In den letzten Wochen hatte ich zunehmend Schmerzen im linken Ellenbogen, vor allem beim Abwinkeln. Natürlich hat dies auch das Gitarrenspiel negativ beeinflußt. Es hat sich herausgestellt, dass es sich um die Beschwerden eines Tennisarms handelt mit typischerweise zwei Entzündungspunkten, jeweils an der Ober- und Unterseite des Ellenbogens.
Es gibt dafür zahlreiche Videos zur Behandlung mit Übungen auf YT. Dieses hier hat mir sehr geholfen: https://www.youtube.com/watch?v=dKbv79qHK8o Durch tägliche Übung bin ich jetzt schon fast wieder beschwerdefrei.
Oh... Liebscher & Bracht. Die haben wirklich Ahnung! Ich hab schon sehr viel Positives von Roland Liebscher gehört und hab sogar mal mit dem Gedanken gespielt, eine Ausbildung bei ihm zu machen.
Hallo Peter Hast Du Vermutungen über die Ursachen der Beschwerden und deren eventuellen Zusammenhang mit Deiner Spielweise? Gute Besserung wünscht Dir Hans
Parallel bearbeite ich die Schmerzpunkte mit dem Gummiaufsatz einer Massagepistole und Aconit-Schmerzöl. Wenn es hilft, ist das alles jedenfalls weitaus besser, als sich operieren zu lassen.
Zitat von Hansric im Beitrag #3Hast Du Vermutungen über die Ursachen der Beschwerden und deren eventuellen Zusammenhang mit Deiner Spielweise? Gute Besserung wünscht Dir Hans
Danke Hans! Gute Frage..... ich habe auch schon überlegt, aber ich habe nichts anders gemacht als bisher. Evtl. habe ich etwas mehr gespielt im Durchschnitt im letzten Jahr als zuvor. Ich denke aber eigentlich nicht, dass es etwas mit meiner Spielweise zu tun hat. Ich denke eher - was auch im Video gesagt wird - dass im Alter die Faszien und Bänder sich verkürzen und diese Übungen dienen ja dazu, diese wieder zu dehnen. Die Besserung merkt man sofort nach dem ersten Dehnen (beschwerdefrei dauert natürlich etwas länger). Ich denke also, es hat mehr mit dem natürlichen Alterungsprozess zu tun.
Zitat von Peter im Beitrag #6Ich denke also, es hat mehr mit dem natürlichen Alterungsprozess zu tun.
Hallo Peter, als ich vor einiger Zeit inzwischen behobene Probleme mit dem linken Daumen hatte, meinte mein Ergotherapeut, der viel Erfahrungen mit Schmerzproblemen von Musikern hat, ich solle doch mal nach meinem Geburtsdatum (1949) in meinem Personalausweis schauen, und meinte auch: die Probleme hätten wohl kaum mit meiner Spieltechnik zu tun. Und riet ferner: Dehnen und die Antagonisten stärken! Grüße Hans
Ich habe dieses Jahr auch Premiere mit dem Tennisellbogen gehabt, wobei ich genau weiss woher das kam, und zwar bei meinem Kiteurlaub Pfingsten in Dänemark.
Wir hatten in dieser Jahreszeit meistens so 30-40 % der Tage wind fürs kiten, dieses Jahr hat es die zwei Wochen jeden Tag mit heftigem Wind geblasen, teilweise mit bis zu 40 Knoten. Nun ich war so ziemlich jeden Tag 3-4 Stunden auf dem Wasser, und das war schon eine Belastung für die Arme.
Durch Übungen, Kühlpackungen und Elektrostimmulation habe ich das ganze in Griff bekommen und bin jetzt zu 95 % schmerzfrei.
Der "Tennisellenbogen" ist ein lange bekanntes therapeutisches Problem. Hört oder liest man wie z.B. hier Meinungen, so erscheint es, dass es so viele Behandlungsmöglichkeiten wie Betroffene Patienten gibt. Im Rückschluss kann man generell sagen wenn es für ein medizinisches Problem viele individuell empfohlene Lösungen/Behandlungen gibt, dann funktioniert keine sicher.
Natürlich heilen viele Fälle meist innerhalb einiger Monate mehr oder minder von selbst ab, aber in der akuten, schmerzhaften Situation ist mit dieser banalen Aussage wenig geholfen.
Was kann man Betroffenen zu dieser Fülle an Behandlungsangeboten empfehlen? Vielleicht das Folgende: Wenn eine Behandlungsmethode hilft, nicht schädlich oder gefährlich ist und v.a. nicht zu teuer ist, dann machen Sie es. Im Hinterkopf aber immer den ersten Absatz oben behalten.
