Winterzeit, Heizungszeit, trockene Luft, Luftbefeuchterzeit … ein viel besprochenes Thema, bei dem es eigentlich nichts Neues zu entdecken gibt.
Luftbefeuchter gibt es in vielen Arten, Schwämme oder Gelpads zum Einhängen in das Schallloch, feuchte Handtücher über der Heizung, Pflanzen im Zimmer oder technische Geräte zur Luftaufbereitung … alles zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in den optimalen Bereich für Mensch, Tier und Gitarren …
Habt ihr aber schon mal Erfahrungen mit zuviel Feuchtigkeit gesammelt? Oder auf den Punkt gefragt: habt ihr schon mal Schimmel in oder an der Gitarre beobachtet?
Mir ist genau das als Warnung vor eingehängten Luftbefeuchtern im geschlossen Koffer mal irgendwo im Netz über den Weg gelaufen. Klang damals für mich übertrieben.
Wie ist eure Beobachtung / Erfahrung / Meinung dazu?
Spätestens wenn sich an meiner Gitarre ein Baumpilz bildet, mache ich mir Sorgen.
Nein, da ich vorzugsweise die Gitarren draußen, äh also nicht im Koffer aufbewahre, schaue ich mir schon das Raumklima an. Es ist schon erstaunlich, wie sich Außenwände, vielleicht noch schlecht gedämmt und in einem wenig beheizten Raum, auf die Luftfeuchtigkeit auswirken. Ich denke aber mal, dass man die Warnzeichen dann vornehmlich an den Wänden erkennen kann, bevor die Instrumente geschädigt werden. Ist jedenfalls meine Vermutung.
Richtig aktiven Schimmel nicht. In einer alten geschenkten Hopf Wandervogel aus den 50s waren ein paar kleine Flecken, ob das nun Stockflecken waren oder Insektenkot, das weiß ich nicht. Hat mich nicht ernsthaft interessiert; dafür war es zu wenig.
Wenn die Gitarre schimmelt, schimmelt auch die Wohnung. Das ist also selten.
Lagerschäden können aber schon auftreten. Die Gitarre im geschlossenen Koffer im feuchten Keller ist sicher irgendwie gefährdet. Wobei vermutlich erst der Koffer schimmelt.
Ist bei mir auch noch nie vorgekommen. Aber Charlies Frage bezog sich ja auch darauf, ob es mit eingehängten Feuchtigkeitsspendern derartige Probleme geben könnte. Hab ich auch noch nicht erlebt, verwende aber auch nur die Planet Waves Einhängebehälter. Die Schwämme darin trocknen relativ schnell aus, was mir auch sympathisch ist. Es gibt ja auch die Schläuche, die man in die Gitarre einlegt, da habe ich schon schlimme Sachen gehört, nicht wegen Schimmel sondern wegen Auslaufen in der Gitarre. Davon lasse ich die Finger.
Wenn der Schlauch Kontakt zu Boden oder Zarge hat, besteht die Gefahr punktueller Übernässung. Das muss man auf jeden Fall vermeiden. Bei Planetwaves kommt das nicht vor.
Ich benutze das D’Addario 2-way System seit 6 Jahren. Keine Probleme. Ich habe einen Hiscox Koffer der ziemlich dicht schließt. In meiner Wohnung (ich wohne da wo der „echte Norden“ im Süden ist) zeigen die Hygrometer oft deutlich unter 30% an. Das Nette an dem 2-way System ist das es „abschaltet” wenn die Feuchtigkeit im Koffer im grünen Bereich ist. Davor hatte ich 2 Jahre einen Standard D‘Addario Schallochbefeuchter mit Schwamm. Ich habe mich die ganze Zeit gesorgt das es im Koffer zu feucht ist, wenn es mal nicht ganz so trocken in der Wohnung ist (Außentemperatur deutlich über 10C).
