genau richtig und Online sind sie halt günstiger.

Das liegt aber an der einkaufspolitik, ein Laden kann sich eben nicht 100 Gitarren von einem Model auf Lager legen.

Ich hatte mal ein Produkt für das ich Netto 29€ ein Einkauf bezahlen musste und T hat es inkl Versand für 32€ verkauft.
Wie soll man da wirtschaften. Auf den Netto kommen noch Versand Steuern und alles andere oben drauf.

Und von den ganzen Dubiosen einkaufskanälen fang ich erst gar nicht an!

Es lag an uns die Geschäfte am laufen zu halten und jetzt sterben sie!
Helm ab zum Gebet!

Meiner Meinung nach gibt es Musikhäuser, die den breiten Bedarf abdecken, und es gibt spezialisierte Läden. Sasha hat vorhin das Beispiel Wuppertal genannt – die NAG ist spezialisiert auf hochwertige Steelstrings und Mandolinen, Hardline hat vor ein breites Sortiment von E-Gitarren und Akustik Gitarren, und dann gibt es noch irgendwo in Barmen einen Laden, der das ganze Sortiment abzudecken scheint (da war ich noch nicht drin). Alle drei sind Läden mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen.

Früher gab es auch noch ein Geschäft, das auf Konzertgitarren und Flamencas spezialisiert war, und einen Notenladen. Beide haben zugemacht.

In keinem der drei Läden gibt es höherwertige Konzertgitarren oder eine breite Auswahl von Noten.

Eine Freundin von mir wohnt in Köln und ist auf der Suche nach einer guten Gitarre mit Zederndecke. In Köln brauchst du da gar nicht mehr anfangen, seit Viertmann weg ist.

In der Region gibt es übrigens eine ganze Menge Gitarrenbauer, alle mit unterschiedlichen Schwerpunkten und teilweise mit langen Wartezeiten.

Mir scheint es so zu sein: wer sich auf ein bestimmtes Sortiment und damit auf eine bestimmte Zielgruppe spezialisiert, kann in der Regel überleben. Im Alltagsbereich scheint es schwierig zu werden, und dazwischen gibt es gar nichts mehr.

Nur meine Beobachtung, viele Grüße, Stephan

Zitat von Docsteve im Beitrag #24

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Eine Freundin von mir wohnt in Köln und ist auf der Suche nach einer guten Gitarre mit Zederndecke. In Köln brauchst du da gar nicht mehr anfangen, seit Viertmann weg ist.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Ein Musikhaus ist mehr als nur ein Geschäft.
Es ist ein Ort an dem man andere Musiker trifft mal Quatschen kann, Fragen stellen kann, sich inspirieren lassen kann.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Im Inline Handel wird oft nur nach Kalkulation eingekauft und kaum den kleinen eine Chance gegeben.
Aber genau die sind es die die Würze ausmachen.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Es haben einige Hersteller schon geschlossen und es werden auch noch einige Folgen, auch aus dem Bereich Konzertgitarre.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Oder hat einer von Euch zu Hause auf der Couch gesessen und sich gesagt, ich will Gitarrist werden.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Wo kam denn der Impuls her.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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In einem guten Musikhaus kann man auch mal Saiten ausprobieren, so hab ich das zumindest gemacht.
Ich hatte immer Instrumente auf denen mal Saiten aus unserem Portfolio aufgezogen waren und nicht die aus der Produktion.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Und ja die Sachen kosten meist etwas mehr oder besser gesagt da kosten sie meist genau richtig und Online sind sie halt günstiger.

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Zitat von Whiskey im Beitrag #23

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Es lag an uns die Geschäfte am laufen zu halten und jetzt sterben sie!

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Guten Morgen!
Wie viele von euch habe ich meine ersten Gitarren in Musikläden gekauft, in Biberach/Riss gab es einen kleinen Laden, da ging ich hinein und kam mit einer günstigen Dreadnaught wieder hinaus, es war unter den für heutige Maßstäbe wenigen Gitarren die einzige für mein Schülerbudget und ich war zufrieden, einige Jahre spätere suchte ich mir im selben Laden unter zwei (!) Fender Telecaster eine aus und war ebenfalls zufrieden. Der Laden wurde von einem regional bekannten Musiker betrieben, den man kannte und deswegen ging man dorthin ... Vor einigen Jahren wurde der Laden geschlossen, Chef ging in Rente und fand keinen Nachfolger.
Jetzt wohne ich in der Millionenstadt Wien, einer "der" Musikhauptstädte Europas, und es gibt hier kein Geschäft, das ein wirklich gutes Sortiment an Konzertgitarren anbietet. Ein ganz großes Musikhaus und ein kleinerer Gitarrenladen sind auf E-Gitarre und Steelstring ausgerichtet, Konzertgitarren werden hauptsächlcih von Alhambra, Hanika, Höfner und Yamaha im unteren bis mittleren Preissegment nebenbei abgedeckt. Kommen Eltern mit ihren Kindern, um eine "Schulgitarre" zu kaufen, verlassen sie meistens mit einer Yamaha C 40 das Geschäft ... In einem traditionellen Musikhaus (für Literatur) gibt es wenigstens eine gute, freilich nicht günstige Notenauswahl. Und Meistergitarren kann man bei einigen guten Gitarrenbauern erwerben bzw sich maßgeschneidert anfertigen lassen (siehe Orfeo 17, 2021).
Wenn ich in Süddeutschland bin, besuche ich gerne den Gitarrenladen in Weingarten, v.a. unter den second hand Instrumenten habe ich schon schöne Gitarren gefunden und erworben, die Saiten sind im Preis nur etwas über Frau Enders oder T, da greife ich gerne zu, außerdem kann man angenehme und informative Gespräche mit dem Inhaber und den Verkäufern führen. Schade, dass es so einen Laden nicht in Wien gibt.
Alte Gitarren zum restaurieren kaufe ich über online-Foren, da sich alles meistens im Bereich unter 200,- abspielt, kommen manche mit der Post und ich bin immer neugierig, ob ein Schrotthaufen kommt
Wenn ich überlege, bin ich eigentlich froh, dass nicht ein Geschäft a la Siccasguitars in Wien existiert, da wäre ich evtl pleite

Gerade kleine Vollsortimenter machen im Moment reihenweise dicht. Der Doc hat es schon angesprochen: Spezialisten überleben in ihren Nischen, ansonsten dominieren große Händler mit fast identischem Angebot (Session, Musicstore, Thomann).

Meine ersten Gitarren habe ich mir noch in besagten kleinen Läden gekauft. Beim Thema Klassikgitarre gehe ich seitdem nur zum Gitarrenbauer direkt. Stahlsaiter könnten auch weiter vom Händler kommen (ich oute mich mal als Martin-Fan), aber im Moment bin ich eh voll versorgt.

Nachdem Viertmann in Köln geschlossen hatte, habe ich keinen Laden mehr gefunden, der diese Größe, Bandbreite und Atmosphäre hatte. Als Ersatzhandlung hat sich mittlerweile ein Besuch einmal im Quartal auf einen Kaffee beim Musicstore in Köln etabliert. Manchmal brauch ich das einfach, eine Art "natürlicher Lebensraum", und alle dort sind so gaga wie ich.