Guten Morgen allerseits! Ich habe auf mehreren Gitarren bemerkt, dass der Nachhall der Töne C und C# gegenüber den benachbarten anderen Tönen schwächer, zT erheblich schwächer (dead spots) ausfällt. Auch Cs und C#s auf anderen Saiten schwächeln. Ist das Zufall? Oder ist das Holz = Decke der Gitarre daran Schuld? Nehme letzteres an, aber warum bei mehreren Gitarren verschiedener Hersteller dasselbe Problem? Dank und Gruß Karel
In der Grundtendenz gilt das von Dir Beobachtete für alle Gitarren, hat was mit der Physik der Obertöne zu tun und kann bestenfalls durch die Kunst ders Gitarrenbauers abgemildert werden. Es beruht darauf, dass nicht alle Töne durch symphatische Schwingungen der Leersaiten mitverstärkt werden, da dies spürbar nur bei den ersten Teilschwingungen der Leersaiten wirksam wird, also Oktave, Quinte, evtl Quarte der Leersaiten, damit werden dann eben nicht alle zu spielenden Töne auf der Gitarre erfasst. In eingeschränkter Weise kann man da als Spieler etwas machen, aber nur in eingen Grenzen : Spiele ein beliebiges c auf der Gitarre, dies wird nicht besonders gut unterstützt, wenn Du dazu aber einen C-Dur Akkord greifst, ist das Ergebnis deutlich besser, während z.B. alle a-Töne schon von Haue aus relativ viel Unterstützung erfahren, denn auf 4., 5. und 6. Saite erfährt das a prominente Untetrstützung wegen dees Vorhandenseins günstiger Teiltöne. Hat mit dem Holz im Prinzip eher weniger zu tun.
Ok danke!!! Dh, eine Gitarre, die ebe n bei C und C# diese Schwäche hat, kann trotzdem eine (sehr) gute Gitarre sein? Ich wollte deswegen schon eine schöne teure Gitarre verkaufen, die ansonsten sehr gut klingt. Im flüssigen Spiel fällt die Schwäche- ich nenne es mal so- nicht auf. Also fast ende gut alles gut👍
Kurzer Nachtrag: Genau diese quasi naturgegebenen Oberton-Schwächen der 6-saitigen Gitarre haben Narciso Yepes zur Entwicklung seiner (Yepes-)Stimmung für 10-saitige Gitarren veranlaßt. Mit C, F#, G# und A# für die zusätzlichen Bässe, dürfte leicht erkennbar sein, dass diese insbesondere auch auf die Schwachstellen bei c‘ und c#‘ hinzielen!
Stimmt, Harald. Den Hinweis auf Yepes hatte ich mir verkniffen, weil mir Yepes´Ton ohnehin nicht so gefällt. Ich finde den 4-saitigen Wasserkopf dieser Gitarren overkill, bischen viel Aufwand und das Ergebnis steht in keinem Verhältnis zum Aufwand. Vielleicht hat Her Y. aber auch mit seiner Begründung nur unerfüllbare Erwartungen geweckt.Q Karel :sehr sehr sehr gute Instrumente können das recht gut kompensieren, aber nicht komplett. Deshalb probiere ich als erstes bei einer Gitarre immer die Töne C und F, da hat man dann schon einen Anhaltspunkt. Jörg
Folgende Mitglieder finden das Top: Hugo und JensB
Besten Dank an euch! Jetzt weiß ich Bescheid. Ich habe jetzt nicht meine Gitarren zur Hand, werde das aber mal an allen testen. Ich glaube 2 Gitarren mit Zederndecke haben diese Schwäche nicht oder nur wenig ausgeprägt.
Einfach 'mal alle anderen Saiten abdämpfen und DANN auf den Nachhall achten bzw. die Töne auf der ganzen Saite miteinander vergleichen. Dann merkst Du schnell, dass es zu 99 % an den Saitenresonanzen - sprich: den physikalischen Gegebenheiten einer Gitarre - und weniger an einer "Schwäche" bei C und C# liegt.
Ich wollte auch schon auf die 10 Saitige Gitarre in Yepes Stimmung verweisen, als ich bemerkte das sich Jörg und Harald schon in diese Minenfeld begeben haben.
In dem Zusammenhang möchte ich nur mal auf die "tubby" G-Saite hinweisen. Wenn man auf der 6ten Saite mal am dritten Bund ein G greift und dann die offene 3te Saite anschlägt, hat man eine schöne sympathetische Resonanz auf der 6ten Saite. Der Ton der G-Saite verändert sich sehr und ist der offenen H/B-Saite (wenn die 6te Saite nicht gegriffen wird) ähnlicher.
Hallo Karel, ich habe es getestet und sieh an! - tatsächlich ist der Nachhall von C und C#, bei den von dir erwähnten Seiten, leicht schwacher, kürzer besser gesagt. Ich habe es auf 2 Gitarren getestet, eine davon 640 Mensur und kleinerer Korpus, beide frisch (nicht neu) beseitet. Ehrlich gesagt, ist es mir beim spielen nie aufgefallen. Ist eher die oft verschnupfte G-Seite die mir immer wieder ärgert; trotzdem sehr interessant sowas zu erfahren, danke für den Hinweis! Darf ich fragen, wie du drauf gekommen bist? Gruß und gute Kur weiterhin 8) Ugo
Beim Spielen von Terzen auf E und H Saite, habe spaßhalber auch staccato gespielt und da ist es mir aufgefallen. Wie du sagst, kommt es in verschiedenen Graden vor.
Zitat von Hugo im Beitrag #9Ist eher die oft verschnupfte G-Seite die mir immer wieder ärgert
Spielst du einen Nylon-Diskant? Dann nimm mal eine g-Saite aus Carbon, z.B. Savarez Alliance rot (mittel).
Gerade spiele ich eine Savarez-Mischung (hight): Corum Bass, Alliance G (Carbon) und new cristal E1 & H. Ich habe mich eine kleine Reserve davon im Sommer bei den Gropps zugelegt und bin damit zufrieden. Gruß, Ugo
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28.01.2024 09:22
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