Wie der Titel des Themas verrät, würde ich gerne mein Blattspiel verbessern, da ich dies für meine Aufnahmeprüfung im Mai können muss. Zwar für Jazz&Popularmusik und nicht für klassische Gitarre, ich bin mir jedoch sicher, dass auch die Klassiker einige hilfreiche Tipps dafür haben.
In der Prüfung muss ich eine einstimmige Melodie vom Blatt spielen (glücklicherweise), jedoch mit Begleitband, was heißt: ich kann das Tempo nicht frei wählen und sollte besser nicht die Form verlieren. Mit dem Stress, der das auslöst, komme ich leider noch nicht so gut klar😅

Mir fehlt nur leider etwas der Ansatz, wie ich vom Blatt spielen am besten übe.

1.: Stück ansehen > Welche Tonart? Welche Lage und welche Fingersätze resultieren daraus?
2.: Viele verschiedene Melodien üben, immer wieder im Wechsel sowohl bekannte (da kann man dann Figuren und Griffbilder leicht kontrollieren), dann unbekannte, um "Überraschungseffekte" zu trainieren.

Dazu habe ich gerade auch im Nachbarthread einen passenden Beitrag gefunden: Auswendig spielen (2)
Da geht's zwar eigentlich um das Auswendigspielen, aber die Aspekte Länge, Struktur und musikalische Logik kann man auch das Blattspiel übertragen. Eine Bach-Fuge oder ein Händel-Menuett gehen dann irgendwann auch leicht von der Hand, weil man die "musikalische Sprache" kennt.

Ich habe Blattspiel-Übungen von keinem geringeren als Tommy Tedesco. PM mir deine Email, dann schicke ich sie dir.

Ansonsten: Realbook für die Melodien. IReal Pro für die Begleitung.

Ich würde gezielt das Lesen rhythmischer Figuren trainieren. Das ist meine Schwachstelle 😢 Gruppen wie Achtel-Viertel-Achtel oder Sechzehntel-Achtel-Sechzehntel sollte man vom Blatt erkennen und umsetzen können.

Dabei hat mir ein Kollege sehr geholfen, der mir das Ta-ke-ti-na beigebracht hat. Kennst du das?

Viele Grüße Stephan

https://www.youtube.com/watch?v=0TDNARXQt_o

Achja, Ta-Ki-Te, Ta-Ka-Ti-Mi, die indischen Zählsilben musste ich über ewigkeiten im Unterricht sprechen weil ich so massive Rhytmusschwierigkeiten hatte

Aber die sind wirklich geldwert, mittlerweile bin ich rhythmisch viel stabiler und weiß mir bei schwierigen rhytmen auf eigene Faust zu helfen.

Genau, muss prima Vista gespielt werden. Die Töne an sich sind auch garnicht das Problem, eher das rhythmische. Aber ich denke, das ist prinzipiell immer so, sofern man die Töne auf dem Griffbrett kennt.

Ich habe Blattspiel geübt, indem ich einfache Stücke gespielt habe OHNE sie zu üben. Also Heft auf, durchspielen, weiter. Der Schwierigkeitsgrad muss dabei niedriger als gewohnt sein, damit man möglichst wenig Fehler macht. Der rest kommt mit der Zeit.

Das RealBook ist für Melodien da sicher eine gute Sache, zumal du dabei erstens viel kennenlernst und zweitens auch rhythmische Anforderungen hast.

Eben - mit Standards anfangen, dann Bebop und zum Schluss die Berklee-Sachen von Steve Swallow und Co.

Liebe Forumskollegen!
Meiner Meinung nach wird ein Gitarrentest auf den ersten Blick durch den Bass erschwert. Ich halte es für sehr wertvoll, die Melodie gut dosiert zu spielen.

Eliseo