Hallo allerseits! Ich bin nach ersten Konzertgitarre Versuchen als Teenie zur E Gitarre und Westerngitarre gewandert und bin seit längerem wieder im Schoß der wahren Musik = Konzertgitarre angekommen 🙏😄👍. Allerdings habe ich die "falsche" Haltung des linken Daumens (nach links gewendet und eher parallel zum Hals) von den Steelstrings mitgebracht und versuche jetzt langsam , die korrekte Haltung = mehr im rechten Winkel zu Hals und lernen ufff gar nicht do einfach .... Hat jemand von euch hierzu Erfahrungen und Tipps? Dank und Gruß Karel
Gleiche Entwicklung bei mir … Erstmal sind wir natürlich stolz, dass wir bei der klassischen Gitarre nicht mehr die E-Saite mit dem Daumen von oben greifen 😎
Was mir bei der Umstellung geholfen hat, ist, das Handgelenk der linken Hand bewußt mehr nach vorne in Richtung der Achse des Griffbretts zu bringen, und nicht mehr tendenziell dahinter. So kommt der Daumen auch eher in Richtung Halsmitte. Dazu ist natürlich die gesamte Haltung zu überprüfen, damit u.a. der Hals nicht zu weit vor dem Körper ist, sondern hilfsweise erstmal näher zur Schulter kommt. Und natürlich schräg genug nach oben. Ansonsten sollte der Daumen auf Höhe des Mittelfingers greifen. Dieses bewußte etwas mehr nach vorne mit dem Handgelenk hilft auch, Barree nit weniger Kraft zu greifen.
So Tipps wie „klebe mal einen Zahnstocher oben an den Hals als Begrenzung für den Daumen“ halte ich für unpassend.
Letztlich entwickelt sich die Handhaltung auch über die Zeit quasi von selbst in die korrekte Haltung, wenn wir schwierigere Stücke bewußt sauber spielen, weil es eben anders nicht wirklich gut geht. Insofern würde ich dem auch einfach etwas Zeit geben …
Ich habe mir auch angewöhnt den Daumen teilweise oben über den Hals rüberstehend zu haben. Also der Daumen berührt den Hals garnicht mehr. Im eigentlichen Sinne ist das doch so nicht „richtig“ oder?
Zum Beispiel beim e-Moll greifen, da schaut bei mir der Daumen immer oben rüber. „Sollte“ man den Daumen denn grundsätzlich hinten am Hals haben?
Letztlich ja, aber nicht weil das irgendwo steht, sondern weil manches nicht anders gut spielbar ist. Solange es bei E-Moll nicht stört, ist doch alles gut, aber wir brauchen eben auch die ganz natürliche Möglichkeit, anders zu greifen.
Letztlich natürlich auch eine Frage von Handgröße und Fingerlänge.
P.S.: Die Fingerspitzen sollen ja möglichst senkrecht auf dem Griffbrett greifen. Wenn man darauf achtet, rutscht der Daumen quasi von selbst weiter hinter den Hals.
Hi, ich glaube nicht, dass man mit Beschreibungen und Bildern wirklich echt weiterkommt, auch nicht, dass sich das "mit der Zeit" von selbst erledigt. Man muß die Daumenhaltung als funktional und physiologisch richtig erleben, wenn sich was zum Besseren verändern soll, und schon deshalb gibt es da kein Einheitsbild, das scheitert schon an der anatomischen Vielgestaltigkeit der Instrumentalistenhände und sogar, im Ganzen bettrachtet, dem allgemeinen Körperbau und der körperlichen Proportionen der Spieler. Nach Lieschen Müller gibt es aber doch das eine oder andere beschreibbare Kriterium für eine gescheite Haltung der linken Hand incl. Daumen: Der linke Daumen bildet zu den Fingern einen natürlichen Gegenpol und stützt das Handgewölbe und sorgt für ein Kräftegleichgewicht in der linken Hand. Wo plazierten die Dombaumeister schon vor der Gotik in der Kirche die Säulen?....Genau, unter der Last, also, übertragen auf unser Metier: der Daumen befindet sich auf der Halsrückseite mit dem ersten Daumenglied "unter dem Tatort" (unter Berücksichtigung individueller anatomischer Gegebenheiten). Das ist schon mal ein guter Ausgangspunkt und ist insgesamt für die Greifhand sehr ergiebig, alles Andere ergibt sich mehr oder weniger von selbst. Jörg
Bei der E-Gitarre übernimmt der Daumenballen die Funktion des „Gegenlagers“ für die Finger auf dem Griffbrett. Entsprechend ist das Handgelenk in Richtung Hals eingeknickt, der Daumen entlastet und der Ballen liegt auf. Bei klassischer Gitarre ist das Handgelenk nicht oder nach außen gewinkelt, wodurch die Knöchel parallel(er) zum Griffbrett liegen. Vielleicht entsteht ein kleiner Impuls hin zu anderen Handhaltung, wenn Du, Karel, mal bewußt ohne Daumen und Ballenkontakt spielst. Das geht in E-Gitarrenhaltung eigentlich nicht.
