Die Spielbarkeit einer Gitarre verbessern, indem man die Saitenlage ändert.

Weil es wirklich gut erklärt ist,
zitiere hier ollo, 02.08.2023, 0:35 Uhr
aus Saitenlage.

Nabend,

bringen wir erst einmal die Begriffe in Ordnung. Die Saitenlage ist der Abstand der Saiten zum Griffbrett. Dieser hängt von drei Faktoren ab, der Höhe des Sattels, der Höhe der Stegs (Querriegel und Stegeinlage) sowie dem Halswinkel.

Am Halswinkel kann man bei der Konzertgitarre i.d.R. nichts verändern. Veränderbar sind die Höhe des Sattels sowie der Stegeinlage. Gemessen wird die Saitenlage am 12. Bund in Millimeter, in der Mitte der Saite auf halber Länge, dort der Abstand zum Bundstäbchen. Und zwar auf der tiefen E-Saite (höher) und der hohen e-Saite (niedriger).
Ende des Zitat Ausschnittes.

Mehr kann ich dieser Erklärung nicht hinzugefügen.

Der Sattel ist der Teil des Gitarren Halses, von dem die Saiten zum ersten Mal, von der Mechanik aus, über das Griffbrett gelenkt werden.

Den ersten Bund kennt jeder, ich möchte ab jetzt dieses Teil 0 Bund nennen.

Durch diesen 0 Bund wird der zum ersten Mal der Abstand zwischen Saite und Griffbrett festgelegt.
Je höher dieser Abstand ist, desto weiter muß ich die Saite nach unten drücken, desto mehr Kraft brauche ich um den 1 Bund mit der Saite in Berührung zu bringen, desto länger ist auch der Weg zu diesem Kontakt.
Der 0 Bund legt den kleinsten Abstand zwischen Saite und Griffbrett fest.
Geringer wird der Abstand nirgendwo mehr.

Der zweite Abstandsgeber ist die Stegeinlage. Die Stegeinlage ist die Leiste im Steg, von der die Saiten über den Gitarrenkörper umgelenkt werden.

Die Saite selbst schwingt in dem Abstand zwischen Stegeinlage und Sattel.
Auf diesen 65 cm, 4/4 Gitarre, schwingt dann die Saite und erzeugt Klänge, die durch die Spannung verändert werden.
Die Spannung zur Erzeugung einer
Grundfrequenz ist auf allen, wirklich allen Gitarren, gleich.
Sie ist vom Saitenmaterial abhängig.
Je höher die Spannung, desto geringer der Saitenausschlag.

Zurück zur Saitenlage.

Mit Schleifen und/oder Feilen kann ich an und/oder Stegeinlage und Sattel kann ich den Abstand der Saite zum Griffbrett und den Bünden verändern, ein andere Spielbarkeit der Gitarre erzeugen.

Damit ist aber nicht das "wieviel"? und "wo"? soll ich Schleifen erklärt.

Welche Anhaltspunkte gibt es.

Ein deutscher Gitarren Hersteller bietet sein Produkt mit einer veränderbaren Saitenhöhe 3,8 - 4,3 mm über dem 12.Bund E - Bassaite, 2,8 - 3,3 mm der hohen E-Saite, durch Stegeinlage an.

Er geht jedoch davon aus, das sein Produkt, was den Sattel betrifft, keiner Änderung bedarf.

Das mag für seine Produkte gelten.
Was jedoch aus seinen Empfehlungen zu entnehmen ist, weniger als 3,8 mm (tiefes E) bzw. 2,8 mm (hohes E) sollte der Abstand im 12. Bund nicht sein.
(Anmerkung: Abstand gemessen Oberkante Bundstäbchen zu Unterkante Saite)

Damit haben wir die Spielbarkeit von Gitarrensaiten im 12. Bund geklärt.
Gitarrensaiten werden voraussichtlich nicht Schnarren, sie werden mit voller Kraft gespielt werden können, wenn im 12. Bund eine Höhe von den mm eingehalten wird.
(Voraussetzung: 82,41 tiefes E, 329, 63 für hohes E)

Das macht uns aber auch nicht schlauer, wenn wir mit den Bünden 1 - 5 kämpfen müssen.

