Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #33Mit Verlaub : ich finde, Man SOLLTE gar nichts. Es ist schlicht zu akzeptieren, dass jemand ausschließlich für sich musizieren mag, es ist m.Mg. unstatthaft, diese Haltung auch nur zu kritisieren. Jörg
Es geht hier doch nicht ums Solllen oder gar ums Müssen, es geht darum das man will aber physiologisch gehindert wird. Wenn jemand nicht will ist das doch unbestreitbar in Ordnung.
Um kurz auf Peter einzugehen: du sprichst gerade nicht von Lampenfieber sondern davon wie man sich beim Auftritt souverän verhält. Das kann man in der Tat üben, und das kann ich auch ganz gut.
Daher sprach ich ja von einem Teil des Ganzen. Man sollte nicht wegen sondern für Zuhörer spielen. Den größten Teil sitzt man ja ohnehin alleine am Instrument.
Zitat von Bielefeld im Beitrag #27 der ursprüngliche Absatz bezog sich mehr auf die Schilderung von @aokorn der gleich bei seinem ersten Auftritt ein traumatisches Erlebnis hatte, vielleicht hätte ich es extra nochmal zitieren sollen?!
Oh, das habe ich so nicht verstanden. Ein weiteres Zitat hätte zumindest mir geholfen. Entschuldige bitte.
Zitat von rwe im Beitrag #26Es kann ja auch reichen, dass es MICH selbst glücklich macht, ohne weitere Zuhörer:innen.
Das ist nur ein Teil, finde ich. Klar, ZWINGEND ist es natürlich nicht, aber es gehört nach meinem Verständnis schon dazu. Nur für mich kann ich die Noten auch lesen, da brauche ich kein Instrument. Und da muss ich auch nicht üben. Abgesehen davon lautet das Thema ja: was macht ihr bei Lampenfieber?
Reden vor Leuten kann ich bedeutend besser, da passiert mir gar nichts. Wenn ich spontan improvisieren muss wird es evtl. etwas zu trocken, aber da macht mir ein volles Haus mit 300 Leuten nichts aus. Da habe ich schon Profis mit zitternden Händen hinterm Pult gesehen, die sonst täglich dozieren. Nur beim Musik machen kommt beim mir irgendwann Adrenalin, und das werde ich dann nicht los.
Lampenfieber vor einem Auftritt ist bis zu einem gewissen Punkt ja normal, und das Adrenalin hilft dann bei der Darbietung, bringt Spannung in die Aufführung. Bei mir ist das halt irgendwie anders.
...oder vielleicht die Essenz der Aussage etwas anders interpretieren...
Naja, beides klingt nach "bisste selber schuld, schlecht vorbereitet, kann eigentlich nicht passieren, lass es besser bleiben". Vielleicht ist es aber auch nur unglücklich formuliert oder ich bin bei dem Thema zu dünnhäutig geworden. Ich will niemandem etwas unterstellen.
Natürlich kann es nett sein, wenn man im stillen Kämmerlein vor sich hin spielt, aber Sinn und zweck von Musik ist es doch auch "gehört zu werden". Ein Vorspiel, in welchem Rahmen auch immer, gehört halt dazu.
Wenn dann eine unbeeinflussbare Störung kommt, die darüber hinaus nicht immer auftritt und letztlich nicht korrigiert werden kann, dann demotiviert das schon.
Blöde ist es halt wenn man vorher überhaupt kein "Lampenfieber" hat und einem plötzlich auf der Bühne das Herz in die Hose rutscht, aber auch das sollte einem nur einmal passieren.
zeigen leider, dass ich besser nichts geschrieben hätte.
Zitat von ollo im Beitrag #16Lampenfieber habe ich vor einem Auftritt nie, aber irgendwann nach einiger Zeit kommt dann doch das Adrenalin, und das macht physisch alles kaputt, bis hin zur Unfähigkeit spielen zu können.
