Es soll nicht despektierlich klingen, wenn ich so beharrlich nachfrage:
Wie stimmt man eine Gitarre mit diesem FABS-System? - Liege ich da richtig, wenn zuerst die Saiten (ohne die Knochen) leicht unter Spannung gebracht werden und dann die Knochenstücke untergeschoben werden? - Oder wird beim Stimmen, der Knochen mit einer Hand festgehalten und mit der anderen Hand an der Kurbel gedreht? Das stell ich mir sehr mühevoll vor. - Oder funktioniert das ganz anders?
Frau Angela Waltner ist mir wohl bekannt, auch dass sie FABS Untersattel (=Stegeinlage) für ihre Gitarren verendet, was mir bisher jedoch nicht wirklich von Bedeutung erschien. Gut, mal wieder darauf hingewiesen geworden zu sein.
Wie stimmt man eine Gitarre mit diesem FABS-System? - Liege ich da richtig, wenn zuerst die Saiten (ohne die Knochen) leicht unter Spannung gebracht werden und dann die Knochenstücke untergeschoben werden? - Oder wird beim Stimmen, der Knochen mit einer Hand festgehalten und mit der anderen Hand an der Kurbel gedreht? Das stell ich mir sehr mühevoll vor. - Oder funktioniert das ganz anders?
Wenn man die Saiten einzeln wechselt, funktioniert das wie bei jeder anderen Gitarre auch. Der Druck der zweiten Saite hält das Böckchen fest.
Wenn man alle Saiten gleichzeitig runternimmt (und wann macht man das schon), muss man halt eine Saite aufziehen, sobald leichte Spannung auf der Saite ist das Böckchen reinschieben und dann die die Saite hochziehen. Es verrutscht ja nichts dabei. Das ist keinesfalls mühevoll. Mir sind schon mehr Stegeinlagen rausgerutscht.
Ich habe die Böckchen mit Bleistift unten nummeriert, da sie unterschiedlich hoch sind. Nur für den Fall, dass ich sie mal vom Tisch fege.
Zitat von MukerBude im Beitrag #33Woher weißt du denn die genaue Position des Böckchens?
Schau dir das Bild im Post #21 an. Man erkennt, dass sich die ungefähre Position von selbst erschließt. Man setzt das Ding mittig rein. Wenn die Besaitung fertig ist, muss man ohnehin justieren, das ist ja der Sinn der Sache. Alles ganz einfach.
Zitat von MukerBude im Beitrag #33Woher weißt du denn die genaue Position des Böckchens?
Wenn die Besaitung fertig ist, muss man ohnehin justieren, das ist ja der Sinn der Sache.
Für eine exakte Intonation der Oktave, braucht es dann also eine Vielzahl an winzigen Verschiebungen der Böckchen!
Mit Verlaub, aber diese Art eine Konzertgtarre sauber Oktavrein zu stimmen scheint mir extrem zeitaufwendig.
Besonders die Bass-Saiten, die durch ihre Umwickelung, nur sehr schwer auf dem gerundeten Böckchen zu positionieren sind, weil sie dazu neigen sich mit ihren Zwischenräumen der Wicklung auf der Rundung des Böckchens zu positionieren.
Ein weiterer Nachteil des FABS ist die Runde Kuppe der Böckchen. Eine schwingende Saite braucht eine klar definnierte Kante. Eine Stegeinlage die oben abgerundet ist, verursacht minimale Schnarrgeräusche der Saite, weil diese sich bei hoher Amplitude an der Rundung reibt.
Zitat von MukerBude im Beitrag #35 … Ein weiterer Nachteil des FABS ist die Runde Kuppe der Böckchen. Eine schwingende Saite braucht eine klar definnierte Kante. Eine Stegeinlage die oben abgerundet ist, verursacht minimale Schnarrgeräusche der Saite, weil diese sich bei hoher Amplitude an der Rundung reibt.
Da gibt es durchaus gegenteilige Lehrmeinungen. Die englischen Gitarrenbauschule empfiehlt z.B. eine Verrundung der Saitenauflagefläche und da schnarrt nichts, was ich selber bereits ausprobiert habe!
Mit demselben Argument müßte es auch am verrundeten Nullbund schnarren und das tut es definitiv nicht!
… und was die weitere Diskussion zum FABS Steg betrifft, werde ich ollos Beispiel folgen.
Zitat von Harald im Beitrag #37Da gibt es durchaus gegenteilige Lehrmeinungen. Die englischen Gitarrenbauschule empfiehlt z.B. eine Verrundung der Saitenauflagefläche und da schnarrt nichts, was ich selber bereits ausprobiert habe!
Gibt es dazu einen Link mit konkreter Information?
Zitat von Harald im Beitrag #37Mit demselben Argument müßte es auch am verrundeten Nullbund schnarren und das tut es definitiv nicht!
Der Durchmesser der Runddung eines Nullbuns ist deutlich geringer (schon sehr nah an einer rechtwinkligen Kante) als der eines Untersattels (Stegeinlage). Das macht den von mir beschriebenen entscheidenden Unterschied.
Zitat von ollo im Beitrag #36Entschuldige, jetzt hin ich hier raus. Jeglicher weiterer Kommentar erübrigt sich.
Zitat von Harald im Beitrag #37… und was die weitere Diskussion zum FABS Steg betrifft, werde ich ollos Beispiel folgen.
Upps, ich dachte, wir diskutieren und tauschen Fakten aus.
Zitat von Harald im Beitrag #37Mit demselben Argument müßte es auch am verrundeten Nullbund schnarren und das tut es definitiv nicht!
