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Beiträge: 114
| Zuletzt Online: 09.12.2023
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Hi, ich finde, dass es neben Klang und Spielbarkeit auch sehr wesentlich auf das Musikstück ankommt, da hat man als Interpret ja auch eine Verpflichtung. Je nach Epoche verbieten sich m.M. nach bestimmte Fingerätze. ZB. halte ich bei Renaissance- und Barockmusik das exzessive Aufsuchen höherer Lagen und dementsprechend dickerer Saiten fast schon für verboten, das kommt mir dann so ähnlich vor, wie Scarlatti´s Cembalomuisk auf einem Steinway-Flügel. Bei bestimmten Musiken (immer unter den vorgenannten Einschränkungen) kann man Wiederholungen oder Echowirkungen mit Lagenfingersätzen wirkungsvoll gestalten, insbesondere im Ensemblespiel und zum Zweck der Imitation anderer Musikinstrumente (dazu gibt es bei den einschlägigen Gitarristen aus Klassik und Romantik in deren Schulwerken Manches zu lesen übrigens auch in der Pujol-Schule). In Klassik und Romantik haben die Komponisten übrigens solche Alternativ-Fingersätze seltener eingesetzt, als allgemein angenommen, und manche Spieler-Komponisten, z.B. Barrios mit seinen Spinnenfingern und seiner hervorragenden Technik haben auch schon mal einschüchternde Vorschläge gemacht, weil sie es halt konnten. Jörg
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Hi, der Nachteil beim Shellack ist, dass man einzelne Spots nicht gut reparieren kann, meistens muß man die gesmte Fläche aufpolieren. Jörg
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Hi, ich habe mir angewöhnt, ALLE gedämpften Bass-Noten mit dem Daumen zu dämpfen, um das ganze Problem auf nur eine Baustelle zu reduzieren, alles andere, z.B.Dämpfen mit links, kompliziert die Sache nur unnötig. Hier erweist sich auch, das eine "freischwebende" rechte Hand nicht nur Vorteile hat. Wenn der Text und Stimmverlauf es gestatten, benutze ich immer für den Daumen den angelegten Anschlag, das ergibt eine superkleine Bewegung, und nach dem "Weg_Zeit Gesetz" bleibt dann für das Dämpfen reichlich Zeit, ohne den Spielfluss zu unterbrechen. Jörg
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Hi, Meine Lösung wäre Barree am 6.Bund, für e g würde ich das g am 8. Bund der h-Saite greifen und dazu das leere e der 1. Saite verwenden, den Barree würde ich an der Fingerwurzel anheben um das leere e zu ermöglichen und das tiefe B zu erhalten, das nennt man "angekipptes" Barre und das ist inzwischen weit verbreitet,und zwar in beiden Formen : Zeigefingespitze liegenlassen oder umgekehrt, nämlich das Zeigefinger-Grundgelenk, je nach Bedarf. Jörg
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Hi, ein wichtiges Requisit fehlt noch: Vorurteilsfreiheit, also z.B.Rio ist am bestern Ahorn hat keinen Wumms , Lattice ist blöd, Carbonsaiten auch etc.etc. Bei dem unlängst gehabten Treffen hatte ich keine zwei Gitarren dabei, die sich in der Bauweise ähnelten und ich fand sie alle auf unterschiedliche Weise gut, Docvsteve schrieb, er habe sich in "Blondie" verliebt (Ahorn Lattice) Peter "hat´s mit Herb nicht so". ...Ein Schüler von mir hat sich eine teure Gitarre "zusammenkomponiert" und ist immer wider unterschiedlich glücklich, eigentlich sind die Meisten doch irgendwie auf der Suche in der Hoffnung auf die große, einzige, wahre Liebe (Alle wissen "vergeblich") Wie im richtigen Leben also Jörg
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Hallo Chrisb, ich glaube nicht, dass Du auf die von Dir gestellte Frage eine Antwort erhältst, sie wurde schon einmal gestellt und blieb damals auch unbeantwortet. Jörg