Die Gitarre die ich vor mehr als 6 Jahren gespielt habe zeigt deutliches „Telegraphing“ der Beleistung auf der Decke. Ich habe gelesen das zu feuchte Lagerung Telegraphing fördern/verursachen kann. Meine Empfehlung 2-way System und sich keine weiteren Sorgen um „zu feucht“ machen.
If you got to the end of a vocal and you got nothing more to say, but maybe the guitar has ...
Zitat von saitenklang im Beitrag #8Ich benutze das D’Addario 2-way System seit 6 Jahren. Keine Probleme. Ich habe einen Hiscox Koffer der ziemlich dicht schließt. In meiner Wohnung (ich wohne da wo der „echte Norden“ im Süden ist) zeigen die Hygrometer oft deutlich unter 30% an. Das Nette an dem 2-way System ist das es „abschaltet” wenn die Feuchtigkeit im Koffer im grünen Bereich ist. Davor hatte ich 2 Jahre einen Standard D‘Addario Schallochbefeuchter mit Schwamm. Ich habe mich die ganze Zeit gesorgt das es im Koffer zu feucht ist, wenn es mal nicht ganz so trocken in der Wohnung ist (Außentemperatur deutlich über 10C).
Die Gitarre die ich vor mehr als 6 Jahren gespielt habe zeigt deutliches „Telegraphing“ der Beleistung auf der Decke. Ich habe gelesen das zu feuchte Lagerung Telegraphing fördern/verursachen kann. Meine Empfehlung 2-way System und sich keine weiteren Sorgen um „zu feucht“ machen.
Ist dieses 2-way System das Prinzip mit den Beuteln? (Humidipaks)
Die Humidity-Packs verwende ich auch seit Jahren und kann sie sehr empfehlen, gerade wegen dem Ausgleich in 2 Richtingen: man merkt ja, wenn sie härter werden und Volumen verlieren bzw. wabbeliger und fülliger werden.
Den oben angesprochenen Beitrag über Schimmel durch Gitarrenbefeuchter habe ich tatsächlich wieder gefunden, und auch weitere Beiträge aus der Elektro- und Westernfraktion. Es scheint, dass dort mehr „habe seit 100 Jahren Gitarren, da is nie was passiert“ und sogar „alles nur Abzocke“ vertreten zu sein.
Und einer meinte, er habe die Humidity-Packs ausprobiert und die haben ganz schnell Schimmel angesetzt 😄
Zitat von Charlie im Beitrag #11Die Humidity-Packs verwende ich auch seit Jahren und kann sie sehr empfehlen, gerade wegen dem Ausgleich in 2 Richtingen: man merkt ja, wenn sie härter werden und Volumen verlieren bzw. wabbeliger und fülliger werden.
Den oben angesprochenen Beitrag über Schimmel durch Gitarrenbefeuchter habe ich tatsächlich wieder gefunden, und auch weitere Beiträge aus der Elektro- und Westernfraktion. Es scheint, dass dort mehr „habe seit 100 Jahren Gitarren, da is nie was passiert“ und sogar „alles nur Abzocke“ vertreten zu sein.
Und einer meinte, er habe die Humidity-Packs ausprobiert und die haben ganz schnell Schimmel angesetzt ��
Naja, was man so alles im Netz findet …
Ich verwende sie auch und glaube irgendwo gelesen zu haben, dass man verbrauchte Packs auch wieder reanimieren kann. Stimmt das und hat jemand das schon ausprobiert oder von jemandem gehört, der von jemandem gehört hat....
Gruß Michael
P.S. gelegentlich habe ich bei sehr geringer Luftfeuchtigkeit auch zusätzlich einen Beutel mit Ummantelung natürlich in den Koffer gelegt. Liegt hier dann doch vielleicht ein gewisses Risiko für Schimmelbildung ? Habe aber noch nichts bemerkt. Wie schon gesagt, ein "Zuviel" sollte es bei diesem selbstregulierenden System eigentlich nicht geben.
