Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #14Na ja, ich habe nicht behauptet, dass das nicht funktioniert, sondern dass ich in Situationen mit sehr trockener Luft die Funktionsweise mal mittels Hygrometer im Koffer geprüft habe, umgekehrt bisher noch nicht. Das kannst du natürlich bezweifeln, stimmt aber 🙂
Pardon, das war wohl etwas mißverständlich formuliert. Mit der augenzwinkernden Bemerkung wollte ich nur ausdrücken, dass der Wechsel zwischen Feuchtigkeit auf- und abgeben automatisch abläuft, ohne dass man etwas dazu tun mußt.
Dass du das noch nicht per Hygrometer überprüft hast, bezweifle ich natürlich nicht!
Bei mir halten die Humipaks ziemlich lang. Dass sie sich, wenn sie nach einer Trockenperiode hart geworden sind, auch wieder von selbst auftanken, habe ich schon beobachtet. Man braucht auch nicht ständig neue zu kaufen, wenn es einem zu teuer ist. Sparfüchse s. hier: https://www.classicalguitardelcamp.com/v...ilit=Recharging
Toll, das richtige für meine kemenate! Ich entsorge das Bett und sitze 24 Stunden vor diesem Glaskasten. Muss natürlich die richtige Gitarre drin sein.😉
Ich habe das auch bemerkt, dass bei höherer Luftfeuchtigkeit der Klang deutlich schlechter wird, an meinem Notenständer hängt ein kleines Messgerät, so dass ich in etwa die Luftfeuchtigkeit weiß (in etwa weil das kleine Ding nicht absolut präzise messen wird). Der Klang ist bei 30% sehr gut ... Und im Übrigen: die Klimaentwicklung wird dem weltweiten Bau und Vertrieb von Akkus. Holzinstrumenten wohl Probleme bereiten: In Südeuropa hohe Temperaturen = über 40° ... in Spanien zB extrem, ob das keine Auswirkungen auf die Gitarrenbauer hat, v.a. jene, die kleine Werkstätten besitzen und sich keine großen Investitionen leisten können? In Oberschwaben gab es mal den Fall, so ca 1980 ??, dass ein Musikgeschäft in Ravensburg Konzertgitarren von DiGiorgio aus Brasilien importiert hat, schön und günstig, nach kurzer Zeit haben sehr viele Käufer reklamiert: ein Deckenriss nach dem anderen, oder: die Gitarren waren nicht für das süddeutsche Klima geeignet. Diese Situationen werden wohl eher zunehmen?
Zitat von Karel im Beitrag #20… In Oberschwaben gab es mal den Fall, so ca 1980 ??, dass ein Musikgeschäft in Ravensburg Konzertgitarren von DiGiorgio aus Brasilien importiert hat, schön und günstig, nach kurzer Zeit haben sehr viele Käufer reklamiert: ein Deckenriss nach dem anderen, oder: die Gitarren waren nicht für das süddeutsche Klima geeignet. Diese Situationen werden wohl eher zunehmen?
Das galt damals auch für den eher feuchten Niederrhein. Auch da wurden diese Dinger mit ähnlichem „Erfolg“ importiert.
Zitat von Karel im Beitrag #20Und im Übrigen: die Klimaentwicklung wird dem weltweiten Bau und Vertrieb von Akkus. Holzinstrumenten wohl Probleme bereiten: In Südeuropa hohe Temperaturen = über 40° ... in Spanien zB extrem, ob das keine Auswirkungen auf die Gitarrenbauer hat, v.a. jene, die kleine Werkstätten besitzen und sich keine großen Investitionen leisten können? <...> Diese Situationen werden wohl eher zunehmen?
Ich glaube eher nicht, da die Klimatisierungen zunehmen werden. Da wir gerade von der Zeit um 1980 schreiben, zu der Klimaanlagen noch nicht so verbreitet waren: In den USA war Michael Gurian damals Vorreiter bei den "Boutique-Steelstrings" (Nachtrag: kam aber von der klassischen Gitarre und baute diese auch weiter). In einem Interview vom letzten Herbst beschreibt er schön den Unterschied zwischen Einzel- und Serienbau und dass es für ihn wichtig ist, dass eine Gitarre in möglichst kurzer Zeit gebaut wird, damit die klimatischen Bedingungen beim Bau möglichst konstant sind. https://www.fretboardjournal.com/podcas ... el-gurian/
Wie gut gebaut ist, zeigt sich auch daran, wie stark das Holz mitschwingt. Das, was gleich im Neuzustand so enorm mitschwingt, scheint mir ebenfalls weniger solide zu sein. Wie stabil ist die Construction !
Zitat von jozef im Beitrag #23Wie gut gebaut ist, zeigt sich auch daran, wie stark das Holz mitschwingt.
Ich sehe da eher zwei verschiedene Herangehensweisen als zwei verschiedene "Güten": Instrumente, die "insgesamt" schwingen, und solche, bei denen die Decke in einem sonst möglichst starren Korpus "alleine" schwingen soll.
