Hallo, zum Thema Luftfeuchtigkeit und Gitarre gibt es schon zahlreiche Veröffentlichungen und natürlich auch unterschiedliche Meinungen und Handhabungen. In der Regel wird in der zu niedrigen Luftfeuchtigkeit eine Gefahr für das Instrument gesehen. Im Moment jedoch habe ich hier eine Luftfeuchtigkeit von 65-70%. Mein grüner Bereich liegt eigentlich zwischen 40 und 60%. Seht ihr da ein Problem?
Gruß gitarrenmichel

Bautechnisch kaum (da werden sich noch keine Schimmelsporen einlagern) - aber klingen tut's meist schxxx. Meine Instrumente jedenfalls werden deutlich dumpfer, wenn die Feuchte recht hoch ist.
Ich habe hier verschiedenste Instrumente in der nordwestdeutsche Nassebene, die ältesten von denen aus den 60s, die meisten seit Jahren in Kofferhaltung, keine Probleme, auch ohne Klimatisierung.

Manchmal wird in diesem Zusammenhang auch angemerkt, dass es relevant ist, in welchem klimatischen Umfeld die Gitarre gebaut wurde.
Habt ihr zu diesem Aspekt mal was in Erfahrung gebracht?

Ich bin ein Freund von den D'addario humipacks, da sie in beide Richtungen arbeiten. Da ist die Gitarre vor Schäden eigentlich gut geschützt, solange man auf Muggen in der Sauna verzichtet! 😋
Das mit der zeitweiligen Dumpfheit bei hoger Luftfeuchte wird allerdings so auch nicht voll behoben. Fürchte, da muss man durch. Stärker bei Fichte als bei Zeder übrigens.
Double tops sind generell weniger anfällig für derlei Veränderungen im Klang.

Hallo,
ich hab in der Werkstatt einen Luftentfeuchter und baue Nichts bei über 45 % Luftfeuchte zuasmmen. Das Holz für die Instrumente die ich plane bring ich vorzeitig in die Wohnung. Die Decken hab ich im Musikzimmer gelagert. Dort ist es immer trocken. Das kontroliere ich natürlich. Im Sommer arbeite ich gern mal draußen, bringe Nachts aber die Sachen ins Haus. Ich hatte am Anfang auch schon mal einen Deckenriss, im Winter bei extrem niedriger Luftfeuchtigkeit. Folge zu hoher Feuchtigkeit beim Zusammenbau. Ja, das bei hoher Luftfeuchtigkeit die Instrumente schlechter klingen, irgendwie gebremst kann ich bestätigen.
Gruß Burghard

Die Humipaks arbeiten aber nicht mit 'flüssigem' Wasser, sind also von daher auch ziemlich save.

Ich habe mit den Humipaks auch ganz gute Erfahrungen gemacht, sie bisher aber maßgeblich als Luftbefeuchter im Koffer eingesetzt. Dass sie auch umgekehrt funktionieren, habe ich auch gelesen, aber noch nicht getestet. Aber grundsätzlich scheint das Problem der zu hohen Luftfeuchtigkeit wohl eher ein Problem des Gitarrenbaus zu sein, was mich jetzt erstmal beruhigt.
Gruß und danke für die Infos.

Ich nutze sie auch, bin sehr zufrieden damit.
Ja, sie werden wieder weich und nehmen Feuchtigkeit auf, wenn die Umgebung wieder feuchter wird, aber das ist nur „selbstregenerierend“. Um die Gitarre bei 80% Raumfeuchte dauerhaft zu entfeuchten, dafür wird die Kapazität der Beutelchen nicht reichen.
Vergessen wir auch nicht, das die Luftsäule aus feuchter Raum-Luft erheblich an der Klangveränderung mitwirkt, und nicht nur das Holz der Gitarre!

Na ja, ich habe nicht behauptet, dass das nicht funktioniert, sondern dass ich in Situationen mit sehr trockener Luft die Funktionsweise mal mittels Hygrometer im Koffer geprüft habe, umgekehrt bisher noch nicht. Das kannst du natürlich bezweifeln, stimmt aber 🙂

Vielleicht noch als Ergänzung für diejenigen, die ihre Gitarre(n) gerne um sich, das heisst nicht unbedingt im Koffer haben möchten: Es ist durchaus sinnvoll mal die Luftfeuchtigkeit in unterschiedlichen Räumen zu testen. In meiner kemenate (Bett, Kleiderschrank, Gitarre, westseite, relativ viel Aussenwand) ist die Luftfeuchtigkeit um einiges höher und dem Instrument in der regel zuträglicher als im Arbeitszimmer mit vielen Büchern und kaum Aussenwand.