Der Fisch soll angeblich vom Kopf her stinken.
Jede Veränderung an der Stegeinlage führt nur dann zu dem besten Ergebnis, wenn der 0 Bund stimmig ist, die Sattelhöhe in den Rillen stimmt.
Es gibt Seiten, die sind so dick, dass sie nicht einmal den Rillen Boden berühren. Diese Millimeter werden häufig übersehen.

Jetzt Hilfestellung, aus einem von mir nicht genutzten Bereich, dem Kapodaster.

Der Kapodaster klemmt die Saite vor einem Bund ab, er macht damit den Bund zum Sattel.
Klemmen wir ihn vor den ersten Bund sehen wir auf dem zweiten Bund einen Minimalabstand zur Saite.
Diesen Minimalabstand bräuchte auch der erste Bund nach Ausfeilen der Rillen im Sattel.

Jetzt die Frage, wie kann das einfach so behauptet werden.

Ich habe vier Gitarren der gleichen Baureihe.
Diese Gitarren unterscheiden sich bis auf eine nur in der Wertigkeit des Deckenmaterials.
Die Körper sind identisch, trotzdem haben die 4 Gitarren eine unterschiedliche Spielbarkeit.
Ausgerechnet die minderwerigste Gitarre, Material, Abnutzung, schlechteste Saiten, Bruch in der Stegleiste, läßt sich am leichtesten spielen.
Warum ?

Die Gitarren unterscheiden sich wirklich nur im 0 Bund, der Tiefe der Rillen im Sattel.

Jetzt die Frage für den Leser,
ist meine Gitarre davon betroffen.

Testmöglichkeiten.

Gitarrenanfänger:
Spieler vom 1 bis 5 Bund.
Spiele ein Lied das du kennst, leihe dir irgendwo einen Kapodaster, Spiel das gleiche Lied mit Kapodaster im ersten Bund.
Ist jetzt viel weniger Kraft zum Drücken der Seiten erforderlich, dann könnte deine Gitarre ein Problem haben.
Durch den Gitarrensattel wird eine zu große Seitenhöhe vorgegeben.
Fortgeschrittener Spieler: Kapodaster erster Bund.
Spanisches Liedchen Alhambra, möglicherweise fällt dir das Spielen jetzt leichter.
Zu meiner Person, Alhambra, auf allen vier Gitarren möglich, auf der "Schrott" Gitarre am leichtesten zu spielen.
Alles ohne Kapodaster.
Mit Kapodaster ließ sich auf der besten Gitarre das Lied einfacher spielen.

Ich habe auch Bastelbedarf.

Bis vor fünf Tagen habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Durch Neuerwerb einer jungfräulichen Alten, 40 Jahre, erster Saitensatz, kein Kratzer, war ich auf der Suche nach Verbesserung und fand im Forum nur "Saitenlage", der kein "Butter bei die Fische" brachte.
Hauptproblem Sattel, wird vernachlässigt.

Lösungen :
Zu einem richtigen Gitarrenbauer gehen.
Meine schlechteste Gitarre habe ich vor 50 Jahren über einen Gitarrenbauer eingekauft. Bei ihm wurde jede Gitarre vor dem Verkauf auf das notwendige Maß verändert.
Wahrscheinlich werde ich ihn wieder aufsuchen, einen Namen möchte ich nicht nennen, Neanderthaler gehen dahin, wo sie ihr Fluss hinbringen würde.

Ich habe vergessen zu erwähnen, die Millimeter, die am Sattel abgetragen wurden, fehlen nachher zur Hälfte im 12. Bund. Der Steg muss nachher möglicherweise um diese Millimeter aufgefüttert werden.
Daher bei dem Versuch die Spielbarkeit zu verbessern, zuerst den Sattel bearbeiten.

