Mit Verlaub : ich finde, Man SOLLTE gar nichts. Es ist schlicht zu akzeptieren, dass jemand ausschließlich für sich musizieren mag, es ist m.Mg. unstatthaft, diese Haltung auch nur zu kritisieren. Eine ehemalige Lebensgefährtin hatt vor 50 Jahren mit Klavierunterricht aufgehört, weil sie sich dem von der Musikschule verordneten jährlich einmaligen Vorspielzwang nicht unterwerfen wollte. Zu Glück hatte sie damals mich an ihrer Seite. Jörg
Guter Anschlag = guter Ton. Man kann auch auf einer mittelmäßigen Gitarre einen guten Ton haben, nur ist der oft nicht so voluminös oder tragend. Ich glaube, dass man dem jeweiligen Instrument gerecht werden muß.Vor 65 Jahren sagte mir ein alter Bergmann, bei dem ich ein paar Gitarrenstunden hatte (genau 5, aber die haben mir in meinem zarten Alter sehr geholfen) : Es ist schwieriger, auf einer schlechten Gitarre gut zu spielen, als umgekehrt. das war zu Zeiten, als 300 DM eine Menge Geld waren. Jörg
Hi, im Gitarrenbau gibt es- grob gesagt- 2 unterschiedliche Denkansätze.Gerade in der Zeit um Torres wurde mit Allem im Gitarrenbau experimentiert ausser mit Doubletops, das lag aber ehr an der Nichtverfügbarkeit synthetischer Werkstoffe. Die Torres-Schule vertritt Leichtbauweise mit sehr dünnen, aber genau ausgearbeiteten Decken, vom Konzept her sollte hier das gesamte Instrument schwingen, inclusive Hals. Torres war zu Recht der Meinung, dass die Decke ausschlaggebend für die Tonqualität war. das war wohl zu der Zeit anerkannte Lehrmeinung, obwohl Vicente Arrias, ein zu Unrecht vernachlässigter hochkarätiger Gitarrenbauer aus dieser Zeit - bereits mit doppelten Zargen und Resonatoren sowie mit Tornavoces experimentierte. Seine Doppelzargen waren aber nicht miteinander verleimt, sondern durch einen Hohlraum voneinander getrennt, seine Resonatoren waren so etwas wie eine Zwischendecke etwa auf halber Höhe im Innenraum mit den Zargen verbunden. Die andere Denkweise ist die, dass- unter der Voraussetzung, dass die Decke, massgeblich für die Tonqualität , vor Dämpfungsverlusten geschützt werden muss. Das ist das Gegenteil von dem Ansatz, dass alle Teile der Gitarre an der Klangformung beteiligt sein sollen. Wenn also die Decke den Klang macht, dann bedeutett das Mitschwingen anderer Komponenten der Gitarre für die Decke einen Schwingungsverlust ("Dämpfung") und dieser sollte durch eine Versteifung des Korpus mittels Doppelzargen vermieden Werden. Wenn man das bei vorhandenen verschiedenen Gitarren überprüft, bestätigt sich das : die Schwingungen in boden und Zargen vermindern sich und die Gitarre wird lauter und oft auch brillanter, der Schalldruck und die Projetion steigt. Da Verbundwerkstoffe immer steifer sind, als gleichdimensionierte Massive Bauteile, muss eine Doppelzarge nicht dicker und damit schwerer werden als eine massive Zarge. Einige bekennende "Doppelzärgler" legen Wert auf die Feststellung, dass eine Gewichtszunahme nicht notwendigerweise gegeben ist. Bei einigen meiner schwerere Gitarren kommt das hohe Gewicht von schweren Korpushölzern und Z.B. der Verwendung von Grenadill für den Hals ( Grenadill ist derartig massiv, dass Dämpfungsverluste so gut wie gar nicht stattfinden, was sich bei der klanglichen Beurteilung auch stark bemerkbar macht). Im zeitgenössischen Gitarrenbau sind Doppelzargen, doppelte Böden und Verbundstoffdecke weit verbreitet. Meine neue Gitarre von Achim Hellental gehört trotz Doppelzargen und rerlativ schwerem Wenge-Korpus zu meinen leichtesten. Jörg
