Zitat von Whiskey im Beitrag #6Ich bevorzuge Zedern Decken.
Ich habe eine Almansa und eine Alhambra mit Zederndecke. Klingt wärmer als Fichte, aber das ist auch Geschmacksache. Die Idee mit Iserlohn ist sicher gut, vor allem, weil Du dort (hoffentlich) viele Gitarren durchprobieren könntest. Ansonsten einfach mal ein gut sortiertes Musik- und Gitarrengeschäft aufsuchen und Dich durch die Auswahl durchspielen. Macht jedenfalls viel Spass, und danach weisst Du in etwa, wohin Deine Gitarrenreise führt.
Guck' Dir mal ein paar Gitarren von Rodriguez oder Alhambra an. Ich präferiere Alhambra, aber das ist Geschmacksfrage. Da gibt es auch die eine oder andere Luthier. Wichtiger ist aber, dass Du Dich durch die verschiedenen Hölzer (Decke meist Fichte oder Zeder), auch und gerade in Bezug auf Zarge und Böden, durchprobierst. Dann weisst Du hoffentlich, welche Gitarre(n) Dir klanglich zusagt.
Da sich meist viele Saiten-Windungen auf der Welle befinden: Wenn der Winkel der letzten Windung zum Sattel hin nicht gegen 0 geht bzw. nicht ziemlich gerade ist, verspannt sich das auch etwas, sodass es zum Knarzen und/oder zum schwerfälligen Einstellen führen kann.
Gitarrennarr hat einen neuen Beitrag "Spielen mit Gurt" geschrieben. 06.05.2025
Zitat von Felix im Beitrag #24hmm ich habe mal gurt system gesehen ohne pin. da wurde der gurt irgendwie am schalloch festgemacht, habe natürlich alles weitere vergessen und weiß auch nicht ob ich das meiner gitarre antun würde.
Diese Einhängesysteme ruinieren dir die Decke, das Schalloch ist eine der schwächsten Stellen der Gitarre. Keine gute Idee.
Das System wird hin und wieder bei Ukulelen verwendet. Allerdings sind Ukulelen deutlich leichter als Gitarren. Von daher würde ich das bei einer Gitarre nicht ohne weiteres probieren. Theoretisch müsste der Haken relativ breit sein, damit der Rand des Schallochs keinen Schaden nimmt. Da aber die Decke für die Resonanz verantwortlich ist, dürfte die Idee gerade bei einer Gitarre nicht so gut sein.
Meine Präferenz wäre eine Alhambra, notfalls auch eine Almansa oder Cuenca. Eine Rodriguez für den Preis - wohl schwierig. Aber wichtig ist, dass Dir die Gitarre vom Klang her gefällt.
Spannender Faden! Ich hatte vor ein paar Wochen bei meiner alten Gitarre das Problem, dass das Sustain mit mittleren Saiten schwach war. Der erste Schritt waren harte d'Addario-Saiten - schon besser, aber irgendwas fehlte noch. Ich habe die Gitarre dann mit meinen neueren verglichen. Siehe da, der Abstand zwischen Saiten und Bünden war etwas zu gross. Offenbar hatte sich die Fichtendecke im Lauf der Zeit auf der Höhe des Steges etwas gewölbt, wodurch der Winkel nicht mehr wirklich stimmte, dazu kam noch eine Biegung des Halses um ca. 1/2mm. Ein Gitarrenbauer hat mir am Steg dann ca. 2mm flacher geschnitten - und siehe da, jetzt klingt das alte Stück wieder ganz gut.
Was machen eigentlich diejenigen von Euch, die mehrere Instrumente herumstehen haben? Wechseln sie die Saiten alle drei Monate?
Gitarrennarr hat einen neuen Beitrag "Spielen mit Gurt" geschrieben. 03.05.2025
Zitat von Forumsnutzer im Beitrag #1Habt ihr Erfahrungen damit? Abgesehen natürlich von der Lochbohrung, die ich aber für nicht-historische Instrumente für verkraftbar halte bzw. anscheinend (wie in dem Video erwähnt) "rückgängig" und unsichtbar machbar ist: Was sind aus eurer Sicht bedenkenswerte Vor- und Nachteile?