Also - wenn die Vorbereitung stimmt, ist das kein Thema. Schliesslich hocken die ganze Leute da nur deshalb vor der Bühne, weil sie von Dir (und anderen) etwas hören wollen.
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #49Andererseits hat sich die Ästhetik im Hinblick auf sound doch sehr gewandelt. Die Varabiltät, die in den Möglichkeiten des Nagelspiels latent steckt, wird ja nur von wenigen genutzt, mein Eindruck ist, dass in der jüngeren Vergangenheit sehr viel pianistischer gespielt wird, mit einer zugegeben hohen Klangqualität, aber manchmal auch etwas eintönig, beri vielen jungen Spielern steht die rechte Hand doch relativ ortsgebunden gegenüber den Saiten.... jÖRG
Diesen Eindruck habe ich auch. Deutliche Klangfarben scheinen nicht mehr gewünscht zu sein. Bei Dynamik und Tempo ist eine ähnliche Tendenz erkennbar. Es gibt zum Glück löbliche Ausnahmen.
Zitat von ollo im Beitrag #6 Bei Neuentwicklungen hast du sicher recht. Aber alte Rezepturen werden sicher nicht ohne Not verändert, denke ich.
Das ist nicht richtig. Zum Beispiel hat Savarez vor ein paar Jahren die 520 auf New Cristal Nylon umgestellt. Als ich die in den 70ern gespielt habe waren die sicher "Old Cristal".
Ich vermute der Hauptgrund ist "availability". New Cristal für alles (bis auf die 570) ist logistisch einfacher.
Die Savarez 520 waren die Standardsaiten, angeschliffen und rau. Das sind sie doch immer noch, oder?
Schwieriges Thema für mich. Lampenfieber habe ich vor einem Auftritt nie, aber irgendwann nach einiger Zeit kommt dann doch das Adrenalin, und das macht physisch alles kaputt, bis hin zur Unfähigkeit spielen zu können. Einer unter vielen zu sein ist da einfacher als alleine oder zu zweit auf der Bühne zu hocken.
Erfahrungsaustausch hat immer eine individuelle Note. Da gibt es ohne persönlichen Kontakt immer mal Missverständnisse sowie Zu- und Abneigungen. Nicht jeder Oberlehrer will auch so rüberkommen, merkt es vielleicht nicht mal selbst. Ich will mich da gar nicht ausnehmen. Im Großen und Ganzen funktioniert das in diesem Forum aber sehr gut, da kenne ich aus dem www ganz andere Umgangsformen.
Zitat von ollo im Beitrag #4Rein technisch hat sich da nichts verändert. Evtl. hast du dich an den Klang gewöhnt?
Die Rezepturen und Inhaltsstoffe kenne ich nicht. Bei den Aquila Sugar war bei Delcamp zu lesen, dass viel mit Zusatzstoffen experimentiert wurde, um bestimmte Eigenschaften zu verändern. Insofern kann ich mir beides gut vorstellen, dass in der Herstellung optimiert wurde … oder da mein Klangideal eher warm ist, ich mich dran gewöhnt habe.
Bei Neuentwicklungen hast du sicher recht. Aber alte Rezepturen werden sicher nicht ohne Not verändert, denke ich.
Zitat von Charlie im Beitrag #2Die G-Saiten aus Nylon sind, wie Du auch schreibst, besser geworden, ich empfinde sie nicht mehr als so matt wie früher .
Rein technisch hat sich da nichts verändert. Evtl. hast du dich an den Klang gewöhnt?
Keine Ahnung, ich hatte den Satz für Kontrabassgitarre. Jetzt bin ich mir aber unsicher geworden, ob ich das nicht mit Savarez verwechsele. Savarez waren mir zu hart, Hannabach auch, die waren zudem sehr fett. Auf dem Hellweg-Bass hatte ich die Hopf Originalsaiten, die gibt es aber nicht mehr. Auf dem Teller habe ich Pyramid, die sind dünner und klingen sehr gut, da muss nichts härteres drauf. Der Hellweg kam mit den Pyramid nicht aus dem Quark, zu steif gebaut.