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Hi, ich exploriere ja gerade die Möglichkeiten und die Literatur für meine neue Romantik-Gitarre und dachte, ich könnte meinen Senf auch noch dazu geben. Es kommt doch sehr darauf an, welche Musik man mit dem Instrument machen möchte. Eine 7. Saite muß (ollo) nicht zwingend nur auf D gestimmt sein, ähnlich wie bei der "Dowland-Laute" könnte man die Saite auch eine Quarte tiefer stimmen, also auf H, dann wäre über 90 % der Literatur des elisabethanischen Zeitalters zu spielen. Für die Musik aus Klassik und Romantik macht eine 7 Saite absolut Sinn (Sor,Coste, Regondi, Zani de Ferranti, Mertz, einge russische Komponisten etc.), jedoch kommt man bei manchen Kompositionen trotzdem um das Umstimmen der 6. Saite nicht herum, bei Sor "Andante largo, D-Dur" z.B. sind einige Töne unbedingt auf der 6. (D)-Saite zu spielen, weil der Stimmenverlauf nicht anders darstellbar ist. Bei Mertz, Manjon und einigen anderen Komponisten benötigt man sogar bis zu 5 zusätzliche Bässe, und es gibt die begründete Annahme, dass sogar Sor am Ende seines Lebens auf bis zu 10 Saiten gespielt hat. Wenn man also Musik der von mir genannten Komponisten anpeilt, dann ein glattes "Ja", allerdings sind die genannten Stücke nicht ganz einfach, es ist also wirklich literaturabhängig. Die 6te Saite mal eben umzustimmen kann einen zwischen einigen hundert und einigen tausend Euro ersparen..... Jörg
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Hi Stefan das ist ein uralter Trick, schon die ursprünglichen Savarez-Saiten kamen mit solchen Kügelchen (sechziger Jahre), Bei Carbonsaiten funktioniert der leider nicht. Jörg
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Hi, ich mag es, wenn die Gitarrendecke nicht zu steif ist und die Saiten beim Anschlag lange "mitgenommen" werden können und ich den Auslösepunkt sehr genau bestimmen kann. daraus entsteht für mich ein sehr formbarer Klang, mein Klangideal ist eher "rund" und füllig, es muß nicht immer nur brillant klingen, sondern eher dicht, also nicht so viel Hall zwischen den Tönen. Es gibt Gitarren, bei denen der Ton nach dem Anschlag sehr schnell sphärisch/gasförmig wird und der Ton, so wie er im Moment des Anschlags geklungen hat, sich schnell verliert. Das mag ich nicht sehr. Diese Orientierung macht einen manchmal etwas rastlos, und so endet man dann halt leider mit einer großen, ständig wachsenden Anzahl an Instrumenten. Jörg
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Liebe Leute, ja, das war ein tolles Treffen mit sehr netten und engagierten Menschen. Das Einzige, was fehlte, war mehr Zeit, ein mehrtägiges Guitar-Camp wäre toll, gehört aber eher zu den unwahrscheinlichen Erignissen. Jedenfalls schreit das nach Wiederholung. Ich habe vor lauter Nachsinnen über das Erlebte irgendwie einen Autobahnwechsel verpasst und einen Mordsumweg gemacht, geht alles von der Übezeit ab . Aber nochmal :ES HAT SICH GELOHNT. Nochmal Riesendank an Harald und Peter und Uwe, besser geht´s nicht. Das Dauerschleifen-Stück am Beginn der Gitarrenvorstellung war Etude Nr. 8 von Guilio Regondi,davon das erste Viertel, das zweite war Andante von Napoleon Coste, zum Vergleichen macht es m.M. Sinn, nicht allzuviel Verschiedenes vorzuspielen, Tschuldigung, ich wollte Euch nicht langweilen. Also bis zum nächsten Mal. keep up the good work Jörg
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Hi, die bisherigen Beiträge klingen so, als wäre das am sinnvollsten, vor Ort mit der Möglichkeit des Ausprobierens das Thema zu vertiefen. Ich dikutiere ja auch nicht über Paddeltechnik, wenn ich meilenweit vom Wasser entfernt bin, das führt eher zum gegenseitigen Austausch von Glaubenssätzen, nicht aber zu einer befriedigenden Klärung. Bis Samstag: Jörg
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Hi, ich würde die Mechanik ausbauen und mit einer Zahnbürste und flüssigem Silberputzmittel mechanisch reinigen, trocknen und nachölen. Von "Pülverchen" wie z.B. Wiener Kalk rate ich ab. Viel Erfolg Jörg