Bei historischen Instrumenten ist es noch einfacher, da praktisch alle Gitarren vor 1900 (und viele auch noch danach ) ohnehin einen Gurtknopf haben.
Sicher, dass Du nicht um 100 Jahre "verrutscht" bist?
Mit den Gurten hat offenbar jeder unterschiedliche Erfahrungen. Ich habe bei zwei meiner Gitarren den Knopf unten am Korpus, und das andere Ende wird an das Halsende (Wirbel) gebunden. Für eine Ukulele habe ich eine Riemen mit Kunststoffhaken, der ins Schalloch eingehakt und unter der Ukulele durchgeführt wird. Wieder andere haben einen zweiten Knopf am Korpusende des Halses. Offensichtlich gibt es auch beim Sitzen unterschiedliche Philosophien, wie die Gitarre zu halten ist - auf dem linken oder auf dem rechten Oberschenkel? Mit oder ohne Fussstütze? Hals aufwärts oder halbwegs waagerecht? Was ist richtig? Falsch? Gut? Das muss jeder schlussendlich für sich entscheiden.
Gitarrennarr hat einen neuen Beitrag "Vorstellung Markus" geschrieben. 01.05.2025
Zitat von Marki im Beitrag #15Aber ich bin an keinem Tag auf mehr als 15 Minuten Spielzeit gekommen, und das ist mir einfach zu wenig.
Verständlich, dass Du denkst, 15 Minuten seien zu wenig. Weisst Du eigentlich, dass es das Buch "Gitarre lernen in 15 Minuten am Tag" aus der "Dummies"-Serie gibt? Auch ich spiele selten mehr als 15 bis 30 Minuten. Sei's drum, immerhin hast Du mit den Pferden ein anderes tolles Hobby - viel Spass mit dem Vierbeinern!
Gitarrennarr hat einen neuen Beitrag "Vorstellung Markus" geschrieben. 28.04.2025
Hallo Markus
Schade, dass Du Dich "ins Bockshorn jagen" lässt! Auch ich hatte ca. 20 Jahre nicht mehr gespielt und dann wieder angefangen. Es gab in einigen Foren Diskussionen, weil ich nach der "perfekten" Gitarre gesucht habe. Danach musste ich aber feststellen, dass ich mit meiner alten Gitarre und zwei besseren durchaus sehr gut aufgestellt bin. Nun spiele ich zwischendurch das, was mir Spass macht. Dazu gehören zum einen, diverse Akkort-Sequenzen und alte Lieder, aber zum anderen diverse Zupf-Spielereien. Freunde bekamen mit, dass ich spiele, und wollten, dass ich ihnen zu Hause vorspiele. Daraufhin waren sie begeistert. Sei Dir bewusst, dass die meisten Leute nicht erkennen, wie gut (oder schlecht) Du spielst, aber Freude daran haben, dass Du spielst. Schlussendlich spielen viele von uns (auch hier im Forum), weil es ihnen Spass macht, nicht, weil sie damit irgendwo reüssieren müssen. Also - wenn Du einigermassen etwas gelernt hast, müsstest Du für Dich zum Spass spielen können. Wenn Du dabei merkst, dass Dir etwas fehlt, schaue nach, wie das funktioniert, und probiere es aus (auch ich habe mir das meiste autodidaktisch angeeignet).
Gitarrennarr hat einen neuen Beitrag "Carbon vs. Nylon" geschrieben. 27.04.2025
Gehört vielleicht nicht hierher, aber: Ich habe mir zuletzt ein Instrument (Ukulele) mit Carbon-Saiten gekauft. Die Saiten sind offiziell Carbon, aber sehen wie Nylon aus. Ist das "normal"?
Zitat von commissario im Beitrag #13Ich staune immer, wenn mein Gitarrenlehrer eine Billigklampfe in die Hand nimmt und sich nach ein paar Takten so darauf eingestellt hat, dass er das Optimum aus der herausholt. Den könnte man mit einer C40 auf die Bühne stellen und der Masse würde vermutlich nicht auffallen, dass da "nur" eine 120,- Euro-Gitarre spielt.
