Ich gestehe, dass ich jedes Mal aufs Neue nachgucken muss wie das mit dem 12er Knüpfblock funktioniert. Das von Peter gepostete Video zeigt das sehr gut, Danke.
Ich habe mir dieses hier "gebookmarkt", soll angeblich ohne Knoten halten. Und das tut es bisher auch, wobei ich es jetzt erst einmal auf diese Art geknüpft habe.
Ist es eigentlich erstrebenswert, dass die Saiten "dicht gedrängt" auf den Wellen gewickelt sind? Mein früherer E-Gitarren-Lehrer hatte dafür plädiert, weil es seiner Meinung nach die Stimmfestigkeit erhöhe. Vielleicht ist das bei Stahlsaiten aber anders? Jedenfalls mache ich es meistens so. Weil die Sattelschlitze sich in unterschiedlicher Position zum jeweiligen Wellenloch befinden, muss ich jeweils eine andere Wickelrichtung wählen. Entsprechend habe ich die Saiten auf meiner Kremona so aufgezogen, dass die Saiten sich von dem Wellenloch in folgende Richtung vom Loch aus drücken: E: rechts (nach innen) A: links (nach außen) d: links (nach außen) g: rechts (nach außen) h: rechts (nach außen) e': links (nach innen) Das sieht dann so aus: Dadurch erreiche ich die bestmögliche Drängung. Ich habe aber auch schon andere Wicklungen gesehen. Daher die Nachfrage: ist das sinnvoll? Oder spielt bspw. der Winkel, in dem die Saite oberhalb des Sattels steht, auch eine Rolle? Denn der wird bspw. bei D- und G-Saiten eher etwas spitzer.
Bis auf die e1 und E6 mache ich es genauso, insbesondere auch in Bezug darauf, möglichst wenigen Windungen auf die Welle zu wickeln.
Was die beiden e Saiten betrifft, wickle ich die ebenfalls nach außen, so dass sie fast schnurgerade über den Sattel laufen. Es macht keinen Sinn, die Saiten hinter dem Sattel so stark abzuknicken.
Eher ja! Die Saite wird an der hinteren Kante des Sattels ziemlich scharf abgeknickt. Das kann zu Sprüngen bzw. Knacken vor allem beim Stimmen der tiefen E Saite führen und im Extremfall auch zu Saitenrissen. Dann vorrangig bei der hohen E-Saite.
Das kann, muss muss aber nicht zu Problemen führen. D.h. sofern du bislang gut damit gefahren bist, spricht nichts dagegen, es auch weiterhin so zu machen
Andererseits könnte man das auch so betrachten, dass die beiden E-Saiten so wie im Bild gezeigt am Sattel unnötig gestresst werden, was sich mit wenig Aufwand vermeiden ließe.
Ich würde dein "Wickelbild" aus meiner Sicht so beurteilen:
- die Wickelrichtung auf den Rollen mache bei jeder Saite ganz genau anders herum. Somit ist der Abknickwinkel hinter dem Sattel minimiert, was erstrebenswert ist (somit gleitet die Saite leichter durch den Sattel und wird auch weniger abgenutzt). Du hast starke Abknickwinkel, was ich nicht so machen würde. Was man beachten sollte ist, dass die Saiten nicht den Hals berühren. Je nach Halsdesign läßt sich das bei der D- und G-Saite nicht immer vermeiden. - Die Anzahl der Windungen ist ok. Zuviele Windungen verlängern die Zeit bis zur Stimmstabilität. - Ich wickle die Saiten auch immer dicht gedrängt, ist aber eher eine Angewohnheit, habe keine Erfahrungen, dass keine dicht gedrängte Wicklung nachteilig wäre.
Zitat von Peter im Beitrag #67 - Ich wickle die Saiten auch immer dicht gedrängt, ist aber eher eine Angewohnheit, habe keine Erfahrungen, dass keine dicht gedrängte Wicklung nachteilig wäre.
Das ist nur dann ein Problem, wenn man zuviele Wicklungen auf der Welle hat und die Saite dann ins Holz der Bohrung schneidet. Mit ein bisschen Erfahrung lässt sich das vermeiden, ich kenne das aber aus meinen Anfangsjahren.
