Du kannst Antonio Picado kontaktieren. Sie werden dich gut beraten. Soweit wie ich weiß, bauen sie Gitarren mit solcher Mensur. In der Werkstatt arbeiten momentan zwei Meister und sind super nett und korrekt. Preis-Leistung von der Marke ist auch sehr gut.
Klingt vielleicht banal, aber künstliches Echo bei Gitarren ist für mich wie Zucker im Kaffee – man kann es hinzufügen, doch zu viel davon ruiniert den Geschmack. Ich persönlich bevorzuge Espresso pur, denn der natürliche (klangliche) Charakter ist am besten. Aber viele bevorzugen viel Milch und Zucker, nur zu, wenn es ihnen schmeckt…
@Bertram: meinst du eigentlich die Natural Torres? Denn sowie du beschrieben hast, hat deine Gitarre 7 Fan Bracing, also das Torres System von Hanika. Die Natural PF hat nur 5 Leisten, wurde von Hanika selbst entwickelt. Diese hat aus meiner Sicht nicht so starke Bässe wie die mit Torres Beleistungsmuster.
@Wolfgang: Für klassische Stücke ist die Hanika Natural Torres der Natural PC deutlich überlegen. Sie bietet längeres Sustain in den höheren Registern und ausgeprägtere Bässe. Ich hatte beide, aber inzwischen nur noch die Natural Torres. Für Strumming wäre die Natural PC meiner Meinung nach allerdings viel zu schade. Tatsächlich finde ich die Natural Torres bässiger als die Natural Lattice.
@Nalis: Die Tonfarbe ist subjektiv und liegt im Ohr des Zuhörers. Allerdings empfinde ich die modernen Armin-Hanika-Modelle alles andere als warm. Sie haben eher einen kühlen Klang.
@Nobbersen: Von den Hanikas, die ich angespielt habe, bietet die Torres 1a mit Fichtendecke sehr schöne Obertöne. Die Variante mit Zederndecke hingegen hat deutlich weniger davon.
Das schönste von (fast) allen Armin Hanika Modellen der Meisterklasse: der Klang ist ziemlich voll, je nach Exemplar außer ein paar Noten auf Bass E.
Am liebsten spiele ich Gitarre vormittags. Da ich aber jeden Morgen eine Stunde Sport mache, bleibt dafür kaum Zeit. Wahrscheinlich muss ich früher aufstehen und den Tag mit der Gitarre beginnen. :-) Und wenn dann nur noch Stücke zum Entspannen am Abend.
@Felix: bin bisschen neugierig... würde der Student schlechtere Noten bekommen, nur weil seine Gitarre im Auge des Professors nicht kräftig/laut genug ist?
@Charlie: Genau so ist es. Oft erkennt man erst nach intensiver Nutzung, wie sehr das Spielen auf einer hochwertigen Gitarre das eigene Spiel und klangliche Erlebnisse bereichert – besonders, wenn man zuvor wenig Erfahrung mit solchen Instrumenten hatte. Ähnlich verhält es sich mit gesunder Ernährung: Der Körper benötigt Zeit, um sich an Obst und Gemüse zu gewöhnen, aber sobald er sich daran angepasst hat, verlangt er danach, wenn es fehlt. Und genau hier liegt die Gefahr des sogenannten Guitar Acquisition Syndrome (GAS): Die ständige Suche nach neuem/besserem Equipment kann zur Sucht werden.
Die Noten eines Stücks ändern sich nicht. Aber wie ausdrucksvoll jede einzelne Note klingt und wie harmonisch sie miteinander verschmelzen – das kann je nach Gitarre (sehr) unterschiedlich sein. Deshalb kann dasselbe Stück deutlich besser klingen, wenn der gleiche Spieler auf einer hochwertigeren Gitarre spielt.
Letztendlich geht es doch jedem darum, das bestmögliche klangliche Erlebnis – sowohl für sich selbst als auch für die Zuhörenden – zu erreichen. Wenn das mit einer (billigen) Gitarre nicht möglich ist, dann braucht es eben eine bessere.
