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| Zuletzt Online: 16.10.2024
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Zitat von Harald im Beitrag #28 Der Sinn dieses von Hopf patentierten f.v.t.s. Stegsystems besteht darin, den Saitenzug vom Steg auf der schwingenden Decke zum, für die Klangerzeugung unwesentlichen, Endklotz zu verlagern.
Der Saitenhalter der Streichinstrumente verlagert genauso den Saitenzug auf den Befestigungspunkt, der nicht auf der Instrumentendecke liegt. Dafür halte ich den für besser geeignet und auch optisch besser als derart bis ans Ende verlängerte Saiten.
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Zitat von Peter im Beitrag #19 Befestigung der Saiten an den Zargen (wohl ein Hopf-Patent)
Wozu es gut ist, dürfte klar sein (Saitenführung über den Steg mit dem Winkel wie bei 12-Loch-Befestigung). Aber statt der zusätzlich erforderlichen Länge der Saiten, hätte er ja dann auch die Technik der Saitenbefestigung wie bei Streichinstrumenten wählen können. Der Saitenhalter ist selbst auch an der Zarge befestigt, aber das Einspannen der Saiten erfolgt trotzdem nahe des Stegs. Da wären alle normalen Saitenlängen geeignet. Es würde natürlich sehr ungewohnt aussehen ... Aber diese lange Saitenführung von Zarge bis Steg auf dem Bild finde ich mindestens ebenso unschön.
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Wie alles begann: Bei uns gab es von klein auf Hausmusik mit Instrumenten und Gesang zu jeder Gelegenheit. Mutter: Gymnasiallehrerin für Musik + Sport, Vater zwar nicht beruflich Musiker, spielte aber recht gut Querflöte. Wir waren 4 Kinder und haben jeder zuerst mit der Blockflöte begonnen und dann, sobald es die Körpergröße und Armlänge erlaubte, auch mit größeren Instrumenten begonnen. Wir hatten regelmäßig Besuch von Studienfreunden meiner Mutter. Zwei von denen waren Orchestermusiker mit der Geige. Insbesondere einer hatte uns schon als kleinen Kindern viel vorgespielt und bei Kinderliedern mit der Geige mitgespielt. Daraus kam bei mir der Wunsch, auch Geige spielen zu lernen. Wir spielten viel Kammermusik. Am schönsten in Erinnerung habe ich die Beethoven Klaviertrios. Zur Abi-Feier habe ich mit den Schulorchester ein Vivaldi-Konzert aufgeführt und später noch im Hochschulorchester an verschiedenen Symphonien u.a. mitgewirkt. Daneben war ich auch in einer Kantorei dabei (Weihnachtsoratorium etc.). Da lernt man, die Noten auf dem Papier so zu lesen, dass man den Klang bereits im Kopf hat, bevor die Töne gesungen oder gespielt werden. Das ist eine Voraussetzung für das Singen vom Notenblatt.
Einige Klassenkameraden hatten Gitarren. Mit der Geige konnte ich am Lagerfeuer nichts anfangen. Also habe ich es mit einer Gitarre eines Kameraden probiert. Als er mir die einfachsten Kadenzen von Akkorden zeigte, und ich die nach kurzer Zeit nachspielen konnte, war der Wunsch klar. Ich bekam zum nächsten Geburtstag eine Jugend-Gitarre (3/4-Größe) und ein Übungsheft. Im Gegensatz zu all denen, die ohne besondere Musikkenntnisse beginnen, war bei mir ja die Harmonielehre mit dem Quintenzirkel etc. längst im Kopf verankert. Deshalb war das für den Einstieg ein großer Vorteil.