Dazu habe ich auch etwas erlebt. Meine uralte Klampfe, eine Leyanda (vermutlich LC60) klang irgendwie komisch. Neue Saiten brachten zunächst keine Besserung. Ein Gitarrenbauer hat gemeint, die klänge eigentlich nicht so schlecht und ich solle (nochmal) neue Saiten aufziehen. Die D-Saite passte nicht ganz zum Saitensatz, nachdem sie mal gerissen war, und der Ersatz. Ok, neuer Saiten-Satz. Hmmm... Warum war ich dann nicht zufrieden? Zwischenzeitlich habe ich andere Instrumente gespielt, aber es half nichts, die Geschichte um die alte Gitarre wurmte mich. Nach einigem Hin und Her habe ich es mit d'Addario Hard Tension-Saiten versucht. Viel besser! Aber im Vergleich zu anderen Gitarren war ich noch nicht wirklich zufrieden. Dann habe ich weiter verglichen. Das Ende vom Lied war, dass ich feststellen musste, dass der Abstand der Saiten zum Griffbrett nicht stimmte. Die Hauptursache dürfte die am Steg schwach gewölbte Decke sein. Beim Akkord-Spiel fiel es akustisch nur wenig auf, dafür beim Zupfen: Der war auf dem 13. Bund ca. 4 mm zu hoch. Aber der Steg hatte noch etwas Reserve. Daraufhin bin ich zu einem Gitarrenbauer und habe ihn gebeten, mir den Steg etwas flacher abzuschneiden. Er sah sich die Sache an und meinte, dass er das gern probieren kann. Nebst der Decke war auch der Hals nach seiner Aussage ganz schwach gebogen, was mir nie aufgefallen war. Das dürfte nach seiner Meinung kaum eine Rolle spielen (zu wenig verbogen). Siehe da, die Gitarre klingt seitdem wieder anständig. Auch der Sustain hat dadurch gewonnen. Sicher, alles nicht perfekt, aber deutlich günstiger als eine neue Gitarre.
Zitat von commissario im Beitrag #13Solche Momente erden mich dann 'mal wieder und der Wunsch nach der Supergitarre wird vom Ansporn, weiter zu lernen um besser zu werden verdrängt.
Wenn man den Unterschied hört, sitzt einem bei solchen Überlegungen sicher "der Stachel im Fleisch", vor allem, wenn einem eine vollmassive Gitarre vorschwebt. Da lohnt es sich aber, im Geschäft mit verschiedenen Gitarren herumzuprobieren. Dabei stellt man u.U. fest, dass die billigere/preisgünstigere Gitarre durchaus einen besseren Klang produziert. Das ist mir inzwischen zweimal passiert. Die Idee einer Supergitarre sitzt immer noch irgendwo im Hinterkopf, aber die leise Stimme des Teufelchens ist viel zurückhaltender geworden.
Auch ein Ständer, der den Hals fixiert, hilft nicht weiter. Die Idee mit den Socken ist zwar nett, aber dadurch wird die Angelegenheit rutschig. Schaue mal, dass Du so einen Ständer bekommst, dessen gesamte Auflage inklusive vordere Haken mit Gummi (!) belegt ist und nicht nur mit Kunststoff. Da passiert auch dem Schellack nichts mehr. U.a. die neueren Ständer von K&M sind so aufgebaut.
Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #10Vielleicht wären da die Jellinghausens was für dich. Das sind keine Einzelanfertigungen, aber so bspw. als schön gemachte und handwerklich ordentliche Kopien von Torres-Gitarren irgendwie auch etwas Besonderes. Und man kann sie z.B. in unterschiedlichen Ausführungen Z.B. bei Siccas anspielen. Nur so eine Idee. Gut, die wären jetzt nicht aus Spanien, sondern aus China.