Vielleicht habe ich dich nicht ganz richtig verstanden. Aber wenn du den deutlichen Unterschied selbst hörst, dann erübrigt sich die Frage eigentlich. Es ist, als würdest du einmal ein exzellentes Bier probieren. Wenn du dann die Möglichkeit hast, es zu kaufen, würdest du auch nicht mehr fragen, ob ein schlechteres Bier denselben Geschmack liefern kann – nur weil beide den gleichen Alkoholgehalt haben. Du zahlst mehr, trinkst das bessere und genießt es einfach. Das andere wird ganz schnell vergessen.
Ich glaube, mit dieser Frage hast du wahrscheinlich den enormen klanglichen Unterschied zwischen einem guten, vollmassiven Instrument (ab der Preisklasse von ca. 2.500€) und einem für Anfänger (voll laminiert, normalerweise) noch nicht erkannt. Sonst würdest du die Frage nicht stellen. Wenn die Möglichkeit besteht, dir so eine gute Gitarre für ein paar Wochen auszuleihen, würde ich dir das empfehlen. Mieten ginge auch, glaube ich. Spiele bitte intensiv drauf und versuche mal, den Unterschied rauszuhören. Du wirst danach wahrscheinlich nicht mehr auf der schlechteren Gitarre spielen wollen ;-) Dann würde sich deine Frage erübrigen. Theoretisch kann man dir alle möglichen Antworten auf deine Fragen geben. Es ist wie die Frage, ob Obst und Gemüse gesund wären. Man könnte auf gesundheitliche Vorteile von Vitaminen, Ballaststoffe usw. hinweisen. Man könnte aber jemand das einfach zum Essen anbieten. Er wird den Unterschied in seinem Körper innerhalb einer kurzen Zeit merken, wenn er vorhin nie oder sehr selten Obst/Gemüse gegessen hat…
bka24141 hat einen neuen Beitrag "Cashew Politur" geschrieben. 24.01.2025
Zitat von Kohno Website:
Cashew varnish is made from extracts of the outer shell of cashew nuts (also known as cashew nut). Similar in composition to lacquer, it is also known as artificial lacquer because it has a transparent sheen and gloss similar to lacquer. Lacquer is sensitive to moisture, whereas cashew is extremely resistant. This varnish also has very high anti-climatic and denaturing properties. It is the softest of all finishing varnishes. The varnish, even when sprayed, does not interfere with sound vibrations and adds brilliance to the tone. It also has a very high viscosity, which avoids the risk of cracking if the wood changes over time. Kohno Guitar Manufacturing began using cashew nuts in 1960 and continues to use them in all of its guitar lines because they suit the characteristics and sound of our guitars.
Our varnishing method consists of creating a very thin film of polyurethane on the wood grain and then spraying a single thin layer of cashew varnish with a spray gun. Three thin layers of polyurethane are applied to the wood and then removed with a scraper and paper, leaving only the interior of the grain. The final, very technical step is to wipe the cashew in one go and cover it with a thin film of varnish, which is then carefully polished with paper to complete the process. One of the major differences between a mid-range and a high-end guitar is the amount of time spent on the varnish and its fineness.
Ich merke mit meiner bescheidenen Fähigkeit trotzdem den klanglichen Unterschied zwischen einer guten und einer weniger guten Gitarre. Eine flach klingende Gitarre kann man spielen, wie man kann/möchte, wird nie so voll klingen wie eine gute.
Absolut richtig: der Begriff "flach" oder "voll" ist nur der Versuch, den klanglichen Charakter zu beschreiben. Bekanntlich ist dies aber nicht wirklich möglich. Es sollte nicht per se negativ/positiv bedeuten. Natürlich wenn der eine Spieler eine bestimmte Eigenschaft bevorzugt, dann ist die andere in seinem Auge eher negativ, wie in meinem Fall. Aber dieselbe Gitarre kann einem anderen ziemlich gut gefallen. So ist Kunst und jeder kann/soll leben, wie er möchte, so lange erlaubt ist.
Mit dem Tennis-Racket: in diesem Fall ist der Spieler doch der Racket. Zwar kann der Gitarrist mit seiner Technik den Klang der Gitarre irgendwie besser hinzubekommen, ist aber irgendwo die Grenze ganz schnell erreicht.
Eigentlich müsste der Satz wie "Alt und flach" verstanden werden.
Für meine Lebensgefährtin klingt die Gitarre wie eine alte. Was das genau bedeutet, konnte sie mir in dem Moment nicht erklären.