Dennoch blieb es lange Zeit beim Spielen von Akkorden zu Liedern, manchmal mit improvisierten Melodieausschmückungen. Ich hatte Liederhefte mit klassischen deutschen Liedern, mit Wanderliedern, die auch bei Klassenkameraden ankamen und mit amerikanischen Folk-Songs, die unter den Kameraden damals noch beliebter waren. Von klassischer Gitarre hatte ich keine Idee, kannte niemanden der sie spielte und hatte auch nie ein solches Stück gehört. Für klassische Musik blieb die Geige und im Uni-Orchester zeitweise die Bratsche (mit geliehenem Instrument) das gespielte Instrument. Am Klavier habe ich auch hin und wieder kleine Stücke gespielt, weil es schließlich zu Hause da war.
Zum Beginn des Studiums, in den ersten Semesterferien bekam ich eine Grußkarte einer ehemaligen Schulfreundin, die vom Gitarrenkurs im Rahmen des Programms "Musik in der Jugend" berichtete, bei dem sie gerade war. Das fand ich so interessant, dass ich mich im nächsten Sommer auch anmeldete. Außerdem hoffte ich, sie wieder zu sehen. Ja, ich habe sie dort auch wieder getroffen, aber es wurde keine Verbindung mehr daraus, weil sie bei den olympischen Winterspielen in Grenoble, zu denen sie als Olympia-Hostess eine Stelle bekommen hatte, einen interessanten Franzosen kennengelernt hat (der dort auch in der Hilfstruppe tätig war). Es blieb nicht bei einer Teilnahme, sondern im Folgejahr war ich wieder dabei - dann mit der neuen Gitarre, die ich bis heute habe. Mitgebracht aus Barcelona hatte sie (und einige weitere gleichartige Gitarren) einer der Gitarrenlehrer des Kurses. Dort habe ich auch zwei Lautenspieler kennengelernt, von denen ich ein bis heute verbliebenes Faible für alte Barockmusik mitbekommen habe. An John Dowland habe ich mich zwar noch nicht herangetraut, beginne aber seit wenigen Wochen mit der Suite in D-Moll von Robert de Visée.
Die Lautenspieler haben mir auch die Tabulaturen gezeigt, die sie für einige Stücke hatten. Besonders für den Wechsel zur geänderten Stimmung des Instruments fanden die das vorteilhaft. Damit kam ich aber überhaupt nicht klar. Ich denke, das ist verständlich, wenn man die Musik ursprünglich von klein auf von Noten gelernt hat, so dass man bei jeder Note beim Sehen gleich die Vorstellung von der Tonhöhe im Kopf hat. Die Tabulatur war deshalb für mich etwas "Totes". Ich konnte keine Melodie erkennen und die Tonhöhe höchstens raten. Wenn ich falsch greife, aber die Note sehe, höre ich den Fehler - meistens - nicht immer ;-) . Wenn ich die Tabulatur sehe, höre ich den Fehler nicht. Und mit dem Rhythmus nach Tabulaturen kam ich auch nicht klar. So geht es mir - ich kann mir natürlich vorstellen, dass es genauso umgekehrt sein kann für diejenigen, die mit Tabulaturen begonnen haben. Aber darüber will ich hier keine neue Diskussion beginnen, weil man sich dafür zum gegenseitigen Verständnis praktisch in den anderen hineinversetzen müsste, der da andere Erfahrung und Übung hat. Es fehlt eben in der Regel an der Vorstellung dessen, wie die gedruckte Vorlage der andere sieht und wie er sie in die Musik umsetzt.
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In diesem Video (Vergleich extrem unterschiedlicher Preislagen (200 $, 2 000 $, 20 000 $ und 200 000 $), https://www.youtube.com/watch?v=EPY9Mxg3OJQ diskutiert Brandon Acker mit dem Händler über verschiedene Eigenschaften und lässt sie anklingen. Wenn alles, was dort die 200 $ Gitarre ausmacht, eindeutig nicht zutrifft, und wenn die positiv bewerteten Eigenschaften der 2000 $ Gitarre gegeben sind, dann dürfte es schon ein gutes Instrument sein. Was dann noch besser wird bei den sehr-sehr viel teureren, ist in dem Video durchaus zu hören. Wenn eine Gitarre unter 3000 € wirklich gut ist, wird es vielleicht Eigenschaften geben, die in diese Richtung hörbar über die der 2000 $ Gitarre hinausgehen. Deshalb würde ich mir dieses Video mehrfach mit guten Kopfhörern oder Lautsprechern anhöre, bevor ich zum Test einer Gitarre losgehen würde. Wie viel dann in der Klang-Erinnerung noch vorhanden ist, dürfte individuell sehr verschieden sein.
