#Kerstin72 hatte im Metronomthread das Stück "Pasear a Caballo" von Cees Hertog thematisiert (vielen Dank dafür!). An dem habe ich Gefallen gefunden, komme aber beim Tempo des Arpeggio (die zwei 16. und das nachfolgende 8.), das sich als Grundmuster durch das ganze Stück zieht, an meine Grenzen:



Das wäre das Tempo, was ich anstrebe:

Das Arpeggio ist ja quasi "gerollt" gespielt. Ich weiß nicht, ob das die offizielle Bezeichnung dafür ist, mein Gitarrenlehrer nennt das immer so.
Jedenfalls kommen die Töne ja so schnell nacheinander, dass man da eher nicht einzeln über jeden Ton nachdenken kann.
Eventuell könnte es helfen, den A moll als Übung (außerhalb des Stücks) im Akkordanschlag anzuschlagen Also "ima" gleichzeitig und dann den Akkord wie im Stück gerollt spielen. Also nicht unbedingt hektisch an jeden einzelnen Ton nacheinander denken, sondern das ganze eher als eine flüssige Bewegung sehen, eben fast als kämen alle Töne gleichzeitig. So verliert man auch nicht die Kontrolle.
Locker bleiben, nicht verkrampfen und die Bewegung auch schön langsam üben. Gib deinen Fingern Zeit, sich daran zu gewöhnen.
(Und House of the rising sun spiele ich auch wie hier im Stück und nicht gestrichen, eventuell kann das auch eine Übung für diese Technik darstellen, die Akkorde gerollt zu spielen?)

Zitat von Linnsebinse im Beitrag #2

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Das Arpeggio ist ja quasi "gerollt" gespielt. Ich weiß nicht, ob das die offizielle Bezeichnung dafür ist, mein Gitarrenlehrer nennt das immer so.

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Wenn ich mir das Video anhört, spielt er den Akkord tatsächlich als Arpeggio und eben nicht genau als zwei 16tel.

Und wenn ich auf die Noten blicke, kann ich nur sagen – den letzten Ton der Figur mit i zu spielen ist für mich wenig sinnvoll. Ich würde ihn immer mit m spielen.

Wenn ich davon ausgehe, dass das Arpeggio für dich das Problem darstellt und nicht der letzte Ton, kann ich mich eigentlich nur Linnsebinnse anschließen: nimm einen beliebigen Akkord und versuche die Töne mit den vier Fingern der rechten Hand nacheinander anzuschlagen. Langsames Üben bringt hier wenig, weil es eine einzige fließende Bewegung sein soll.

Besonders schwer ist es aber auch nicht. Versuch mal die Bewegung mit den Fingern auf der Tischplatte zu klopfen – wahrscheinlich kannst du sie schon, und verkrampfst dich nur, wenn du stattdessen die Saiten der Gitarre unter den Fingern hast.

Viele Grüße Stephan

Zitat von Docsteve im Beitrag #5

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Und wenn ich auf die Noten blicke, kann ich nur sagen – den letzten Ton der Figur mit i zu spielen ist für mich wenig sinnvoll. Ich würde ihn immer mit m spielen.

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Hi,
Arpeggien in schnellem Tempo benötigen erster Linie Unabhängigkeit der Fingerbewegungen. Diese entsteht unter anderem auch dadurch, dass die Finger viele Kombinationsmöglichkeiten erlebt haben, sprich: viele verschiedene Fingerfolgen. Bei den Giuliani-Arpeggien gibt es da gefühlt über 100 Kombinationen, und für Geläufigkeitsprobleme gibt es leider keine Abkürzungen. Dazu kommt, dass man jeden Finger einzeln spüren muß, um ihn "An die Kandarre" zu kriegen: Also bitte nicht zu sehr auf das beschriebene Muster schielen sondern in die Breite üben, anfangs bei Verspannungen (die fangen immer im Kopf an) nach jedem Versuch pausieren bis zur vollkommenen körperlichen und psychischen, besser "mentalen" Entspannung, damit man anschließend jeden einzelnen Finger in seinem Tun genau wahrnimmt.
Om
Jörg

Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #7

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Hi,
Arpeggien in schnellem Tempo benötigen erster Linie Unabhängigkeit der Fingerbewegungen. Diese entsteht unter anderem auch dadurch, dass die Finger viele Kombinationsmöglichkeiten erlebt haben, sprich: viele verschiedene Fingerfolgen. Bei den Giuliani-Arpeggien gibt es da gefühlt über 100 Kombinationen, und für Geläufigkeitsprobleme gibt es leider keine Abkürzungen. Dazu kommt, dass man jeden Finger einzeln spüren muß, um ihn "An die Kandarre" zu kriegen: Also bitte nicht zu sehr auf das beschriebene Muster schielen sondern in die Breite üben, anfangs bei Verspannungen (die fangen immer im Kopf an) nach jedem Versuch pausieren bis zur vollkommenen körperlichen und psychischen, besser "mentalen" Entspannung, damit man anschließend jeden einzelnen Finger in seinem Tun genau wahrnimmt.
Om
Jörg

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Hi Sephan
....deshalb fange ich diese Etüde beim Üben immer gerade erst an der Stelle an und helfen tun da sehr die Carlevaro-Übungen, wenn man jedesmal beim Lagenwechsel flüssig das Anschlagsschema wechselt.
Jörg

Die letzten Fragen zu Metronom und auch hier die Frage des TS zielen - so wie bereits von Jörg beschrieben - auf eine grundsätzliche Lockerheit und Unabhängigkeit der Finger der rechten Hand.

Der meiner Ansicht nach grundsätzliche Fehler ist hier immer, sich an einem Stück festzubeissen und dann (geistig und muskulär) zu verkrampfen und zu hohe Erwartungen an sich und mögliche Tipps zum schnellen Überwinden der Probleme zu haben.

Nehmen wir uns doch Zeit! Z.B. Carcassi 60/7 empfinde ich als ein tolles Stück, dass gut klingt und sehr viel für die rechte Hand bringt … langsam in Zeitlupe und Schneckentempo auch für Anfänger, wenn man sich mal 1 Jahr Zeit nimmt, sich hier weiter zu entwickeln. Ebenso VL Etüde 1 oder Guiliani 48/5.

Auch wenn es am Anfang viel zu schwer erscheint, die ZEIT bringt den Fortschritt, wenn man sich mal traut, mit der nötigen Muße und Beharrlichkeit daran zu gehen.

Schnell und Tipps … bringen nix 😉