@ Johann A. w., mit so einem „free adjustable bridge system“ habe ich aber das gleiche Problem, Steg wechseln.
@ollo, ja, die beiden Dübel gehen von Oberkante Knüpfblock bis Unterkante Unterfutter. Diese Holzschichten sind alle miteinander fest verleimt, ob da zwei 6 mm Buchedübel drin stecken was den Steg mit Knüpfblock vor dem Abscheren stabiler macht. Was soll da klanglich einen Unterschied machen?
Zum Thema Gitarrenbauer-Fachleute. Vor Jahren hatte eine gekaufte Gitarre die Macke, wenn man bestimmte Töne spielte oder auf den unteren Bereich des Stegs klopfte gab sie Brummgeräusche von sich. Erst der fünfte Gitarrenbauer hat den Fehler gefunden, der so simpel war, das keiner der ach so tollen Gitarrenbaumeister drauf gekommen ist.
Den Steg wechseln NEIN, erst wenn ich alles versucht habe, den vorhandenen Steg zu retten. Das ist eine gängige japanische Sichtweise, die ich sehr befürworte - ganz im Gegenteil zur Europäische Wegwerfgesellschaft, reparieren sie bis es nicht mehr geht. Die haben mir übrigens eine sehr interessante konstruktive Vorgehensweise geschildert, wie man solche kleinen Fauxpas wieder kraftschlüssig zum halten bekommt !
Du kannst ja auch die Steghalterung durch einen soliden Block und ein FABs ersetzten. Da kann dann gar nichts wegbrechen und hast die perfekte Intonation.
meine Aussage “Mit so einem „free adjustable bridge system“ habe ich aber das gleiche Problem, Steg wechseln.“ war falsch.
Leider habe ich auf der Suche nach der FABS Stegeinlage (wenn man die überhaupt noch so nennen darf) zuerst einen mit sechs Reitern gefunden und das Bild falsch interpretiert. So als wären die sechs Reiter so verbaut, wie eine durchlaufend einteilige Stegeinlage, nur dass sie einzeln ein einem Schlitz stecken.
Auch wenn ich noch nicht weiß, wie die Knochenstücke auf dem Holz befestigt sind, bzw. wie man sie sogar verschieben kann. Ist dies eine handwerklich leicht zu bewerkstelligende Aufgabe. Und darüber hinaus, genau wie Du es beschrieben hast, eine sehr gute Möglichkeit die Saiten zu intonieren!
Ganz nach dem Motte: Wenn ich nicht hören will, muss ich fühlen. Wenn ich mal genauer recherchiert hätte.
Wie gewohnt habe ich meine eigene Variante erarbeitet und bin dabei sie zu realisieren. Unter Berücksichtigung des Rats eines befreundeten japanischen Gitarrenbauers. Der diese einfache Lösung für das herausreißen einer Feder aus der Nut hat.
Als Fan japanischer Handwerks-Kunst, habe ich diesen Rat (leicht abgewandelt, in dem ich den rechteckigen Stopper, durch ein Rundholz ersetzt habe) sofort umgesetzt und in eine neue Halterung integriert.
Das neu geschnitzte Mittelstück (Rotbuche) wird durch zwei Carbon-Stäbe am verbiegen der Frontplatte gehindert. Zusätzlich verhindern zwei rund geschliffene Ahorn-Stäbe, die ebenfalls bis ins Unterfutter reichen, dass ausreißen der Frontplatte – auf japanische Art.
Lasst Euch nicht von den riesig erscheinenden Spaltmaßen, links und rechts des Reparatur-Brettchens täuschen, da wo die Rundhölzer das Herausdrücken der Frontplatte verhindern. Die sind gewollt, weil die neu aufgeleimten Ecken, 0,3 mm schmaler sind als die Padouk Wangen.
Eine wesentlich aufwändigere Arbeit, als einen FABS-Block auf den vorhanden Steg zu setzen.
Zitat von MukerBude im Beitrag #18 … Auch wenn ich noch nicht weiß, wie die Knochenstücke auf dem Holz befestigt sind, bzw. wie man sie sogar verschieben kann. Ist dies eine handwerklich leicht zu bewerkstelligende Aufgabe. Und darüber hinaus, genau wie Du es beschrieben hast, eine sehr gute Möglichkeit die Saiten zu intonieren! …
Die Knochensegmente liegen lose auf dem Steg auf und werden nur durch den Druck der Saite fixiert. So läßt sich die Korrektur der Intonation am Steg für jede Saite mit wenig Aufwand realisieren.
Zitat von MukerBude im Beitrag #18 … Auch wenn ich noch nicht weiß, wie die Knochenstücke auf dem Holz befestigt sind, bzw. wie man sie sogar verschieben kann. Ist dies eine handwerklich leicht zu bewerkstelligende Aufgabe. Und darüber hinaus, genau wie Du es beschrieben hast, eine sehr gute Möglichkeit die Saiten zu intonieren! …
Die Knochensegmente liegen lose auf dem Steg auf und werden nur durch den Druck der Saite fixiert. So läßt sich die Korrektur der Intonation am Steg für jede Saite mit wenig Aufwand realisieren.
So ist es. Man muss eine aufsteigende Rampe bauen, auf denen die Stegstückchen verschiebbar aufliegen. Ich habe auch schon FABS-„Versuche“ gesehen, die falsch konzipiert und daher unbrauchbar waren.
Wenn die Knochen lose auf der leichten Schräge des Stegs liegen, dann müssen die sich doch beim Stimmen verschieben, besonders bei neuen Saiten die sich noch dehnen.
