Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #14

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Gewiss, auf der Kitschskala ist das Stück sehr weit oben. Auffällig aber ist, dass offensichtlich ja doch einige der schärfsten Kritiker desselben das Stück irgendwann unbedingt mal spielen mussten.
Das macht es nicht besser, sollte aber vielleicht einen milderen Blick auf diejenigen ermöglichen, die gerade diese "Jugendsünde" begehen und vielleicht ein wenig "beeindrucken" wollen, wie ihr damals vielleicht auch
In Konzertprogrammen, ist mein Eindruck, wird man damit eher selten behelligt.

Gruß Michael

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Ich finde auch, jeder hat das Recht, sich selbst daran zu sattzuhören/sattzuspielen. Und neben der Tatsache, das das Stück, im richtigen Moment der Ausbildung eingesetzt, musikalisch und technisch sicherlich einen echten Schritt darstellt ist es auch sehr motivierend, mal etwas zu spielen das alle kennen. Es wird ja auch jeder Pianist "Für Elise" lernen.

Und ansonsten darf ich BAP zitieren : "Vun mir uss Kitsch"

Gruß
Sascha

Besten Dank für alle Beiträge! Ich habe mit Vergnügen die "Romance anonymo" wieder ausgepackt und spiele sie mit Vergnügen. Die Siegfried Behrend Version "Burgalesa" kommt auch noch dran. Ich spiele das Stück als das, als was es gedacht war: als Etüde, als Übungsstück, um Technik und Interpretation zu verbessern ...

Wenn als Übungsstück, dann hier ein kleiner Hinweis aus der Erinnerung an meine Ferienkurse in den ´70er Jahren. (Der Hinweis ist jetzt nicht für die Profis im Forum gedacht, denn die können das!)

Es war das erste Stück, bei dem wir damals gelernt haben, zwischen nat. (Natural=über dem Schallloch), tasto (über dem oberen Griffbrettbereich, weich mit weniger Obertönen) und pont. (Ponticello=recht nahe am Steg, hart, starke Obertöne) zu unterscheiden. Die Abfolge war z.B. so: Teil A: nat., Wiederholung: tasto / p. (singend, deutliches Vibrato zum Ausgleich der geringeren Obertöne), Teil B anfangs pont. / f., bei der absteigenden Melodie nat., und in der Wiederholung tasto / p. Dann die abschließende Wiederholung des Teils A: nat.

Ich finde, für die Übung zum Training dieser Klangvariationen und Lautstärkewechsel war das Stück sehr gut geeignet. Wir sollten sogar auch die Haltung der rechten Gand variieren, so dass beim lauten Spielen der Daumen mit dem Nagel anschlägt und bei leisem Spiel in flacherem Winkel nur die vordere Außenkante der Kuppe, ohne Nagelberührung.

Wer in diesen Varianten noch nicht gespielt hat, wird überrascht sein, welche Register (im übertragenen Sinne) bei der Gitarre gezogen werden können. Ich übe daran immer wieder, sobald ich mit einem Stück technisch einigermaßen klarkomme. Leicht ist es nicht (finde ich jedenfalls), sich zusätzlich darauf zu konzentrieren und trotzdem noch die richtigen Noten zu spielen.

Und aus einem toten Stück Holz wird ein lebendiges Wesen.