Wenn ich auf meiner Gitarre Flageolettöne nur mit der rechten Hand spiele, gelingt es am besten, wenn ich nur meine Fingerspitzen benutze, also ohne Nägel. Ist das IMMER SO ?
Ich vermute, dass ja. Jedenfalls bei mir. Vermutete Gründe: - Der Nagel ist so geformt, dass die Saite "abrutschgefährdet" ist - Druckkontrolle ist mit der Kuppe leichter als mit dem Nagel
Wenn Du den Finger meinst, der auf die Saite aufgesetzt wird: ich würde sagen, ja, nur Fingerkuppe. Zumindest habe ich das von meinem Lehrer so gelernt und mehrfach in Büchern so gelesen.
Für die höchsten Töne habe ich immer mit der harten Nagelspitze des kleinen Fingers gekämpft und es versucht. Aber seltsamerweise, wenn man mit der weichen Fingerkuppe des kleinen Fingers anschlägt, kommt der Klang plötzlich wie von selbst aus dem Nichts.
Ich habe immer mehr das Gefühl, dass man nichts erzwingen kann und auf das hören muss, was die Gitarre selbst will.
Du redest also über den Anschlagfinger... Das ist deshalb, weil der Abstand zu dem Zeigefinger, der die Saite festhält dann größer ist. Ich mache den Anschlag, wie wahrscheinlich die meisten, mit dem Ringfinger. Mit dem Mittelfinger geht das auch, ist aber schwerer, weil er zu nah dran ist. Der kleine Finger, den Du da nimmst ist bei mir wegen der Handhaltung zu weit weg. Er ist als Anschlagsfinger deshalb ungewohnt. Es ist aber ein gute Idee, das mal zu versuchen...
Von welcher Hand reden wir? Ich muss zugeben leider nichts zu verstehen.
Geht es um natürliche (= ungegriffene) Flageoletts, oder um künstliche (= gegriffene)?
Mit der Greifhand brauche ich manchmal den kleinen Finger für ein Flageolett, nutze aber niemals den Nagel, wie auch?
Mit der Anschlagshand brauche niemals einen kleinen Finger für Flageoletts, weder mit noch ohne Nagel. Wie Andreas richtig bemerkt, wäre das auch sehr unbequem. Anschlag immer mit dem Nagel, sonst wird es viel zu leise.
Zitat von AndreasLindae im Beitrag #5Das ist deshalb, weil der Abstand zu dem Zeigefinger, der die Saite festhält dann größer ist.
Der große Abstand ist der wesentliche Punkt, wenn man den Ton deutlich mit schönem Flageolett-Klang hinkriegen will. Gilt übrigens analog, wenn der Daumen auf die Saite aufgelegt wird (z.B. Flageolett im Baß + gleichzeitiger "normaler" Ton im Diskant).
Zitat von jozef im Beitrag #7Ich meinte Flageoletten, die man ganz ohne die linke Hand zu benutzen macht.
Es ist schwer, hier herauszufindem, um was es überhaupt geht.
Es geht wohl um die künstlichen Flageoletts, richtig? Dabei kann die linke Hand etwas greifen, oder auch nicht und die rechte Hand hält die Saite in der Mitte mit dem Zeigefinger fest (berührt sie aber nur) und man schlägt dann mit dem Ringfinger (üblicherweise) an. Oder man hält die Saite mit dem Daumen fest (berührt sie aber nur) und schlägt dann mit einem anderen Finger an. Oft wird da der Mittelfinger genommen.
Was ist denn da jetzt Deine Situation, wo Du den kleinen Finger benutzst????
Ich benutze nur die Spitze des Zeigefingers und des kleinen Fingers. Entschuldigung für die Unklarheit. Ich kenne all diese Fachbegriffe nicht und imitiere, was ich bei anderen Gitarristen sehe. Es funktioniert für mich.
Zitat von jozef im Beitrag #7Ich meinte Flageoletten, die man ganz ohne die linke Hand zu benutzen macht.
Lieber Josef, ich musste rätseln, was Du meinst - jetzt wird mir das aber (hoffentlich) klar: Du spielst die natürlichen Flageolettes mit der Anschlagstechnik für die künstlichen Flageolettes - sonst würde das mit einer Hand nämlich nicht funktionieren. D.h. Du dämpfst die Saite (z.B. im 5., 7. oder 12. Bund) mit dem Zeigefinger und schlägst dann mit dem Mittelfinger (bzw. kleinen Finger) an. Richtig? Das hätte Vorteile bei den natürlich Flageolettes in den hohen Lagen (z.B. 12. Bund), weil man die linke Hand nicht dorthin zum Dämpfen bewegen müsste.
Diese Technik benutze ich eher selten, wenn ich mehrere Flageolettes gemischt, also künstliche und natürliche spielen muss. Dann bietet es sich tatsächlich an, die bei den Leersaiten anzuschlagenden natürlichen Flageolettes (im 12. Bund) genau so anzuschlagen wie die in den unteren Lagen gegriffenen künstlichen Flageolettes, die ich oberhalb des 12. Bundes mit dieser Technik spielen muss.
Ansonsten spiele ich persönlich auch die natürlichen Flageolettes immer mit zwei Händen, d.h. ein Finger der linken Hand dämpft die Saite über dem entsprechendem Bundstäbchen ab und die Anschlagshand bleibt in der gewöhnlichen Position. Für das Ansschlagen eines Flageolettes benutze ich nur den Nagel; mit der Fingerkuppe funktioniert das bei mir nicht laut und klar genug und klingt für mich nicht nach "richtigem" Flageolette.
@ Ollo: Das Video entspricht exakt der Unterrichtsmethode meines Lehrers.
Die natürlichen Flageoletts spielt man normalerweise immer mit zwei Händen, da hast du absolut recht lieber commissario, es sei denn man kann den Griff der linken Hand gerade nicht loslassen. Aber ich glaube, Jozef meint tatsächlich die künstlichen Flageoletts, aber das kann er ja selbst kommentieren 😊.
Verstehe ich nicht, lieber Peter! Wie soll man denn künstliche Flageolettes nur mit rechten Hand spielen? Z.B. vom gegriffenem "G" auf der E-Saite im 3. Bund? Rechte Hand greift das "G", Zeigefinger dämpft über dem 15. Bund und Mittelfinger schlägt an. Wie soll man das mit einer Hand schaffen?
Zitat von commissario im Beitrag #14Verstehe ich nicht, lieber Peter! Wie soll man denn künstliche Flageolettes nur mit rechten Hand spielen? Z.B. vom gegriffenem "G" auf der E-Saite im 3. Bund? Rechte Hand greift das "G", Zeigefinger dämpft über dem 15. Bund und Mittelfinger schlägt an. Wie soll man das mit einer Hand schaffen?
Nein, da haben wir uns missverstanden, commissario. Natürlich muss man mit der linken Hand eine Saite greifen und mit der rechten dann mit zwei Fingern wie beschrieben den entsprechenden Flageolett-Ton erzeugen. Ich bezog mich lediglich auf den letztgenannten Vorgang 😊.
Forum-Klassikgitarre.de
Thema drucken
03.01.2025 21:30
Antworten
