Um ein schnell gespieltes Stück besser zu verstehen und zu lernen, bin ich auf die Idee gekommen, es einfach langsamer abspielen zu lassen.
Youtube bietet diese Möglichkeit ebenso wie diverse Apps. Allen ist gemeinsam, dass die Tonhöhen erhalten bleiben … und dass der Klang leidet.
Das kostenlose Open-Source Programm Musescore arbeitet als Notensatzprogramm anders, und auch hier lässt sich die Abspiel-Geschwindigkeit variieren, hier aber ohne Klangeinbußen, da digital/MIDI.
Für mich ist der Weg über Musescore hier sehr hilfreich, um die Betonung, Akzentuierung etc. besser zu verstehen. Es gibt Loop-Funktionen, um nur bestimmte markierte Passagen immer wieder abzuspielen, was das Hineinhören und auch Nachspielen (!) sehr erleichtert, gerade an Stellen, die einem schwerfallen.
Der Klang ist künstlich, da rein digital, aber dadurch klarer und letztlich erträglicher, als die oben genannten Quellen mit analogem Ursprung.
Ob Musescore auch als „Duopartner“ taugt, steht bei mir als Versuch noch aus.
Nach dieser kurzen Einordnung nun noch ein paar Anmerkungen.
Musescore.org ist die Adresse für das Programm. Unter Musescore.com finden sich Unmengen von Noten … hier muss man unbedingt die Urheberrechte selbst beachten!!! Bloß weil man etwas im Netz findet, heißt das nicht, dass man nicht mehr an nationale Urheberrechte gebunden ist!
Die Noten können per Hand selbst eingegeben werden. Auch hier bitte alle Urheberrechtsfragen beachten!
Eine Umwandlung in TABs bietet Musescore pet Mausklick an, hier ist der Fingersatz natürlich wie immet selbst zu prüfen.
Moin, ich kann auch nur eine Lanze für Musescore brechen, unter Linux ist das sowieso das Mittel der Wahl wenn es um Notensatz geht. Ich benutze das oft, wenn ich Noten nochmal abtippe, weil ich einen Fingersatz einfügen möchte oder mir das Originalnotenbild nicht gefällt.. Außerdem lasse ich mir gelegentlich Passagen vorspielen, bei denen ich den Rhythmus anhand des Notenbildes nicht kapiere. Als Duopartner habe ich es auch schon verwendet, sowohl direkt am PC als auch über einen Export ins WAV-Format, die Datei habe ich dann auf den Field-Recorder überspielt und dort im Mehrspurmodus verwendet. Das geht alles erstaunlich gut.
Alles in allem ein Hilfsmittel, auf das ich nicht mehr verzichten möchte
Über musehub.com können kostenlos Klänge und Effekte geladen werden.
Der dort implementierte Klang für klassische Gitarre ist sicher nicht der einzige verfügbare. Hast Du, lieber Sascha, eine Empfehlung für Gitarren-Sounds?
Ich bin da ganz bei Sascha - als Linuxuser ist Musescore das Programm der Wahl!
Dabei nutze ich es fast genau wie er: Als Notensatzprogramm, wenn ich eigene Fingersätze einbringe oder Notenblätter besser lesbar bekommen möchte, als Rhythmusvorspieler bei (für mich) komplexen Passagen und - das bringt mir am meisten - entweder als gelegentlicher Rhythmuskontrolleur, indem ich einfach synchron zur Ausgabe spiele, oder eben als virtueller Partner in einem als Duett gesetzten Stück.
Der Notensatz selbst geht mit etwas Übung recht schnell von der Hand; vor allem, wenn man mit den Tasten und nicht mit der Maus arbeitet.
Da das Programm vielfältige Einstellungen zur Soundausgabe unterstützt und u.a. auch Midisignale ausgeben kann, sind der klanglichen Anpassung eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Von der Plattform Musescore.com halte ich persönlich nicht viel. Die verdient sehr viel Geld mit den zahlreichen Urheberrechtsverstößen ihrer Mitglieder ...
Zitat von commissario im Beitrag #6Von der Plattform Musescore.com halte ich persönlich nicht viel. Die verdient sehr viel Geld mit den zahlreichen Urheberrechtsverstößen ihrer Mitglieder ...
das musste glaub ich genauer erklären...Meinst Du, weil man die Stücke nur als bezahlendes Mitglied herunterladen kann?
Ich halte Musescore heute für das beste Programm für Notensatz für Privatanwender. Ich habe andere bezahlbare versucht, weil ich anfangs bei Musescore extrem viele Fehler fand, aber diese Programme sind und waren derartig schlecht, dass sie praktisch unbrauchbar sind. Es gibt aber natürlich teuere, wie Sibelius und Co., die ganz gut sein sollen. Aber Musescore 3.6 und 4 sind inzwischen sehr gut und absolut brauchbar. Für mich gibts nichts anderes mehr.
