Ich möchte als "Alter weißer Mann" meine persönlichen Eindrücke zu der Yamaha G-Serie, ab 235, Beginn der goldfarbenen Mechanik, kundtun. G Serie hieß: Laminierte Decke: G 225 G 230 G 235 G 240 (hat schon Boden/Zargen aus Ovangkol wie die S Modelle) Massive Decke: G 245s G 250s G 255s
Ich selbst hatte die 235 ab etwa 1975. Die Kosten der Gitarre lag etwa bei 300 DM, mit Tasche habe um 340 DM bezahlt. Zu dieser Zeit habe ich Schüler bereits an Jugendmusikschulen unterrichtet, 17 DM gab es für 45 Minuten, 8 Stunden in der Woche, ein nettes Taschengeld.
Zurück zur 235. Die Gitarre hat mich als einzige Gitarre bis vor 1 Woche begleitet. Völlig ausreichend für einen Laien, Baden Powell geht, Alhambra geht, Bach, die einfachen Sachen. Das Griffbrett geht nach 40 Jahren nicht mehr. Die Spurrillen sind zu groß, ein Auto würde bei Regen aufschwimmen, ein Stimmen ist kaum noch möglich, das Instrument ist in sich selbst "verstimmt".
Für jeden "normalen" Gitarristen ist ein G-Modell ab goldener Mechanik, G-235, völlig ausreichend.
Letzte Woche mein Fremdgehen. G-245s, gepflegt von einem Lehrer, klanglich ein Traum. Danach aus Überschwang noch eine G-250s gekauft. Ebenfalls gepflegt. Ich pendel jetzt zwischen beiden hin und her, jede ist etwas anders, die eine kristallklar, härter, die Andere weich, auch der Saitendruck.
Ich habe nicht nur diese zwei Gitarren ausprobiert und letztendlich gekauft.
Ich habe auch im Fachhandel deutsche aktuelle Gitarren bis 900 Euro angespielt. Sie waren leichter zu spielen, auch die der Marke Alhambra waren gut spielbar, aber wenn man kräftig in die Saiten ging schlugen sie auf den Bünden auf.
Künstlich leichte Spielbarkeit durch niedrige Saitenlage im 12 Bund ?
Ich denke eine 40 Jahre alte Gitarre mit Fichtendecke, ab Serie G S massiv, kann ausreichend sein um einen Gitarrenspieler glücklich zu machen. Man sollte die alten Gitarren von Yamaha der G-Serie nicht unterschätzen. Vorurteil, dicker Hals, wird durch den Klang ausgeräumt. Jetzt zum Preis, für beide Gitarren habe ich nicht einmal 400 € bezahlt. Wenn man die Möglichkeit hat eine Yamaha G ab 235 zu kaufen, so sollte man sich nicht unbedingt entgehen lassen.
Ich habe mal auf einer G 235 vom Flohmarkt angefangen und neulich aus einer Haushaltsauflösung eine G 240 erworben. Obschon ja Laminat, sieht der Korpus von letzter sehr edel aus. Wie weit die klanglichen Unterschiede der Modelle gehen, bin ich mir nicht sicher. Aber wie du sagst, sehr ordentliche Gitarren, die man gelegentlich sehr günstig erwerben kann. Das Halsprofil finde ich zu klobig, habe aber auch kleine Hände. Als Saiten hatte ich zuletzt carbon, was die Gitarre dann auch sehr durchsetzungsfähig macht.
Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #5Halsprofil finde ich zu klobig
"Die alten" (vor der Gxxx-II-Serie) haben eine 660er Mensur; ich weiß allerdings nicht, ob alle. Im Vergleich zur alten Tama (650) ist das Profil der Y aber sehr filigran...
Zur Mensur: G-235 65,8 lediglich das G 66,0 G-245s ff. 66,0 G 66,2 Die klanglichen Unterschiede liegen nicht an diesen 2 mm. Erkennbar meist am Spieler. 😊 Ab s ist die Decke (s.o.) massiv. Auch der Laie erkennt das lange Tragen des Tons in der Gitarre. Lang bedeutet hier wirklich, wirklich lang.