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Hallo Ollo, das mit ohne Daumennagel könnte mir in Karlsruhe blühen, ein leicht seitlicher Riss an der Daumen-Aussenseite wächst gerade unerbittlich auf die Stelle zu, mit der ich den Nagelanschlag ausführe. Ich kann aber auch bei intaktem Nagel diesen umgehen und mit der Kuppe spielen, wenn es meine musikalische Inspiration/Tonvorstellung verlangt. Ansonsten: weil ich viel übe, wird das Einkürzen meiner Nägel von den Baßsaiten erledigt (Abrieb) und ich muß nur gelegentlich die Ablaufkanten der Nägel etwas nachformen und glätten. Ansonsten lasse ich an meine Nägel nur Micromesh und präpariertes Leder ran. Jörg
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Hayllo Emil, wenn das passieren würde, hättest Du die Drehrichtung falsch gewählt. Jörg
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Dioe blanken Saiten streiche ich nur glatt. Es geht um die Umspinnung der Baßsaiten. Jörg
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Also: man nimmt die beiden Enden der Saite in die Hand (Daumen/Zeigefinger) ohne sie stramm zu spannen, dann sieht man nicht eine komplett gerade Saite, sondern eine leicht spiralige Gestalt der Saite. Nun muß man mit den beiden Griffen (Daumen/Zeigefinger) die Saite gegenläufig so zwirbeln, dass zum Schluß, ohne dass die Saite gespannt ist, diese "Wellen" verschwunden sind und die Saite locker schnurgerade ist. Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich? Jörg
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Hi, ich finde, daß der tröster´sche Ansatz eh nicht funktioniert, jede Gitarre ist anders, und jedesmal, wenn ich eine neue Gitarre bekomme, kümmere ich mich auf´s Neue um die passende Besaitung. Da hat man da so seine Favoriten aber ghelegentlich muß man wirklich experimentierren. Jörg
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Hi, soweit ich weis, stellt Michael die Saiten nur nach seinen Vorlieben zusammen, es handelt sich dabei um einen Mix von am Markt befindlichen Produkten und er hält sein "Rezept" geheim, läßt aber nicht "seine" Saiten anfertigen. Langgelegte Saiten bringen tatsächlich etwas schönere Klangergebnisse, bei normaler Verpackung hilft es aber auch sehr, wenn man die Saiten entgegen der Krümmung "entdrillt" oder sie ein paar Tage mit etwas Gewicht beschwert, aufhängt. Das hat den gleichen Effekt, wie langlegen. Jörg
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Hi, ich hab´s mir angehört, das klingt nicht im mindesten nach Barockgitarre, die Barockgitarre hat kein Bassregister, die Stücke hätte Herr Lawall auf jeder beliebigen modernen Gitarrre spielen können, zudem scheint er aus einer Bearbeitung und nicht aus der Tabulatur zu spielen, das ist meilenweit von der Barockgitarrenrealität entfernt, zwar nett gespielt, aber Text und klangliche Wiedergabe sind nicht mal diskussionswürdig, ich frage mich, warum er mit seiner Reputation soetwas macht. Jörg
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Hi, ich habe mir das Ding mal angesehen. das ist keine Barockgitarre. Barockgitarren haben 5 Doppelchöre und "Re-entrant" Stimmung. Barockgitarren haben keinen spanischen Halsfuß bzw.kein spanisches "Stöckchen" (das ist der aussen sichtbare Teil des Halsfußes) Barockgitarren haben eine dreistufig vertiefte Rosette aus Pergament. Der Steg ist einer Barockgitarre nachempfunden, jedoch ist diese Art Steg für Barockgitarre typisch und die Saitenlage ist tatsächlich nicht veränderbar, so war das halt damals. Damit kann man barocke Gitarrenmusik nicht authentisch spielen. Ich bringe gerne zum Treffen eine oder zwei Barockgitarren mit. Jörg
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