Zitat von Forumsnutzer im Beitrag #63Ist es eigentlich erstrebenswert, dass die Saiten "dicht gedrängt" auf den Wellen gewickelt sind? Mein früherer E-Gitarren-Lehrer hatte dafür plädiert, weil es seiner Meinung nach die Stimmfestigkeit erhöhe. Vielleicht ist das bei Stahlsaiten aber anders? Jedenfalls mache ich es meistens so. Weil die Sattelschlitze sich in unterschiedlicher Position zum jeweiligen Wellenloch befinden, muss ich jeweils eine andere Wickelrichtung wählen. Entsprechend habe ich die Saiten auf meiner Kremona so aufgezogen, dass die Saiten sich von dem Wellenloch in folgende Richtung vom Loch aus drücken: E: rechts (nach innen) A: links (nach außen) d: links (nach außen) g: rechts (nach außen) h: rechts (nach außen) e': links (nach innen) ><
Über die Enge der Wicklungen habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, weil ich die Stimmfestigkeit einer Gitarre eher an ihrer Qualität und der Qualität der Mechaniken festmache. Auf alle Fälle wickle ich aus den von Peter schon genannten Gründen genau andersherum als Du, um ein zu starkes Abknicken zu vermeiden.
Früher hatte ich 'mal gelernt, dass man die Saite vom Knüpfblock aus mit einer Handbreite Abstand zum Griffbrett locker zu den Wellen führt. Das mache ich heute ganz anders; die Saiten werden durch die Welle geführt und dann straff gezogen, weil mir sonst zuviele Wicklungen auf den Wellen sind.
Ganz genau so wie commissario mache ich es auch und genau so sieht es dann bei mir auch aus. Wie gesagt, die d- und g-Saite kommen dann dem inneren Teil des Kopfes sehr nahe bzw. berühren den manchmal auch, je nach Kopfform. Nicht optimal dann, aber ich habe auch noch nichts Nachteiliges dabei beobachtet.
Hach ja, vielleicht sollte ich mir einfach eine Konzertgitarre zulegen mit Kopf ohne Fenster und senkrechten Mechaniken. Und am besten noch mit Floyd-Rose-Klemmmuttern. :D
Zitat von Forumsnutzer im Beitrag #71Hach ja, vielleicht sollte ich mir einfach eine Konzertgitarre zulegen mit Kopf ohne Fenster und senkrechten Mechaniken. Und am besten noch mit Floyd-Rose-Klemmmuttern. :D
Ja, Pegs haben auch ihre Vorteile! Viel Spaß damit !!! 😁
Pegs ist der Begriff für die senkrecht eingebaute Stimmwirbel wie bei einer E-/Westerngitarre? Okay. Ich dachte, Pegs stehe für Stimmwirbel per se. Wieder was gelernt. :)
Warum hat sich diese Variante bei der Konzertgitarre eigentlich nicht durchgesetzt bzw. ist verschwunden?
Tatsächlich ist "peg" das englische Wort für Stimmwirbel, also einzelne Holzwirbel, nicht im Zusammenhang mit einer Mechanik verbaut. Wenn die nicht supergenau eingeschliffen sind oder schlecht präpariert (mit Wirbelseife und/oder Kreide) laufen die sehr schlecht, d.h. schlechter Strimmkomfort. Es gibt aber von Wittner oder Pegheads sogenannte Patentwirbel, die äußerlich wie hölzerne Stimmwirbel aussehen, aber ein mechanisches "Innenleben" haben und sehr zuverlässig und komfortabel funktionieren (und recht teuer sind) Jörg
Zitat von Forumsnutzer im Beitrag #73Warum hat sich diese Variante bei der Konzertgitarre eigentlich nicht durchgesetzt bzw. ist verschwunden?
Bevor die heutigen Mechaniksysteme erfunden und eingebaut wurden, waren die Pegs mehr oder weniger der Standard bei den Gitarren. Sie sind heute auch noch im Flamenco-Bereich weit verbreitet. Die ursprünglichen Pegs waren - genau wie bei den Violinen - einfache Holzwirbel, die in die Löcher des Halses festgedreht wurden. Damit ist ein komfortables und gleichmäßiges Drehen der Wirbel sehr erschwert (Geigen werden überwiegend an den Feinstimmern gestimmt, nicht an den Wirbeln). Holz auf Holz.... Erst später wurden dann mechanisch bessere Pegs gebaut (Wittner-Pegs), bei denen nicht mehr Holz auf Holz reibt. Gegenüber den heutigen Stimmechaniken mit Kugellagern sind diese Pegs jedoch trotzdem mechanisch weitaus unterlegen. Deswegen haben sie sich nicht durchgesetzt. Im Flamenco-Bereich sind sie noch häufiger anzutreffen, weil eine Flamenca mit Pegs halt Kult ist (ich lasse mich aber gerne von echten Flamenco-Experten hier belehren). Sie sind günstiger in der Herstellung und waren deshalb für die Flamencas früher bevorzugt.
Gruß Peter
Post hat sich mit dem von Jörg zeitlich überschnitten :-)
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02.11.2025 22:18
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