Vor einiger Zeit habe ich musescore 2 genutzt um für meine Frau Noten in Tabs für Ukulele umzuwandeln. Die Noten habe ich aus Liederbüchern abgeschrieben.
Zitat von AndreasLindae im Beitrag #7 … Ich halte Musescore heute für das beste Programm für Notensatz für Privatanwender. Ich habe andere bezahlbare versucht, weil ich anfangs bei Musescore extrem viele Fehler fand, aber diese Programme sind und waren derartig schlecht, dass sie praktisch unbrauchbar sind. Es gibt aber natürlich teuere, wie Sibelius und Co., die ganz gut sein sollen. Aber Musescore 3.6 und 4 sind inzwischen sehr gut und absolut brauchbar. Für mich gibts nichts anderes mehr.
Über Notenprogramme, bei mir war es anfangs lange Zeit Capella, habe ich letztlich erst richtig Notenlesen gelernt und nutze es jetzt gelegentlich immer noch, um z.B. schwierige Passagen zu erarbeiten
Muscore hat eine rasante Entwicklung genommen und wird heutzutage verdientermaßen als eins der besten, kostenfreien Notensatzprogramme für Privatanwender angesehen. Es gibt aber auch noch andere wie Dorico zum Beispiel, vom ehemaligen, englischen Sibelius Entwicklerteam unter dem Dach von Steinberg vor ein paar Jahren neu entwickelt. Als ich vor zwei, drei Jahren wieder einmal intensiver Noten schreiben wollte/mußte und die nervige Upgrade-Politik von Capella satt hatte, habe ich mich intensiv mit Dorico in der frei zugänglichen SE Version auseinandergesetzt und es vor allem intensiv mit dem damals aktuellen Muscore 3.x verglichen.
Persönlich fand ich damals Dorico ausgereifter und stimmiger als Muscore und vor allem intuitiver zu bedienen, wenn man sich mit dem Konzept erst einmal vertraut gemacht hat. Noten nachträglich mit Fingesätzen zu versehen war noch nie so einfach. Den Aufpreis (ca. 70€) für die Elements Version war ich gerne bereit zu zahlen, aber wie die Vergleichstabelle zeigt, hat die SE bereits alles, was das Gitarristenherz begehrt, sofern man keine ganzen Symphonien zu schreiben beabsichtigt. Dazu kommt eine Lifetime Updategarantie auch für die kostenfreie SE Version.
Auch wenn das jetzt etwas vom Thema geführt, kann ich nur wärmstens empfehlen, sich neben dem unbestritten gutem Muscore auch Dorico SE einmal intensiver anzuschauen.
Zitat von Charlie im Beitrag #5Über musehub.com können kostenlos Klänge und Effekte geladen werden. Der dort implementierte Klang für klassische Gitarre ist sicher nicht der einzige verfügbare. Hast Du, lieber Sascha, eine Empfehlung für Gitarren-Sounds?
Ich habe da noch gar nicht viel mit experimentiert, und da ich das mehr als Stütze benutze, ist mir der KLang gar nicht so wichtig. Ich lasse oft einfach den normalen Klaviersound laufen, da ist man dann nicht enttäuscht, das es nicht kling, wie eine echte Gitarre.
Ansonsten fand ich "Tyros Nylon" aus Acoustic Guitars JNv2.4 (mit etwa 10% Hall) ganz ok.
Zitat von commissario im Beitrag #6Von der Plattform Musescore.com halte ich persönlich nicht viel. Die verdient sehr viel Geld mit den zahlreichen Urheberrechtsverstößen ihrer Mitglieder ...
das musste glaub ich genauer erklären...Meinst Du, weil man die Stücke nur als bezahlendes Mitglied herunterladen kann?
OT (Ich kennzeichne meinem Beitrag 'mal als OT, weil dies nur ein ergänzendes Nebenthema ist)
Nein, das hat damit nichts zu tun, jeder kann die Stücke im Internet sehen, was einer Veröffentlichung entspricht. Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit diesem - zugegebenermaßen - genialen Gechäftsmodell von Musescore.
