Zitat von Karel im Beitrag #30

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Interessante Diskussion hier ...
Ich lasse wo es nur geht die Finger von billigen Waren made in China, --- Ausdruck gelöscht ---- will ich möglichst nicht unterstützen, schon der Kauf einet Cordoba Gitarre hat mir Unbehagen bereitet...
Ist hier ja immer wieder Thema ...

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Ich freue mich immer, wenn ich auch in meinem hohen Alter noch über Sachen stolpere, die mich echt erstaunen. Dein Beitrag heute, commissario, gehört definitiv dazu.

Aber Du hast ja Recht, lassen wir alles politische in der Welt mal weg, vielleicht auch noch alles ökologische … hach, wie entspannt kann plötzlich der Alltag sein 😉

Da wir gerade beim Thema Cordoba sind…
Ich kenne den chinesischen OEM von Cordoba ziemlich gut…
Sie haben eine sowas von moderner Fabrik mit hoch modernen Maschinen. Ich würde behaupten, dass keine deutsche Gitarrenfabrik (wenn welche noch hier in Deutschland gibt - Hanika vielleicht?) mithalten kann.
Im Sinne davon entsprechen Gitarren solcher Hersteller nicht mehr dem typischen Bild von „Billigwaren“, sie haben einfach Top Qualität für den Preis. Btw, ein deutscher Gitarrenbauer hat ihnen die Kunst des Gitarrenbaus beigebracht, namentlich Jellinghaus… das habe ich direkt von ihnen erfahren.
Mittlerweile gibt es in China auch kleinere Manufakturen wie Saers, Altamira, die sehr gute Gitarren der höheren Klasse mit sehr gutem Preis-Leistung-Verhältnis anbieten. Sie sind aber noch nicht weltweit bekannt… meine Prognose: es kommt noch.
Kurzrum: you get what you pay for - dies gilt auch für chinesische Produkte. Nur für denselben Preis kriegt man tendenziell mehr Gitarre und vice versa.

Ich bin selbst kein Fan der chinesischen Politik. Dieses Forum ist auch der falsche Ort, um eine Diskussion drüber zu führen.
Aber eines muss ich sagen… China ist heutzutage zum Teil ein ziemlich modernes Land geworden, zumindest in Großstädten. Zum Teil sogar besser als die westliche Welt: die Innenstadt von Peking oder Shanghai ist wesentlich sauberer, ordentlicher und sicherer als die von Frankfurt oder Hamburg.
Sie lernen und entwickeln sich unheimlich schnell. Ich war vor kurzem dort, nach 27 Jahren wieder. In vielen Hinsichten sind sie moderner als Deutschland. Das ist auf einer Seite bewundernswert, auf der anderen Seite aber ziemlich besorgniserregend … wir haben sie hochgezogen, müssen allerdings jetzt mit ihnen konkurrieren, sowohl im Bereich der Hightech-Produkte (Künstliche Intelligenz, E Auto, Computer, Smartphone beispielsweise) als auch bei „Low Tech“ Sachen wie … Gitarren!

Ach ja, ich kann jedem eine Reise nach Peking oder Shanghai empfehlen… die Luft dort ist mittlerweile so gut wie in einer deutschen Großstadt, von daher keine Sorgen wegen Smog. Vielleicht kann ein Konzert für klassische Gitarre besucht werden - in der letzten Zeit gingen ziemlich viele Preise an chinesische Gitarristen.
Möglicherweise kann dadurch ein anderes Image von China gewonnen werden.

Nichts für ungut, ich bin auch nicht ursprünglich aus China.

Zitat von bka24141 im Beitrag #33

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… China ist heutzutage zum … Teil sogar besser als die westliche Welt: die Innenstadt von Peking oder Shanghai ist wesentlich sauberer, ordentlicher und sicherer als die von Frankfurt oder Hamburg.

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Hat hier kein Mensch behauptet und ist eine eher entbehrliche unsachliche Aussage im Vergleich zum Tatsachenbericht von bka!

In diesem Thread geht es um Produkte aus China, konkret um Gitarrensaiten. Ob und welche Probleme hier jemand mit China an sich hat gehört nicht in diesen Thread.

Zitat von Charlie im Beitrag #34

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Zitat von bka24141 im Beitrag #33

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… China ist heutzutage zum … Teil sogar besser als die westliche Welt: die Innenstadt von Peking oder Shanghai ist wesentlich sauberer, ordentlicher und sicherer als die von Frankfurt oder Hamburg.

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Ahh, ja … sauber und ordentlich … schwubbs = bessere Welt. Cooles Weltbild 😎

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Eindrücke von vor 20 Jahren helfen angesichts der heutigen aktuellen Problemlagen wenig weiter.

Heute ist eine aktuelle Einschätzung zu unserer kritischen Infrastruktur in den Medien veröffentlicht. Meine Kaufentscheidungen beeinflusst das schon.

Dies soll aber mein letzter Beitrag zu diesem Thema hier sein.

@Charlie: möglicherweise ist ein Missverständnis entstanden. Ich war dieses Jahr in China, nach 27 Jahren war ich dieses Jahr wieder da…

Zitat von bka24141 im Beitrag #38

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@Charlie: möglicherweise ist ein Missverständnis entstanden. Ich war dieses Jahr in China, nach 27 Jahren war ich dieses Jahr wieder da…

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Ich kann Charlies Unbehagen ob der politischen Verhältnisse in China nachvollziehen, die Eindrücke von Sauberkeit und Ordnung in einem totalitären Staat lösen bei mir zumindest zwiespältige Gedanken aus.

