Meines Kenntnisstandes nach lässt sich das mit Sicherheit nur mit einer "Gewebeprobe" sagen. Optik und auch Geruch sind offenbar nur Indikatoren, aber keine Beweise. Dies ist um so interessanter, wie die Benennung der Holzarten früher sehr viel "grober" war als heute, auch schon im Holzhandel und dann nach der Verarbeitung erst recht. Auch der Gebrauch des Begriffs "Jacaranda" durch japanische Gitarrenbauer in den 70s und frühen 80s soll sehr verschiedene Holzarten umfasst haben, eben nicht nur dalbergia nigra.
Wie Rüdiger schon sagt, kann man das nicht mit endgültiger Sicherheit sagen. Aber es gibt natürlich "typische" Erscheinungsbilder der einzelnen Hölzer, auch wenn das keine sichere Aussage ist. Für mich sind die Bilder eher typisch für Indisch Palisander und nicht Rio.
Ich trau´mich : Ostindischer Palisander! Rio sieht sehr vierl individueller aus, nicht so gleichmäßig, Rio hat so viele Facetten, wie es das auch beHunderassen gibt Jörg
So wie Jörg schon sagt, Indisch Palisander ist fast immer durch die geraden, parallelen Holzmuster geprägt, während Rio unregelmäßiger ist so wie auf dem Bild von Stefan. Aber ich habe auch schon Rio gesehen, welches komplett gerade und parallel war, ist aber untypisch. Somit teile ich Jörgs Meinung.
Hallo, ich habe mal Tischler gelernt und kenne mich mit Hölzern glaube ich gut aus. Bei deinen Fotos ist das nicht so eindeutig zu sagen da das Holz keine Fladerung zeigt, wie man sie oft bei Rio sieht. Meine persönliche Einschätzung ist daß es aber doch Rio ist, indischen Palisander kenne ich als gleichmäßiger in der Verfärbung der Jahresringe, auf deinen Fotos sieht man ungleichmäßigere Jahreszonen mit stärkeren Farbunterschieden. Ein sehr geübtes Ohr kann es wahrscheinlich auch am Klang erkennen, Rio oder Indisch haben eine etwas andere Klangfarbe.
Grundsätzlich würde ich mich aber Chris anschließen, mein Tipp eher Rio, meine Ramirez hat eine sehr ähnliche Musterung, auch farblich sehr ähnlich, die Ramirez ist auch eine Rio-Palisander.
Vielleicht einfach auch mal die Nase ins Schallloch halten, Rio riecht leicht nach Pfeffer, bei manchen Gitarren hält sich der Geruch sehr lange. Wäre zumindest ein Hinweis...
In der letzten Zeit habe ich aber Bilder von Riopalisandergitarren gesehen wo ich hätte gedacht das ist ostindischer Palisander.
Diese Gitarren waren typischer Weise vor Einführung des Schutzes gebaut als man das Holz noch frei handeln konnte. Heute kann man legal nur noch das verbauen von dem man beweisen kann, das es vor dem Schutz in der EU war und das entsprechende CiTeS Zertifikat hat.
Das meiste das legal verfügbar ist, ist dann häufig wild gemustert. So etwas hätte man früher nicht verbaut: „Bottom of the barrel“.
Von daher einfach mal die Frage von wann ist die Gitarre? Je neuer um so geringer die Chance das das Rio ist.
Jetzt habe ich mich auch getraut.
If you got to the end of a vocal and you got nothing more to say, but maybe the guitar has ...
Zitat von Peter im Beitrag #6Indisch Palisander ist fast immer durch die geraden, parallelen Holzmuster geprägt, während Rio unregelmäßiger ist so wie auf dem Bild von Stefan. Aber ich habe auch schon Rio gesehen, welches komplett gerade und parallel war, ist aber untypisch.
Hihi... - ja, ging mir auch so. Und ich habe auch schon "Palisander"arten gesehen, die weder IRW noch BRW waren... - Santos (botanisch gar kein Palisander), Honduras, ... @bka24141 - kannst du die anderen Hölzer ausschließen?
Zitat von ChrisMuc im Beitrag #7Rio oder Indisch haben eine etwas andere Klangfarbe
So ohne a/b-Vergleich traue ich mir hier keine Aussage zu.
Ich teile rwes Ansicht, dass nur eine Materialprobe Sicherheit bringt. So sagte es mir auch „mein“ Gitarrenbauer. Die Maserung alleine genügt nicht. Meine Raya hat einen etwas bewegteren Boden und langweilige Zargen, beides ist Rio. Alte Panormos sind häufiger aus Rio und haben eine ganz ruhige Maserung.
Die Fladerung zeigt sich bei den neueren Gitarren. Früher wurden die Stämme auf ca. ein bis Meter abgeschnitten, um das ruhig fließende Holz zu erhalten. Heute holt man die alten Stümpfe raus, die entsprechend wild gemasert sind. Man sieht heute auch gelegentlich das Splintholz. Ibsofern kann das Alter des Instrumentes tatsächlich einen Hinweis geben.
