Hallo zusammen, hat jemand von Euch schon 'mal eine höherwertige Ortega-Gitarre aus der seinerzeitigen "Custom Master Selection" (M5CS oder M9CS) in den Händen gehalten? Mich würden sowohl Euer Eindruck interessieren als auch allgemeine Aussagen über Ortega.
Nur allgemein: ist Ortega ein eigener Produzent oder ein Vertriebsweg? Wichtig ist also, auf die Workshops hinab zu recherchieren, aus denen das Instrument stammt.
(Manuel Adalid und Juan Hernandez stecken z.B. hinter dem Vertriebsweg der höheren Modelle von „Amano“, und dann ist auch schon fast die Frage nach der zu erwartenden Qualität beantwortet.)
Ortega ist da wohl nicht anders als manche andere Marken und gehört zur Firma Meinl aus Gutenstetten. Dir Gitarren werden an unterschiedlichen Standorten produziert; die preiswerten Serien in China und die hochwertigen - die ich meine - in Spanien in vermutlich Valencia. Hier findet man einige Infos über Ortega, die leider auch werbende Komponenten enthalten:
Ortega ist eine deutsche Vertriebsmarke, die - wie du ja auch schon weißt - in verschiedenen Ländern wie China und Spanien herstellen läßt. Deswegen ist es keine einheitliche Marke und man kann immer nur ein Modell mit genau demselben vergleichen. Selbst dann ist es nicht gesagt, dass derselbe Gitarrenbauer diese hergestellt hat. Im Netz und auch auf Delcamp gibt es nur sehr wenig Erfahrungsberichte, hier eine wenig schmeichelhafte aus dem Delcamp:
Das sind halt die Umstände, wenn man eine neue Gitarre in diesem unteren bis mittlerem Preissegment sucht. Kann gut sein (vor allem für den Preis), kann aber auch mies sein. Wäre mir zu viel Aufwand und Unsicherheit, es sei denn ich spiele eine die mir gefällt und genau die kaufe ich dann. Ist aber nur meine Meinung und ich habe auch noch keine gespielt.
Da ich gerade Anfänger bin , Und noch unbedarft bin, .
Ich habe im musikgeschäft mir mehrere anspielen lassen, und auch selber angespielt. Von yamaha ,hanika ,etc.
Als ich die ortega gehört habe ,bekam ich eine gänsehaut. Genauso wollte ich den Klang. Gut ,die gitarre ist unteres preissegment, R121
Mein Schwägerin die eine hochwertige yamaha hat,war vom Klang begeistert. Und auch ein Freund der Western und Nylons spielt ,fand sie von der Verarbeitung und Sound top.
Wie gesagt ich bin ein newbie.
1964
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
@ Peter: Du hast natürlich absolut recht - da dürfte jedes Exemplar eine Art Wundertüte sein.
Wobei ich die UVP aus der Preisliste 2014 von Ortega für die M9CS mit 3.140 € wohl eher nicht einem Instrument der unteren bis mittleren Preisklasse zuordnen würde, auch wenn dieser sich am Markt vermutlich nicht in dieser Höhe realisieren ließ ;-)
Mittlerweile sind die Gitarren von Ortega allerdings fast ausschließlich in dem von Dir angeführtem Segment unterwegs. Weshalb ich mich ja auch für die älteren interessiere und nicht für die Billigheimer wie die R 121. Ich suche also keine Gitarre im unteren bzw. mittleren Preissegment und habe das auch nicht behauptet.
@ 1964: Wobei die 121 sicherliche eine gute Einsteigergitarre ist! Man bekommt in diesem Segment mittlerweile eine Qualität, die es früher so einfach nicht gab.
Zitat von commissario im Beitrag #6Wobei ich die UVP aus der Preisliste 2014 von Ortega für die M9CS mit 3.140 € wohl eher nicht einem Instrument der unteren bis mittleren Preisklasse zuordnen würde, auch wenn dieser sich am Markt vermutlich nicht in dieser Höhe realisieren ließ ;-)
Ja, da hast du natürlich recht. Meine schnelle Web-Suche hatte nur Ergebnisse zwischen 500 und 1200 € angezeigt. Aber auf der anderen Seite macht dies mE die Sache nicht einfacher. In diesem Preissegment sind schon richtig gute Gitarren unterwegs, ganz zu schweigen von einer guten gebrauchten, die neu das doppelte kostet. Ob ich für eine Ortega mehr als 3.000 € ausgeben würde... das glaube ich eher nicht. Es sei denn natürlich es ist die Traumgitarre 😀
Zitat von Peter im Beitrag #7wenn man eine spielt und die gefällt, dann spricht nix dagegen
Jupp. Den Akustikbass fand ich ordentlich, die Schülergitarren gefallen mir nicht. Die teuren hatte ich noch nicht in den Fingern. Die Firma positioniert sich meiner Meinung nach durch die Angebotsbreite, besonders bei Spezialitäten (Größe, Farbe, ...). Aber klar, wenn's passt, passt es.
Zitat von Peter im Beitrag #8Ja, da hast du natürlich recht. Meine schnelle Web-Suche hatte nur Ergebnisse zwischen 500 und 1200 € angezeigt. Aber auf der anderen Seite macht dies mE die Sache nicht einfacher. In diesem Preissegment sind schon richtig gute Gitarren unterwegs, ganz zu schweigen von einer guten gebrauchten, die neu das doppelte kostet. Ob ich für eine Ortega mehr als 3.000 € ausgeben würde... das glaube ich eher nicht. Es sei denn natürlich es ist die Traumgitarre
Ich habe gerade 'mal die Wayback-Maschine angeworfen und herausgefunden, dass die M6 und M9 seinerzeit tatsächlich zum UVP angeboten worden sind. Was natürlich nichts über deren Qualität und Bespielbarkeit aussagt.
