Hallo liebe Leute, anbei mein 3. Renovierstück, eine in Wien vom Musikhaus und Klavierhersteller Wendl und Lung verkaufte Gitarre, ein Schüler bzw. Wandermodell aus Markneukirchen DDR eine Pepita ähnlich. Strukturell völlig in Ordnung, ist ja auch nicht massiv, und der Lack auf der Decke war extrem dick und hart, war eine Schufterei, ihn abzuziehen. Die Klampfe kostete 50,- und dient als Übungsstück, aber wer weiß, wie sie ohne den Lack klingt. Die Mechaniken sind in Ordnung, jetzt schön geputzt, und in dem Zustand ziemlich selten.
Karel
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Zitat von Karel im Beitrag #1<...> dient als Übungsstück, aber wer weiß, wie sie ohne den Lack klingt <...>
Übungsstück wofür? Ich habe mit einer alten abgewrackten DDR-Volkshochschul-Flohmarktgitarre erste Schelllackübungen gemacht, eine andere günstige Musima nutze ich für Saitenexperimente (als Quintbass mit Aquila 141c).
Ja die Mechaniken sind hübsch und laufen noch gut, sind auch an anderen älteren DDR Gitarren zu sehen, wann die Produktion begonnen hat, weiß ich nicht, evt. schon vor 1945? Dank moderner Reproduktionsmöglichkeiten habe ich der Musima, die keine Etikette besaß, eine Torres-Etikette geschenkt, die Gitarre hat ja die Schlichtheit einer La Leona ...
Zitat von Klampfenkarl im Beitrag #4Die Mechaniken sind ja wirklich putzig. Habe noch nie verkapselte Mechaniken an einer Konzertgitarre gesehen.
Schaller hatte so etwas mal im Programm, wobei die wohlbekannten M6 Mechaniken auf einer Grundplatte montiert waren. Die Ausführung mit den M6 Mini sah noch halbwegs erträglich aus, aber die mit den normalen M6 war eine Scheußlichkeit ohnegleichen und richtig schwer, mit Metallbuchsenlagerung im Mittelteil des Kopfes.
Siehe untenstehendes Bild einer Ovation Classic. Meines Wissens die einzige Marke bei der diese M6 Monster standardmäßig verbaut wurden.
Hier sind zwei Produktbilder, die ich noch gefunden habe. Oben M6 Mini und unten das M6 Monster.
Ok, zu der Ovation passen die Tuner recht gut. Mir ist der Hersteller der Musima Mechaniken bekannt, muss nur nachschauen, lag damals in der DDR. Anbei mein kommendes Projekt:
Eine schöne Biedermeiergitarre, dein kommendes Projekt. Richtig alt oder eine Replik aus der vorvergangenen Jahrhundertwende? Nach dem, was man auf den Bildern erkennen kann, scheint der Zustand recht gut und vor allem ohne Risse zu sein, oder?
Kleiner Nachtrag zur Mechanik. Gekapselt Classic Mechaniken mit 6 mm Emberger-Achse hat Schaller auch heute noch im Angebot.
Hi Ollo, Weissgerber /Richard Jakob hatte seit dem Auftreten von Llobet ein sogen. Torres Modell im Sortiment, in den späten Sechzigerjahren habe ich so ein Modell ein paar Jahre, bis zum Beginn meines Studiums besessen und gerrne gespielt, die Gitarre war ziemlich gut. Jörg Wagner
Hab sie gefunden. Macht auf den Bildern einen guten Eindruck und 6.850€ wären auch nicht zu viel, wenn sie denn wirklich echt ist und da regen sich beim mir als eingefleischtem Weißgerber Fan an einigen Stellen gewisse Zweifel.
Nur ein Brandstempel und kein Etikett!? Da ist die Einordnung ins Werksverzeichnis kaum möglich. Alternativ gibt es diese Angaben auf dem großen Querbalken unter dem Schallloch mit Bleistift geschrieben. Nullbund und diese Griffbrettmarkierungen sind ebenso untypisch, wie die punktförmige Stegeinlagen und der Kopf ist dem einer Weißgerber zwar sehr ähnlich aber soweit das die Perspektive erkennen läßt, nicht ähnlich genug.
Mich würde interessieren, was DIE Weißgerber Kompetenz, Christoph Hanusch dazu sagen würde!? Ohne dessen Expertise würde ich diese Gitarre nicht kaufen. Weißgerber war DIE Leitfigur für den Gitarrenbau in Markneukirchen und er wurde bereits zu Lebzeiten fleißig kopiert. Hatte selber mal eine Herwigs Solist (!), laut Originalrechnung von 1956 ein Meisterinstrument, die sah einem Weißgerber Torres Modell so ähnlich, dass erst nach längerer Korrespondenz mit Christoph Hanusch feststand, dass sie sehr wahrscheinlich nicht aus der Weißgerber Werkstatt stammt.
@Ollo Weißgerber nat nicht nur Torres Modelle gebaut. Seine Simplicio Modelle sind mindestens ebenso berühmt, nicht zuletzt wegen der Kopfschnitzereien, die ihm so gut gefallen haben müssen, dass das er sie dann auch bei den meisten anderen Modellen eingesetzt hat.
Da ist nur ein echtes Weißgerber Simplicio Modell dabei, bei dem alles stimmt und wahrscheinlich auch mit Christoph Hanusch abgeklärt ist.
Die anderen vier, die bei der Suche nach Weißgerber anzeigt werden, sind nur „im Weißgerber Stil“ gebaut (s.o. Thema Weißgerber Kopien)! Da ist das Siccas Archiv mit acht echten Weißgerber Gitarren deutlich ergiebiger, bei denen die Provenienz zudem zweifelsfrei gesichert ist!
[quote=Harald|p6388081...Kleiner Nachtrag zur Mechanik. Gekapselt Classic Mechaniken mit 6 mm Emberger-Achse hat Schaller auch heute noch im Angebot. [/quote]
Das sind aber Miller-Selmer-Style Mechaniken, die vorzugsweise auf Gypsy-Jazz-Gitarren gehören. Wie hier bei einer Gitane, die ich mal besaß:
Stimmt! Werden bei Schaller etwas irreführend als Classic Deluxe Mechaniken bezeichnet, sind aber natürlich für Selmer-Maccaferri-Style-Gitarren bestimmt, die es jedoch auch mit Nylonsaitenbespannung gibt!
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29.05.2023 16:44
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