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Beiträge: 8
| Zuletzt Online: 11.11.2023
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Zitat von Charlie im Beitrag #11 Sehr schöner Artikel von D. Wurth:
https://wurth-guitars.com/funktionsweise-der-gitarre/
Fazit: Wolfstöne sind ein unabwendbares Charakteristikum der Gitarre.
Wurth schreibt: "Demzufolge sind alle in der Grafik zu sehende Resonanzspitzen potentielle Wolfstöne die sich mehr oder weniger deutlich über den gesamten Tonumfang der Gitarre bemerkbar machen. Diese Eigenheit lässt sich leider nicht umgehen, basiert sie doch auf der Funktionsweise der Gitarre die ohne Resonanzen, ohne Deckenschwingungen nicht erklingen könnte." Ja nee komm. Also dass ist ein bischen zu billig. Denn was da nicht steht, ist dass es Gitarren gibt mit schrecklich ausgeprägtem Wolfston, der quasi mehrere nebeneinanderliegende Halbtöne betreffen kann. Und dann gibt es Gitarren, bei denen das eben nicht so grausam schrecklich ist. Soll bedeuten, ein Gitarrenbauer kann doch nicht einfach Wurth zitieren und sagen: "nee sorry, aber der Wolf ist immer so (schlimm) da". Das stimmt halt einfach nicht. Ich kenne diese Seite von Wurth und habe es schon immer nicht allzu toll (in seinem Interesse) gesehen, dass er es einfach so unkommentiert da stehen lässt. Zumindest müsste er sagen wie er probiert Wölfe zu verschieben, zu vermeiden, zu mindern, oder ähnliches. isso.
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Zitat von RaBu im Beitrag #4
Deadspot Fis_A-Saite
Deadspot Fis_D-Saite
Wer möchte, kann das mp3 dazu hier hören: Deadspot Fis
Wie Harald richtig sagt... dies (jeweils 2ter Anschlag im Bild oben) ist ein klassischer Wolf. Also: ein Wolfston ist wo die Gitarre eine sehr starke Resonanz hat (z.B. Luft oder Decke). Trifft man genau diese Frequenz (oder evtl. Oktaven) mit der Gitarre, so vibriert die ganze Gitarre wie wild. Es gibt einen riesigen Ausschlag - so auch oben zu erkennen, aber die Dauer des Tons ist dadurch extrem gering. Es wird dem Ton in kurzer Zeit alle Energie entnommen. Bei der Gitarre gibt es kein "Heulen". Wieso: ja , weil wir ja nicht mit einem Bogen anstreichen. Chellisten kennen das Heulen des Wolfes, weil sie mit dem Streichen immer wieder immer wieder den Riesen-Ausschlag erregen. Wir Gitarren spielen den Ton nur einmal, und er ist stark (die Gitarre vibriert und springt ja schon fast) und dann ist er weg. Sehr lästig, weil es nicht homogen gut zu den anderen Tönen passt. Leider ist es erschreckend, wie wenig Leute über diese Dinge wissen. Merke ich auch bei mir. Erschreckend, weil ich mir eigentlich erwarte, dass man das von jedem Gitarrenbauer erklärt bekommen sollte. Oder halt von seinem Lehrer, ders von seinem Gitarrenbauer gehört haben sollte... Naja, daher habe ich mich entschieden es hier mal kurz zu erklären (vielleicht bin ich ja auch ein Lehrer oder Gitarrenbauer ;) vielleicht auch nicht )
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Hallo,
als lustige Möglichkeit präsentiere ich hiermit die Gitarren-Preis-Zauberformel.
Der Preis der Gitarre (aus Sicht des Gitarrenbaumeisters) ist:
4000 + Wartezeit_in_Monaten * Wartezeit_Faktor + Anzahl_Gitarrenbauern_mit_denen_man_sich_ausgetauscht_hat * Erfahrungs_Austausch_Faktor + Anzahl_bekannte_Gitarrenspieler_die_Deine_Gitarre_spielen * Profi_Faktor
Mögliche Faktoren sind:
Wartezeit_Faktor = 50 (10 Jahre Wartezeit (also 120 Monate), erhöhen den Preis um 6000 Euro)
Erfahrungs_Austausch_Faktor = 500 (Austausch mit 4 Gitarrenbauern, erhöhen den Preis um 2000 Euro)
Profi_Faktor = 400 (5 bekannte Gitarristen die Deine Gitarren spielen, erhöhen den Preis um 2000 Euro. Siehe classicalguitardelcamp "Professional guitarists: their guitars" - da sieht man... wer welche Gitarren spielt.)