Ich war heute noch in einem "Spezialgeschäft" für Gitarren.
Mit Wünschen zur Sattelbearbeitung konnte man dort nichts anfangen.
Wenn eine Fachkraft irritiert blicken sollte, dann dort keine Gitarren kaufen, Maultrommel vielleicht.
Der Link behandelt das Thema ansatzweise.

https://m.youtube.com/watch?v=hzgGychRDZI

Zitat von Karl1 im Beitrag #2

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Ich habe vergessen zu erwähnen, die Millimeter, die am Sattel abgetragen wurden, fehlen nachher zur Hälfte im 12. Bund. Der Steg muss nachher möglicherweise um diese Millimeter aufgefüttert werden.
Daher bei dem Versuch die Spielbarkeit zu verbessern, zuerst den Sattel bearbeiten.

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Du hast Recht Wolfgang.

Du scheinst ja auch schon handwerklich mit Gitarren umgegangen zu sein. Du hälst den richtigen Weg ein. Erst die Behandlung des Sattels, dann die Stegeinlage.

Hier sind aber auch Laien unterwegs, die mit ihrer Gitarre kämpfen und denen man auch helfen möchte.

Niemand füttert die Stegeinlage auf.
Der Spielraum in dem sich das Abschleifen des Sattels bewegt ist schmal.

"Auffüttern" ist in diesem Fall ironisch gemeint.
Eine nur über die Stegeinlage bereits optimierte Gitarre kann zum Schnarren kommen, wenn man danach den Sattel bearbeitet.

Durch die Bearbeitung der Stegeinlage wird die Spielbarkeit der ersten Bünde kaum beeinflusst.
Ist das Spielen dort übermäßig schwer, wird es auch mit Stegeinlagenveränderung schwer bleiben.

Die Frage ist, wie tief sollten die Sattelkerben gefeilt sein, damit das Spiel von Bund 1 - 5 leichter wird.
Stimmt die Basis nicht, ist der Rest Flickwerk.

Wie kann die Basis überprüft werden.

Jetzt Fremd Information eines Gitarren Herstellers.

Ihr seid euch nicht sicher, ob eure Saiten in den ersten Bünden zu niedrig bzw. zu hoch liegen? Sind die Sattelkerben ausreichend tief gefeilt? Schnarrt die Gitarre beim Anschlagen von Akkorden in den ersten Bünden?

Unser Tipp zum Check der korrekten Saitenlage in den ersten Bünden:

1.) Drücke die Saite im 3. Bund

2.) Kontrolliere den Abstand über dem ersten Bund und der Saite. Hier sollte ein Zwischenraum von ca. 0,2mm liegen. Die Saite sollte nicht auf dem Bundstäbchen aufliegen.

Zu niedrig bedeutet „Schnarren“.

Falls dort noch größerer Spielraum ist, kann man die Sattelkerbe durch einen Fachmann etwas runterfeilen lassen.

Ende der Hersteller Empfehlung

Ob es wirklich nur 0,2 mm sein sollen weiß ich nicht.

Diese Informationen sollen nur Anhaltspunkte für Forum Mitglieder oder Leser sein.
Informationen, die helfen, das Spielen auf einer Gitarre zu erleichtern.

Jetzt etwas anderes, falls jemand beim Spielen von "shape of my heart" verzweifelt, man muss nur die richtige Gitarrengröße wählen.

https://m.youtube.com/watch?v=037uSAIahho

Lieber Karl1 Sattelkerbenschleifen bringt nur Unglück!
Ich habe auch noch irgendwo so ein Feilenset...
Man schaut sich die Saitenlage am 1. Steg an und wenn der Abstand von Oberkante des Stegs bis zu den Saiten mehr als 0,7mm hat , dann kann man den Sattel herausnehmen und von unten abschleifen.
Am Besten mit einem Edding markieren, damit man Kontrolle hat, dass man gleichmäßig abschleift.

Zitat von wolfgang im Beitrag #6

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Ich habe auch noch irgendwo so ein Feilenset....

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Davon ab, selbstverständlich ist der Sattel wichtig für die Spielbarkeit in den tiefen Lagen. Viele Sättel sind zu hoch. Was mich wieder zum Nullbund bringt. Ich kenne kein wirkliches Argument dagegen, trotzdem wird es fast nie gemacht. Wieso bloß?