Die Punkte, die zur Sprache kommen, wie Klangfülle, Ausgewogenheit und einheitliches Klangbild über alle Saiten und bis in die höchsten Lagen, dürfte auch ein Anfänger hören können, aber die Unterschiede mehrerer Instrumente dann in Bezug auf den Preis einzuordnen, fällt mir zumindest sehr schwer. Und welchen "Wert" eine unterschiedliche charakteristische Klangfarbe hat, wie bei den zwei (sehr und sehr-sehr) teuren Instrumenten im Video (beide sehr charakteristisch und ziemlich verschieden) entzieht sich meinem Vorstellungsvermögen.
Mehr textlich zu beschreiben zur Frage "Welche klanglichen Eigenschaften einer Gitarre" finde ich persönlich weniger hilfreich, als sich den Vergleichstest von B. Acker anzusehen. Den Klang in den hohen Lagen kann ich ohnehin nicht mit Worten beschreiben. Den muss man in dem Vergleich hören.
-> Meine persönliche Meinung - Vielleicht sehen das manche auch ganz anders?
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Mein Konzept war Fingertraining beim Wiedereinstieg nach einigen Jahrzehnten der zunehmenden bis vollständigen Unterbrechung. Schließlich war ich bereits 72, als ich wieder anfangen wollte. Ich hatte so große Probleme mit der linken Hand, dass mein Gedanke nichts mit "Schonen" zu tun hatte, sondern nur war: "die Hand und die Finger brauchen mehr Training".
Natürlich war auch der Wechsel zu weicheren Saiten notwendig, aber in meinem Fall von sehr harten zu "medium". (Lange Zeit hatte ich die Thomastik-Infeld "Rope-Core"-Saiten, alle 6 Saiten glatt umsponnen - der Vorteil: kein Geräusch beim Lagenwechsel, weiterer Vorteil: sehr lange Haltbarkeit).
An anderer Stelle hatte ich schon mal geschrieben, dass ich im Sportgeschäft Hartgummiringe für das Fingertraining gefunden hatte (<10 €). Immer bei Denkpausen am Schreibtisch habe ich sie in die Hände genommen und rhythmisch zwischen Daumen und Fingern zusammengedrückt. Der Trainingseffekt ist deutlich spürbar. Nach 1/2 Jahr gelangen mir auch wieder Barré-Griffe, bei denen es zuvor nur geschnarrt hat.
Ich spiele keine kürzere Mensur, weil ich die alte Gitarre (bisher jedenfalls) weiter behalten will. Schließlich war es ein Werkstudenten-Monatseinkommen damals (Anfang der 70er Jahre), das ich für dieses Instrument hingelegt hatte. Das legt man nicht so schnell wieder zur Seite, wenn man gerade erst wieder begonnen hat und die ganzen Erinnerungen zurückkommen. Im Übrigen spiele ich weiter nach der alten Methode mit Fußstütze, zuletzt oft 1,5 Std. am Stück. Dass es keine Kreuzschmerzen etc. gibt, ist mein Konzept nicht, an dieser Technik und Haltung etwas zu ändern, sondern mit der richtigen Gymnastik solchen Probleme entgegen zu wirken (natürlich auch mit Anleitung, weil ich bei diesen Übungen zu vergesslich bin.).