Zitat von Karl1 im Beitrag #7Zur Mensur: G-235 65,8 lediglich das G 66,0 G-245s ff. 66,0 G 66,2 Die klanglichen Unterschiede liegen nicht an diesen 2 mm. Erkennbar meist am Spieler. 😊 Ab s ist die Decke (s.o.) massiv. Auch der Laie erkennt das lange Tragen des Tons in der Gitarre. Lang bedeutet hier wirklich, wirklich lang.
Für die Mensur darf man nicht den Abstand vom Sattel zur Stegeinlage messen. Damit die Gitarre einigermassen sauber intoniert, muss man die Stegeinlage verschieben. Das wird Kompensation genannt. Die dicke G-Saite, insbesondere bei traditionallen Nylonsaiten benötigt häufig eine Extrakompensation. Bei Carbonsaiten ist das typischer Weise nicht nötig/angebracht. Diese "Extrakompensation" sind dann die 2mm die Du angibst. Viele Gitarren haben eine schräg gestellte Stegeinlage, so das tiefere Saiten mehr Kompensation bekommen als die hohen Saiten. Selbst mit schräg gestellter Stegeinlage haben bei einer "normalen" Gitarre alle Saite die gleiche Mensur. Die Yamahas aus den 70ern die ich gesehen habe hatten eine Extrakompensation für die G-Saite. Gab in den 70ern noch keine Carbonsaiten
Wenn man es wirklich genau nimmt, kann man auch noch eine Kompensation am Sattel vornehmen - was einmal funktioniert, funktioniert auch zweimal.
Ich habe es so verstanden, dass wenn keine Kompensation am Sattel vorgenommen worden ist, das doppelte Maß vom Sattel bis zum 12ten Bund eine bessere Abschätzung der Mensur ist, als das Maß vom Sattel zur Stegeinlage. Wenn Du jetzt wirklich das Maß vom Sattel bis zur Stegeinlage angegeben hast, dann ist die Mensur Deiner Instrumente kürzer als das was Du oben geschrieben hast.
If you got to the end of a vocal and you got nothing more to say, but maybe the guitar has ...
Zur Mensur: G-235 65,8 lediglich das G 66,0 G-245s ff. 66,0 G 66,2 Die klanglichen Unterschiede liegen nicht an diesen 2 mm. Erkennbar meist am Spieler. �� Ab s ist die Decke (s.o.) massiv. Auch der Laie erkennt das lange Tragen des Tons in der Gitarre. Lang bedeutet hier wirklich, wirklich lang.
Zitat: Saitenklang Ich habe es so verstanden, dass wenn keine Kompensation am Sattel vorgenommen worden ist, das doppelte Maß vom Sattel bis zum 12ten Bund eine bessere Abschätzung der Mensur ist, als das Maß vom Sattel zur Stegeinlage. Wenn Du jetzt wirklich das Maß vom Sattel bis zur Stegeinlage angegeben hast, dann ist die Mensur Deiner Instrumente kürzer als das was Du oben geschrieben hast.
Länge Sattel bis 12 Bund 29,9 bei allen Saiten. Carbonsaiten gab es noch nicht, ein Meister aus Düsseldorf hat sie mir jedoch empfohlen.
Hallo Saitenklang, ich muss mich entschuldigen, Ihr Maßband stimmt, mein Gliedermaßstab auch, Flagolet-Ton und gedrückter Ton identisch, ich hätte aber 32,9 statt der 29,9 eintippen müssen. Danke, daß Sie mich auf den Schreibfehler hingewiesen haben.
Länge Sattel bis 12 Bund 29,9 bei allen Saiten. Carbonsaiten gab es noch nicht, ein Meister aus Düsseldorf hat sie mir jedoch empfohlen.
