Hallo, ich habe vor ein paar Tagen bei einem tonholzhändler Böden, zargen und Decke gekauft. Laut Händler liegen die Böden und Zargen schon seit 2017 bei ihm zum trocknen. Die zargen haben einen sehr starken Tannin Geruch, der im Auto fast unerträglich war. Ich hab alle Hölzer zum auslüften erstmal auf den Balkon , damit sich die Gerbstoffe verflüchtigen. Hochkant gelagert, damit die erstmal ordentlich ausstinken. Heute Mittag ist bei uns die Luftfeuchtigkeit erstmals von 70 auf 45 Prozent Luftfeuchtigkeit gesunken. Und alle Hölzer verbogen, innerhalb von einem Tag. Was mich jetzt stutzig macht, der Geruch und das verziehen. Kann das Holz wirklich 6 Jahre alt sein? Ich habe die Hölzer alles ins Innere und erstmal schwere Sachen drauf gestellt. Ich hoff ja, das ist noch zu retten.😢

Hallo Gregor,
Zur Feuchtigkeit würde ich spekulieren, dass unbehandeltes Holz grundsätzlich in der Lage ist Feuchtigkeit aufzunehmen/abzugeben, wenn die Umgebungsparameter es zulassen, sprich rel LF hoch vs niedrig. Ich kenne mich damit nur bedingt aus, aber nach meinem Defürhalten kommt es auf das Delta an vom Lagerungsort und deinem Heim. Du weißt vermutlich nicht, WIE er das Holz gelagert hat? Hast du mal gefragt? Ansonsten bin ich auch gespannt auf die Meinungen der anderen. Hoffe ok, wenn nur Gedanken und keine sachdienlichen Tipps.

Was ist das für ein Holz? Manche Tonhölzer haben einen recht strengen Geruch, das würde mich mal nicht beunruhigen.

Wie dick ist das Holz geschnitten? Ich würde mich wegen der Wölbung erst mal nicht sehr beunruhigen. Wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist nimmt das Holz Feuchtigkeit auf. Wenn dann die Luftfeuchtigkeit sehr schnell sinkt, trocknet es außen schneller auf und wölbt sich dann. Ich würde das Holz mal in den Raum bringen, wo Du es verarbeiten willst und ihm dann mal ein paar Tage Zeit zum akklimatisieren geben, ohne Gewicht, das bringt nicht wirklich was. Nach ein paar Tagen siehst Du dann wie das Holz wirklich ist. Leichte Wölbungen machen übrigens nichts. Der Boden ist ja gewölbt , da muss man dann nur die richtige Richtung wählen. Und die Zargen werden ja auch feucht gebogen, da bekommt man eine leichte Wölbung schon wieder raus.

Hallo Gregor,
verloren ist da garnichts. Ich lass gekauftes Holz mindestens 1 Jahr liegen. Geduld. Wie ist es denn geschnitten und wann. Manche High Tech Bandsägen kühlen das Sägeblatt mit Wasser, das heist ,an sich trockenens Holz wird nochmal angefeuchtet.Ist dass Nusbaum? Lass es, wie Johann sagt, einfach ein bisschen liegen.
Gruss Burghard

Hallo und danke für die spontane Hilfe. Ja, es ist nussholz. Der Händler kommt aus Vorarlberg ...Österreich und hatte die Hölzer in einem Schrank im einem offenen tobel oder Schopf...also mit Dach drüber. Unter einem Stapel mit anderen Hölzern aus Ulme und nuss. Geschnitten sind die zargen auf 3.4mm und der Boden auf 4,2mm. Der Boden geht vom Geruch, die zargen stinken. Hab sie jetzt unter eine schwere holzplatte gelegt und sie sind wieder gerade. Gottseidank. Morgen mach ich einen vernünftigen Stapel auf dem Balkon und lass sie noch ein paar Monate ruhen. Die Bedingungen im allgäu sind meist extrem, sehr schwül und 70 bis 75 Prozent Luftfeuchtigkeit aussen. Seit 5 Tagen kein Regen.

Wann willst Du denn das Holz verarbeiten? Es sollte halt schon ein paar Wochen vorher vorsichtig an die Werkstattumgebung akklimatisiert werden.

Ögesacht war ungefähr im März April. Ich muss jetzt noch in ner mobilen Werkstatt die Formen für Boden zargen und für die Decke konstruieren, sollte aber am Freitag fertig werden. Leider leb ich auf 40 qm da ist Basteln bissi ein Problem wegen der aklimatisierung...aber vielleicht kann ich in der Nachbarschaft was anmieten. Keller ist leider viel zu feucht.

So, Formen sind fast fertig. Deckel und Boden sind auch schon gebohrt. War bisschen mehr Arbeit als ein Freitag Nachmittag . Das Holz stinkt nicht mehr so penetrant wie Anfangs. Es hat einen Eigengeruch, der wirklich erträglich ist und gerade ist es auch wieder.