Die "eigene freie und wechselbare Interpretation" eines Musikstückes macht es für mich nicht "beliebig" sondern gerade interessant. Ich freue mich über verschiedenartige Interpretationen, wenn mir eine nicht gefällt, höre ich sie halt nicht mehr.
Ich muss auch nichts über die Gefühle /Intentionen der Komponisten wissen, solche Informationen sind ohnehin sehr selten. Vielleicht hätte Bach beim Kartoffelschälen eine Idee und hat sie anschließend zu einer Fuge verarbeitet, vielleicht brauchte Mozart Geld für die Miete. Wir wissen es nicht.
Ich muss es auch gar nicht wissen. Schließlich habe ich als Interpret / Zuhörer das Recht, eigene Fantasie zu entwickeln. Man muss mir nicht erklären, was ich fühlen soll oder welche Bilder ich mir vorstellen soll. Etwas eigene Kreativität ist in der Kunst schließlich nicht verkehrt.
Bei dem dem als Beispiel genannten Stück "Sheep on a mountain" (oder so ähnlich) Schafe auf einer Weide zu zeigen, ist mir dann doch zu viel.