Der Durchmesser der Runddung eines Nullbuns ist deutlich geringer (schon sehr nah an einer rechtwinkligen Kante) als der eines Untersattels (Stegeinlage). Das macht den von mir beschriebenen entscheidenden Unterschied.
Der Nullbund, so wie ich ihn kenne, ist ein Bunddraht, der anstelle des Sattels gesetzt wird. Dieser hat auch die idente Rundung zu allen anderen Bünden. Eine annähernd rechtwinkelige Kante habe ich da noch nicht gesehen.
Zitat von MukerBude im Beitrag #38…Gibt es dazu einen Link mit konkreter Information? …
Da müßte ich dich an den Gitarrenbauer Jens Towet verweisen, der sein Handwerk in Newark/England gelernt hat und bei dem ich erstmals damit konfrontiert wurde.
Im Delcamp-Forum gab es mal eine entsprechende Diskussion, die ich auf Anhieb jedoch leider nicht finden kann.
Wiederbegegnet ist mir das dann später noch einmal bei einer Jean-Noel Rohe Gitarre, wo die Kompensation als verrundeter „Blitzpfeil“ in die Krone der Steigeinlage eingearbeitet war … und wie bereits gesagt habe ich das selber ausprobiert und das hat einwandfrei funktioniert.
Zitat von MukerBude im Beitrag #38… Der Durchmesser der Runddung eines Nullbuns ist deutlich geringer (schon sehr nah an einer rechtwinkligen Kante) als der eines Untersattels (Stegeinlage). Das macht den von mir beschriebenen entscheidenden Unterschied. …
Das kann ich aus meiner, natürlich begrenzten Erfahrung so nicht bestätigen. Auch wenn ein Nullbund natürlich nicht ganz so breit ist, wie eine typische Stegeinlage, waren alle, die mir bisher untergekommen sind, gleichmäßig verrundet.
Zitat von MukerBude im Beitrag #38… Upps, ich dachte, wir diskutieren und tauschen Fakten aus.
Dem ist doch auch so, oder? Die Diskussion ist doch weiterhin offen!
Zitat von MukerBude im Beitrag #35Ein weiterer Nachteil des FABS ist die Runde Kuppe der Böckchen. Eine schwingende Saite braucht eine klar definnierte Kante. Eine Stegeinlage die oben abgerundet ist, verursacht minimale Schnarrgeräusche der Saite, weil diese sich bei hoher Amplitude an der Rundung reibt.
Wenn gegriffene Saiten schnarren, so kann es sein, dass die Saite auf dem Bundstäbchen, an dem gegriffen wird, schnarrt, genau wie Du es beschreibst, weil die Rundung zu flach ist oder abnutzungsbedingt zu flach geworden ist. Das Problem / Phänomen gibt es vereinzelt.
ABER, unsere Bünde sind alle verrundet, das ist das Wesen des Griffbrettes, und insofern ist ein verrundeter Steg eben auch hiernach zu bewerten. Eine Beeinträchtigung des Schwingungsverhaltens kann ich - bis auf die geschilderte und behebbare Ausnahme - so erstmal theoretisch nicht erkennen.
Warum soll der gerundete Steg klanglich anders zu beurteilen sein als ein gerundetes Bundstäbchen?
Zitat von Charlie im Beitrag #42... Wenn gegriffene Saiten schnarren, so kann es sein, dass die Saite auf dem Bundstäbchen, an dem gegriffen wird, schnarrt, genau wie Du es beschreibst, weil die Rundung zu flach ist oder abnutzungsbedingt zu flach geworden ist. Warum soll der gerundete Steg klanglich anders zu beurteilen sein als ein gerundetes Bundstäbchen?
Weil ein Böckchen sich - durch den größeren Radius - wie ein abgegriffener Bundstab verhält.
Mit Steg meinst du sicher die Stegeinlage, wie ollo mir als erstes erklärt hat.
Ein abgegriffenes Bundstäbchen ist im oberen Radius abgeflacht mit reduzierter Rundung, solange die Rundung passig ist, schnarrt auch nichts. Auch beim Böckchen nicht.
Aber mal anders gefragt: vermutest Du ein Schnarren oder hörst Du ein Schnarren?
@Charlie, was meinst du mit “solange die Rundung passig ist“ ?
Genau so könnte ich dich fragen: Spielst du ein FABS-System, oder vermutest du nur, dass es nicht schnarrt?
Erst beiseite. Als passionierter Gitarrenbauer habe ich die Klangkörper zweier Konzertgitarren neu erfunden und in die Realität umgesetzt. Guckst du meine beiden Bauberichte. Was mir jedoch auf die Nerven geht, ist, dass kaum eine Gitarre die ich bisher zum spielen in der Hand hatte, wirklich sauber intoniert war. Angefangen vom muffigen G, bis hin zur unreinen Oktave... Leider auch meine beiden nicht, obwohl der Klang meiner ZWEITEN von vier erstklassigen Gitarrenbauern Europaweit, mit 1- beschrieben ist. Nachzulesen am Ende des Bauberichts meiner ZWEITEN.
Das BAFS-System habe ich (aus den von mir hier vorgebrachten Zweifeln) bisher nicht wirklich ernst genommen.
Ganz simpel, ich bin ich auf der Suche nach der perfekt zu intonierenden Gitarre.
@Harald, bei Jens Towet habe ich nichts über das FABS System gefunden. Seine Gitarren stattet er damit jedenfalls nicht aus.
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30.01.2024 23:40
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