Hier für Interessierte mal der Link zu den relevanten Leitlinien der AWMF. XXX
PS. Wundere mich gerade, warum ich den Beitrag nicht veröffentlichen kann. Ich lese: "Sie dürfen erst nach 5 Beiträgen Links zu externen Webseiten posten". Dann müssen Interessierte/Betroffene halt selbst danach suchen: ->AWMF+Leitlinien+Epicondylopathia radialis humeri
Zitat von commissario im Beitrag #5Wenn es hilft, ist das alles jedenfalls weitaus besser, als sich operieren zu lassen.
Die Operation ist IMMER die ultima ratio, also der letzte Versuch wenn gar nichts mehr geht. Alles andere ist vorher zu probieren.
Die Ursachen der Epicondylitis können vielfältig sein. Meine habe ich mir beim kärchern geholt, ungewohnte Bewegung (überlastung) mit der linken Hand, leider sehr langwierig. Nicht verschleppen oder bagatellisieren, das rächt sich.
Dehnen und Antagonisten stärken wurden schon genannt, bitte nach Anweisung durch den Physiotherapeuten. Manche Orthopäden spritzen Cortison, das ist an der Sehne aber wenig sinnvoll, also nur machen lassen, wenn es zwingend ist.
Eine Ellenbogenbandage bringt Linderung im Alltg, man muss sie halt tragen. Ist aber gut! Man kann die schmerzenden Punkte auch selbst massieren, auch hier berät der Physio.
Letztlich habe ich noch eine Stoßwellentherapie gemacht, die half, kostet aber. Richtig weg war es aber erst später. Schonen ist wichtig, man bewegt die Muskeln und Sehnen ohnehin ständig. Belastung also vermeiden.
Sorry, manchmal kommt der alte Beruf wieder durch.
Das ist meine Geschichte dazu: Ich hatte das letztes Jahr auch viele Wochen lang, hab es aber erst einmal ignoriert. Es kam definitiv NICHT vom Gitarrespielen, weil das eine Zeit war, wo ich kaum gespielt habe.
Irgendwann wurde es mir zu bunt, da es nicht von selbst wegging.
Die schmerzenden Stellen zu massieren ist nicht die Lösung gewesen. Vor Jahren habe ich mich aber mit Triggerpunkten beschäftigt, was mir zum Glück wieder einfiel. Ich hab das Buch wieder herausgeholt und die Triggerpunkte waren schnell gefunden und massiert. Das Problem war nach 1-2 Tagen verschwunden und blieb so bis heute.
Zitat von AndreasLindae im Beitrag #11Die schmerzenden Stellen zu massieren ist nicht die Lösung gewesen. Vor Jahren habe ich mich aber mit Triggerpunkten beschäftigt, was mir zum Glück wieder einfiel. Ich hab das Buch wieder herausgeholt und die Triggerpunkte waren schnell gefunden und massiert. Das Problem war nach 1-2 Tagen verschwunden und blieb so bis heute.
Hallo Andreas, sehr interessant. Magst du das Buch evtl. hier zitieren, es klingt wie eine lohnende Empfehlung ...?
Ich könnte noch lange Stulpen aus reiner Schurwolle direkt auf der Haut getragen beisteuern. Die Wärme verbunden mit dem permanenten „Juckreiz“ haben meiner langen Leidensgeschichte letztlich ein Ende gesetzt.
Bei mir hat der Tennisarm als (Computer-)Mausarm begonnen. Erst rechts, dann auch links nachdem ich die Mausseite gewechselt hatte und wenn dann erst mal der Wurm drin ist, kommt eins (Überlastung) zum anderen (Fehlhaltung).
Auf der rechten Seite hat Röntgenbestrahlung zur Spontanheilung geführt, nachdem einige andere Therapieansätze erfolglos waren, u.a. auch KG bei Liebscher & Bracht. Ist aber schon fast 20 Jahre her!
Die andere Seite hat sich dann erst nach konsequenter Dehnungs- und Stulpenanwendung ergeben. Seitdem ist Ruhe, weil ich mit fortschreitendem Alter wohl auch etwas vorsichtiger geworden bin.
Zitat von Peter im Beitrag #12 sehr interessant. Magst du das Buch evtl. hier zitieren, es klingt wie eine lohnende Empfehlung ...?
Gruß Peter
Ja, das ist das "Arbeitsbuch Triggerpunkt-Therapie" von Clair & Amber Davis.
Ich hab die frühere Ausgabe mit dem Bild der auf der Seite liegenden Frau (man sieht nur ihren Kopf). Inzwischen gibt es eine neue Ausgabe von 2016. Beide bekommt man bei Amazon.
Es ist da aber nicht so, dass man eine einfache 1 zu 1 Anleitung bekommt. Man muss die Theorie vorne lesen, verstehen und dann kann man mit dem Rest des Buches was anfangen. Ich hab mit den Triggerpunkten kürzlich auch Hüftschmerzen eliminieren können. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Ursache muskulärer Natur ist.
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16.12.2023 15:49 (zuletzt bearbeitet: 16.12.2023 23:52)
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