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Beiträge: 10
| Zuletzt Online: 27.10.2024
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Auch von mir herzlichen Dank an alle Teilnehmer und ganz besonders an Harald und Peter für die tolle Organisation.
Danke auch an Uwe, ein sehr passendes Ambiente für das Forumstreffen.
Es war für mich sehr interessant und anregend, nach langer Zeit einmal wieder so viele Gitarristen und ihre Gitarren zuerleben.
viele Grüße
Mike
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Ich lernte die "Granada-Schule" während meines Studiums kennen. Damals war es sehr schwer gute Gitarren zu finden. Deutsche-, Ramirez-, sowie japanische-Gitarren waren weit und breit das Einzige, was verfügbar war. Meine schwere Hannabach ließ alles vermissen, was ich an Segovias dynamischem und singenden Sound liebte. Spätestens im Studium wurde mir klar, dass das nicht nur an mir lag, sondern mit diesem Instrument schlichtweg unmöglich zu erreichen war. Verfügbare und erschwingliche Ramirez waren oft mit 66er Mensur sehr sperrig zu spielen und genau wie die Kohnos, erschienen sie mir damals als seelenlos. Als ich Ende 1979 an einem Workshop mit Sabastiao Tapajos teilnahm, spielte ich eine Mozzani Gitarre, die mir Carlo Domeniconi vermittelt hatte. Sie hatte wirklich Charakter, war aber vom Klang, der Bauform und dem Aussehen her so ungewöhnlich, dass ich mich als junger Konzertgitarrist mit ihr nicht richtig wohl fühlte.
Einer der Workshop Teilnehmer hatte eine Gitarre, die mir sehr gefiel. Ich durfte sie ausprobieren und war vollkommen begeistert, das tolle Aussehen und der fantastische Klang faszinierten mich total. Es war das erste Mal, dass ich eine solche Gitarre in den Händen hielt, ein unbschreibliches Erlebnis. Er erzählte mir, dass er ein Jahr in Granada gelebt hatte und seine Gitarre sei vom zweitbesten Gitarrenbauers der Stadt, Lopez Bellido. Auf meine Frage nach dem besten Gitarrenbauer nannte er Antonio Marin. Der hätte aber eine so lange Wartezeit gehabt, dass er die Bellido gekauft hätte.
Für mich war nach diesem Erlebnis jedenfalls klar, dass ich bei nächster Gelegenheit nach Granada fahren musste, um Antonio Marin zu besuchen. Im Frühjahr 1980 war es so weit, ich betrat die duftende, symphatisch unaufgeräumte und unprätentiöse Wekstatt durch die immer offene Tür und traf einen entspannten, mild lächelnden und sehr bescheiden wirkenden Gitarrenbaumeister. Für mich war das der Anfang vom Ende meiner Suche. Ich blieb für ein paar Tage in der Stadt und kam immer wieder vorbei, um auf einer der wenigen vorhandenen Gitarren zu spielen. Antonio bot mir an, im Sommer eine Gitarre abholen zu können und sicherte mir sogar zu, mehrere Instrumente zur Auswahl anzubieten. Ich konnte mein Glück nicht fassen, da ich fest mit einer viel längeren Wartezeit gerechnet hatte.
Ohne das bis heute jemals reflektiert zu haben, war ich damals wohl auf das gestoßen, was heute anscheinend als "Granada-Schule" bezeichnet wird. Die Schellackpolitur, die leichte Bauweise und die tolle Handarbeit waren Merkmale, die keine der von mir geschilderten Gitarren der 70ger Jahren vereinte. Ich denke, die bieten heute weltweit sehr viele Gitarrenbauer, auch hier in Deutschland.
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"Die Saitenspannung nimmt mit dem Quadrat der Mensurlänge ab"
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Leider habe ich nie bewußt ausprobiert, ob 4/4 Saiten gerade wegen der höheren Spannung auf kleinen Gitarren nicht sogar von Vorteil wären.
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Daddario EJ27N sind gut. Die gibt es als 1/2 und 3/4 Saiten. Die Harley Benton Superior Classic Coated NT 3/4 kenne ich noch nicht, sind sicher gut. Für 7/8 Pyramid Nylon Kids Set 62 -7/8 Von umsponnenen g-Saiten (La Bella, Hannabach...) rate ich dringend ab. Die klingen vielleicht am Anfang ganz gut, sind aber so dünn, dass sie nach kurzer Zeit durchgespielt sind...