Zitat von Karel im Beitrag #1Hat jemand von euch hierzu Erfahrungen und Tipps?
Beitrag gelöscht da anscheinend zu kompliziert beschrieben und dann wohl auch noch nicht korrekt da das Resultat davon zu Konfusionen führt (bei anderen).
Ich habe das gleiche Problem mit dem Daumen, da ich vorher ebenfalls E- und Westerngitarren gespielt habe.
Die "richtige" Hand- bzw. Daumenhaltung hat mir mein Gitarrenlehrer natürlich beigebracht, allerdings korrigiert er die nur dann, wenn sie sich tatsächlich auf das Spielergebnis auswirken, also wenn mir schwierige Passagen nicht oder nicht sauber gelingen. Das hat dann einen recht nachhaltigen Erziehungsprozess, so dass mein Daumen aktuell immer länger hinter dem Hals verschwindet und sich das immer natürlicher anfühlt.
Danke für eure Infos und Hinweise! Ich versuche jetzt, bei den Aufwärmübungen die "richtige" Daumenhaltung anzuwenden, klappt schon ganz gut, muss es nur beibehalten 👍🤓👍
Hi, ich möchte Dir, lieber Bertram, hinsichtlich des Lagenwechsels dezidiert widersprechen, der Lagenwechsel wird vom Arm erledigt, die Finger machen nix, Deine Beschreibung ist unnötig kompliziert und führt im "Zielgebiet", also der neuen Lage, nur zu Konfusionen. Jörg
Hallo Bertram, Bei Deiner Begründung für die Rücknahme Deines Posts entsteht bei mir der Eindruck, ich hätte Dich verärgert. Das lag mir fern, und mein Kommentar kritisiert nicht Deine Person, sondern bemüht sich um eine Beleuchtung des Vorganges "Lagenwechsel" und die Beteiligung von Fingern und Daumen der linken Hand. Damit das gute Karma unseres Forums erhalten bleibt, hole ich nun zum Thema etwas weiter aus in der Hoffnung, Dich zu besänftigen und mich gleichzeitig etwas komplexer zu erklären: Genau genommen ist das Entwickeln einer wirksamen Gitarrentechnik ja eine gewisse Mechanisierung des menschlichen Körpers zur Steigerung von Effizienz und Effektivität mit der Maßgabe, daß unser Biomechanismus, genannt "Körper" da im Vergleich zu einem mechanischen Apparat, gewisse, wenngleich kleine Einschränkungen mit sich bringt. Abgehoben davon macht es also durchaus Sinn, unseren Spielapparat als eine Maschine/ein Werkzeug zu betrachten. Ein Werkzeug jedoch ändert seine zweckmäßige Form nicht während des Transports von - sagen wir - der Wekzeugkiste zum Einsatzort. Meine Bohrmaschine sieht nach dem Transport noch genauso aus wie vorher und ausser dem Bit-oder Bohrerwechsel muß ich nichts an dem Apparat verändern. Der Lagenwechsel ist beim Giarrenspielen für die Finger der unproduktivste Moment insgesamt und benötigt daher keine Veränderung von Handform und der Konstellation von Fingern und Daumen. Die von mir benannte "Konfusion" bestünde darin, dass ich nach dem Lagenwechsel, so wie Du ihn beschreibst, meinen "Handapparat" im Zielgebiet - der neuen Lage - neu konfigurieren müßte, und das ist genau die Komplikation, die oft im Zusammenhang mit Lagenwechseln zu spieltechnischen Komplikationen der linken Hand führen (kann)). Insgesamt finde ich es schade, dass Du Deinen Beitrag gelöscht hast, denn er ist ja ein wichtiger Bestandteil dieses Fadens, in dem ja der Posteröffner um Meinungen und Tips gebeten hat, und Du verminderst damit ein wenig die Vielfalt unseres Gedankenaustausches. Ich wollte jedenfalls nicht eine so verschnupfte Reaktion erzeugen, war aber zugegebenermaßenn in meinem Kommentar etwas dürr. Ich hoffe, dass sich das hiermit zu Deiner Zufriedenheit gelöst hat und Du mir nicht (mehr) böse bist. Schönen Sonntag noch Jörg
Ich kenne das Phänomen auch. Vielleicht ist es gut, das nicht ZU dogmatisch zu sehen. Man kann mit einer flexiblen Haltung in dieser Hinsicht SEEEEHR weit kommen. Schaut Euch mal YT Vids von Tal Hurwitz an. Ich möchte wetten, dass er auch früher mal E-Gitarre gespielt hat. Und jetzt...?!! Viel weiter geht's in technischer Brillanz wohl kaum. Empfehle bspw. das Video mit der 2. VL Etüde auf einer Hauser I.
