Ich möchte mich dem Jazz Manouche / Swing annähern, habe aber Fragen, um den für mich besten Weg zu finden.
1) ich spiele ausschließlich nach Noten, läuft das alles über Akkorde oder habe ich die Chance Stücke in klassischer Notenschrift zu finden?
2) muss ich zwingend die Theorie (Akkordlehre) in Gänze verstehen, da Jazz ja hier eigenen Regeln folgt?
3) ich bin nicht mehr ganz so schnell wie früher. Limitiert das oder gibt es auch langsamere Stücke?
4) wie würdet ihr euch annähern?
5) hat schon jemand Erfahrung in diesem Stil? Ich habe keine großen Ambitionen, aber die Musik gefällt mir sehr und ich hätte gern ein paar Stücke im Repertoire und würde das gern auf die langfristige Agenda nehmen. Wie realistisch ist das im Selbststudium?
da kann ich ein paar Antworten geben. zu 1) es gibt Noten, kein Problem zu 2) du brauchst nicht die gesamte Jazzharmonik, da kanbst du dich nach und nach ranarbeiten zu 3) es gibt langsamere Nummern. Man fängt ohnehin sehr langsam an … zu 4) das ist sehr individuell zu 5) ich wollte das mal gut können, mir ist dann die Band weggebrochen und danach fehlte mir der Ehrgeiz. zu 6) Deswegen würde ich meine Saga 500 Grand Bouche auch abgeben. Kurze Mensur, breiterer Hals
Gypsy Jazz nach Noten ist möglich, aber die Musik lebt von Improvisation. Da solltest du dich also rantrauen. Die Harmonik ist aber relativ einfach und gut zu lernen.
Als Einstieg empfiehlt sich natürlich der absolute Klassiker: Nuages. Das ist eine Ballade, die nicht vom Tempo lebt wie viele andere Stücke.
Tempo zu entwickeln dauert einfach, und mancher lernt es nie (ich zum Beispiel; ich höre einfach nicht schnell genug). Fang langsam an und steigere dich. Lass dir UNBEDINGT die richtige Technik zeigen. Das Web ist voll mit Videos, aber ein Lehrer kann dir helfen. Ein guter Start ist vermutlich Joscho Stephans Jazz-Akademie (https://gypsyguitaracademy.com/de/). Da lernst du vom Besten.
Danke Stephan: Wer hat Nuages komponiert? Dann schaue ich mal bei "alle Noten.de" ob es die dort zum Download gibt. Schönen Dank für den Impuls. Kerstin
wenn du von der Konzertgitarre kommst hast du vermutlich ein paar Herausvorderungen vor dir :-)
Denn typischerweise spielt man Jazz Manouche auf Stahlsaiten und mit Plektrum.
Und die Gitarren im Selmer/Maccaferri-Stil haben schon einen speziellen Klang. Weniger auf Wohlklang ausgelegt, dafür mit viel Lautstärke, Projektion und schneller Ansprache/Attack.
Nuages ist auf jeden Fall ein schönes Stück, das man auch recht passabel als Solostück mit nur einer Gitarre spielen kann.
Schöner ist es natürlich im Duo, hier Stéphane Grappelli und Julian Bream.
Ansonsten ist Jazz Manouche ein weites Feld, da gibt es allerhand zu entdecken. Und es macht in jedem Fall mehr Spaß wenn man gleichgesinnte Leute zum gemeinsamen spielen und lernen hat. Für den Solovortrag gibt es da m.M.n. nicht so viel.
Genretypisch ist halt auch eine gewisse Virtuosität, allein schon durch das meist enorme Tempo ...
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27.05.2024 19:24 (zuletzt bearbeitet: 27.05.2024 19:25)
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