Trotzdem hatte ich nach dem Erwerb von Eastman-Gitarren kein schlechtes Gewissen, sondern war wegen des guten Preis-/Leistungsverhätnisses angenehm angetan.

Ich kann ohne Problem zwischen meiner Ablehnung des politischen Systems und der Anerkennung handwerklicher Arbeit unterscheiden. Im Gegenteil fände ich es borniert, die Qualität eines Instrumentes oder von Saiten nur deshalb nicht zu würdigen, weil es Chinesen und Chinesinnen waren, die sie gefertigt haben. Die gleichen "Argumente" gab es vor einigen Jahrzehnten auch gegen japanische Produkte, das hat sich mittlerweile erledigt.

Hallo,

Ein/e Chines*in müsste schmunzeln angesichts dieser Diskussion und würde fragen “ja, was erwartet Ihr denn bei Preisen um einen Euro pro Satz?”

Ich nehme mal an, dass ein global agierendes Unternehmen wie D’Addario seine Markenrechte auch in China geschützt hat und was dann solche Produzenten und Händler veranstalten, ist auch nach chinesischen Gesetzen illegal. Die Hersteller solcher Fake Produkte sitzen meistens in garagenähnlichen Verschlägen irgendwo in der Provinz. Wie eine Gitarrensaite klingen muss, weiß dort keiner und niemand interessiert sich dafür. Wofür die sich ausschliesslich interessieren: 1 kg Resin (also das Granulat) Polyamid (“Nylon”) kostet hier um die 10 EUR - wieviele von diesen dünnen Fäden kann man davon produzieren, für die Gitarristen soviel Geld zahlen (ich habe soeben spaßeshalber eine g-Saite auf meine Küchenwaage gelegt - die LED Anzeige flackerte noch nicht einmal …)?

China ist das Land mit dem höchsten Ausstoss an Kunststoffprodukten und beherrscht die gesamte Wertschöpfungskette. Die Verarbeitungskosten von einer Produktstufe zur nächsten betragen deutlich weniger (geringere Lohn-, Energie-, Transport-, Investitionskosten usw.) im Vergleich zu uns. Diese Fake Produzenten und Haendler verdienen damit sogar Geld. Und wenn nun commissario diese Saiten nicht mehr kauft? Was soll’s, es gibt ja noch zig-Millionen weitere Gitarristen auf der Welt, wenn von denen auch welche diese Saiten ausprobieren … Und wir sollten auch nicht vergessen, dass es irgendwo in Bangkok oder anderswo Strassenmusiker gibt, für die diese Saiten genau das richtige Produkt sind.

Qualität kostet auch in China Geld. Wenn mit besserem Equipment produziert werden soll (wenn diese Produzenten ein Bild beilegen würden, auf denen abgebildet wäre, mit welchen Maschinen und in welcher Arbeitsumgebung sie produzieren, würde keiner mehr kaufen), wenn es eine Qualitätskontrolle gäbe, wenn es Langzeitversuche geben soll, jemand die Klangqualität auf verschiedenen Gitarren beurteilen soll - das kostet alles deutlich mehr als das bisschen Material und Arbeitslohn.

Es wurden Cordoba, Altamira, Saers u.a. erwähnt. Das ist eine andere Geschichte und ein anderes Level. Ich glaube, dass solche Unternehmen mindestens genauso professionell arbeiten wie solche in EU, USA oder J. Und dieses Muster findet man sehr häufig (auch z.B. in meiner Industrie, d.h. Kunststoffmaschinen): viele, viele “me-too” Hersteller, die meist die erfolgreichste Marke bzw. Design nachbauen, nur über den niedrigen Preis in den Markt stoßen, denen es aber sowohl am “know-how” als auch am “ know-why” fehlt. Die wenigsten davon überleben lange. Aber dann und wann schafft ein Unternehmen den Aufstieg und dann muss man sich als westlicher Konkurrent warm anziehen.

Meine Oma sagte immer “was nichts kostet, taugt nichts” - sie ahnte damals nicht, dass das auch für China gelten würde … :-)

Zitat von Uwe im Beitrag #42

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>< Und wenn nun commissario diese Saiten nicht mehr kauft? Was soll’s, es gibt ja noch zig-Millionen weitere Gitarristen auf der Welt, wenn von denen auch welche diese Saiten ausprobieren ><

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Meine Oma sagte immer “was nichts kostet, taugt nichts” - sie ahnte damals nicht, dass das auch für China gelten würde … :-) [/quote]

Was Oma vielleicht noch nicht wusste: "Was nichts kostet, kostet doch etwas!" Und das gilt natürlich auch, aber keineswegs nur für China. Insofern sollte man sich über Ländergrenzen hinweg anschauen, unter welchen Bedingungen etwas hergestellt wird, welche Ressourcen verbraucht werden und wie mit den Rückständen umgegangen und ob etwas überhaupt benötigt wird. So gut es halt geht....

Danke für deinen informativen Beitrag, Uwe und schöne Weihnachstage in China (?)

Wie oft denn nun noch .... seufz .....

Ich verschließe mich den politischen Gegebenheiten in China gewiss nicht und bin der letzte, der bei Käufen in China nicht auch kritisch - aber auch differenziert! - auf die Bedingungen, Ressourcenverbräuche und Arbeitsbedingungen schauen würde.

Dieser Thread ist aber einfach nur ein ganz gewöhnlicher Saitenthread, in welchem ich mehrmals gebeten hatte, die Politik und Länderkritik außen vorzuhalten. Dazu gehören auch die klugen Omasprüche und sonstigen Hinweise zu meinen vermutlichen Aufenthaltsorten über Weihnachten in China und ähnliche Anmerkungen.