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Ich hatte das Glück, schon in den 50er Jahren mit dem Klang der Konzertgitarre aufzuwachsen. Für die damalige Zeit war das sehr ungewöhnlich, da klassische Gitarrenmusik kaum bekannt war. Mein Vater kam aus einer musikalischen Familie und hatte als Kind Geige gelernt. Mitte der 40er Jahre hatten sich Mitgefangene im belgischen Kriegsgefangenenlager aus Möbeln Gitarren gebaut, und mein Vater war fasziniert von diesem Instrument. Er spielte wenige Jahre später mit einer riesigen Framus "Schlaggitarre" und seinem Cousin am Klavier Tanzmusik in einer Swing Band. (* zum Thema "Guitar does not get chicks": Die heute 91jährige Frau des Cousins hat mir gerade neulich erzählt, dass sie damals mit 16 Jahren ein "Band Groupie" war. Die beiden Cousins haben ihre Frauen auf diese Weise gefunden.) Da mein Vater Klassik sehr liebte, entdeckte er irgendwann klassische Gitarrenmusik, fand im Mannheimer Konservatorium einen Lehrer und verbrachte einen großen Teil seiner Freizeit mit der Gitarre. Ich habe das schon als sehr kleines Kind mitbekommen und brannte mit fortschreitendem Alter immer mehr darauf, selber spielen zu lernen. Als ich in die zweite Klasse kam, war es dann endlich soweit: Ich bekam eine eigene Mini-Gitarre und mein Vater gab mir den ersten Unterricht. (Der Lehrer in der Schule fragte kurz darauf, ob jemand ein Instrument spiele. Ich meldete mich und sagte stolz, "Gitarre". "Was? Was spielst du denn?", fragte er ungläubig. Ich antwortete: "g und d". "G-Dur und D-Dur Akkord? Das glaubst du ja wohl selbst nicht", brüllte er." "Nein, g-Saite und d-Saite", sagte ich, worauf er verachtungsvoll abwinkte und "Setz dich hin" brüllte. Er war ein verhärmter 1. Weltkriegsveteran, der uns regelmäßig mit dem Rohrstock verprügelte.) Bald kam ich zum Lehrer meines Vaters nach Mannheim und machte gute Fortschritte. Erfolgreiche Vorspiele am Konservatorium, Gymnasium und bei Jugend Musiziert machten mir viel Spaß und brachten Anerkennung und Selbstbewußtsein. Allerdings war ich ab der Gymnasialzeit kein guter Schüler mehr, hatte wenig Lust Hausaufgaben zu machen und auch Gitarre üben viel mir zusehends schwerer. Das machte ich fast nur noch für Vorspiele und Prüfungen am Konservatorium, allerdings durchaus erfolgreich. Etwa mit 15 begannen zwei meiner Schulfreunde mit Gitarre und Flöte Musik zu machen. Schnell war ich dabei, lernte Akkorde, Improvisation und Lieder nach Gehör zu spielen. Das brachte neuen Schwung, einen ganz eigenen und selbstbestimmten Zugang zum Instrument.
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Zitat Peter: "- wir haben die Anregung von Stephan aufgegriffen und werden einen "Zubehörtisch" aufbauen. Hier kann jeder Zubehör vorstellen, welches er/sie verwendet (oder auch nicht) und einfach zeigen möchte, also z.B. Stützen, Feilen, Stimmgeräte, aber auch Bücher oder Noten. Darüberhinaus werden wir einen "Verkaufstisch" aufbauen, auf dem Dinge zum Verkauf angeboten werden können, also wieder Zubehör, Bücher, Noten etc. oder auch Gitarren :-). - 10 min Slots: Hier kann jeder der will etwas vorspielen oder auch einfach seine/ihre Gitarre vorstellen. Natürlich kein Zwang! Bitte nicht länger als 10 Minuten. Je nach Interesse wird der Slot von 60 min damit ausgefüllt."
Ich würde gerne einen Zeitslot verwenden, um etwas zu spielen und meine"Hilfsmittel" zu zeigen.
Liebe Grüße
Mike
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Hallo zusammen,
ich war jetzt lange abgetaucht, seit letzter Woche sind die Ferien in RLP vorbei und der Alltag mit Musikschule beginnt wieder.
Ich freue mich auf euch und sehe zu, dass ich vor dem Treffen im Forum noch ein paar Infos zum Thema Körper/Gitarre/AT gebe.
Danke für die Organisarionsarbeit, viele Grüße, bis demnächst
Mike
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Hallo peterg,
danke für den Link, ich kannte das bisher nicht. Es scheint sich um eine Sammlung mehr oder weniger relevanter Informationen zu halten, auf den ersten Blick kann ich nicht erkennen, wo der konkrete Bezug zur Gitarre liegt.
Mein Workshop wird sich sehr konkret auf das Thema Gitarre beziehen. Ich möchte euch zeigen, was ich aus der Alexander-Technik für mich und meinen Gitarrenunterricht ableiten konnte und mit euch ganz praxisnah in dieser Richtung arbeiten.
viele Grüße
Mike
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Hallo,
ich möchte auch gerne teilnehmen.
Als "alter Profi" finde ich es toll, wieviel Begeisterung für die Gitarre gerade bei den Hobbyspielern im Forum zu spüren ist. Die kann einem im Laufe eines langen Berufslebens als Gitarrenlehrer leicht abhanden kommen und ich kann mir gut vorstellen, dass es bereichernd und erfrischend ist, das im persönlichen Austausch zu erleben.
In Absprache mit Peter und Harald möchte ich euch einen Workshop "Gitarre und F.M. Alexander-Technik" anbieten. Mit dem Thema Haltung und Bewegung beim Gitarrespielen habe ich mich seit dem Studium sehr intensiv beschäftigt und habe neben der Musikschul Arbeit seit 1989 sowohl als Lehrer, als auch als Ausbilder für Alexander-Technik unterrichtet.
Falls ihr daran Interesse habt, würde ich das sehr gerne machen.
Ich freue mich auf das Treffen, herzliche Grüße
Mike
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