ich würde als Einstieg bei IMSLP nachsehen (Zugang über Wikipedia -> Carcassi), da gibt es Faksimiles der ersten Veröffentlichungen. Die sollten nah am Original sein.
Im Fall der Etüden op. 60, hier insbes. die Nr 7, hatte ich die Ausgabe der Universal-Edition (Karl Scheit) neben eine der Faksimile Ausgaben gelegt. Mir sind keine Unterschiede aufgefallen. Scheit bietet als Bonus vorbereitende Übungen zu einzelnen Etüden, das fand ich nett aber überflüssig.
Ich wollte Carcassi nur wegen der einen Etüde ausprobieren, darum hatte ich meine Recherche an der Stelle abgebrochen. Ich hoffe es hilft trotzdem.
Salut, ich würde gerne Karel Frage nochmal anders stellen und zwar in Bezug auf DIE Etüden (also op 60): welche der aktuell verfügbaren Ausgaben hat Eurer Meinung nach gute (oder gar die besten) Fingersätze ? Ich habe aus Musikschulzeiten noch die Teuchert-Ausgabe und da finde ich die Fingersätze manchmal etwas schräg.
Da würde ich wie bei Sor die Tecla Ausgabe von Brian Jeffery empfehlen. Die habe ich vor kurzem selber wieder einmal durchgespielt und fand das sehr bereichernd.
Seit ich mein Studium bei Professor Graciano Tarragó begonnen habe, (1959) habe ich diese Studien immer mit : Iberische Ausgabe, Nr. 168, Editorial Boileau- Barcelona, Revision und Fingersatz von G. Tarragó. Ich habe keinen Zweifel daran, dass alle von Ihnen genannten Systeme von guter Qualität sind. Ich freue mich, einen Fingersatz von Tarragó auf Studie Nr. 3 der Studien, mit denen wir uns beschäftigen, zeigen zu können. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Eliseo Hallo Karel, Mein Unterricht bei Maestro Tarragó war immer privat, ich erhielt ihn also in seinem Haus in Barcelona, manchmal auch bei Renata. Sie dauerten eine Stunde, und waren immer im Zeitraum von zwei Wochen. Ich bekam eine Menge Arbeit zum Lernen. Zwischen meinem Haus in Amposta (Tarragona) und Barcelona liegt eine Entfernung von 155 Kilometern, ich bin immer mit dem Zug gefahren und musste für jede Unterrichtsstunde einen Tag einplanen. Damals bedeutete diese Entfernung stundenlange Fahrten mit dem Zug, und es gab nicht viele Fahrplankombinationen. Ich werde später mehr dazu sagen/erzählen.
Hi, die meisten klassischen Etüden, die nicht im Urtext herausgegeben wurden, sind mehr oder weniger "frisiert", also auf einen Stand gebracht, der mehr den Ansichten der jeweiligen Herusgeber entspricht. Wenn mn also die Absichten der Original-Komponisten kennenlernen möchte, ist man gut beraten, sich um Facsimile-Ausgaben zu kümmern. Jörg
Forum-Klassikgitarre.de
Thema drucken
21.09.2023 10:33
Antworten
