Da es in einem anderen Thread eine Diskussion über einen für mich sehr schwierigen Gitarrengriff gab, möchte ich hier einen neuen Thread starten, um alle (für mich) wirklich schwierigen Griffe zu beschreiben. Schwierig, wenn ich sie so spielen will, wie es die Noten verlangen. Normalerweise werden solche Griffe mit Hilfe irgendeines Tricks gemacht, sei es Oktavierung, das Weglassen bestimmter Noten oder die Dauer bestimmter Noten. Aber die Realität ist unerbittlich - die Komponisten (Arrangeure) schreiben es einfach auf, und dann macht man es oder man macht es nicht.

1.) J.S.Bach: Präludium in C, BWV 846, Takt 5:

2.) J.S.Bach: Präludium in d-Moll, BWV 999, Takt 15:

3.) Isaac Albeniz: Asturias, e-Moll, Takt 37:

4.) A. Barrios Mangore: La Catedral, Präludium, h-Moll, Takt 11:

5.) A. Barrios Mangore: Choro da saudade, g-Moll, 6. Saite in D, Takt 27:

6.) Stanley Myers: Cavatina, E-Dur, Takt 5:

7.) Antonio Lauro: Vals Venezolano No.3 (Natalia), e-Moll, Takt 20:


Es ist möglich, dass ich beim Durchspielen von Noten (ich habe ziemlich viele) auf mehr davon gestoßen bin, aber diese haben mir beim genaueren Studium der Partitur Schwierigkeiten bereitet.

Das sind alles Akkorde aus einigermaßen schwierigen Stücken. So verlockend es auch sein mag, deine genannten Stücke zu spielen, es lohnt sich, zu schwierige Stücke beiseite zu legen und mit Stücken auf dem eigenen Niveau zu üben. (Da gibt es nämich auch sehr schöne!)
Irgendwann werden solche Griffe schon noch leichter.
Ich habe alle im kurzdurchlauf ausprobiert und fand den Fmaj7 Akkord mit dem Barre des vierten Fingers am happigsten, auch wenn ich ihn hinbekomme.
Vor zwei Jahren hätte ich wahrscheinlich nicht alles Griffe von der Liste meistern können, mittlerweile gehen alle, da ich aus dem Jazz viele schwierige Griffe spiele.
Es gibt daher keinen Grund, sich auf einem niedrigeren Leistungsstand mit viel zu schwierigen Stücken abzumühen, wenn man noch nicht so weit ist. Irgendwann kann man solche schweren Stücke dann eher lernen.
Und zu dem Asturias Akkord: das Stück ist ja eigentlich überhaupt nicht für Gitarre, sondern für Klavier komponiert. In meiner Ausgabe von Martin Hegel aus einer Frevelhaften "Best of Guitar Classics" Sammlung steht Aokorns genannter Akkord nur als Alternative drin. Abgebildet ist bei mir ein leichterer Griff in einer Umkehrung mit A# im Bass.
Also man spielt ja bei diesem Stück sowieso nur eine Bearbeitung, weil das Original ja nicht für Gitarre geschrieben ist. Dann kann man also auch imho einen Griff vereinfachen. (Wenn man das Stück überhaupt unbedingt spielen muss)

Zitat von Linnsebinse im Beitrag #2

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Das sind alles Akkorde aus einigermaßen schwierigen Stücken. So verlockend es auch sein mag, deine genannten Stücke zu spielen, es lohnt sich, zu schwierige Stücke beiseite zu legen und mit Stücken auf dem eigenen Niveau zu üben. (Da gibt es nämich auch sehr schöne!)
Irgendwann werden solche Griffe schon noch leichter.

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Na ja ... (?) Warum sollte man sich nicht Freude machen mit Musik die nur in manchen Takten zu schwierig ist ? Als Amateur darf man die eine oder die andere Note beisete lassen.
Zum Beispiel, n°7 Vals von Lauro : sogar die besten Profis bringen diesen Takt nicht immer gut dran, also sage ich mir, wenn Frau Vidovic es anchmal verpasst, ist es wirklich nicht schlimm wenne es mir auch so geht. Also suche ich einen Umweg : besser "gut" anpassen als "schlecht" genau sein. In diesem Takt von Lauro ist es viel besser spielbar, und hört sich auch ganz gut an, wenn man die hohen C und B umtauscht. Probieren sie mal.

