Ich stimme Johanns letzten Satz zu. Selbst bei Siccas sieht man selten , wenn überhaupt, geteilte oder sonstige komplizierte Stegeinsätze. Wie ollo sagt: Der Saitensatz bestimmt die Kompensation. Will man wirklich bei jedem Wechsel die Kompensation verändern? Aber die Stärke des Druckes auf die Saite beim greifen hat ja einen Einfluß.
Gruß Burghard
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Zitat von Burghard im Beitrag #16Ich stimme Johanns letzten Satz zu. Selbst bei Siccas sieht man selten , wenn überhaupt, geteilte oder sonstige komplizierte Stegeinsätze. Wie ollo sagt: Der Saitensatz bestimmt die Kompensation. Will man wirklich bei jedem Wechsel die Kompensation verändern? Aber die Stärke des Druckes auf die Saite beim greifen hat ja einen Einfluß.
Gruß Burghard
Ein FABS ist nicht komplizierter als eine herkömmliche Stegkonstruktion. Die Gropius‘sche Konstruktion schon, zugegeben.
Und jeder Saitensatz fällt unterschiedlich aus, ich ändere bei jedem Saitenwechsel die Kompensation und zwischendurch auch. Warum sollten wir auf eine einfache Möglichkeit zur Intonationsverbesserung verzichten? Und wenn sechs einzelne Segmente bessere Ergebnisse bringen, dann her damit.
Seit 1950 hat die Telecaster (und die meisten E-Gitarren nach ihr) ein drei- bzw. sechsteilige Stegkonstruktion. Warum tun wir uns so schwer damit, eine solch einfache Verbesserung zu akzeptieren?
Vielleicht tun wir uns schwer, weil die Kompensation am Steg auch nur ein Teil der Intonationsproblematik ist?
Starre gerade Bundstäbchen und die Temperiertheit der Stimmung bergen ja auch noch weitere Störungen der Intonation in sich, und auch die Abnutzung der Saiten bringt weitere Unstimmigkeiten mit sich …
Das ist ja richtig, aber ein (großer) Teil der Intonationsproblematik ließe sich damit leicht lösen. Ich halte z.B. auch einen Nullbund (in Bezug auf eine niedrige Saitenlage und Intonation im ersten Bund) für sinnvoll, trotzdem macht das fast niemand mehr.
Zitat von Johann A. W. im Beitrag #15Da mit diesen Gitarren doch etliche namhafte Gitarristen auftreten frage ich mich manchmal, ob das Thema Kompensation nicht etwas überbewertet wird.
Ja, das ist schon richtig, Johann. Viele Gitarren intonieren wirklich ausreichend gut, mit den normalen Abweichungen, da kann ich sehr gut damit leben. Aber es gibt halt leider immer wieder auch Gitarren - auch von sehr namhaften Luthiers - die in bestimmten Bereichen 10-15 cent Abweichung haben, das ist leider nicht mehr zu vernachlässigen und unüberhörbar. Kann man auch beim Spielen durch Grifftechnik nicht mehr kompensieren. Ob das von Anfang an schon so war bei diesen Gitarren, kann ich nicht sagen. Da muss man leider schon etwas tun.
Zitat von Peter im Beitrag #20Ob das von Anfang an schon so war bei diesen Gitarren, kann ich nicht sagen.
Ich tippe auf "ja". Ich habe einmal Pepe Romero live gehört, mit einer neuen Gitarre von Ichweißnichtwem, bei einem der mehrtägigen Workshops, ich meine in Hersbruck oder Nürtingen. Vermutlich war es eine Gitarre von einem der ausstellenden Gitarrenbauer, aber ich weiß es wirklich nicht mehr. Die oberen Lagen waren einfach nur fürchterlich unsauber. Ob es daran lag, dass Romero sich nicht auf die Gitarre einstellen konnte (war ja nicht seine) oder ob die Klampfe halt so war, eine Freude war es nicht.
Interessanterweise war bei einem Workshop in Nürtingen ein junger, offenbar ziemlich begabter Schüler, der alle Instrumente in der Ausstellung durchgetestet hat. Ich habe mitbekommen, wie er mit fast allen Gitarrenbauern eine Diskussion über die Intonation geführt hat.
Zitat von ollo im Beitrag #21… Interessanterweise war bei einem Workshop in Nürtingen ein junger, offenbar ziemlich begabter Schüler, der alle Instrumente in der Ausstellung durchgetestet hat. Ich habe mitbekommen, wie er mit fast allen Gitarrenbauern eine Diskussion über die Intonation geführt hat.
Das muss nicht allein an den Gitarren gelegen haben. Es ist erwiesen, dass es Menschen gibt, die deutlich empfindlicher auf Intonationsunreinheiten reagieren als der Durchschnitt und aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass es sich mit meinen alten, geschundenen Ohren jetzt deutlich angenehmer spielen läßt!
Das stimmt? Ich kenne einen älteren Herren, der wohl ein absolutes Gehör hat und den musizierenden Töchter die Instrumente gestimmt hat, er verträgt keine Dissonanzen, da muss er flüchten. Bei meinen "Schweineohren" braucht es eher viel "daneben", bis es mir auffällt. Eines fiel mir auf: seitdem ich wieder viel Gitarre spiele und genau hinhöre (oder es zumindest versuche) hat sich das Hören verändert, wenn ich jetzt manch eine LP auflege, die wir vor ca 40 Jahren gehört haben, denke ich: der kann ja gar nicht singen !!! .. und das haben wir damals einfach so gerne gehört?
Zitat von Harald im Beitrag #22 Das muss nicht allein an den Gitarren gelegen haben. Es ist erwiesen, dass es Menschen gibt, die deutlich empfindlicher auf Intonationsunreinheiten reagieren als der Durchschnitt und aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass es sich mit meinen alten, geschundenen Ohren jetzt deutlich angenehmer spielen läßt!
Das mag wohl sein, zugegebenermaßen höre ich die Flöhe husten. Ich habe (zum Glück) kein absolutes Gehör, bin aber relativ pingelig. Die Tätigkeit im mobilen Tonstudio hat sicherlich das analytische Hören gefördert. Im Gegenzug hat das rein emotionale Hören gelitten. Aber ich kenne z.B. Kantoren, die wesentlich präziser hören als ich. Okay, nicht alle. :-))
Was das Singen angeht: früher waren die Sänger bei Pop- und sonstiger Unterhaltungsmusik besser. Heute wird jede Unreinheit im Studio in der Aufnahmesoftware korrigiert, da ist es wichtiger dass die Leute auf der Bühne gut aussehen. Wer jemals Lena Meyer-Landrut live gehört hat, weiß was ich meine. Selbst mit Klavier als Stütze singt die unsauber. Joe Cocker konnte dagegen hochachtungsvoll noch sauber intonieren. ;-)
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04.01.2024 20:43 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2024 20:49)
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