Anbei ein Video von Brandon Acker, der ermutigen möchte, sich auch mal mit Original-Tabulaturen des 14ten bis 18ten Jahrhunderts (gute TABs!) zu beschäftigen, da es u.a. eine Unmenge von Quellen aus dieser Zeit gibt. Ich denke, gerade auch für Multistring-Interessierte kann das lohnenswert sein, weil man ja auch Hinweise für die adäquate Nutzung der zusätzlichen Saiten braucht und ggf. wie eine Laute spielen möchte.
Er weißt auch darauf hin, nicht die bösen TABs zu verwenden, also die mit modernen Zahlen, sondern stets bei den Originalen zu bleiben 😉
Im Netz sind auch Hinweise zu finden, wie manche der Buchstaben zu lesen sind, wen es interessiert. Letztlich ist a=Leersaite und dann aufsteigend die Buchstaben ein Bund. Ich meine aber, es werden auch Buchstaben ausgelassen.
Italienische, französische TABs … bitte gerne selbst weiter recherchieren, wer sich dafür interessiert.
Hallo, ich spiele auch Renaissancelaute und bin die alten Tabulaturen gewohnt. Mit Buchstaben ist für mich einfach. Schwierigkeiten bereitet mir immer die italienische Tabulatur. Sie wird wie die moderne Tabulatur mit Zahlen gespielt. Das Problem ist , wo bei der modernen Tabulatur die hohe Saite ist , also oberste Linie, wird bei der alten Tabulatur dort die tiefste Saite angezeigt . Also gespiegelt. Da ich oft moderne Gitarrentabulaturen gespielt habe, fällt mir das Umdenken schwer.
Hallo Morgen, vielen Dank für Deine Zeilen! Da wir ja auch an anderen Stellen den klassischen Pfad in Richtung Steelstring verlassen haben, wäre sicher auch ein Abstecher in Richtung Laute erlaubt, liebe Harald und Peter?
Mich würde letztlich sehr interessieren, ob und wie sich Lauten-Kompositionen auf einen Mehrsaiter (=8 bis mehr Chöre) übertragen lassen.
Stücke von Weiss scheinen in ihrer Umsetzung auf die klassische 6-saitigen Gitarre z.B. mehr Akrobatik der linken Hand zu verlangen. Eine Laute möchte ich aber nicht anschaffen.
Da muss man unterscheiden. Die Renaissance-Laute hat Quart-Terz-Stimmung, ggf. plus zusätzliche Bässe. Bei der Gitarre stimmst du die g-Saite auf fis und fertig. Stücke für Renaissance-Laute lassen sich daher gut übertragen.
Die Barock-Laute hat eine offene d-moll-Stimmung. Diese Stücke auf die Gitarre zu übertragen ist sehr viel schwieriger, vieles wird sehr schwer zu spielen, die von dir erwähnte Akrobatik. Zusätzliche Bässe sind da das kleinste Problem.
Hallo Charlie, ollo hat es schon richtig erklärt. Renaissancestücke lassen sich gut auf der Gitarre spielen. G-Saite auf fis umstimmen. So habe ich auch mit dem Spielen nach alter Tabulatur begonnen. Später hat mir das nicht mehr gereicht und ich habe mir eine Laute angeschafft. Der Umstieg auf Laute war nicht so einfach. Geringere Saitenspannung, doppelte Saiten,andere Handhaltung und Anschlag. Die Fingernägel mussten weichen. Die Umstellung hat sich aber gelohnt. Mittlerweile habe ich einen Kompromiss für die Handhaltung und die Länge der Fingernägel, damit ich beides, Gitarre und Laute gut spielen kann. Bei der englischen und deutschen Lautengesellschaft gibt es leichte Tabulaturen für Anfänger der Renaissancelaute.
Zitat von Charlie im Beitrag #3 … Mich würde letztlich sehr interessieren, ob und wie sich Lauten-Kompositionen auf einen Mehrsaiter (=8 bis mehr Chöre) übertragen lassen. … Eine Laute möchte ich aber nicht anschaffen. …
Eine Luito Forte müßte man sich zwar neu anschaffen, würde sich dafür aber die manchmal radebrechende Umsetzung der Lautentabulatur auf mehrsaitige Gitarren ersparen. Dieses Instrument wurde als „neue Laute - auch für Gitarristen“ konzipiert, bei dem alle Chöre einsaitig besetzten sind und das im Prinzip ohne Einschränkungen mit „Gitarrentechnik“ spielbar sein sollte!
ich habe mich auch eine Weile mit der Lautentabulatur beschäftigt und auch festgestellt, dass mir dir französische Schreibweise am besten liegt. Mit der italienischen und der deutschen kam ich nicht klar. Die meisten Stücke findet man aber in französischer Notation. Es gibt im Netz große Quellen. Die Umsetzung von Lautenstücken der Renaissance auf Gitarre ist nicht so schwer, was ja Andi und Ollo schon beschrieben haben. Das Spielen eines Liuto Forte unterscheidet sich schon von dem der Gitarre. Ich bevorzuge etwas kürzere Nägel und eine etwas andere Haltung der rechten Hand. Auch das breitere und flachere Griffbrett ist bewöhnungsbedürftig und die Form der Laute sowieso. Dass ich 8 Saiten bespielen muss ... ähem...kann, war auch eine arge Umstellung und ich habe lange gebraucht, um das Gefühl dafür zu bekommen, kann einen Liuto Forte aber sehr empfehlen, wenn man als sich mit der Laute befassen möchte. Da meiner Gitarrenstimmung hat, lassen sich mit ihm auch schön Gitarrenstücke spielen, nur ab der 10.Lage spielt man auf dem Korpus, was es schwieriger macht. Barockstücke auf Gitarre zu spielen, erschien mir stets zu kompliziert und ich habe es gelassen. Grüße von Gargamel
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17.03.2024 15:35 (zuletzt bearbeitet: 17.03.2024 16:34)
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