Ist vor Jahren auf Delcamp beschrieben worden. Eine große Plastikdose (z.B. Tupper). Darein eine kleine Schale mit Wasser. Die Packete darum stellen. Die Packete dürfen nicht nass werden. - aufpassen das nix verschüttet. Deckel zu.
Das Wasser aus der Schale verdampft langsam und das treibt die Luftfeuchtigkeit in der Box hoch. Die Packete machen das was sie sollen: Die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen damit sie bei 50% bleibt.
Noch etwas:
Beim 2-way System ist es wichtig das der Koffer innen die richtige Feuchtigkeit hat. Sonst müssen die Packete den innen trocknen oder befeuchten. Wenn man die Gitarre entnimmt, Packete in den Koffer und Deckel zu.
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Beim 2-way System ist es wichtig das der Koffer innen die richtige Feuchtigkeit hat. Sonst müssen die Packete den innen trocknen oder befeuchten. Wenn man die Gitarre entnimmt, Packete in den Koffer und Deckel zu.
Dafür mein „top“ für oberen Beitrag, genau so handhabe ich es auch.
ABER:
Die Beutelchen der Humidity-Packs werden durch das ständige Durchwurschteln und Herausziehen zwischen den Saiten mechanisch belastet. Und, ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Packs aussehen, wenn der Koffer dann stehend gelagert wird. Das ergibt sicher ein schönes Geknautsche. Meine Koffer mit Gitarre drin kann ich zum Glück liegend lagern. Das Beutelmaterial wird also irgendwann im Laufe der Zeit ermüden und seine Dichtigkeit verlieren. Daher ersetze ich die Beutel jedes Jahr. Aus Vorsicht. Ein Regenerieren scheidet für mich aus, wenn man sich davon eine Dauernutzung über Jahre verspricht.
Um nochmal in die Vergangenheit zu reisen: Bernd hatte immer zu normalen Holzkoffern zur Lagerung geraten, da deren „Undichtigkeit“ einen Ausgleich zwischen Innen- und Außenklima ermöglicht. Und, er empfahl einen Apfelgripsch im Koffer zur Zuführung von Feuchtigkeit.
Interessante Ideen, hier aber ohne Wertung geschrieben, mag jeder für sich wirken lassen.
Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #12... Ich verwende sie auch und glaube irgendwo gelesen zu haben, dass man verbrauchte Packs auch wieder reanimieren kann. Stimmt das und hat jemand das schon ausprobiert oder von jemandem gehört, der von jemandem gehört hat.... ...
Die wenigen Male, wo das bei mir erforderlich war, habe ich die Humidi-Paks mit dem Oasis Humidifier reaktiviert. Der ist mit Granulat gefüllt, welches die Feuchtigkeit bindet und durch die Außenmembrane dosiert an die Umgebung abgibt. Den hatte ich mal unter den Humidi-Paks in's Schalloch gehängt und ein anderes Mal die Humidi-Paks in einer geschlossenen Box um den Humidifier gewickelt. Beides hatte gleich gut funktioniert.
Da ich in den letzten Jahren mit Niederrhein und Eifel in Regionen gewohnt habe, die wenig verdächtige dafür sind, unter großer Trockenheiten zu leiden, war das nur äußerst selten erforderlich. Daher bestelle ich bei vier Humidi-Pak Sets im Einsatz i.d.R. etwa alle 2-3 Jahre 1 Ersatz-Set neu.
Das Auslaufproblem muss es früher wohl mal gegeben haben. Sowohl die Humidi-Paks als auch die "Tragetaschen" wurden vor einiger Zeit modifiziert und sind jetzt deutlich stabiler, so dass dieses Problem bei sorgsamer Handhabung der Vergangenheit angehören sollte.
Erfinder und Hersteller dieser Zweiwege-Feuchteregulierung ist übrigens die Firma Boveda. Deren 49% Humidi-Paks kann man übrigens problemlos an Stelle der 50% Humidi-Paks von d'Addario/Planet Waves benutzen.
Forum-Klassikgitarre.de
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07.12.2024 09:33
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