Ich bin auch nicht so überzeugt, dass es ein Altersproblem ist, denn im Alter von 34 Jahren ging es nach Jahren totaler Sport-Vernachlässigung meinem Rücken sehr viel schlechter als heute. Die Warnungen gingen so weit, ich könnte vor dem Alter von 50 Jahren im Rollstuhl landen, wenn ich nicht zuerst gezielt aufbauend und dann dauerhaft erhaltend mit Training die Stabilität des Rückens wieder herstellen würde. Mein Sporttraining habe ich danach bis zur 26maligen Teilnahme an Marathonläufen und einigen Triathlons wieder aufgebaut. Das war natürlich dann mit ein Grund der Vernachlässigung der Geige und der Gitarre. Alles geht leider nicht, aber so extrem muss es ja auch nicht sein!
Klar, es gibt auch heute immer wieder Phasen mit Problemen im Rücken, in Knien u.a., aber ich habe das mit 75 weitaus besser im Griff, als damals mit 34! Auch regelmäßige Radtouren (in der Ebene ohne Motor auch heute oft noch im Bereich um 28-30 Km/h) und im Urlaub auch anspruchsvolle Bergtouren gehören nach wie vor zum Programm. Damals hatte ich den "Warnschuss" bekommen. Mit vollem Erfolg habe ich mich gegen diese frühe Degeneration der Körperfunktionen gewehrt. Deshalb ist das in meinen Augen viel mehr ein Problem der Vernachlässigung des eigenen Körpers als ein Altersproblem, wenn ich hier manche Altersangaben sehe, die um mehr als 10 Jahre unter dem meinem liegen. Natürlich spiele ich im Vergleich zu vielen hier im Forum eher anfängerhaft. Und natürlich weiß ich nicht, wie es in 5 Jahren aussieht. Aber ich war etwas erschrocken bei den hier gelesenen Altersangaben, die dann schon Altersprobleme sein sollten. Deshalb dieser ausführliche Bericht aus meiner Sicht.
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Wenn als Übungsstück, dann hier ein kleiner Hinweis aus der Erinnerung an meine Ferienkurse in den ´70er Jahren. (Der Hinweis ist jetzt nicht für die Profis im Forum gedacht, denn die können das!)
Es war das erste Stück, bei dem wir damals gelernt haben, zwischen nat. (Natural=über dem Schallloch), tasto (über dem oberen Griffbrettbereich, weich mit weniger Obertönen) und pont. (Ponticello=recht nahe am Steg, hart, starke Obertöne) zu unterscheiden. Die Abfolge war z.B. so: Teil A: nat., Wiederholung: tasto / p. (singend, deutliches Vibrato zum Ausgleich der geringeren Obertöne), Teil B anfangs pont. / f., bei der absteigenden Melodie nat., und in der Wiederholung tasto / p. Dann die abschließende Wiederholung des Teils A: nat.
Ich finde, für die Übung zum Training dieser Klangvariationen und Lautstärkewechsel war das Stück sehr gut geeignet. Wir sollten sogar auch die Haltung der rechten Gand variieren, so dass beim lauten Spielen der Daumen mit dem Nagel anschlägt und bei leisem Spiel in flacherem Winkel nur die vordere Außenkante der Kuppe, ohne Nagelberührung.
Wer in diesen Varianten noch nicht gespielt hat, wird überrascht sein, welche Register (im übertragenen Sinne) bei der Gitarre gezogen werden können. Ich übe daran immer wieder, sobald ich mit einem Stück technisch einigermaßen klarkomme. Leicht ist es nicht (finde ich jedenfalls), sich zusätzlich darauf zu konzentrieren und trotzdem noch die richtigen Noten zu spielen.
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Heute habe ich es nach den Noten aus dem Web probiert. Die letzten Takte des Teils B sind in der Behrend-Version wirklich besser (in der aus dem Web unter "Spanische Romanze" dagegen etwas langweilig). Und den schwierigsten Barreé-Griff in der Web-Version im Teil B, den gibt es nicht in der Behrend-Fassung! Da empfehle ich wirklich denen, die diesen Teil schwer fanden, dort die Alternative aus der Behrend Fassung zu spielen.