Das macht keinen Sinn. Länge Sattel bis 12ten Bund ist ca 1/2 der Saitenlänge, sonst würde der Flageolett am 12ten Bund auch nicht funktionieren. 6cm ist viel zu viel Kompensation. Meine 650mm Hanika, hat einen Abstand Sattel bis zum 12ter Bund von 324,5mm. Abstand Sattel bis Stegeinlage ist 649mm oder 649,5mm für die 1E und 652mm für die 6E. Die 1E scheint also minimal kompensiert, die 6E hat um die 3mm. Die Gitarre kam mit Savarez 510ARJ, also einer superdünnen 1E Saite. Keine Wunder das die 1E nur minimal kompensiert ist.
Es scheint also das meine Gitarre eine 649mm Mensur hat oder mein Maßband unpräzise ist.
If you got to the end of a vocal and you got nothing more to say, but maybe the guitar has ...
Zitat von Karl1 im Beitrag #1Ich denke eine 40 Jahre alte Gitarre mit Fichtendecke, ab Serie G S massiv, kann ausreichend sein um einen Gitarrenspieler glücklich zu machen.
Ja, auf jeden Fall. Die 255S ist nun zwar nicht meine Lieblingsgitarre im Stall, aber falls ich nur noch diese eine hätte, würde mir auch nur wenig fehlen und ich wäre nicht unglücklich. Allerdings findet man gelegentlich auch andere hervorragende Gerauchtinstrumente aus den 70ern und 80ern für kleine 3stellige Beträge.
Zitat von Karl1 im Beitrag #1Ich denke eine 40 Jahre alte Gitarre mit Fichtendecke, ab Serie G S massiv, kann ausreichend sein um einen Gitarrenspieler glücklich zu machen.
Ja, auf jeden Fall. Die 255S ist nun zwar nicht meine Lieblingsgitarre im Stall, aber falls ich nur noch diese eine hätte, würde mir auch nur wenig fehlen und ich wäre nicht unglücklich. Allerdings findet man gelegentlich auch andere hervorragende Gerauchtinstrumente aus den 70ern und 80ern für kleine 3stellige Beträge.
Hallo RWE, ich habe es nun einmal mit Yamaha, mit der 250er, der DT, dem Motorrad aus Rambo I, bin ich mit der Gitarre auf der Schulter zum unterrichten gefahren.
Y ist auch für mich grundsätzlich "1. Wahl", wenn es um einen Blindkauf ohne Rückgabemöglichkeit geht. Die Instrumente (oder Bootsmotoren oder Motorräder) funktionieren, bieten guten Wert für den Preis. Manchmal findet man etwas, was einem besser gefällt, auch für den Preis, aber Y ist nie ein "no go". Wir haben neben dieser Gitarre ein paar Blockflöten, 2 Clavinovas usw. von Y. Alles gebraucht gekauft. Und auch alle anderen Instrumente, die ich bisher in den Fingern hatte (Steelstrings, E-Gitarren und Bässe, Klaviere und Flügel, Blech, Verstärker, PA), waren alle ok.
Weil jeder Saitensatz einmalig ist, sollte mal ein klassik-Gitarrenbauer eine nette Idee haben um die Kompensation regeln zu können, wie mit E-Gitarren. Sonst, ja, mit Y kann man sich nicht irren (ausser den Monitoren pouah).
Zitat von Bernard im Beitrag #14Weil jeder Saitensatz einmalig ist, sollte mal ein klassik-Gitarrenbauer eine nette Idee haben um die Kompensation regeln zu können, wie mit E-Gitarren.
Das gibt es doch! Gleich mehrere Systeme, z.B. FABS (hatte Ollo auf dem ersten Forentreffen dabei) oder auch die segmentierte Stegeinlage von Gropius https://gropius.de/wissenswertes/intonation/ Es ist nicht ganz so einfach wie bei E-Gitarren, wo man nur eine Schraube drehen muss, aber es ist vorhanden.
Forum-Klassikgitarre.de
Thema drucken
31.03.2025 10:49 (zuletzt bearbeitet: 31.03.2025 11:36)
Antworten
