Also ich würde eine Konzertgitarre mit Zypresse sofort abspielen wollen wenn es denn eine gäbe.

Tobias Braun in Wien baut regelmäßig welche.
Jörg

Angela Waltner in Berlin auch - allerdings nicht regelmäßig.
Gruß, Ugo

...Jednfalls war es das Lieblingsholz von Jose`Romannillos.
Jörg

… und wie ich schon schrieb, bin ich mit meiner Fichte/Zypresse sehr glücklich. Nur ist der Duft inzwischen leider verschwunden.

Durch seine Leichtikeit, den Duft und die Schönheit ist eine Klassikgitarre aus Zypresse schon etwas besonderes. Und gehört eigentlich in jeden ordentlichen Gitarren Haushalt.
Obwohl es ein echter Kampf das Holz źu biegen. Mal sehen .
Ich mag Gitarren aus helleren Hölzer sehr gern.
Gruß Burghard

Ich habe mir einmal so eine Zypressengitarre von Hanika im Internet bei Siccas angehört. Ich finde, sie klingt ein bisschen übersteuert .
https://www.youtube.com/watch?v=JwAJ5nnbUDM

...und wichtig ist halt auch, dass es sich hier eben um eine Flamenco-Gitarre handelt, die halt anders klingt als eine Konzertgitarre mit Zypressekorpus. Ich hätte mal vor knapp 10 Jahren fast eine Konzertgitarre von C. Voigt gekauft, die einen schönen Celloboden aus Zypresse (war aber nicht das Modell Espressivo) hatte. Sowohl der Verkäufer als auch ich haben darauf gespielt und das klang in meiner Erinnerung überhaupt nicht nach Flamenco.

Gruß Mchael

P.S. Ich glaube mich zu erinnern, daß Bernd, der ja doch recht flamencoaffin war, den diesbezüglichen Hanikas damals kein so gutes Zeugnis ausgestellt hat. Kann sich aber inzwischen geändert haben...

Ich denke, die Scheu vor der Verwendung im Bereich der klassischen Gitarre hat sehr viel mit Vorurteilen und mit Peer Pressure. Das letztere spielt eine sehr große Rolle. Was spielen die ganz großen? Natürlich Rio Palisander (das ist jetzt etwas arg verallgemeinernd, aber eine Zeitlang war es wirklich so). Also muss ich auch Rio haben. Dass die meisten Rio Gitarren irgendwann Risse bekommen, spielt da keine Rolle. Dass eine Gitarre aus einem anderen Holz, von einem sehr guten Gitarrenbauer gebaut, besser klingt, als eine Rio von einem mittelmäßigen - spielt auch keine Rolle.

Und so ist's ein bisschen mit Zypresse auch. Niemand spielt klassische Gitarre aus Zypresse - kann also nicht gut sein, so der Schluss. Aber es ist eben ein Trugschluss. Die Leute wollen eben nicht denken, sie spielen Holz dritter Wahl, so etwas, was gerade für Flamencogitarren taugt.

Ich persönlich bin völlig davon überzeugt, dass Zypresse ein hervorragendes Holz ist. Ein wunderbares Beispiel ist die Gitarre von Erez Perelman (keine Angst, ist keine Werbung, die Gitarre ist längst verkauft):

Klingt gut für Jazzliebhaber, mit etwa den gleichen Durchdringendem Ton wie einem Metallophon oder einer Querflöte.

Wusste gar nicht, dass Querflöte was für Jazzliebhaber ist

Zitat von rojarosguitar im Beitrag #28

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Wusste gar nicht, dass Querflöte was für Jazzliebhaber ist

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Na also, Ollo, ob ich Herbie Mann kenne? Klar doch. Ich weiß schon, dass Querflöte da und dort im Jazz auftaucht, Eric Dolphy wäre das wohl prominenteste Beispiel. Interessanterweise hatte die Jazz-Querflöte eine gewisse Renaissance, als der Flamenco-Jazz aufkam, da war sie oft dabei.

Meine Antwort war jetzt nicht so ernst gemeint... ich kann es manchmal einfach nicht fassen, was für Argumente vorgebracht werden. Soll etwa die Jazz-Applikation nun den Klang disqualifizieren, oder soll das ein besonderes Lob sein. Es wäre direkter, mal zu sagen, "ich mag den Klang nicht"...

Übrigens, das 'übersteuerte' Klangbeispiel der Hanika von Siccas, habe ich mir mal angehört. Wenn man bisschen Erfahrung mit Aufnahmen hat, dann hört man dort, dass ein guter Teil des Klanges mit der Gitarre selbst nicht viel zu tun hat, sondern mit einer intensiven Nachbearbeitung... kein wirklich gut gewähltes Soundbeispiel, aber das soll sowieso jeder für sich entscheiden. Über den Klang von Gitarren zu diskutieren (abgesehen von ganz offensichtlichen Mängeln desselben) ist ein bisschen, wie über die Schönheit eines Menschen oder eines Bildes zu diskutieren. Zum Glück mögen nicht alles dasselbe.