Ich weiß, das passt jetzt nicht zu den eher launigen Beiträgen in dieser Rubrik, wollte es aber auch nicht zur Spieltechnik gesellen, obwohl da zumindest mit der "Hüfte" grob Artverwandtes steht.
Kurz und gut - vor ca. 4-5 Jahren hatte ich Beschwerden im Daumen der Greifhand - nicht nur beim Gitarrenspielen, aber halt auch. Der Handchirurg diagnostizierte eben o.g. hässliches Konstrukt. OP lief ganz gut, erste Übungen mit der Greifhand unter Auslassung des Daumens gingen schnell und auch sonst erfreuliches Ergebnis. Nun meldet sich der Daumen seit einigen Monaten wieder, abhängig von der Tagesform mal mehr oder weniger - leider in der Tendenz eher mehr, sodass ich wohl einen Termin beim Handchirurgen machen werde. Gibt es dann vielleicht von eurer Seite Erfahrungen oder Tipps? Taub wird der Daumen nicht, stärkerer Druck bei Dehnung oder Druck auf den Gitarrenhals sind das Problem - wobei die Beschwerden auch bei anderen Tätigkeiten auftreten, insofern nichts, was nur die Gitarre betreffen würden...

Gruß Gitarrenmichel

Hallo ,
leider hat es mich auch derbe erwischt. Mein Daumen und zwei Finger kribbeln ständig, im Daumen ist ein ständiges Taubheitsgefühl. Alles auf der rechten Seite.
Nachts wache ich oft auf, weil der Arm einchläft und heftig schmerzt. Morgens kann ich kaum die Zahnbürste halten. Tagsüber wird es besser.. Also ehrlich, für einen Rat wär ich dankbar .
Der Arzt hat mir KG verschrieben..
Gruß Burghard

Hallo Burghardt,
das klingt wirklich nicht schön. Grundsätzlich würde ich auch erstmal meinem Arzt vertrauen. Sollte es wirklich das Karpaltunnelsyndrom sein, wird das aber möglicherweise nicht helfen. Die entsprechende OP ist im Prinzip bei örtlicher Betäubung ambulant nicht dramatisch. Alternativ war noch eine spritze im Angebot, die aber eher vorübergehend Linderung versprochen hätte. Das die Beschwerden allerdings jetzt nach ca. 5 Jahren wieder kommen, ist auch nicht toll. Da du ja nicht weit von Hannover lebst, gibt es mit axmann und siebert zwei anerkannt gute Handchirurgen, die du eventuell kontaktieren könntest, wenn die Ursache dort liegt.

Gruß gitarrenmichel

Gruß

Zitat Gitarrenmichel:
Nun meldet sich der Daumen seit einigen Monaten wieder,
Gibt es dann vielleicht von eurer Seite Erfahrungen oder Tipps?

Grundsätzlich: Dass Patienten an einer Hand mehrere Probleme simultan haben, ist nicht ungewöhnlich.
Die Hauptsymptome beim KTS (Einschlafen von D I-III, nächtl. Parästhesien) sind in der Regel schon zielführend für die Diagnose. Dann gibt's noch ein paar Tests (->Phalen-Test, etc.). Neurolog. Zusatzuntersuchungen sind eher nur mehr diagnosebestätigend.
Du schreibst, dass Du diese Probleme (Einschlafen) hattest, also Diagnose korrekt!
An Deinem postop. Verlauf siehst Du, dass es in der Regel eine, häufige, schnelle, kleine OP mit sehr hoher Erfolsgquote ist, quasi eine "Brot-und-Butter-OP" für jeden Handchirurgen. (Natürlich gibt es immer Ausnahmen).

Deine aktuellen Beschwerden am li. Daumen können verschiedene Ursachen haben. Deshalb kann man so pauschal keine Aussage dazu treffen.
Ein kraftvoller Griff mit dem li. Daumen kann z.B. Schmerzen bei degenerativen Daumensattelgelenken auslösen (->Rhizarthrose).

Danke für deine Erläuterungen. Allerdings hast du die von Burghardt geschilderten Symptome mit den meinigen kombiniert. Ich habe tatsächlich "nur" Beschwerden, die sich direkt aus der Bewegung des Daumens ergeben. Selbst wenn der Daumen der Greifhand wenig macht, überträgt sich eine Streckung der anderen Finger oder ein Barree' doch manchmal auf den Daumen, und das wird im Gehirn dann leider mit Schmerz verbunden. Ignorieren, nach dem Motto "kann man aushalten" hilft dann nur bedingt. Gerne ich hätte ich da auch irgendeine Wundersalbe oder geniale Übung, die da hilft. Aber es stimmt, was du sagst, der op. Eingiff ist jetzt nicht so dramatisch. Erinnerte mich etwas an Saitenpflege, da hier auch gewissermaßen Ablagerungen von einem Band entfernt werden. Okay, an saitenriss sollte man vielleicht nicht denken.