Da hat er einfach (im Takt 5, Teil B) A-dur hineingebracht: cis (e-9), a (H-10), e (G-9) mit leerer A-Saite. Im nächsten Takt dann ebenso, natürlich mit dem Dis der Melodie in der Taktmitte, da ja die Melodie selbst nicht anders ist. Mit dem A-dur an der Stelle wirkt es klarer, was besser in diesen E-dur Teil passt (meiner Meinung nach), und ist an der Stelle viel leichter zu spielen. Danach gibt es einige weitere Abweichungen. Die Abfolge der wieder absinkenden Melodie ist bei Behrend etwas interessanter ausgeschmückt, allerdings mit Griff- und Lagenwechseln, bei denen ich auch nach vielen Jahren manchmal noch daneben greife.
Dann mal zu der Frage, warum ich das nach meinem Wiedereinstieg nach sehr langer Unterbrechung oft wieder gespielt hatte: Es war das einzige, was ich noch fast vollständig auswendig in Erinnerung hatte.
Und: Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #14 diese "Jugendsünde" begehen und vielleicht ein wenig "beeindrucken" wollen
Natürlich war es damals so mit 22 Jahren am Ende des 14-tägigen Kurses (mit mindestens 6 Stunden Üben pro Tag). Es waren nur wenige, die es geschafft haben, am Ende das Stück zu spielen. Es waren auch 16-18-Jährige Mädchen im Kurs dabei. Was wollten wir da sonst, als beeindrucken? Logisch! Aber Ihr habt ja Recht. Ich muss es wirklich mal beiseite legen und etwas anderes zum Warmspielen der Finger wählen. Nach so langer Zeit achte ich auch ehrlich gesagt nicht mehr so gut auf die Melodik. Ich neige dazu, es herunter zu leiern, wenn ich es zum Einspielen wähle, weil das Stück ohne nachzudenken automatisch aus den Fingern läuft. Gerade deshalb ist der Zeitpunkt längst überschritten, es beiseite zu legen. Ich werde es (also als Finger-aufwärm-Stück) in der nächsten Zeit durch die Bach-Kantate BWV 147 ersetzen. Allerdings spiele ich bisher nur die erheblich erleichterte und nach A transponierte Version von Jose de Azpiazu. Diese Kantate braucht deutlich mehr Konzentration, vor Allem wenn ich sie auswendig spiele (immer wieder ähnlich und doch wieder anders = Konzentrationstraining). Mit mehr Konzentration achte ich automatisch auch mehr aufs Musikalische, und wegen der Bach´schen Wechsel der Harmonien sowieso.
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Habe mal nach "Spanische Romanze Noten" recherchiert und bin bei guitarschool.at fündig geworden. Nach erster Durchsicht der Noten (ohne Gitarre in der Hand wegen der Uhrzeit) würde ich sagen, dass zwar die Melodie die gleiche ist, wie die der Burgalesa, es aber ansonsten schon deutliche Unterschiede gibt. Insbesondere gibt es Unterschiede in einigen Barreégriffen und im Teil B auch in der Abfolge der Begleitnoten, die auf den Saiten 2 - 6 gespielt werden sowie teils sogar in den Harmonien.
Den Teil A würde ich bei diesen im Web gefundenen Noten etwas leichter einschätzen, als bei der Burgalesa (ein Barreégriff weniger). Damit verstehe ich die vorherigen Angaben, dieser Teil sei leichter, als Teil B. Im Teil 2 ist dann ein Barreégriffe mehr (Takt 5-6). Der ist sicher etwas schwerer als diese Phrase in Behrend´s Version. Dann aber die Abfolge der herabsinkenden Melodie ab 6. bis 3. Takt vor Schluss des Teils B ist dann wieder deutlich einfacher. Diese Abfolge hat Behrend interessanter gestaltet.
