Wenn ich Peter richtig verstehe, geht es im wesentlichen darum:

Gehen Problemtöne weg, wenn man die Gitarre ein wenig höher oder tiefer stimmt?

Antwort: im konkreten Fall ausprobieren. Grundsätzlich kann es gut sein, dass ein Problemton auf einer klar definierten Schwingung liegt. Wenn man diese Schwingung eliminiert, indem man zum Beispiel die Gitarre im Ganzen etwas tiefer stimmt, sollte der Problemton auch weg sein.

Richtig verstanden?

Viele Grüße, Stephan

Zitat von Agustin im Beitrag #2

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Die Gitarre spielt sich für mich leichter, da ich mehr offene Töne einbauen kann und sparsamer und schonender die linke Hand einsetze.
… Ich kenne viele klassische Gitarristen die über Schmerzen in der linken Hand klagen. Ich bin in den letzten 5 Jahren stets Schmerzfrei.

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Ich hatte es eher als Unausgewogenheit verstanden. Aber natürlich gilt auch hier: ausprobieren.

Eine meiner klanglich manchmal etwas zickigen Gitarren habe ich heute mal auf C# etc. für Koyunbaba gestimmt. Es ist heute etwas schwül mit 70% rel. Luftfeuchte, das mag ein einen Effekt haben, aber auch wenn der Charakter der Gitarre nicht verändert ist, so habe ich heute den Eindruck, dass durch die alternative Stimmung die Töne nicht so in Konkurrenz stehen sondern sich gegenseitig tragen. Als ob die alternative Stimmung und das darauf ausgelegte Stück mehr auf Harmonie ausgelegt ist, was der Gitarre gut tut

Soweit nach kurzem Üben ein erster Eindruck und eine These dazu.

Das werden die Aliquotschwingungen sein, von denen alle reden…

Ja, wobei ergänzend die Kompositionen der Stücke wohl viel stärker darauf ausgelegt sind, wie Agustin oben indirekt beschreibt, er könne viel mehr Leersaiten verwenden, die ja stärker gleichgestimmt sind.

Ehrlich gesagt habe ich häufig den Eindruck, es ist umgekehrt – nicht die Komposition ist auf den Klang und die Leersaiten abgestimmt, sondern die ergibt sich aus dem Klang. Koyunbaba ist natürlich trotzdem eine tolle Komposition.

Hallo zusammen,

für mich haben offene Stimmungen mit "Problemlösungen" nicht viel zu tun. Für mich geht es mehr um eine Stimmung, ein anderes Gefühl, das damit ausgedrückt werden kann. So klingt z.B. eine irische Ballade in Standardstimmung sehr anders als in DADGAD. Und wenn man versucht, DADGAD-Stimmung nach Noten zu spielen, gibt es einige neue Probleme mehr als weniger. Sicher gibt es Stücke, die in alternativen Stimmungen einfacher zu spielen sind, aber meines Erachtens geht es bei offenen Stimmungen nicht so sehr um Vereinfachung technischer Schwierigkeiten als mehr um eine andere Atmosphäre und ein anderes Gefühl für das Stück.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich alternative Stimmungen auf Konzertgitarren nicht so attraktiv finde. Da klingt das hohe E oft nicht gut oder oder Saiten verlieren an Brillanz durch eine tiefere Stimmung. Auf Stahlsaitengitarren gefällt es mir meist besser.