Für mich ergibt sich jetzt folgende Mutmaßung:
Ortega (bzw. die dahinterstehende Firma) wollte mit der "Custom Master Selection" Serie einen Einstieg bei den höherwertigen Gitarren im Markt versuchen, der aber nicht geglückt ist. Die Specs der Gitarren aus dieser Serie deuten zumindest darauf hin, dass sie sehr akkurat und aufwändig gefertigt wurden. Jedoch dürften sich kaum Käufer gefunden haben, weil man weder Testberichte noch irgendwelche aussagekräftigen Videos findet. Im Gegenteil: Das Video von Ortega selbst zur M9 ist grottenschlecht in Anbetracht des angestrebten Marktpreises von > 3K: https://youtu.be/yJX3wo57tRM?si=sSxzIQHhegm2RINd
Da klingt ja selbst die Hartwood Laminatgitarre im Video besser ;-)
Unterm Strich ist die M9 also eine recht seltene Gitarre, die kaum einer kennt. Gemäß Specs und Preis sicherlich (versuchte) Oberklasse, aber es ist halt mehr als fraglich, ob sie auch klanglich wirklich überzeugen konnte. Ich tippe da eher auf ein Nein, sonst hätte man sicher mehr von der gehört.
Da die Serie nicht mehr verkauft wird und ich für > 3.000 Euro sicherlich eine andere Gitarre kaufen würde, ging es mir um einen Gebrauchtkauf, vor dem mich konkrete Erfahrungen zu dem Modell natürlich interessiert hätten. Was das obligatorische selber Anspielen natürlich nicht entbehrlich macht, ganz klar.
Bereits seit meiner Kindheit zieht sich eine Sache wie ein roter Faden durch mein Leben: Ob Fahrrad, Auto, Kleidung, Speisen oder sonstige Gimmicks - mir gefallen Dinge oder schmecken Speisen, die bei anderen eher Kopfschütteln verursachen. Gerne auch schräg und auffallend :-)
Schon aus diesem Grunde hat mich die Ortega M9CS quasi magisch angezogen: eine eher seltene Gitarre, die letztlich im Markt wohl keine große Resonanz erfuhr, wie man in diesem Thread ja gemerkt hat.
Nach nur zwei Minuten Anspielen beim Verkäufer, einem sehr versierten, eleganten Spieler, hatte die Ortega schon mein Herz erobert und der "Haben-will-Effekt" stellte sich ein. Erinnern wir uns: Die deutsche Firma Meinl Ortega wollte mit besagter Ortega eine typisch "spanische" Gitarre in die Oberklasse des Gitarrenmarktes etablieren. Beworben wurde sie als "ultimative Mischung aus handwerklicher Tradition und moderner Lutherie Technik". Klanglich ist sie schwer zu beschreiben, weshalb ich eine Sounddatei anfüge. Ich spiele den Bass ohne Daumennagel, weshalb er dumpfer klingt, als es mit Nagel herauskäme. Die Klangformungsmöglichkeiten auf der Ortega sind sehr vielfältig. Sie ist jedenfalls deutlich besser, als es meine Spielfertigkeit hergibt ;-)
Die Ortega ist wirklich erstklassig verarbeitet und ein echtes "Pfund" - sie wiegt 1930 Gramm. Sie hat wohl auch deshalb eine ausgeprägte Dynamik und kann richtig laut. Ihr extrem langer Sustain zwingt mich jetzt dazu, jetzt vermehrt Saiten abstoppen zu müssen. Mir gefällt der Klang absolut, aber das ist ja wie immer Geschmackssache. Sie duftet auch nach Jahren noch immer nach Edelholz, in diesem Fall Cocobola.
Glückwunsch! Gelegentlich sollte das Herz schon erobert werden dürfen und das gibt ja auch einen Schub und Befriedigung auf einem guten Instrument spielen zu können. Zu Ortega: Ich denke, dass bei manchen Herstellern, die eher so als Massenproduzenten im unteren Bereich agieren, vielleicht die hochwertigen - masterserie etc - Instrumente leicht unterschätzt werden können. Das hängt vom Können des jeweiligen Gitarrenbauers ab, ob er / sie da im gehobenen Segment was rausholen kann.
Aus den Unterlagen, die bei der Gitarre waren. Vermutlich eine Seite aus dem damaligen Katalog von Ortega.
Sie ist tatsächlich eher dunkelbraun als rötlich. Das war aber bei einer Martin aus Cocobola, die ich neulich in den Händen hielt, nicht anders.
Hier 'mal ein Blitzbild, auf dem wirkt ihre Farbe etwas anders:
p.s.: Ich hatte noch einmal das Foto genauer betrachtet und einen Riesenschreck bekommen, als ich den Riss auf der Rückseite unten rechts sah! Also das gute Stück hektisch aus dem Koffer geholt und nachgeschaut: Puhhhh, alles in Ordnung, da wird nur eine Fuge im Boden gespiegelt :-) Der vermeintliche Riss sieht auf dem Foto aber auch wirklich echt aus:
Die Ortega steht nach meiner Einschätzung einer "Meistergitarre" von Henning Doderer, die ich 'mal ausgiebig getestet hatte, in nichts nach. Da ist absolut nichts verkehrt daran.
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08.02.2025 14:42
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