Flach: ich kenne mich mit Frequenzen nicht aus, kann aber beim Hören sagen, ob der Klang voll ist. (Wobei "voll" ist relativ und man braucht immer eine Referenz). Aus meiner Sicht hat diese Eigenschaft irgendwie mit Klang im Raum zu tun, also 3D Sound. Entweder höre ich unterschiedliche Noten auf unterschiedlichen "Schichten" des Korpus, dann ist der Klang voll, oder eben nicht. Bei einer flach klingen Gitarre hört man, dass die Noten irgendwie aus einer Ebene (oberflächlich) kommen. Genau diese "Schlichten" heben den Charakter jeder Note hervor und das macht, aus meiner Sicht, einen wichtigen Faktor der Ausgewogenheit einer Gitarre aus (es sind mehrere zu berücksichtigen).
Voller Klang einer Gitarre ist vergleichbar mit der Stimme eines Sängers, der mit seinem Bauch/ganzen Körper singen kann. "Flach" ist der Fall bei jemand, der nur mit dem Hals/Kopf singt. Mag sein, dass die Noten von dem letzteren auch ausgewogen sind. Aber es ist eben ein anderes, angenehmeres Erlebnis, dem ersteren zuzuhören. Ein anderes Beispiel aus dem Sport: ein Sportler, der bei jeder Bewegung die Kraft seines ganzen Körpers einsetzt, ist vielmals effizienter als einer, der seine Kraft nur lokal benutzt. Dies ist der Fall vom Tennis Star Roger Federer, der nicht muskulös ist, kann aber trotzdem sehr starke Schläge erzeugen. Im Gegensatz dazu ist Nadal: Zwar setzt er hin und wieder die Kraft aus dem ganzen Körper ein, ist aber nicht so regelmäßig wie Federer, daher braucht er mehr Muskel, um starke Schläge hinzubekommen. Trotzdem haben seine Schläge eine niedrigere Durchschlagkraft wie von Federer. Dies ist auch der Fall beim Klang. Der erstere kommt durch den Raum besser durch, kann aus der höheren Distanz besser wahrgenommen werden, obwohl die Gitarre nicht laut ist. Klingt die Gitarre flach, hört man die Noten irgendwie nicht gut raus...
Ich verstehe, was ihr meint. Tatsächlich kann unterschiedliche Klangbilder der Grund sein... Leider habe ich keine Gitarre, die zwar vor mehreren Jahrzehnten gebaut, in der Zeit aber nicht gespielt wurde. Dann kann ich wieder einen Blindtest machen lassen. Es wäre interessant... Vor kurzem hat ein Forum-Mitglied mir eine Ton-Aufnahme zugeschickt. Meine Lebensgefährtin hat nach 30 Sekunden über die Gitarre gesagt: „alt aber flach“. Von dem Kollegen kam danach die Info, dass es sich um eine Hopf aus den 60er handelt. Dass der Klang nicht so voll ist, nehme ich auch so wahr.
Gitarren, die in Betracht kamen, haben alle Fan Bracing und sind vollmassiv. Dabei sind meine neueren Hanika (1a Torres Modell mit thermo behandelter Decke - ca. 6 Jahre und eine Hanika Natural Torres gleichen Alters), meine 1a Ramirez aus dem Jahr 1975, ein paar weitere Videos von Siccas (Enrique Garcia 1922, Ramirez 1a aus dem Jahr 1982 etc.). Ich fragte sie, wie eine alte Gitarre klingt. "Hohl" ist ihre Antwort. Es hätte nichts damit zu tun, ob die Gitarre vollen Klang hätte. Aber sie klingt so, als ob das Holz aufgrund des hohen Alters viel Wasser verliert hätte bzw. dass die Platten dünner geworden sind. Da bin ich leider raus, weil mir der Unterschied nicht klar ist. Zur Verdeutlichung bat sie mich drum, meine Hanika 1a zu spielen und hat sofort gesagt, dass sie wie eine neue Gitarre klingt, wie im Vergleich mit meiner Ramirez 1a. heeee?
Im Allgemein muss ich sagen, dass meine Lebensgefährtin sehr gutes Gehör hat. Sie hört beispielsweise sofort, was für "Blödsinn" unsere Katze gerade im Erdgeschoss macht, während wir im 1. OG schlafen, obwohl ich das noch nicht wahrgenommen habe. usw. Zu meinem Glück kann ich sie zum Gitarrenkauf immer mitnehmen. :D