Gute Idee. Nur bin ich nicht auf chinesische oder japanische Gitarren (Ausnahme: Yamaha). Da ich mit Almansa und Alhambra (beides aus der spanischen Gitarrenschmiede Alhambra) gute Erfahrungen gemacht habe, tendiere ich zu spanischen Originalen. Mittlerweile habe ich mehrere Alhambras gefunden, bei denen sowohl Decke als auch Zargen und Boden aus massivem Holz bestehen, wird es tendenziell in diese Richtung gehen. Auch Hanika scheint einiges herzustellen, was hier passt. Schwieriger scheint zu sein, dass ich eigentlich kein Fichtenholz möchte. Die Zederndecke klingt deutlich wärmer, und der Sustain ist - zumindest bei meinen beiden Exemplaren - sehr gut.
Zitat von rojarosguitar im Beitrag #8In Spanien hergestellte Gitarren klingen nicht unbedingt spanischer als von woanders stammende Gitarren - es kommt einfach ganz auf die Machart an.
Da hast Du sicher recht.
Zitat von rojarosguitar im Beitrag #8Wenn's eine handgebaute Gitarre (im Sinne von Einzelfertigung im Gegensatz zu Fabrik- oder Manufakturherstellung) sein soll, so gibt es in jedem europäischen Land (natürlich auch in Spanien) junge und sehr talentierte Gitarrenbauer, die noch von Markenbewusstsein unverdorbene, akzeptable Preise verlangen. Damit kann man u.U. besser fahren als mit einem großen Namen. Es gehört schon sehr viel Erfahrung, ein Instrument in einer typischen Einkaufssituation richtig einzuschätzen (von Online-Handel will ich hier gar nicht reden).
Der Unterschied ist halt der, dass ich eine bereits hergestellte Gitarre testen kann, ob sie mir passt. So haben mir auch meine beiden guten Gitarren beim Test gut gefallen. Dabei hatte ich jeweils auch deutlich teurere Gitarren getestet und musste feststellen, dass die mir entweder nicht passten, oder dass die Unterschiede so gering waren, dass es mir den höheren Preis nicht wert war.
Zitat von rojarosguitar im Beitrag #8Eine Gitarre einfach zu bestellen, ohne sich mit der Machart des entsprechenden Gitarrenbauers vorher vertraut gemacht zu haben, ist, was man im Englischen 'asking for trouble', oder hier in sinnvoller Abwandlung, 'asking for disappointment' nennen würde.
Deshalb sehe ich im Moment für mich keinen Sinn darin, einen Luthier mit einer Massanfertigung zu beauftragen.
Ich spiele selbst schon lange klassische Gitarre, seit kurzem auch mal Ukulele. Zum Zupfen eignet sich für mich eine Konzertgitarre besser, auch wenn ich selbst auf einer schmalhalsigen Westerngitarre zupfen kann. Westerngitarren klingen für meinen Geschmack kühler/metallischer. Ich habe aktuell "nur" Konzertgitarren zur Verfügung (neben der Ukulele). Es gibt durchaus Phasen, in denen ich eine Western angenehm finde. Interessanter finde ich, mit verschiedenen Gitarren zu experimentieren. Gitarren mit Zederndecke klingen wärmer als Fichtendecke. Komme ich aber auf die Idee, mit einer Konzertgitarre mit vielen Obertönen zu spielen, lande ich entweder bei einer Gitarre mit Fichtendecke oder einer mit Zederndecke und Zarge aus hartem Holz. Aber auch da - um Herumprobieren kommst Du nicht umhin. Probiere, welche Gitarre(n) Dir am besten gefällt, und mit der übst Du. Es kann durchaus sein, dass Du dann zwischen verschiedenen Gitarren hin- und herspringst. Egal, es muss zuerst einmal Dir gefallen. Von daher kann man Deine "Unsicherheiten" zur Gitarre auch als kreative Abwechslung positiv betrachten.
Westerngitarren klingen deutlich "schriller" (falscher Begriff, kann es aber nicht anders beschreiben). Ein weiteres Problem ist, dass im Gegensatz zur klassischen Gitarre die Saiten näher beieinander liegen. Da muss man deutlich genauer greifen. Je nach eigener Übung und Gewöhnung kommt sowas hin und wieder nicht so gut.