Danke dass du nochmal was dazu schreibst. Ja, ich fand deine sehr knapp gehaltene Antwort etwas von oben herab und bemüßigt mich in der Tat nicht um noch einmal irgendwie teilzunehmen.
Ich habe jetzt nur wenig Zeit, will aber zu diesem Zitat fix was schreiben:
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #11Die von mir benannte "Konfusion" bestünde darin, dass ich nach dem Lagenwechsel, so wie Du ihn beschreibst, meinen "Handapparat" im Zielgebiet - der neuen Lage - neu konfigurieren müßte,
Das meinte ich gar nicht. Ich meinte sogar noch nicht einmal den Lagenwechsel als solches mit allen technischen Anforderungen sondern vor allem einen Moment in dem die Konzentration sich häufig (bei mir auf jeden Fall) auf etwas anderes richtet als die Handstellung/Daumenstellung/Druk/Anspannung. Und das sind die klassischen Momente in denen man in alte Fehler zurückfällt.
In der Theorie magst du recht haben dass sich beim Lagenwechsel die Konfiguration der Hand nicht ändert. Praktisch stelle ich bei mir fest dass das eigentlich doch fast immer der Fall ist. Die Abstände zwischen den Tönen sind räumlich kleiner, das Handgelenk spielt bei mir mit und "gibt Schwung" in die Richtung der Lagenänderung, der Gitarrenhals fühlt sich etwas anders an, möglicherweise werden zum Lagenwechsel zusätzliche Finger/ Finger auf anderen Saiten benötigt die nötige Vorbereitung unterwegs beim Wechsel kriegen. Die Handgrösse spielt sicher auch eine Rolle.
Ich kann wirklich ohne Zögern sofort benennen was sich alles "unterwegs" beim Lagewechseln ändern kann. Dann tritt der Klassiker auf: wenn das Gehirn viel zu tun hat, greift man schneller auf Routinen zurück. Das zweite was anscheinend häufiger vorkommt (berichteten Musikerphysiotherapeut und Gitarrenlehrer), auch bei fortgeschrittenen Spielern: der Daumen wandert anscheinend häufig nicht aktiv genug mit um eine Fingerspreizung zu erleichtern.
Ehrlich gesagt, mir (!) hat der Tip von der Lehrerin beim Lagenwechsel (auch) auch auf den Daumen zu achten, enorm geholfen. Für mich war das der entscheidende Tip für eine gesundere Haltung, nicht nur beim Lagenwechsel.
Wie man einen schnellen und sicheren Lagenwechsel macht, ist wohl ein Thema für sich und das wollte ich auch gar nicht besprechen.
Angenommen, der TE würde nur in einer Position spielt, dann kann er ja ruck zuck die richtige Daumenhaltung lernen. Das ist ja nicht weiter kompliziert. Dauert vielleicht aber ist wohl schaffbar. So dachte ich schrieb etwas zum Daumen beim Lagenwechsel. Eben weil sich eben in der Praxis (bei mir!) jede Menge kleine Elemente in der Haltung durchaus ändern können. Was bei der Bohrmaschine nur "Bohrkopf wechseln" ist, ist für die Hand 5 Finger kontrollieren und gesund erhalten, diese unabhängig voneinander bewegen und jeweils auf der richtigen Stelle landen lassen oder auch nicht und den entsprechenden Druck aufbauen. Und ja, manchmal muss ich die Hand neu konfigurieren an der neuen Lage. Das passiert bei mir vor allem wenn vor allem extra Finger benötigt werden, die Spreizung gross ist oder ich die Töne auf dem Griffbrett noch nicht so gut kenne. Und dann achte ich eben darauf dass der Daumen ausreichend Aufmerksamkeit kriegt und eben nicht durch eine falsche Haltung alles erschwert. Bei mir. Für alle anderen ist das anscheinend anders und/oder konfus.
Auch ich bin auf das Thema durch wiederholte Hinweise meines Lehrers, beim Lagenwechsel auf die Position des Daumens zu achten, gekommen. Jetzt wird fleißig geübt 👍😄😄😄
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02.03.2024 10:57
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