Hi, mir scheint, dass die Meisten bei"improvisieren" eher an die leichte Muse denken. Ich habe auch viel Spass daran, z.B. barocke Tanzformen oder Renaissancetänze zu improvisiere, das ist gar nicht so schwer, wenn man die geläufigsten Kadenzen kennt und über diesen dann - passend zum Sujet (z.B. Menuett, Sarabande, Gigue etc.)passende Motive spielt. Jörg
Ich würde mogeln und alle meine Gitarren auf die Insel schmuggeln, anders geht das bei mir nicht. Deshalb ist "einsame Insel" für mich, obwohl eingeschworener Outdoorer, keine Option. Jörg
Jörg Wagner hat einen neuen Beitrag "No Nails in 10 Days" geschrieben. 10.06.2025
Hi Tedesco, so hoch würdfe ich das nicht hängen, Schlag ins Gesicht.... es geht doch nur um die Akzeptanz eines anderen Geschmacks. Andererseits hat sich die Ästhetik im Hinblick auf sound doch sehr gewandelt. Die Varabiltät, die in den Möglichkeiten des Nagelspiels latent steckt, wird ja nur von wenigen genutzt, mein Eindruck ist, dass in der jüngeren Vergangenheit sehr viel pianistischer gespielt wird, mit einer zugegeben hohen Klangqualität, aber manchmal auch etwas eintönig, beri vielen jungen Spielern steht die rechte Hand doch relativ ortsgebunden gegenüber den Saiten....@ Renate :ich habe kein Ptroblem mit Nägeln beim Gitarrespielen, sondern bei der Laut, OBWOHL ich von Hause aus mit sehr kurzen Nägeln spiele. ansonsten :alles gut... jÖRG
Jörg Wagner hat einen neuen Beitrag "No Nails in 10 Days" geschrieben. 09.06.2025
Ich mußte seinerzeit die Nägel ratzfatz kurz halten, um auf keinen Fall den Nagel in Kontakt mit der Saite zu bringen. Wenn auch nur eine minimale Nagelberührung stattfindet, ändert sich der Klang und man hat nichts anderes als einen -schlechten- Nagelanschlag. @ Tedesco, kann ich mir leider nicht verkneifen :warum fällt es Dir so schwer, zu akzeptieren, dass es Leute gibt, die den Kuppenklang bevorzugen und bringst hier das "I-Wort" ins Spiel (völlig ohne Not), aus Deiner Sicht wäre ich dann ein "Halbidiot", denn ich habe in beiden Metiers gewildert. Musste mal raus. Jörg
Hallo Peter, "Substanzen" zu benutzen führt m.E. direkt in den Abgrund. Unter Musikern gibt es eine Menge Alkoholiker, Bream war bekannt für Alkoholabusus und hat bestimmt auch "klein" angefangen. Ich glaube, es lohnt sich, seriös nach Ursachen für sein eigenes Lampenfieber zu forschen, das dauert zwar, ist aber wohl nachhaltig. Zu hohe Ansprüche an sich selbst, ungeeignete Stückauswahl, nicht optimale vorbereitung und insgesamt die Motivation für das Vorspiel sind lohnende Forschungsfelder, besonders aber : man versuche nicht, besser vorzuspielen, als man kann...... Jörg @ aokorn: leider habe ich Deinen Beitrag erst gelesen, nachdem ich meinen eingestellt habe: sehr wichti ist Dein Punkt, die Freude am Musizieren zu pflegen und zu erhalten.
Olaf van Gonissen macht das so, sein running gag ist "woran erkennt man, dass man sich im Haushalt eines Gitarristen befindet- an den in der Garderobe aufgehängten Gitarrensaiten. Ich lasse sie im Karton und entdrille sie unmittelbar vor dem Aufziehen, unverpackt setzt nämlich bei manchen Saiten sonst eine gewisse Oxydation ein. Jörg
Das klingt ja alles sehr gut, mir gefällt auch, dass die Saugnäpfe an der Zarge sind und nicht am Boden. hABENWOLLEN: jÖRG
Jörg Wagner hat einen neuen Beitrag "No Nails in 10 Days" geschrieben. 03.06.2025
Ich spiele Laute mit authentischer rechter Hand und Gitarre in (mehr oder weniger) üblicher Gitarrenhaltung. Bei der Gitarre komme ich gut klar, bei der Laute bin ich wegen der (sehr kurzen ) Nägel meilenweit von meinem Klangideal entfernt, deshalb spiele ich Laute nur noch nach Feierabend. Jörg