Zitat von Manfred im Beitrag #16Das haben Karl Scheit und Andres Segovia gemein: Willkürliche Bearbeitungen.
Zitat von Manfred im Beitrag #16Das haben Karl Scheit und Andres Segovia gemein: Willkürliche Bearbeitungen.
Na ja, willkürlich würde ich es nicht nennen, zumindest Karl Scheit war ein akademisch ausgebildeter Musiker und Editor, im Gegensatz zum Autodidakten Segovia, der in seine Editionen viel Arbeit investiert und über sehr viel editorisches Wissen verfügt hat. Dass er seine Vorlagen abgeändert hat, entsprach zu seiner Zeit noch dem Usus. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Erstdrucke nicht Heiligtümer sind. Der damalige Setzer im 19. Jh. erhielt eine handschriftliche Vorlage, und wie bei anderen Druckwerken der damaligen Zeit haben sich da und dort Fehler eingeschlichen, herrührend von der Übertragung der Handschrift in den Satz.
Hallo Karrel, ich glaube, es geht hier nicht um Übertragungs- oder Druckfehler, die man eher leicht als solche abhaken kann, sondern darum, dass mancher Herausgeber meinte, diese Etüden dem heutigen Stand der Gitarrentechnik anpassen zu nüssen. Dabei geht dann leider häufig der intendierte Sinn des Komponisten vor die Hunde. Im Allgemeinen haben die Komponisten ein waches Auge bei der Herausgabe ihrer Werke, insbesondere der Etüden, gehabt, dafür waren z.B. Coste, Regondi, Carulli, Carcassi und vor allem Sor und Aguado bekannt. Ein beliebter Fehler bei der Herausgabe von Werken von diesen Komponisten ist z.B. der 3-Finger-Tremoloanschlag, in fast allen Fällen, in denen Herausgeber pami verlangen, war die originale Ausführung pimi oder piai, und das hat z.T. deutliche spieltechnische Konsequenzen (und dies ist nur ein Beispiel für willkürliche Eingriffe von Herausgebern und da ist Scheit keine Ausnahme). Jörg
Zitat von Manfred im Beitrag #16Das haben Karl Scheit und Andres Segovia gemein: Willkürliche Bearbeitungen.
Na ja, willkürlich würde ich es nicht nennen, zumindest Karl Scheit war ein akademisch ausgebildeter Musiker und Editor, im Gegensatz zum Autodidakten Segovia, der in seine Editionen viel Arbeit investiert und über sehr viel editorisches Wissen verfügt hat. Dass er seine Vorlagen abgeändert hat, entsprach zu seiner Zeit noch dem Usus. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Erstdrucke nicht Heiligtümer sind. Der damalige Setzer im 19. Jh. erhielt eine handschriftliche Vorlage, und wie bei anderen Druckwerken der damaligen Zeit haben sich da und dort Fehler eingeschlichen, herrührend von der Übertragung der Handschrift in den Satz.
Vielleicht sollte man bedenken, dass "willkürlich " zwei Bedeutungen haben kann. Einmal im Sinne von "planlos" oder "zufällig" und dann im Sinne von "selbstherrlich".
eine fußnote wäre angebracht. Ich wusste früher nicht dass sor op.9 eine introduktion hat. Alle Aufnahmen die ich kannte waren ohne und die beiden Ausgaben die ich hatte ebenso. Zu den carcassi etüden: 5 einseitige etüden streichen macht für mich keinen Sinn, was hat man sich gespart? Außerdem hat Scheit dann ohne Vermerk neu nummeriert, wer also (wie ich damals) gesagt hat nr.7 meinte in Wahrheit eig. nr. 9 wenn ich mich Recht entsinne.....
Hallo zusammen, Anton Stingl hat bei Schott 1971 alle 25 Etüden op.60 unter dem Titel "Matteo Carcassi: Melodische und fortschreitende Etüden" herausgegeben. Gruß agu
Liebe Forumskollegen, Meiner Meinung nach sind die verschiedenen Präsentationen der 25 Etüden op. 60 von Matteo Carcassi alle gleich, präsentiert von verschiedenen Lehrern, die sie mit ihren eigenen Fingersätzen zeigen. Und das sage ich, weil der musikalische Inhalt unveränderlich ist. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
Forum-Klassikgitarre.de
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26.02.2024 14:34
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