Beispiel Rechnungen
fiktiver Double Top Experte * Wartezeit_in_Monaten = 10 Jahre = 120 Monate * Anzahl_Gitarrenbauern_mit_denen_man_sich_ausgetauscht_hat = 10 (diese Zahl ist evtl. zu Ehren an Gernot Wagner, der sich wahrscheinlich mit noch mehr Gitarrenbauern ausgetauscht hat. In seinem Fall ist es noch dazu eher so, dass er als Experte, anderen geholfen hat.) * Anzahl_bekannte_Gitarrenspieler_die_Deine_Gitarre_spielen = 5
Preis = 5000 + 120*Wartezeit_Faktor + 10*Erfahrungs_Austausch_Faktor + 5*Profi_Faktor = 5000 + 120*50 + 10*500 + 5*400 = 18000
fiktiver begehrter Experte traditioneller Bauweise
* Wartezeit_in_Monaten = 2 Jahre = 24 Monate * Anzahl_Gitarrenbauern_mit_denen_man_sich_ausgetauscht_hat = 5 * Anzahl_bekannte_Gitarrenspieler_die_Deine_Gitarre_spielen = 13
Preis = 5000 + 24*Wartezeit_Faktor + 5*Erfahrungs_Austausch_Faktor + 13*Profi_Faktor = 5000 + 24*50 + 5*500 + 13*400 = 13900
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Bei der Migma EG Webseite findet man Preise für Händler... von bekannten Markneukirchner Gitarrenbauern.
Solistengitarre "Tosca 42" Frank-Peter & Markus Dietrich: 6300 Euro Künstlermodell Armin & Mario Gropp: 5090 Euro
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Zitat von Gast im Beitrag #14 Um mal reale Zahlen zu nehmen....
Angenommen jemand arbeitet im gehobenen Dienst und Besoldungsgruppe A13, Stufe 8. Kann man im Internet nachschauen... Das ist ein Monatsgehalt von 5904.36 Euro. Das entspricht einem Stundenlohn von x = 34.06 Euro/Stunde
Demnach käme man bei 300 Stunden Arbeitsleistung (Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre) und 2000 Euro Material (Materialen_der_Gitarre) auf x*300 + 2000 = 12218
also 12218 Euro für die Gitarre.
Was sind da reale Zahlen? Das ist alles relativ. Das Gehalt der Besoldungsgruppe ist von Bundensland zu Bundesland unterschiedlich. Der erwähnte Monatsgehalt von 5904.36 Euro gibt es beim Bund (!) Und was ist Stufe 8? Das sind mindestens 23 Dienstjahre! Wenn man jetzt beim Bund... die Besoldungsgruppe A10, Stufe 5 nimmt, dann ist es ein Monatsgehalt von 3918.78 Euro. Das entspricht einem Stundenlohn von x = 22.61 Euro/Stunde Nimmt man jetzt Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre = 200 Materialen_der_Gitarre = 1000 so kostet die Gitarre x * Stunden_fuer_Bau_der_Gitarre + Materialen_der_Gitarre = 22.61 * 200 + 1000 = 5522 Euro
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Zitat von AndreasLindae im Beitrag #8 Wenn ich Sebastian Stenzel anschaue, den ich kenne, da sind mir die 12000 EUR, die er vielleicht für eine neue Gitarre nimmt (ich weiß es aber nicht genau) und wo er 300 Stunden daran arbeitet, eher wenig.
Also da gehe ich nun mal überhaupt nicht mit. 300 Stunden!! Dazu kann man meines Erachtens nicht mehr "eher wenig" sagen. Ich habe mal gesucht und 300 Stunden war das überhaupt höchste was ich gefunden habe. Was habe ich sonst für Stundenangaben gefunden? Also z.B. folgendes "Für die Herstellung einer Gitarre benötigt Hermann Hauser III zwischen 150 und 240 Arbeitsstunden. Pro Jahr können maximal 17 Gitarren aus der Reisbach-Werkstatt hergestellt werden."
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Zum Glück gibt es auch noch Gitarrenbauer mit Preislisten.
Wenn man sucht, kann man z.B. ein pdf mit den Preisen von Oliver Klapproth finden. Da gibt es Klassische Gitarren ab 5900 Euro.
(Allerdings hat die Preisliste kein Datum.).
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