Zitat von ChrisMuc im Beitrag #7Rio oder Indisch haben eine etwas andere Klangfarbe.
Das ist nach meiner Meinung eine ziemlich gewagte Aussage..... (sofern du nicht den Klopfklang vor dem Einbau meinst).
Da gibt es wirklich sehr viele Diskussionen darüber. Natürlich gibt es - wie immer - Anhänger der Meinung, man würde Unterschiede hören und Rio klänge besser. Aber der wohl überwiegende Teil ist der Meinung - der ich mich auch anschliesse - dass keine Unterschiede zu hören sind, zumal ja auch Deckenholz, Bauweise, etc. einen deutlichen größeren Klangeinfluss haben als Boden und Zargenholz. Dabei ist Rio ein komplizierteres Holz als Indisch Palisander, es neigt deutlich mehr zu Rissen. Es ist wohl eher die ansprechendere Optik, warum Rio in der Vergangenheit sehr viel beliebter war. Optik und Erwartungshaltung spielen dabei eine große Rolle, wie das Leonardo-Forschungsprojekt erwiesen hat. Testhörer konnten in einem Blindversuch nicht einmal tropisches von nicht tropischem Boden- und Zargenholz unterscheiden:
In einem ähnlichen Blindtest einer anderen Gruppe konnte gezeigt werden, dass höchstpreisige Stradivari-Geigen von Testhörern nicht von deutlich günstigeren modernen Geigen unterschieden werden konnten.
Zitat von Peter im Beitrag #12In einem ähnlichen Blindtest einer anderen Gruppe konnte gezeigt werden, dass höchstpreisige Stradivari-Geigen von Testhörern nicht von deutlich günstigeren modernen Geigen unterschieden werden konnten.
Auch wenn es ein bisschen OT ist, sei mir ein kurzer Einwurf dazu gestattet. So einen Test habe ich mal mitgemacht, ich meine der SWR hat dazu mal eine Sendung gebracht und man durfte mitraten. Die Stradivari habe ich sofort rausgehört, aber es war nicht die Geige, die mir am besten gefallen hat. Das war ein modernes Instrument. Mit letzterem war ich auf der Seite der meisten Zuhörer, was mich ein wenig gewundert hat.
Und ob Rio oder Inder unterscheidlich klingen – selbst wenn, dürften die Unterschiede marginal sein, sonst hätte sich eines der Hölzer als Goldstandard etabliert. So wie Fichte bei der Decke, über Jahrhunderte das Tonholz fast aller Streich- und Zupfinstrumente Europas. Deren Korpus übrigens überwiegend aus Ahorn besteht.
Zitat von ollo im Beitrag #13Deren Korpus übrigens überwiegend aus Ahorn besteht.
... er hat das A-Wort gesagt ;-)
Zitat von Peter im Beitrag #12Anhänger der Meinung, man würde Unterschiede hören und Rio klänge besser.
Na ja, das sind zwei Dinge. "Unterschiede" würde ich auf jeden Fall zustimmen (Referenz ist für mich hier auch das Hanika-Test-the-Best-Projekt). Aber Unterschiede müssen ja nicht unbedingt auf die gut/schlecht-Dichotomie reduziert werden.
Zitat von Peter im Beitrag #12Aber der wohl überwiegende Teil ist der Meinung - der ich mich auch anschliesse - dass keine Unterschiede zu hören sind, zumal ja auch Deckenholz, Bauweise, etc. einen deutlichen größeren Klangeinfluss haben als Boden und Zargenholz
Hmm, so in dieser Reduzierung kann ich mich dem nicht anschließen. Bei Test-the-Best waren sehr deutliche Unterschiede bei (fast) identischem Deckenholz (AFAIR waren alle Decken aus dem gleichen Stamm) zu hören. Natürlich kann dieselbe Holzkombination in einer anderen Konstruktion ganz anders klingen. Und zur Decke: Da bin ich auch schon böse hereingefallen... (und musste bei einer alten Hopf mit der Lampe kontrollieren, ich hätte auf Fichte gewettet, auch im Vergleich mit anderen F- und Z-Instrumenten, aber es war Zeder). Und Torres hat ja eigentlich mit seinem Experiment nur gezeigt, dass Korpusse aus Faserverbundmaterial (ja, Pappmachee ist ein frühes solches) auch klingen können.
Zitat von ollo im Beitrag #13Und ob Rio oder Inder unterscheidlich klingen – selbst wenn, dürften die Unterschiede marginal sein, sonst hätte sich eines der Hölzer als Goldstandard etabliert.
"Goldstandard" ist ja eigentlich BRW, aber unabhängig von CITES nicht nur teurer, sondern auch:
Zitat von Peter im Beitrag #12Dabei ist Rio ein komplizierteres Holz als Indisch Palisander, es neigt deutlich mehr zu Rissen.
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19.09.2024 16:11 (zuletzt bearbeitet: 19.09.2024 16:11)
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