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Die Burgalesa in der Ausgabe von S. Behrend habe ich seit meinem ersten 14-tägigen Ferienkurs 1971 (sehr oft) gespielt. Ich spiele sie bis heute oft zum "Einspielen", damit die Finger warm werden. Ist das wirklich dasselbe Stück, von dem hier am Anfang gesprochen wurde? Die hat nämlich im A-Teil zwei Barrégriffe, die m.E. nicht einfacher sind, als der einzige etwas schwierigere Barrégriff (über 5 Saiten) zu Beginn des B-Teils. Ich verhaspele mich da eher an den Lagenwechseln kurz vor Schluss des B-Teils, wo es auf den Diskantsaiten wieder runter geht. Dann merke ich, dass die Finger noch vom Radfahren oder der Gartenarbeit zu steif sind.
Ein früherer guter Bekannter unserer Familie (Violinist im Orchester) hatte jegliche Mithilfe bei Gartenarbeit und was sonst die Hände anstrengen könnte, abgelehnt, weil die Finger für sauberes Spielen zu steif würden. Daran denke ich jetzt immer wieder, wenn ich bei der Burgalesa daneben greife. Ich habe übrigens vergleichsweise kleine Hände und zu kurze Finger. Das macht mir bei diesem Stück an keiner Stelle Probleme, ganz im Gegensatz z.B. zum Bach-Präludium in d moll, wo mir stellenweise echt Fingerlänge fehlt. Ansonsten würde ich es in eine ähnliche Schwierigkeitsstufe einordnen.
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Auch interessant: 3-Fingertechnik vs. 2-Fingertechnik: https://www.youtube.com/watch?v=JXy4r_BTlX8
Am flüssigsten (bzw. gleichmäßigsten, falls damit besser zu verstehen ist, was ich meine) spielt das Tremolo nach meinem Geschmack Brandon Acker. Auch wenn ich ihn mit David Russell direkt vergleiche. https://www.youtube.com/watch?v=R-5weyHVC2U
Noch ein Nachtrag: Wie ich sehe, ist eins der Tutorials von Brandon Acker zum Üben des Tremolos hier weiter oben im Beitrag von Harald bereits verlinkt. Soweit ich seine Tutorials verfolgt habe, müsste es zwei zu dem Thema geben.
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Zitat von rwe im Beitrag #61 aber gegenüber Stahlsaiten sind die Nylons doch schon starke Sensibelchen hinsichtlich der Feuchtigkeit. Und ob ich nachstimmen muss, entscheidet bei mir eher die Luftfeuchte, nicht das Alter der Saite.
Da sollte man auch starke Unterschiede zwischen Nylonsaiten und Carbonsaiten bemerken können. Die Feuchtigkeitsaufnahme beträgt 0,04% beim PVDF gegenüber ca. 3% bei Nylon (Werte bei 50% Luftfeuchtigkeit und Zimmertemperatur). Diesen Unterschied, bzw. das 75fache an Wasseraufnahme bei Nylon kann schon rein theoretisch nicht unbemerkt bleiben. Bei den gemischten Saitensätzen mit 1x Carbon + 2x Nylon (Savarez Cantiga) oder mit 2x Carbon und 1x Nylon (mein letzter Knobloch-Satz) finde ich schon, dass dieser Unterschied sehr klar zu erkennen ist. Ach ja, die Frage war ja "wie oft": Ich versuche, möglichst 2 Monate auf einem Satz zu spielen. Solange man nicht irgendwo etwas vorspielt (kommt bei mir höchstens mal auf einer Familienfeier vor), meine ich, dass man zum Üben auch etwas ältere Saiten verwenden kann, solange die Umspinnung der Bässe auf den unteren Bünden nicht rauh wird. Wie schon mal geschrieben, war das bei d´Addario bei mir nach 4-5 Wochen der Fall und bei den Savarez Cantiga nach 3 Wochen. Letztere musste ich noch eine Woche weiter spielen, da ich verreist war und für D und A keinen Ersatz mehr hatte (gerissen bei den nur kurz benutzten d´Addario und Hannabach, die ich sonst noch mit hatte). Beim Weiterspielen ist in der 4. Woche dann die Umspinnung der Savarez D-Saite am 2. Bund ganz aufgerissen und hat sich aufgefädelt. Die letzten, von Knobloch, spiele ich jetzt 5 Wochen und sie sehen aus wie die Savarez nach höchstens einer Woche! Also lautet die Antwort bei mir: "Es kommt darauf an ..." Wenn nichts reißt und die Umspinnung hält, werde ich weiterhin 2 Monate auf einem Satz spielen (1 - 1,5 Std am Tag).