Hi, seit 60 Jahren spiele ich "gute" sprich Meistergitarren und habe bei meinen vielen Gitarren 2 Mal Deckemrisse "erlitten", beide Male, nachdem ich die Gitarre jeweils verliehen hatte. Beide Gitarrenn haben dadurch keine Klangeinbußen gehabt, aber schön war das nicht, und zur Vermeidung weiteren Unheils sind die Risse jeweils fachmännisch versorgt worden.Meine Gitarren werden, außer beim Transport, immer ausserehalb des Kastens aufbewahrt und die Hölzer haben so die Möglichkeit, Veränderunge in der Luftfeuchtigkeit organisch mitzumachen. Ich denke, dass Gefährdung besonders groß ist, wenn die Veränderungen groß UND abrupt sind, und das ist bei unserem Wettergeschehen eher selten. Sind es also eher die Ängste, die uns bei dem Thema treiben, wie sieht da Eure persönliche Statistik aus? Jörg
Ca. 50 - fast ausschließlich akustische - Saiteninstrumente, von der Billig-Akkordzither und der Kantele bis zur Hopf Virtuoso (als der mit dem höchsten Listenpreis); die ältesten Instrumente seit 48 Jahren im Besitz, die meisten zwischen 20 und 30 Jahren, auf 5 Haushalte verteilt (ein paar seit Jahren an einen Kumpel verliehen, die anderen in der Familie an verschiedenen Orten, mit sehr unterschiedlichem Heizungsverhalten), meist im nassen Norden des Landes, aber auch 13 Jahre Kontinentalklima sind dabei. Aufbewahrung meist im geschlossenen Koffer. Resultat in - mal überschlägig "ausmultipliziert" - 500 "Aufbewahrungsjahren": Keine Beschädigungen. Aaaaber - schnelle Klimaänderungen auch immer vermieden!
Es gibt alte Gitarren ohne Deckenrisse (wenn auch selten), und neue mit. Neben Aufbewahrungsfehlern und zu großer Trockenheit sind innere Spannungen der Decke dafür verantwortlich. Eing Gitarrenbauer sagte mir mal, dass er froh ist, wenn diese durch den Riss abgebaut sind. Klanglich wirkt sich ein reparierter Riss meistens nicht negativ aus. Optisch ist es natürlich nicht so schön, und es ist ein Makel, der auch immer den Preis drückt.
Meine erste "gute" Gitarre hatte so einen Riss, eine Waldzither ebenfalls (aber die hatte schlechte Hölzer), meine Biedermeier hatte mehrere (19. Jh). Bei ganz alten Instrumenten (120 Jahre +) kommt halt die Schrumpfung dazu, da sind Decken- und Bodenrisse eigentlich normal. Im Gegensatz zur Geigenfamilie stehen Gitarren und Lauten unter Spannung, das hat auf Dauer halt Folgen.
Hallo zusammen, das Thema Luftfeuchtigkeit und sein Einfluss auf den Klang sowie der Vermeidung von Schäden wird meiner Meinung nach unterschätzt. Es gibt zu dem Thema von Graf-Martinez einen wie ich finde guten und ausführlichen Beitrag auf seiner website; hier der link: https://www.flamenco-gitarre.de/gitarre-...fbewahrung.html
Ich habe lange nach einer guten und sicheren Lösung gesucht und sie dort gefunden: mittlerweile befinden sich alle meine Gitarren in einer eigens dafür gebauten Vitrine. Diese ist luftdicht gebaut, so daß praktisch in geschlossenem Zustand kein Austausch mit der Umgebung statt findet. Die Feuchtigkeit wird über ein professionelles Hygrometer angezeigt und bei zu geringer Luftfeuchtigkeit gebe ich etwas (wenig) Wasser in eine flache Plastikschale die am Boden steht. Das funktioniert super, meistens muß ich gar nichts regeln: die Innenseiten der Vitrine sind aus nicht versiegeltem rohem Furnier, so daß sich der Feuchtigkeitsausgleich meistens von selbst regelt. und das beste daran ist, daß die Gitarren nicht mehr im Koffer sind und so auch öfter gespielt werden; außerdem sieht`s auch noch sehr dekorativ aus :-) / zuvor habe ich mit Venta-Luftbefeuchtern gearbeitet, das bringt schon was, aber einen ganzen Raum kann damit nicht sicher kontrollieren; einmal im Winter bei Schnee durchgelüftet und alles ist sofort auf 30 % !
ChrisMuc
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Zitat von ChrisMuc im Beitrag #28Vitrine. Diese ist luftdicht gebaut, so daß praktisch in geschlossenem Zustand kein Austausch mit der Umgebung statt findet.
Hmm, da hätte ich Angst, dass etwas passiert, wenn ich das Instrument von dem stabilen Klimazustand des Schranks in das "Klimachaos" des Wohnzimmers bringe. Wir haben da seit 45 Jahren die Strategie, die Instrumente nicht besonders zu schützen, dafür aber die Veränderungen im Raumklime alle nur langsam und möglichst kontrolliert stattfinden zu lassen. Bisher gab es in verschiedenen Häusern und Wohnungen in verschiedenen deutschen Klimalagen, Ofen und Zentralheizung, noch nie einen Schaden.
Forum-Klassikgitarre.de
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16.08.2023 16:29 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2023 16:49)
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