Zitat von Peter im Beitrag #3Aber der Punkt, der ja hier im Forum öfter diskutiert ist ein anderer: Kann ich allein aus einer Aufnahme rückschliessen, ob ein Instrument meinem Klangideal entspricht oder nicht?
Nein.
Zitat von Bernard im Beitrag #1Musikliebhaber brauchen Hall, es ist eben natürlich. Und natürlich gehört Hall zu einer Aufnahme.
Ja. Genau genommen gehört "Raum" zu einer Aufnahme. Das ist eine Vielzahl von Reflektionsschall, aus der sich ein Raumeindruck ergibt.
Zitat von jozef im Beitrag #14Die selbstgemachten Aufnahmen ohne jegliche Bearbeitung sind oft erkennbar und ehrlich. In klassischer Musik macht das Instrument den Ton, nicht die Elektronik.
Aber nur live. Jede Aufnahme ist klanglich massiv bearbeitet, gerade auch Gitarren- und Lautenaufnahmen. Da die Aufnahmen aus dem Studio (und oft auch live) immer (zu) viel Direktschall aufweisen weil die Mikros zu nahe stehen, klingt das Instrument nicht gut. Da wird IMMER nachjustiert.
Zu Kopfhörern: genau wie Lautsprecherboxen haben Kopfhörer meist eine deutliche eigene Klangcharakteristik. Selbst Studiokopfhörer klingen alle unterschiedlich. Meist können sie einen bestimmten bereich sehr gut wiedergeben, den Rest eher schlechter. Man arbeitet daher mit mehreren Systemen. Wirklich neutral sind sie selten, was übrigens auch sehr anstrengend beim Hören ist, und meistens nicht "schön".
Zitat von jozef im Beitrag #14In klassischer Musik macht das Instrument den Ton, nicht die Elektronik.
Erzähle das mal Stockhausen;-)
Ansonsten bin ich bei Dir. Ich selbst bin auch irritiert, wenn Bild und Ton nicht zusammenpassen. Eine Close-up-Aufnahme einer Gitarre mit viel Hall erzeugt bei mir viel "Gehirnstress". Ich schalte dann auch schnell ab, wenn's mir zu viel wird.
Danke an t-moll für die Entdeckung vom Recording-blog. Es gibt dort eine ganz neue Video die wir alle folgen sollten. Hat mit Hall nicht direkt zu tun, aber mit genauem Zuhören auf Youtube :
Um das kurz aufzugreifen: ein akustischer Raumeindruck der nicht zum Bild oder zu einer andren Erwartungshaltung passt ist natürlich irritierend. Eine Kirche ohne Nachall ist genauso „falsch“ wie ein Jazzkeller mit Kathedralklang. In den 60ern und 70ern waren staubtrockene Studioaufnahmen von großen Orchesterwerken in Mode, das kann und will heute niemand mehr ertragen.
Mich graut es vor Aufnahmen mit erkennbarer Zweiräumigkeit, wenn also verschiedene Interpreten mit unterschiedlichen Raumeindrücken gemastert wurden. Das passiert gerne bei verschieden lauten Instrumenten, die einander angepasst werden sollen.
Hallo, noch mal kurz zu den hier erwähnten, auch von mir geliebten, Kopfhörer DT 770 pro , ich habe die 80 Ohm-Version: Das ist ein feines Beispiel für "Beeinflussung" und eben nicht neutraler Klangdarstellung : Selbst die bass-ärmste Konzertgitarre würde, auch ohne jegliche Studiobearbeitung, wohlwollend kräftig das Ohr umschmeicheln. Das ist toll, aber so klingt sie nicht, wie ollo schon schrieb. Ganz anders ist da z.B. ein Sennheiser HD 600 im direkten Vergleich.
Ansonsten: Im einfachen, studiolosen Home-Recording Bereich würde ich die Messlatte an Klang nicht so hoch legen, wie an eine CD-Produktion. Die meisten digitalen Recorder sind mit xy-Stereofonie ab Werk ausgestattet + 120° Raum-Winkel Einstellung - da kann es auch schon mal einfache und gute Ergebnisse geben, die man natürlich noch weiter bearbeiten kann, ohne die angesprochene Ehrlichkeit eines Instrumentes wegzuwischen.
Und Danke zurück, Bernhard, für den link: Der Kanal ist eine Goldgrube und ich habe heute schon " das Zahnrad" gedrückt !
Zitat von t-moll im Beitrag #22Kopfhörer DT 770 ... Ganz anders ist da z.B. ein Sennheiser HD 600 im direkten Vergleich.
Hallo Thomas, Ja der HD600 klingt viel natürlicher als die Beyer. Er ist aber viel zu eng bearbeitet für meinen (dicken) Kopf (ein bekantes Problem eigentlich... das Festziehen, nicht mein Kopf haha). Und um wirklich Musik im Kopfthörer zu genissen, wäre die Produktlinie in Art vom HD800 nötig ... muss aber auch ein Verstärker von gleicher Qualität dazu, sonst hat es keinen Zweck.
Zitat von t-moll im Beitrag #22Der Kanal [Recording-blog] ist eine Goldgrube
Also nimm das nicht persönlich übel, aber ich würde nicht diesen Kanal beraten. Ich habe einige Videos geschaut und 100 % davon gefallen mir nicht. Im Detail :
- dies mit dem Hall : sein Tip ist 3 Hall-Effekte nacheinander einzusetzen, und er ist stoltz darauf dass "nur" 3 Effekte reichen ... unfassbar. Na ja, warum nicht ...
- viel schlimmer noch, sein Prinzip für LCR. Dass heisst alle Spuren mischen mit nur Panoramas zu ganz Links, genau in der Mitte, und ganz Rechts. Absolut brutal, geschmackslos. Absolut Nein !
- auch seine Methode ein Gesang breiter zu machen ... mit einem Autotune Effekt. Ohne Kommentar, mir grauselt es.
- die Video wo er seinem 11 jährigen Sohn ein Studio aufbaut, die Sequenz mit dem Audiointerface : er ist ziemlich herablassend mir der 2i2 3nd. So ein Gerät ist heutzutage viel besser als das wir vor 20 Jahren hatten für 20 mal den Preiss ! Weiss er überhaupt dass es nicht mal nötig ist für was sein Sohn mit der N-I Mikro macht (samples "in the box" zusammenfassen) ? Die 2i2 hat 2 Mikropfonvorverstärker, 2 ADC ... die zu nichts nutzen : er kann sein Kopfhörer direkt an den Rechner verbinden (und für niedrige Latenz gibt es software gratis). So ein Tip für Anfänger ist halt überhaupt nicht durchgedacht, führt zu schlechten Reflex.
Nochmal, bitte nicht persönlich annehmen ;) da ich einen Link zwei mal zu diesem Kanal angezeigt hatte, möchte ich nicht dass man mich falsch versteht.
Hallo Bernard, das ist schon in Ordnung und es ist gut, daß du da nochmal auf spezielle Details hinweist. Da sieht man, daß ich mich nicht mit einem prof. Studio beschäftige und eher im Home-Recording mit einfachen Digitalrecordern zu Hause bin. Ich habe mir jetzt auch nicht alle Videos angesehen , sondern er war einer der ersten die ich hier beim Suchwort Hall angezeigt bekommen habe. Dann nehme ich die Goldgrube zurück... Gruß Thomas
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26.02.2025 15:19
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