Ich habe mal einen aus Wikipedia entliehen, ist gemeinfrei.

Lieber Wolfgang,

zum Glück habe ich noch nicht mit dem Schleifen der Sattelkerben begonnen.

Mit:

Man schaut sich die Saitenlage am 1. Steg an

hast du, glaube ich, den ersten Bund gemeint.

Mit deinen 0,7 mm liegst du sicherlich auf der besseren Seite als
die so gelobte

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

KI hierzu :

Die Saitenlage einer Konzertgitarre über dem ersten Bund ist entscheidend für den Spielkomfort und die Klangqualität. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

Hohe E-Saite (E1): ca. 3 mm

Tiefe E-Saite (E2): ca. 3,5 bis 4 mm

Diese Werte können je nach Spielstil und persönlicher Vorliebe variieren.

So die KI

Ich weiß nicht welche Musikgeschmack die KI hat, sie scheint aber der Zeit weit voraus zu sein.

KI weiter :

Wenn du einen härteren Anschlag hast, könnte eine höhere Saitenlage vorteilhaft sein.
Hast du noch weitere Fragen zur Saitenlage oder zur Pflege deiner Gitarre? 🎶

Ende KI

Ich glaube, ich möchte weder die Gitarre, noch die Zeit erleben, in der die KI die Welt regelt, in der ich so kräftig zupacken muss um dann Krach zu erzeugen.

Natürlich ist deine Methode, Sattel herunter, nicht in den Kerben schleifen, der ordentlichste Weg das Problem zu lösen.

Ob 0,7 mm das Maß der Dinge sind kann ich nicht beurteilen.

Ich kenne meinen Gitarrenbauer, der schon Baden Powell bedient hat, er wird es mir richten.

Lieber Ollo,
Entschuldigung, ollo,
natürlich ist der 0 Bund wichtig.
Bei meiner "ollen", nicht du, ollo, Gitarre berühre ich beim F-barré die tiefe E Saite nicht einmal, trotzdem klingt der Akkord rein.
Keine Kraft erforderlich.
Das nenne ich optimal eingestellt.
Selbst bei Marken Gitarren habe ich das noch nicht erlebt.
Ab Werk unnötig schwer spielbar, wenn sie leicht spielbar waren, dann schnarrten sie, wenn ich in die Vollen, kräftig anschlagen, ging.

Zitat von ollo im Beitrag #8

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Davon ab, selbstverständlich ist der Sattel wichtig für die Spielbarkeit in den tiefen Lagen. Viele Sättel sind zu hoch. Was mich wieder zum Nullbund bringt. Ich kenne kein wirkliches Argument dagegen, trotzdem wird es fast nie gemacht. Wieso bloß?

Ich habe mal einen aus Wikipedia entliehen, ist gemeinfrei.

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Zitat von Hugo im Beitrag #12

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Zitat von ollo im Beitrag #8

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Davon ab, selbstverständlich ist der Sattel wichtig für die Spielbarkeit in den tiefen Lagen. Viele Sättel sind zu hoch. Was mich wieder zum Nullbund bringt. Ich kenne kein wirkliches Argument dagegen, trotzdem wird es fast nie gemacht. Wieso bloß?

Ich habe mal einen aus Wikipedia entliehen, ist gemeinfrei.

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Genau - wieso bloß?
Ich habe hier eine sehr gelungene Gitarre aus den 30ern mit Nullbund und sie ist die mit der besten Spielbarkeit die ich je gezupft habe. Mit Abstand die beste.
Der Nullbund, die gekehlte Decke, der in der Länge gewölbte Boden und das auf der Decke freischwingende Griffbrett sind nur einige, auffällige Baumerkmale die momentan komplett ignoriert werden. Wieso bloß?
Wobei auf Bestellung, denke ich mir, wären viele Gitarrenbauer und -bauerinnen, besonders hier in Deutschland, sicher sehr glücklich diese edlen Details des Gitarrenbaus neu zu beleben.
Gruß, Ugo

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