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Zitat von bka24141 im Beitrag #6 Wieviel pro Stunde verdiente man als Werkstudent im Jahr 1971?
Das war knapp über 5 DM, ich glaube 5,30. Und das war sehr gut, denn andere Firmen zahlten gut eine DM weniger. Wenn ich anfangen würde, Geschichten zu erzählen, wie es damals so in der Industrie lief, würde ich viel Platz brauchen. Ein Beispiel nur: Das Tor, wo wir zum Parkplatz herausgingen, wurde um Punkt 16:00 Uhr geöffnet. Viele, die mit ihren Tagesaufgaben früher fertig waren, standen dann innen vor dem Tor Schlange, um die Öffnung abzuwarten. Manche standen durchaus 10 Minuten da und warteten bis offiziell Feierabend war und sie raus konnten. Das war jetzt wirklich keine Spezialität dort, wo ich war, sondern auch bei anderen großen Unternehmen so, wie ich in den Gesprächen mit Kommilitonen erfahren hatte, die woanders in den Semesterferien gearbeitet hatten. OK, das ist jetzt off-topic, aber es gehört zu den noch intensiv vorhandenen Erinnerungen, die auch dazu gehören, wie ich an diese Gitarre gekommen bin. (4 Wochen Arbeit für eine Gitarre! Das Geld der 5.Woche hatte ich dann noch übrig, z.B. für Noten, den nächsten Kurs ... )
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Zitat von Harald im Beitrag #2 ... Ich bin sicher, dass du da ein wirkliches Schätzchen hast! 👍😉
Das hat mir jetzt auch ein Spanier bestätigt, der selbst mehrere Gitarren und auch eine Laute besitzt und professionell spielt. Er hat auf meiner gespielt und sich sehr positiv geäußert. Ich denke, das war damals eine gute Wahl. Bezahlt hatte ich sie vom ersten als Werkstudent bei der Firma Merck, Darmstadt verdienten Geld. Das wurde damals noch für alle Arbeiter und Angestellten bar in Lohntüten ausgezahlt. Kann sich das noch jemand von der jüngeren Generation vorstellen?
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Zitat von Charlie im Beitrag #72 Oder war da am Knüpfblock noch ein ca. 5 cm langes Stück Saite, dass in Richtung Schallloch/Decke überstand?
Ja, so war es! Dieses überstehende Stück war entscheidend für meine Aussage, wo sie gerissen ist. Und außerdem kann es nur ein Materialfehler sein, wenn eine Saite über Nacht reißt, auf der nicht einmal 5 Minuten gespielt worden ist. Nach meinem unverbindlichen Kenntnisstand ist die Erstausstattung bei der Yamaha Silent Gitarre von d´Addario, aber genau weiß ich es nicht. Und mit denen hatte ich ja auch sonst schon Ärger, wie z.B. eine in der Mitte der Saite gelöste Umspinnung bei Lieferung. (Es war auf der neuen Yamaha nach Umtausch).
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Zitat von Docsteve im Beitrag #65 Die Frage ist: Wo ist die Saite gerissen? Am Steg? Dann ist da womöglich eine raue Stelle. ...
Weder am Steg, noch im Bereich der Bünde, sondern dazwischen, etwa 5 cm vom Steg entfernt.
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Zitat von saitenklang im Beitrag #61 Savarez 510/510P und D‘Addario EJ45 Bässe sollten länger als 45 Stunden halten bevor die Umspinnung durch ist. Das liest sich für mich als ein anderes Problem. Scharfe Bundstäbchen? Zuviel Druck mit der linken Hand?
