ich würde gerne mal etwas mit euch besprechen, was bislang noch kein Thema war. Ich habe hier auch noch einen Liuto Forte mit 8 Saiten, Gitarrenstimmung mit zwei zusätzlichen Bässen in D und H. Ich spiele damit gerne Renaissance-Lautenstücke ( dann mit #F statt G ) und Gitarrenstücke. Gibt es hier noch mehr Gitarristen, die gerne mal Laute oder auch einen Liuto Forte spielen? Was spielt ihr damit? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Hallo Gargamel, ich spiele im Wechsel Gitarre und Renaissancelaute. Es hat schon einige Zeit gedauert, bis ich die unterschiedlichen Handstellungen hinbekommen habe. Bei mir dauert es immer ca. 1 Stunde bis ich mich auf die Laute eingestellt habe. Weicherer Saitenzug, doppelte Saiten und anderes Anschlagen, da muss sich erst wieder alles einspielen. Auf der Laute, 7 und 8- chörig, spiele ich fast ausschließlich Renaissancestücke.
Seit ich vor einigen Jahren eine 10-saitge Paco Santiago Marin erworben habe, spiele ich meine 10-chörige Renaissancelaute nur noch selten. Das ist keine so große Umstellung wie auf die Laute.
ich würde gerne mal etwas mit euch besprechen, was bislang noch kein Thema war. Ich habe hier auch noch einen Liuto Forte mit 8 Saiten, Gitarrenstimmung mit zwei zusätzlichen Bässen in D und H. Ich spiele damit gerne Renaissance-Lautenstücke ( dann mit #F statt G ) und Gitarrenstücke. Gibt es hier noch mehr Gitarristen, die gerne mal Laute oder auch einen Liuto Forte spielen? Was spielt ihr damit? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Ich bin gespannt auf eure Antworten.
Grüße von Gargamel
Hallo Gargamel,
mich würde interessieren, wie sich eine Liuto Forte im Vergleich zur Gitarre spielt, und ob sie klanglich eher bei der Laute oder bei der Gitarre liegt. Wie sind Deine Erfahrungen?
klanglich finde ich sie ( meines Erachtens ) mehr bei der Laute als bei der Gitarre, aber da gehen die Meinungen sehr weit auseinander. "Richtige" Lautenisten sehen das ganz anders. Vom Spielgefühl ist sie sehr anders als die Gitarre. Alleine der runde Korpus will stabil gehalten sein, wofür ich lange rumprobiert habe, bis ich wusste, wie ich sie halten muss. Ich habe Bänder probiert, Fußstütze und anderes. Inzwischen lege ich mir eine rutschfeste Unterlage auf die Beine und dann geht es. Aber eine stabile Haltung zu finden, hat bei mir gedauert. Das Griffbrett ist erheblich breiter und weniger rund als das der Gitarre. Die Saitenspannung ist viel geringer und da musste ich auch lange die richtige Haltung der rechten Hand und den Anschlag suchen. Bei meinem Exemplar ist auch die Mensur etwas größer, bei 66cm, was auch das Spielgefühl beeinflusst und auch an mancher Stelle etwas schwerer zu spielen wird. Würde ich sie noch einmal kaufen, würd ich eine kürzere Mensur nehmen.
Nach all diesen Anfangsproblemen spiele ich sie inzwischen sehr gerne, brauche aber auch immer eine Weile, bis ich den Umstieg von der Gitarre hinbekommen habe.
Seit Bielefeld mich mit 10-Saitern angefixt hat, bin ich sehr neugierig, was den Bereich Multistring / Laute betrifft. Eine erste Frage wäre: wonach spielst Du? Nach Noten oder nach Lauten-Tabulaturen?
Danke Gargamel für das Thema und die Erläuterung zum Liuto Forte. Ein Freund brachte vor ein paar Monaten eine recht preiswerte 10-saitige Gitarre vorbei. Mensur 650 mm, Spielhaltung und Saitenspannung weitgehend nah an der 6-saitigen Gitarre. Allerdings liegen die Saiten näher beieinander als beim 6-Saiter. Ist das generell so, kennt sich jemand da aus?
Zitat von Saitenlage im Beitrag #7 ... Allerdings liegen die Saiten näher beieinander als beim 6-Saiter. Ist das generell so, kennt sich jemand da aus?
Bei den 10-Saitern die ich bisher gespielt und dem einen, den ich mal besessen habe war das nicht so … zumindest nicht spürbar.
Bei einem 7-Saiter, der sich faktisch als konvertierter 6-Saiter herausstellte, empfand ich den engen Saitenabstand als so störend/irritierend, dass allein deshalb ein Kauf nicht in Frage kam.
Zitat von Saitenlage im Beitrag #7Allerdings liegen die Saiten näher beieinander als beim 6-Saiter. Ist das generell so, kennt sich jemand da aus?
Bei einer modernen Konzertgitarre sollten die Saiten nicht nenneswert weiter auseinanderliegen als beim Sechssaiter. Leichte Unterschiede gibt es immer, da gibt es ja keine Norm. Bei den Mehrsaitern, die ich bisher in der Hand hatte (vieles waren es nicht), war der Abstand der Saiten zueinandner völlig normal.
Anders sieht es bei älteren Instrumenten aus. Mein Zehnsaiter ist ungefähr aus der Zeit um 1900-1920. Da liegen Saiten schon enger beieinander. Die vier Bassaiten schwingen frei und liegen nicht über dem Griffbrett, der Hals ist schmaler als heute üblich. Aber da gewöhnt man sich schnell dran, ich finde es sogar angenehmer als die 52 mm Halsbreite heutiger Gitarren. Man hat den Eindruck, dass die Mensur kürzer wäre, was sie aber nicht ist. Griffe fallen trotzdem leichter. Schwieriger ist es, die weiteren Bässe sauber zu treffen.
Für alle Freunde und Freundinnen der Mehrsaiter möchte ich Petra polackova (die Akzente lasse ich mal weg, obwohl es unhöflich ist) empfehlen. Großartiges konzert in Bremen auf einer phantastischen Gitarre von ja tulacek (siehe oben). Im Oktober gibt es Konzerte bei euch im Süden, Darmstadt und Bonn.
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20.09.2023 10:33
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