Mein Name ist Hartmut und ich habe im Profil einiges über mich eingetragen.
Nach langem Mitlesen habe ich mich jetzt angemeldet, um vielleicht auch mal bei dem einen oder anderen Thema mitzudiskutieren.
Die Zeit hat sich jedenfalls gewaltig geändert, seit ich das Gitarrenspiel gelernt hatte. Man stimmte selbstverständlich die A-Seite mit der Stimmgabel und die anderen dann nach Gehör. Oder wenn man mit dem genauen Hören der Quarten und der Terz Probleme hatte, auch mit Hilfe der Flageolettöne auf Bund 5 und 7 von E6 bis G und dann E6 - Bund 7 für h und E6 - Bund 5 für e1. Ich habe noch keine App gesehen, mit der man dieselbe Stimmgenauigkeit erreicht.

Es gab damals keine Carbonsaiten, aber genau genommen gibt es die ja auch heute nicht, denn Saiten aus Carbondraht wären schwarz und hätten eine Spannung, die eher mit Stahlsaiten vergleichbar wäre. Die Angler bezeichnen ihre Schnüre aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) als Fluorcarbon-Schnüre. Das wäre schon etwas ehrlicher, wenn die Saitenhersteller diese Bezeichnung gewählt hätten. Aber sie wollten wohl vermeiden, dass jeder gleich den Fluorgehalt erkennt und Fragen nach der Umweltverträglichkeit stellt (ist aber bei der kleinen Menge im Vergleich zu anderen Massen-Anwendungen zu vernachlässigen, nur sollte man sie niemals ins Feuer werfen).

Dann bringen die Hersteller ja noch in geringer Menge eine geheime Zumischung in den Kunststoff. Sie sprechen von ihrem speziellem Compound, dem sie dann einen eigenen Namen geben. Dadurch unterscheiden sich die Eigenschaften verschiedener Carbonsaiten. Ob Polycarbonat dabei ist? Oder auch Polyetherimid-, Polyetherketon-, Polyimid- (PI), Polyphenylensulfid- (PPS) könnten als hochfeste Fasergrundstoffe in solchen Compound-Materialien dabei sein. Aber die Hersteller verraten es nicht.

Die extrem geringe Feuchtigkeitsaufnahme der Carbonsaiten: 0,04% beim PVDF gegenüber ca. 3% bei Nylon (bei 50% Luftfeuchtigkeit und Zimmertemperatur) macht sich meiner Meinung nach jetzt in der oft schwülwarmen Jahreszeit deutlich bemerkbar. Da werden die dicken Nylonsaiten (G) matter, während sich am Carbon-G nichts ändert.

Ein Chemiker?

Hallo hartmut,

da du dich sehr viel mit Saiten beschäftigst, gleich mal die Frage, ob du schon mal die von Aquila ausprobiert hast. Falls ja, welche? Und was für Eindrücke hast du mitgenommen ?

Gruß Michael

Hartmut, wenn du antwortest dann bitte unter der Rubrik "Saiten". Danke
Peter

Nein, Aquila habe ich noch nicht ausprobiert - Meine weitere ausführliche Antwort ist unter "Saiten" im Thread "Hannabach-Savarez-Knobloch", da ich Saiten dieser drei Hersteller zuletzt hatte.

Folgendes insbesondere für andere, die auch im Rentenalter wieder oder weiter Spielen und mit altersbedingten Problemen kämpfen:

Zu dem (*) in meinem anderen Beitrag: Da habe ich Probleme mit unsauberem Greifen angesprochen. Die Koordination der Finger nimmt leider mit dem Alter spürbar ab. Ich habe öfter mit Fehlgriffen zu kämpfen, die ich von früher nicht kannte! Es geht dabei sowohl um leichtes Danebengreifen, was zum seitlichen Verziehen der Saite führt, als auch um ungenaue Treffer, manchmal zu nah am Bund, so dass es dumpf wird, oder zu weit zum vorherigen, dass es rasselt. So etwas gab es in meiner Anfängerzeit höchstens im ersten Jahr und jetzt kommen solche Probleme wieder (das nervt übrigens ziemlich, wenn man weiß, dass es mal besser ging).

Und zu Barré-Griffen muss ich sagen: Vor 2 Jahren hatte ich große Probleme. Auch deshalb habe ich zuerst die d´Addario in medium gewählt, weil die weicher sind, als viele andere, insbesondere als die letzten, die ich zuvor aufgespannt hatte. Deshalb habe ich mir Daumen/Finger-Trainings-Ringe im Sportgeschäft gekauft. Ein alter Tennisball soll dafür auch geeignet sein. Wenn man bei jeder Gelegenheit neben dem Computer, z.B. beim Nachdenken diese Ringe (bzw. den Ball) in eine Hand nimmt und im Sekundentakt zusammendrückt, hat das mit der Zeit eine gute Wirkung.