Bei den letzten kommt beides nicht in Frage, denn sie waren nur einmal gestimmt, nicht bespielt, außer drei oder vier Akkorden und am nächsten Tag beim Auspacken eine Saite gerissen. Bei der Umspinnung, die bei Savarez nach drei Wochen durch war: Der Druck mit der linken Hand kann nicht zu stark sein, denn immer wieder reicht er bei Barré-Griffen auch nicht ganz, um die das Rasseln zu verhindern. Die Bundstäbchen wurden vor einem Jahr beim Gitarrenbauer geprüft, der mir die Mechanik erneuert hat. Er hat sie für gut befunden.
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Zitat von Harald im Beitrag #59 Die Bässe von Savarez Cantiga MRJ und Cantiga MRP unterscheiden sich doch deutlich. ...
Danke - man bekommt hier doch immer wieder wertvolle Antworten. Diesen Unterschied hatte ich in den Beschreibungen im Internet nicht erkannt. Da ich den Satz noch habe, werde ich ihn natürlich als nächsten nutzen, aber für meine fällige Nachbestellung nehme ich erst Mal wieder die Knobloch Saiten. Für die Silent-Gitarre ist die Nachbestellung sofort wieder fällig, da nach dem Umtausch (über Elektronik-Probleme hatte ich an anderer Stelle geschrieben) die D-Saite am zweiten Tag gerissen ist. Ich hatte sie am Tag davor nur gestimmt und nicht weiter gespielt. Ich werde das natürlich nicht beanstanden, da die Saiten bei der vorherigen, die ich eingeschickt hatte, bereits total verbraucht waren. Die haben sie mir nicht berechnet. Die noch vorhandenen Savarez will ich jetzt nicht auf die Silent-Gitarre aufziehen, sondern auf der akustischen Gitarre ausprobieren. Und die Knobloch Saiten hatte ich ja noch nicht auf der Silent-Gitarre. Deshalb ist die Bestellung schon wieder fällig. Wenn mir aber jemand noch Tipps geben kann, welche Varianten bei Knobloch noch interessant wären (die letzten waren 400ADC1Q), wäre ich auch für die Information noch dankbar.
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Jetzt sind die Knobloch 400ADC1Q seit vier Wochen drauf und wurden 1 - 1,5 Stunden täglich gespielt. Nach der Zeit war bei d´Addario ej45, Savarez Cantiga MRJ und Hannabach 815 MT Medium jeweils längst eine Saite gerissen. Bei den Savarez Saiten war nach drei Wochen, bei Hannabach nach knapp vier Wochen schon die Umspinnung der D und A Saite so weit abgenutzt, dass sie stellenweise gefühlt rauhe Stellen hatten. Ein paar Tage noch länger benutzt, war sie jeweils an ein bis zwei Stellen durch (Ablösung des Umspinnungsdrahtes).
Die Knobloch 400ADC1Q sehen nach vier Wochen noch aus, wie die anderen genannten nach einer Woche. Die Abnutzungsspuren sind nur geringfügig, zwar bei sehr genauem Hinsehen schwach erkennbar, aber nicht fühlbar. Der Klang ist noch sehr gut und nach meinem Empfinden sind sie nach wie vor sehr gut bespielbar.
Deshalb bestelle ich bestimmt nicht mehr die zuerst genannten. Ich kann mich nicht daran erinnern, in den 1970er bis 1990er Jahren oft mit gerissenen Saiten oder so stark abgenutzter Umspinnung zu tun gehabt zu haben. Einen Satz Savarez Cantiga MRP habe ich noch. Der wird natürlich irgendwann auch noch aufgezogen. Soweit ich es verstanden habe, sind es dieselben Bässe, wie bei Cantiga MRJ - also ebenso empfindlich.
Im Moment sehe ich keinen Grund, weiter zu experimentieren mit anderen Saiten. Oder kann mich jemand überzeugen, auch Aquila Saiten noch auszuprobieren? Es müsste schon ein sehr guter Grund sein. In Bezug auf die Haltbarkeit fand ich die letzten Beiträge in der Diskussion über Aquila nicht so überzeugend.
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Interessant! Also kein Einzelfall bei mir.
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