Einige von ihnen (4, 6, 7) habe ich schließlich gemeistert. Nummer eins jedoch führe ich in VII. Lage aus.

Ich werde deinen Vorschlag, C und H in Lauro's Waltzer zu tauschen, gleich morgen ausprobieren.

Ich möchte meine Liste der schwierigen Akkorde, auf die ich gestoßen bin, vervollständigen.

In den letzten zwei Monaten habe ich mich intensiv mit Bachs Suite Nr. 4 in E-Dur beschäftigt.

8.) J.S. Bach: Suite Nr. IV, E-Dur, Takt 93:


Und noch:

9.) Ennio Morricone: Love Theme (from Cinema Paradiso), Bearb. Adriano del Sal, A-dur, Takt 40(29):

Ich habe natürlich noch einen vergessen:

10.) J.S.Bach: Suite No.IV, E-Dur, Takt 106, 107:

Zitat von Bernard im Beitrag #4

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In diesem Takt von Lauro ... die hohen C und B umtauscht. Probieren sie mal.

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8) wo liegt das Problem ? Es ist gut spielbar so wie es geschrieben ist.

9) Haha, mit meiner kleinen Hand geht das nicht. Also wie bei Lauro (mein Beitrag #8) : mit dem F# eine Oktave höher : vierter Bund auf Saite 4. Mit einem Barree auf dem vierten Bund den man behaltet bringt man den ganzen Satzt gut an. Leider klingt der Bass nicht so lange wie geschrieben, hört sich aber doch schön an.

und 10 ) Ja das selbe Problem. Ich frage mich : auf einem Klavier hätte man keine andere Wahl die drei A nacheinander auf der selben Taste zu spielen, also dürfte man auch auf Gitarre die drei A am selben Ort spielen ?

Zitat von Bernard im Beitrag #9

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8) wo liegt das Problem ? Es ist gut spielbar so wie es geschrieben ist.

9) Haha, mit meiner kleinen Hand geht das nicht. Also wie bei Lauro (mein Beitrag #8) : mit dem F# eine Oktave höher : vierter Bund auf Saite 4. Mit einem Barree auf dem vierten Bund den man behaltet bringt man den ganzen Satzt gut an. Leider klingt der Bass nicht so lange wie geschrieben, hört sich aber doch schön an.

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Zitat von Bernard im Beitrag #8

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Zitat von Bernard im Beitrag #4

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In diesem Takt von Lauro ... die hohen C und B umtauscht. Probieren sie mal.

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Hallo, das war kein so guter Tip weil es die Melodie ändert.

Besser : man kann das tiefe G eine Oktave höher spielen, mit der dritten Leersaite. So wird es ganz einfach zu spielen. Man weiss dass wenn man die Fondamentale von einem Ton weg nimmt so dass nur die Obertöne klingen, unser Gehirn baut die Fondamentale selbst auf. Und auch, in vielen Musik (bei Bach sehr oft), dass man in einer Reihe Noten Oktavenbrüche spielt ohne dass sich jemanden darüber beschwert. Was meinst Du dazu ?

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Zitat von Bernard im Beitrag #10

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und 10 ) Ja das selbe Problem. Ich frage mich : auf einem Klavier hätte man keine andere Wahl die drei A nacheinander auf der selben Taste zu spielen, also dürfte man auch auf Gitarre die drei A am selben Ort spielen ?

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Bei Nr. 1 würde ich kein Kleinfingerbarree machen, sondern 3. und 4. Finger untersetzen und zwar BEVOR die unteren Töne gegriffen werde, dann ist der Griff nicht überstreckt, sondern der Zeigefinger "unterstreckt, das kann der nämlich sensationell gut, hier wird "das Pferd vom Schwanze her aufgezäumt", genauso erleichtert man sich auch Beispiel 2, indem man den Kleinfingerbarree zuerst aufsetzt und dann erst den 1, Finger unterbringt.
Jörg