Liebe Forumsmitglieder,
zusammen mit Tatyana habe ich ein Konzept für die Bewältigung von Auftrittsängsten oder genereller Nervosität beim Vorspielen erarbeitet. Wir werden am 9. März eine Zoom-Konferenz abhalten, bei der wir im Dialog über unsere eigenen Bewältigungsstrategien reden und unsere besten Tipps vorstellen. Gemeinsam gehen wir den Ursachen auf die Spur, stellen physiologische und psychologische Gründe vor und fragen uns ob Nervosität nicht auch positive Eigenschaften hat und wie wir diese benutzen können. Am Ende zeige ich noch ein paar interessante Fragen, die man sich zum Selbstcoaching stellen kann. Zwischen den einzelnen Blöcken gibt es die Möglichkeit für die Teilnehmer Fragen zu stellen.
Wir haben die Teilnahmegebühr mit € 10,- niedrig gehalten, um möglichst vielen interessierten Gitarristinnen und Gitarristendie Teilnahme zu ermöglichen. Die Masterclass findet auf Englisch statt: https://tatyana-guitar.ck.page/products/...ith-stage-frigh

Interessant, ich versuche dabei zu sein, auch wenn mein Englisch nicht so toll ist.

Ich versuche auch dabei zu sein. Das ist für mich ein spannendes Thema
Gruß Burghard

Freut mich!
Wir werden beide versuchen klar zu sprechen.

Ganz toll lieber Ahmed! Ich bin da Unterwegs; eine Schalte aber könnte u.U. gelingen.
Zum Thema: früher in der 70ern, als ich das Conservatorium in Venedig besuchen dürfte, ein fester Anliegen ALLE dort studierenden, welches Instrument auch immer, war das Veranstalten von Vorspielen.
Das Haus bot Räume und die Profs, wenn gewünscht, Beratung an, die ganze Orga haben die Studis selbst geschmiessen und, soweit ich es damals mitgekriegt habe, mit größten Engagierung.
Am Vorspiel wurde dann die ganze Family immer eingeladen, und die Family's Freunden und die Freunden der Freunden der Freunden. Solche Vorspiele waren immer menschenvoll, stimmungsvoll, Energie geladen und lehrreich.
Ich will damit sagen, dass das Spielen vorm Publikum selbstverständlich Teil des Studium war; diejenigen die dabei Schwierichkeiten hatten, scheiterten schon mal aus. Damals war die Auslese brutal und Tränenreich.
Viel später, besuchte meine Tochter in Berlin ein Gymnasium mit Musikschwerpunkt und gleichzeitig nahm sie regelmäßig Stunden an der Bezirksmusikschule.
Sowohl in der Schule als auch in der Musikschule, waren Vorspiele sehr rar und die Instrumentallehrer*innen an der Musikschule, klagten immer über die resilienz der Schüler*innen, sich für Vorpielen animieren zu lassen.
Ich selbst habe mehrmals Solist*innen Metablocker unmittelbar vor dem Auftritt schlucken erlebt.
Du, lieber Ahmed und bestimmt viele andren hier im Forum, seid ja Pädagogen: stimmt es, dass das Vorspielen kaum eine Rolle noch beim Unterricht oder gar bei der Ausbildung an der Hochschule, spielt?

Hui sorry, mein Beitrag ist mega geworden, ich wollte es nicht, ist es aber so
Gruß, Ugo

P.s. der 7seiter am Strand - tolles Bild von Dir übrigens - mutet mir stark Mario Gropp an (nach der Kopfform zu urteilen). Stimmt's?

Lieber Hugo,

ich kenne das. Bei uns am Mozarteum gab es Ende der Siebziger Jahre auch die tränenreichen Vorspiele. Ich hatte Glück mit meinem Prof. Barna Kovacs, der mir schon früh beigebracht hatte immer voraus zu denken und nicht zurück zu schauen. Ich bin auch der Meinung, dass trainieren hilft und vor allem gute Vorbereitung. Oft kommt die Angst aus dem unterbewussten Wissen, dass man das Stück noch nicht hundertprozentig beherrscht. Das durfte ich selbst auch schon alles erleben.
Es hilft schon eine ganze Menge, wenn das Stück sitzt. Trotzdem können wir noch nervös sein. Ist das so schlecht? Oder anders: wie können wir Nervosität so regulieren, dass sie uns hilft? Der Frage gehen wir in dem Gespräch zum Beispiel nach. Wäre ja toll, wenn du dabei bist, wir lassen auch immer wieder die Teilnehmer mit diskutieren. Du hättest da sicher auch wertvolle Tipps, oder? Und vielleicht lernst du auch noch was Neues kennen.
Ich kenne es aus Musikschulen, dass die Jugendlichen doch viel vorspielen, aber das mag überall anders sein. Ich lasse meine Teilnehmer in Workshops oder Masterclasses gerne vorspielen, zwinge aber niemanden dazu. Der Entschluss muss vom Teilnehmer selbst kommen, ich motiviere nur. Die Gitarre ist eine sehr schöne Gropp Gitarre, genau! Vielleicht bis zum 9. März! Liebe Grüße
Ahmed