Wenn ein lose aufliegendes Stückchen Knochen, sich beim Stimmen nicht verschiebt, welche Kraft hat dann mein Frontbrettchen des Stegs, nach vorne geschoben, so dass es aus der Verleimung gerissen ist?
Die Auflagefläche hat eine leicht ansteigende Schräge in Richtung Hals. Dadurch entsteht eine senkrecht auf die Auflagefläche wirkende Kraftkomponente, die ausreicht, dass die Knochensegmente in jeder beliebigen Position fixiert sind.
Bei einer durchgehenden Stegeinlage, die klassisch in eine Nut des Steges eingelegt wird, entsteht unter Saitenspannung ein deutliches Kippmoment auf den vorderen Teil der Nut. Wenn der Steg dort aus welchen Gründen auch immer zu schwach ausgelegt ist, kann die Vorderseite ausbrechen, wie in deinem Fall geschehen.
Wenn der FABS richtig gebaut ist, verschieben sich die Böckchen nicht. Der Druck der Saite liegt vor allem in Richtung Decke, der Winkel verhindert die Bewegung.
Bei deiner Stegeinlage drückt die Saite den Knochen ebenfalls nach unten, aber eben auch nach vorne. Das ist ein großer Hebel, zumal du keinen Winkel eingeplant hast.
Zitat von MukerBude im Beitrag #21Wenn die Knochen lose auf der leichten Schräge des Stegs liegen, dann müssen die sich doch beim Stimmen verschieben, besonders bei neuen Saiten die sich noch dehnen.
Ich habs mir bei ollo beim Forentreffen angeschaut, weil ich auch skeptisch war. Da ist nichts lose, das ist absolut stabil, hätte ich ich auch nicht gedacht!
Zitat von ollo im Beitrag #23... Bei deiner Stegeinlage drückt die Saite den Knochen ebenfalls nach unten, aber eben auch nach vorne. Das ist ein großer Hebel, zumal du keinen Winkel eingeplant hast.
Welchen von mir nicht eingeplanten Winkel meinst du?
Zitat von Peter im Beitrag #25... Ich habs mir bei ollo beim Forentreffen angeschaut, weil ich auch skeptisch war. Da ist nichts lose, das ist absolut stabil, hätte ich ich auch nicht gedacht!
Wenn die Saiten in Stimmung sind, kann ich mir das vorstellen, aber nicht während neue Saiten gestimmt werden. Dabei dehnen sich die Saiten und deshalb müssen sich die Knochenstückchen verschieben. So wird das erste Stimmen zu einem Geduldsspiel, zwischen verschieben der Knochen und immer wieder neuem stimmen der Saiten!? Das möchte ich noch genauer eruieren.
Hier meine neu überarbeitete Frontlatte des Stegs
Die weißen Pfeile zeigen auf den Haarriss, der jetzt keiner mehr ist. Die grünen Pfeile zeigen auf die japanische Variante, etwas am ausreißen zu hindern. Die blauen Pfeile zeigen auf die Carbon-Stifte, die bis ins Unterfutter reichen.
Wer eine Idee hat, diese Reparaturarbeit sauber zu kaschieren, hat meine offenen Augen!
Als nächstes werde ich Saiten aufziehen, um zu sehen und endlich zu hören, ob die neue Konstruktion hält.
Zitat von MukerBude im Beitrag #28Wenn die Saiten in Stimmung sind, kann ich mir das vorstellen, aber nicht während neue Saiten gestimmt werden. Dabei dehnen sich die Saiten und deshalb müssen sich die Knochenstückchen verschieben. So wird das erste Stimmen zu einem Geduldsspiel, zwischen verschieben der Knochen und immer wieder neuem stimmen der Saiten!? Das möchte ich noch genauer eruieren.
Es verrutscht überhaupt nichts. Ich habe den FABS seit vielen Jahren auf der Gitarre, es ist noch nie irgendetwas verrutscht. Ich kenne weitere Gitarristen mit FABS auf den Gitarren, bei denen rutscht auch nichts. Ich kenne eine Gitarre mit falsch konstruiertem FABS ohne Rampe, da rutscht der Kram. Angela Waltner gehört zur Spitze deutscher Gitarrenbauerinnen, die baut alle Gitarren mit FABS.
Zitat von ollo im Beitrag #23... Bei deiner Stegeinlage drückt die Saite den Knochen ebenfalls nach unten, aber eben auch nach vorne. Das ist ein großer Hebel, zumal du keinen Winkel eingeplant hast.
Welchen von mir nicht eingeplanten Winkel meinst du?
Bei einigen Gitarrenbauern, u.a. auch Hanika, ist die Stegeinlage leicht nach hinten Richtung Knüpfblock gekippt. Das hat den Vorteil, dass der Druck auf die Vorderseite des Steges etwas verringert und gleichzeitig der Druck auf die untere Auflagenfläche Richtung Decke leicht erhöht wird.
Das untenstehende Bild zeigt den Steg einer Hanika Gitarre. Leider nur in der Draufsicht, weshalb man etwas genauer hinschauen muss, um die Schräglage zu erkennen.
Was den Druck auf die Vorderseite des Steges betrifft, hier nur ein kleines Zahlenbeispiel. Angenommen 50% der Steghöhe ragt aus dem Steg heraus, dann wäre die Kraft, die auf die Vorderseite des Steges wirkt, doppelt so hoch.
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22.01.2024 21:47 (zuletzt bearbeitet: 22.01.2024 21:56)
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