Ich bin vor einiger Zeit auf dieses Video von Katja Hoder gestoßen

Ich finde das Video sehr nett gemacht und es ist sehr begrüßenswert, Tipps für die Größenwahl zu geben.

Ich habe mal meine Gitarrengröße anhand der oben geschilderten Methode überprüft … und liege danach ganz weit daneben und bräuchte wohl eher was in Richtung 6/4-Gitarre 🙂 Insofern echt schwer nachzufühlen, wie sich ein Kind mit einer Gitarrengröße nach dieser Prüfmethode wohl fühlt.

Daran dachte ich auch, danke für die Rückmeldung. Mit meinen 1,65m passt mir meine 4/4 Gitarre fast perfekt. Es liegt also nahe, dass Menschen jenseits der 1,80m durch diesen Test "fallen"
Zumal ich denke, dass die Höhe des Oberkörpers auch nochmal entscheidend ist.

Bei 186cm Körpergröße spiele ich ebenfalls 4/4 mit 65iger Mensur und empfinde es als sehr angenehm und passig und komme auch in hohen Lagen nicht in Bedrängnis … eigentlich erstaunlich, dass wir beide trotz 20cm Körpergrößen-Differenz und vermutlich anteiligen Differenzen in Arm- und Fingerlängen beide 4/4 als angenehm empfinden. Ergonomisch dürfte das ja eigentlich nicht hinkommen.

Bin gespannt auf weitere Meßergebnisse.

Ich bin 160cm gross, habe im Verhältnis zum Körper recht grosse Hände und mir passt die 4/4 Gitarre. Alle Tests wie im Video kommen genau aus. Trotzdem habe ich in der Praxis das Problem dass ich das Gefühl habe dass mein rechter Arm zu kurz ist. Ich muss ihn aktiv recht recht weit nach vorne legen um einen guten Ton zu kriegen. Obwohl bei mir der Ellenbogentest auch gut gekappt hat und ich mit der Hand gut aufs Schallloch gekommen bin.

Ich glaube, meine Arme sind kurz im Verhältnis zu den Händen.

Interessante Methode...
Bei mir, 193 cm Körpergröße, laufen alle Tests darauf hinaus, das die 4/4 Gitarre mit 65er Mensur für mich zu klein ist. Ich finde das komisch, da doch die 4/4 Gitarre als Standart für Erwachsene gilt. Größere mag es wohl geben, sind dann aber Einzelanfertigungen und somit recht teuer....

Zitat von Uwe540 im Beitrag #6

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193 cm <...> 65er Mensur für mich zu klein ist. Ich finde das komisch, da doch die 4/4 Gitarre als Standart für Erwachsene gilt. Größere mag es wohl geben, sind dann aber Einzelanfertigungen und somit recht teuer....

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Ok, ich bin 199cm groß und spiele Mesnuren von 630 bis 660mm und Gitarren verschiedener Korpusgröße. Das entscheidende bei mir ist, dass ich eine Gitarrenstütze benutze, mit der ich die Gitarre auf die für mich richtige Höhe zum Spielen bringe. So spiele ich zB problemlos eine Torres FE 17 Replica (also eine eher kleine Gitarre) oder eine große Gitarre wie die Cordoba Friederich. Mit der rechten Hand komme ich gut zurecht, kann sie aber nicht so auf den Korpus legen, wie kleinere Personen. Aber die "richtige" Haltung der rechten Hand a la Segovia strebe ich nicht an, haben wir hier ja auch schon diskutiert.

Zitat von Karel im Beitrag #9

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Gitarrenstütze benutze, mit der ich die Gitarre auf die für mich richtige Höhe zum Spielen bringe

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Als Größen-Test für Kinder ist das prima. Als weitere Hilfe mag die Tabelle der EGTA dienen:
http://egta-d.de/page/media/pdf/EGTA_D_r...kauf_teil_1.pdf

Bei Erwachsenen gelten etwas andere Maßstäbe, zumindest dann, wenn man schon als Jugendlicher angefangen hat zu spielen und "in das Instrument hineingewachsen" ist. Streckungen und Dehnbarkeit sind dann auf einem anderen Niveau. Für Anfänger im Erwachsenenalter würde ich das wiederum anders sehen.

Wenn ich die Tests auf mich als Erwachsenen anwende, ist völlig klar, dass meine Gitarren alle zu groß sind. Ich bin 1,70 m, habe aber kurze Arme und Beine. Würde ich die EGTA-Tabelle auf mich anwenden, dürfte ich nur eine 3/4-Gitarre spielen. Auch der Armlängentest aus dem Video sagt klar, dass ich höchstens eine Terzgitarre spielen sollte.

Tatsächlich fühle ich mich mit einem kleinerem Korpus wohler. Mein Torres-Nachbau hat zwar eine fast normale 64,5er Mensur, aber einen sichtbar kleineren Korpus in normaler Torresform. Das fühlt sich sehr viel angenehmer an als die "normale" Korpusgröße meiner anderen Gitarren. Wie Peter richtig anmerkte, sind kleinere Korpora aber (zu) selten zu finden. Eine Gitarre mit 63er Mensur sollte auf alle Fälle schon einen kleineren Korpus haben, damit die Proportionen gewahrt bleiben. Gitarrenbauer weisen idR darauf hin, sofern sie so etwas anbieten.

Das Thema wird meiner Meinung nach zu wenig beachtet, sowohl von der Herstellern als auch von Lehrerseite. Bei Kindergitarren hat sich das glücklicherweise mittlerweile geändert, bei Erwachsenen heißt es einfach "friß oder stirb". Hanika hat als einziger Hersteller eine recht breite Palette an Instrumenten mit kürzeren Mensuren, aber in der gehobenen Mittelklasse und Oberklasse bekommt man nur durch Zufall ein kleineres oder gar größeres Instrument. Oder auf Bestellung, aber das kann sich nicht jeder leisten, und viele Gitarrenbauer haben nichts im Angebot außer kürzeren Mensuren. Ich kenne eine 64er von Schneider, die Gitarre ist normal gebaut und einfach nur anders bundiert und der Sattel versetzt worden, der Rest vom Griffbrett steht hinten über. Bäh …

Jellinghaus hat viele Torres Replicas mit 645, 640 und 630 und im Fall der Torres 77 noch kleinerer Mensur herstellen lassen. Ich spiele eine SE43 640mm und eine FE17 645 Mensur und bin sehr zufrieden.