Zitat von Peter im Beitrag #17Ich glaube, dass Fichte deswegen evtl. besser geeignet ist, weil es normalerweise die Töne besser trennt und dies wird dann im ganz tiefen Bereich schon wichtig, damit die tiefen Basstöne hier nicht zu sehr verschwimmen und die einzelnen Töne noch wahrnehmbar sind. Jetzt hat aber auch nicht jede Fichte eine hohe Tontrennung wie umgekehrt auch nicht jede Zeder keine gute... es könnte sein, dass dies ein Faktor ist.
Bei einer Double Top kommt es dann vermutlich auch darauf an. Übrigens, der Saitenzug erhöht sich nicht bei einer Baritonbassbesaitung vs. normale Besaitung (habe ich anfangs auch gedacht, stimmt aber nicht).
Gruß Peter
Jepp, die Tontrennung ist bei Fichte oft besser, und die ist bei tiefen Tönen zunehmend wichtiger, sonst vermulmt alles. Man muss ja auch mal schneller spielen, und das Dämpfen ist auf dem sechsaitigen Bass schwieriger als auf der Primgitarre.
Die Saitenspannung nimmt ab je tiefer die Töne sind, bej gleichem Material. Deshalb ist „tiefer“ immer gefahrlos möglich. Die Bohrungen im Steg könnten zu eng werden, das Problem hatte ich sogar bei den Savarez Saiten für die Kontrabassgitarre. Hannabach ist zwar noch dicker, aber tapered, sehr klug.
Zitat von ollo im Beitrag #6Die Idee, eine normale 65er Gitarre als Kontrabassgitarre zu besaiten ist reine Theorie. Die Saiten sind so fett und stramm dass gar nichts mehr klingt.
Hast du da Erfahrung? Ich selbst nutze auf 650 "nur" Quintbasssaiten (habe auch eine 750er Kontrabassgitarre), das funktioniert aber im Ensemble auch gut und ist nicht Theorie, sondern "gespielte und gehörte Praxis". Ob die tiefe E-Saite funktioniert, muss man ausprobieren. Die 6. Saite der QB entspricht ja der 5. der KB. Zumindest ab dem A würde ich deine "Plural-Aussage" (SaiteN) so nicht gelten lassen. Wobei auch auf der 750er Mensur die (wenigen) Saiten, die im Angebot sind, eine sehr verschiedene Haptik aufweisen.
Die Besaitung als Quintbass kann durchaus funktionieren (wie Peter ja auch schreibt) aber als Kontrabass (E-A-D-G-h-e) wird das nix. Die Saiten für tiefe Stimmung hatte ich mal, war rausgeworfenes Geld.
Man kann die Physik halt nicht völlig austricksen. Schon die 75 cm bei der Kontrabassgitarre sind streng genommen zu kurz (E-Bässe haben 84 cm), das kann bautechnisch aber ausgeglichen werden, wie unsere beiden Teller-Bässe ja beweisen. Schon der Hellweg-Bass klingt deutlich mumpfiger. Und bei im Verhältnis kleinen Gitarren fehlt halt das Volumen.
@Malte: Ich würde bei tiefen Instrumenten immer Fichte bevorzugen.
Zitat von rwe im Beitrag #3Das ist eine der Möglichkeiten für ein Gitarrenensemble. Ich habe als Quintbassgitarre irgendeine einfache Konzertgitarre genommen und einen Satz Aquila 141c (https://aquilacorde.com/en/shop/modern-i...assical-guitar/) aufgespannt. Aquila bietet quasi einen ganzen Ensemblesatz an Saiten für 650er Mensuren an. Das geht auch als Kontrabassgitarre (E - e) mit 650er Mensur, da dann von Aquila und auch von Savarez.
Die Idee, eine normale 65er Gitarre als Kontrabassgitarre zu besaiten ist reine Theorie. Die Saiten sind so fett und stramm dass gar nichts mehr klingt.