Musescore ist eine Plattform, die von ihren Usern lebt, wie YouTube, TikTok, Ebay, Komoot und zig andere Portale, wogegen auch nichts spricht. Man muss die historische Entwicklung von Musescore betrachten:
Trotz eindeutiger Copyrightbestimmungen, dass auch elektronisch "abgeschriebene" Noten nicht einfach veröffentlicht werden dürfen, wurden von den Usern etliche Stücke hochgeladen, die einem Copyright unterlagen. Als die Plattform nur wenig Reichweite hatte, interessierte das kaum einen. Da man dort jetzt sehr interessante Stücke "kostengünstig" erlangen konnte, wuchs die Mitgliederanzahl von Musescore rasant, so dass die Rechteinhaber zunehmend auf die Copyrightverletzungen aufmerksam wurden und diese bei Musescore anzeigten. Sie sahen eine rechtliche Vergütungspflicht, die sich durch den wirtschaftlichen Profit, welches die Plattform durch das vermehrte Hochladen durch die Nutzer erzielte, begründet.
Dank der mittlerweile erreichten Mitgliederstärke von Musescore (und den damit verbundenen Einnahmen) ging der Plan von Musicscore aber auf - man einigte sich mit den Copyrightinhabern - die auch gerne Geld verdienen - dahingehend, dass Lizenzgebühren bezahlt werden und damit die Stücke im Portal veröffentlicht werden dürfen bzw. nur einem eingeschränktem Benutzerkreis zum Download verfügbar sind. Das ist ein vergleichbares Modell, wie es bei YouTube, TikTok & Co. angewendet wird.
Das Unternehmen hat mittlerweile mit einigen Musikverlagen / Labels Vereinbarungen hinsichtlich der Vergütung für die Urheber abgeschlossen; ich habe irgendwo die (noch nicht überprüfte) Angabe gefunden, dass mittlerweile ca. 5 Millionen Werke lizensiert sein sollen. Dennoch unterliegen viele der Stücke immer noch einem Copyright, wodurch mittlerweile ein undurchsichtiges Sammelsurium von Werken auf Musescore entstanden ist, das tatsächlich keiner mehr überblickt, zumal dort im Minutentakt neue Veröffentlichungen auftauchen. Musescore lehnt sich zurück, kassiert viel Geld von den Usern und stellt - wenn sich wieder einmal ein Rechteinhaber beschwert - das kritisierte Werk einfach auf "privat", so dass es nur der Hochlader sehen kann. Im Moment findet dort so eine Art Katz- und Mausspiel zwischen den Copyrightinhabern, die keine Lizenzgebühren bekommen und den illegalen Hochladern statt. Eine rechtlich unbedenkliche Geschäftsform ist das für mich nicht, daher meine Skepsis.
Rechteinhaber, die ohne größeren Vertriebslabel arbeiten, werden kaum die Möglichkeit und die Ressourcen haben, ständig Musicscore zu scannen, um ihre Rechte zu wahren!
Hier eine interessante Stellungsnahme von 2021, die angeblich von Musescore stammt:
Auf Charlies Hinweis hin habe ich gestern probeweise Musehub installiert und die Soundfonts der Nylon Akustikgitarre nachgeladen. Das war leider nicht ganz selbsterklärend und vor allem im Ergebnis wenig überzeugend. Vom Klang und der Tonerzeugung etwas ähnlicher und damit auch besser als der Musescore Standard, aber immer noch weit, weit weg vom tatsächlichen Klang einer Klassikgitarre.
Da hören sich die in #12 verlinkten Soundfonts schon deutlich besser an. Ich erinnere mich dunkel, dass ich von den Soundfonts in einem Programm mal sehr positiv überrascht war. Die kleinen grauen Zellen verweigern mir aber (noch) ihren Dienst, um welches Programm es sich gehandelt haben könnte.
Werde das auf jeden Fall noch nachliefern, falls es mir wieder einfällt.
Bei der Installation ist - zumindest unter Windows - etwas verwirrend, dass das Programm selbst unter den Programmen gespeichert ist, dann die Downloads natürlich unter den Downloads abgelegt werden, die persönlichen Dateien aber, wie die Partituren und Soundfiles, dann im persönlichen Dokumenten-Verzeichnis des Users ihren Speicherort haben.
Zitat von Harald im Beitrag #9... kann ich nur wärmstens empfehlen, sich neben dem unbestritten gutem Muscore auch Dorico SE einmal intensiver anzuschauen
Bei dem Updatemarathon auf die aktuelle Dorico Version ist mir gerade eingefallen, dass ich etwas wichtiges zu erwähnen vergessen habe!
Steinberg übertrifft sich selbst darin, die Installation mit Activation Manager, eLicising, Download Assistant und Library Manager so zu verkomplizieren, dass nicht wenige Interessenten vorzeitig das Handtuch werfen. Ich kann nur dazu ermutigen, durchzuhalten, denn es lohnt sich wirklich ... und die ordentliche HALion Sonic Sound-Bank, bei der auch die Gitarren ganz ordentlich klingen, gibts on Top.
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10.02.2024 10:30
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