„Im Jetzt bleiben“ bedeutet, sich dessen bewusst zu sein, was in einem, mit einem und um einen herum gerade geschieht. Tritt ein Fehler auf und man wird innerlich unruhig, bleibt man dennoch als neutraler Beobachter präsent – mehr ist nicht nötig.
Mit der Zeit führt genau dieses bewusste Beobachten dazu, dass solche inneren Aufregungen seltener werden. Und wenn sie doch auftreten, lösen sie weniger oder gar keine Panik mehr aus.
„Im Jetzt zu sein“ heißt nicht, sich krampfhaft auf eine einzige Sache zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Präsenz.
Laozi sagt: „Der Weise handelt nicht, und doch bleibt nichts ungetan.“ „Lass los, und du wirst empfangen. Versuche zu behalten, und du wirst verlieren.“ (je bewusster man von Sachen/sich selbst ist, desto mehr kann man loslassen, und desto tiefer kann man in den Fluss der Musik beim musizieren gehen).
„Wasser ist gut darin, demütig den tiefsten Platz einzunehmen“, sagt Laozi – und gerade darin liegt seine Stärke.
Am Anfang der Performance sage ich dem Publikum immer, dass ich sehr aufgeregt bin und um Nachsicht bitte, falls ein Fehler aufgrund dessen entsteht (natürlich nur, wenn ich mich tatsächlich so fühle). Und es klappt danach meist mit der Performance wunderbar.
Ich mache dadurch mir mein Leben einfacher - warum kompliziert wenn es auch einfach geht…? Als Hobbymusiker nimmt wahrscheinlich niemand es mir übel, falls ich einen Fehler mache. Und wenn doch, ist nicht mein Problem, sondern das des anderen, weil er nicht damit klar kommen kann.
@Burghart: Danke für die Antwort. Durchsetzungsfähiger bedeutet, dass die Noten, sowohl Bass als auch Diskant, fokussierter sind, stimmt das? Wie ist mit der Tiefe/Fülle des Klangs in deinem Fall?
Ich kann nur bestätigen, dass es deutlich mehr Freude macht, auf einer gut klingenden Gitarre zu spielen – vorausgesetzt, der Spieler ist überhaupt in der Lage, den Unterschied zwischen einer schlechten und einer guten Gitarre zu hören/erkennen. (Und für die Erkennung braucht man oft eine gute Gitarre als Referenz).
Bei einer guten Gitarre ist der schöne Ton oft schon „von sich aus“ vorhanden – oder lässt sich zumindest mit etwas Spieltechnik leichter hervorlocken. Eine schlechte Gitarre hingegen stößt sehr schnell an ihre klanglichen Grenzen, ganz unabhängig davon, wie man sie spielt. Das gilt besonders für die Tiefe und Fülle des Klangs: Nach meiner Erfahrung lässt sich daran nicht viel ändern – weder durch andere Saiten noch durch eine angepasste Anschlagtechnik oder langes Einspielen.
Solange ich Freude daran habe, niemandem mit meinem Hobby schade und die Sammlung einigermaßen im Rahmen bleibt (wobei dieser Rahmen bekanntlich sehr… dehnbar sein kann), sehe ich keinen Grund, mir nicht ein paar wirklich gute Gitarren zu gönnen.
Jetzt haben wir langsam mehr Stoff für einen Gitarren-Krimi, wo die Gitarren-Junkies sich auf einer einsamen Insel treffen und es gibt einen großen Dealer, der immer genug Stoff für alle hat. Vorhin war schon die Rede von Schmuggeln. ;)))))
Zitat von akruzam im Beitrag #20ich würde mich spontan für Harals "von Grüner" entscheiden... müsste es allerdings eine Gitarre aus meinem Besitz sein, dann wäre es definitv die "alte" Anton Sander.
Dann weißt du jetzt, was zu tun ist… Harald von der Aufenthalt auf der Insel zu überzeugen ;)) Spaß bei Seite, welche Sander hast du denn?
@Karel: nehmen wir an, es gäbe keinen Strom dort, aber das Klima ist perfekt für Gitarren: 20 Grad und 50% Luftfeuchtigkeit. Und eine einzige Regel: Lebenspartner/in darf sich nicht drüber beschweren, wie oft geklimpert wird, wenn er/sie mitkommen möchte ;))
@Karel: es ist eine einsame Insel, also keine weitere Gitarre ist im Programm vorgesehen - Horror-Szenario für viele von uns (auch für mich), right? ;))
vielen lieben Dank für die Info. Ich habe auch diese Info gefunden, leider nicht mehr. Auf jeden Fall gefällt mir die Weller sehr gut - Voll genug, warm und ausgewogen.