Die Wagners sind ziemlich wörtliche Transkriptionen zweier Klavierstücke, die von Pianisten selten angefasst werden, auf der Gitarre aber sehr gut gehen - m.E. im Unterschied zu Transkriptionen manch anderen Wagners, bei denen sich die Gitarre auch mal überheben kann.
Der Brahms liegt mir noch ungleich mehr am Herzen. Es ist ein kleiner Zyklus nach dem Vorbild der Mertz-Schubert-Lieder, fasst also Klaviersatz und Singstimme zusammen, löst sich aber zeitweise noch stärker vom Brahmsschen Original. Das übergeordnete Thema ist Trauer und Trost und in der Tat habe ich das Projekt dem Andenken meines musikwissenschaftlichen Lehrers und Freundes Volker Scherliess gewidmet. Dazu tritt ein ausführlicher Essay, der generell Überlegungen zum Thema Gitarre und Arrangement anstellt.
Also erst einmal vielen Dank für die schnelle Lieferung.
Das Heft ist qualitativ hochwertig und verfügt über einen ausführlichen Informationsteil, der Wagners Nichtpräsenz in der Gitarristik nachvollziehbar erklärt.
Beide Stücke sind für die Gitarre gut gesetzt, sehr gut lesbar und ausreichend mit Fingersätzen ausgestattet.
Der Schwierigkeitsgrad ist mit 3-4 gut angegeben, wenn es sich um eine fünfstufige Skala, entsprechend der von Karl Scheit, handelt.
Ich für meinen Teil werde es bestimmt langsamer als die Klavierversion angehen, was der Schönheit der Stücke jedoch nicht schaden sollte.
Das Ergebnis meiner Arbeit. Das hat nun doch einige Wochen gedauert. Das war gar nicht so einfach - wie auch der angegebene Schwierigkeitsgrad 4-5 vermuten ließ. Es liegt an den für mich mittlerweile schwierig gewordenen Streckungen zwischen den Fingern 2, 3 und 4. Zum Schluss habe ich zwei Veränderung vorgenommen: 1. Das hohe a in Takt 32 habe ich als Flageolett nicht zufriedenstellend hin bekommen. 2. Die Zerlegung zum Schlussakkord habe ich in der 5. Lage belassen und somit einen Ton (cis) des Schlussakkordes weg gelassen.
Bravo an ihr beide. An ALotzow : es ist eine beeindruckende Arbeit ! Ich möchte gerne deinen Standpunkt kennen wie Du selbst das Ende des ersten Satzes spielst (Klage von Brahms), ich meine in der Mitte vom Takt 2. Die position muss so schnell geändert werden dass man (also mal ich) das nette Endakkord des ersten Satzes nicht wirklich hören kann wenn es flott wie auf Klavier gespielt wird : die Achtelnote wird wie eine Sechzehntelnote mit einem Stop danach. Auf Kavier ist dieser Positionwechsel kein so Problem wie auf Gitarre, ich würde gern einen kleinen Orgelpunkt an dieser Stelle spielen, was meinst Du dazu ? (Vielleicht sollte ich auch besser warten auf mehr Übung an diesem Stück ...)
Im Takt 5 scheint mir die d-Note "0" zu sein, nicht "3" ;)
Vielen Dank für die positive und ausführliche Rückmeldung! Zu Takt 5: Da ist der Fingersatz richtig, aber es muss e statt d sein. Der Fehler hat sich durchgezogen, habe ich nicht gemerkt. I h spiele seit eh und je e... 😉 Zur anderen Stelle, bin ich nicht ganz sicher was Du meinst. Den Übergang hin zum sf Akkord in T. 82? S. Foto. Wenn ja: Wahrscheinlich würde ich, was ich auch mache, das all. schon auf dem 3. Achtel beginnen lassen. Was du hier wo mit einem Orgelpunkt meinst, verstehe ich nicht ganz. Oder reden wir von versch. Stellen? Danke jedenfalls für den schönen Austausch!
ALotzow
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Zitat von Ekkehard im Beitrag #6Das Ergebnis meiner Arbeit. Das hat nun doch einige Wochen gedauert. Das war gar nicht so einfach - wie auch der angegebene Schwierigkeitsgrad 4-5 vermuten ließ. Es liegt an den für mich mittlerweile schwierig gewordenen Streckungen zwischen den Fingern 2, 3 und 4. Zum Schluss habe ich zwei Veränderung vorgenommen: 1. Das hohe a in Takt 32 habe ich als Flageolett nicht zufriedenstellend hin bekommen. 2. Die Zerlegung zum Schlussakkord habe ich in der 5. Lage belassen und somit einen Ton (cis) des Schlussakkordes weg gelassen.
Grüße Ekkehard
Zu den Detailänderungen: 1. Nicht flag. zu spielen beim hohen a finde ich ganz ok, aber es geht natürlich zulasten des Übergangs. Der Lagenwechsel muss dann eigentlich blitzschnell sein. Sonst gibt es auf dem Höhepunkt ein Loch. Die Schwierigkeit ist, das Flageolett wirklich forte hinzubekommen. Aber die Stelle ist zweifellos eine Sollbruchstelle des Arrangements, hat mir ziemlich Kopfzerbrechen bereitet bei der Erarbeitung. 2. Warum Du den terzlosen Schlussklang bevorzugst, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Bei Wagner steht am Schluss ein vollständiger Dreiklang und das sollten wir m.E. umsetzen. Technisch ist da ja keine Not, oder? Unabhängig davon bin ich natürlich sehr dankbar für Dein Interesse und Engagement.
@ ALotzow : ist OK für Note e statt d (d währe auch gut in einem 7° Akkord) ... also OK für die e.
Ansonsten habe ich mich ganz schlecht ausgedrückt (ich denke französisch und schreibe deutsch). Mit einem Bild geht es vielleicht besser :
Vom roten Akkord zum nächsten ist es eine rasche Positionsänderung, so dass dieser Akkord nicht klingen kann (er hat auf Gitarre eine brutale Abbreschung, was auf Klavier kein Problem ist), besonders weil der Tempo ziemlich flüssig geht. Spielst Du es so, im genauen Rythmus ? Ich würde gerne den Rythmus brechen um Zeit zu lassen um diesen rote Akkord gut hören zu können ... Das ist vielleicht auch was mich in klassischer Musik öfters stört : immer genau dem Rythmus nachgehen, anstatt so schöne Harmonien atmen zu lassen.
Hi, meiner Meinung nach wird hier ein Schlachtfeld betreten, welches es gar nicht gibt. Nach dem H-Dur-Akkord (dem "roten") haben wir es mit einer lupenreinen Motivwiederholung zu tun,die ein Eilen völlig überrflüssig macht, wenn nicht gar verbietet, so würde ich jedenfalls die sich abwärtsbewegenden 2 Mittelstimmenterzen verstehen. das würde auch , Bernhard, Dein Infragestellen metronomischer Stringenz unterstützen. Meiner Meinung nach hat man, bei richtiger musikalischer Deutung, hier massig Zeit und muß sich nicht zum Opfer grifftechnischer Schwierigkeiten machen (lassen) Späte Ergänzung, die Wasser auf Deine Mühlen sein könnte, lieber Bernhard:Der Begriff Rhythmus und der Begriff Metrum führen oft zu Konfusionen: Metrum kann oft unbarmherzig sein, während Rhythmus das Einhalten der Schwer-Leicht-Beziehungen in der Musik mitbeinhaltet, und diese Beziehug ist das, was Du als "Atmen" bezeichnest und verhindert, daß Muisk roboterhaft rüberkommt, sie sollte doch nach dem wahren Leben klingen. Jörg
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04.06.2023 09:59
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