Hallo Forianer,

Ich habe immer noch Probleme, verschiedene Barré-Griffe zu greifen. Das liegt nicht so sehr am Barré selber. Der klappt eigentlich ganz gut. Meine Kontrolle über die restlichen Finger lässt zu wünschen übrig so dass ich mit diesen Fingern häufig fehlerhaft greife.

Könnt ihr mir verraten wie ihr die Barrés gefestigt habt? Ich versuche gerade den Barreé-Griff umzudrehen und erst mit den andren Fingern zu greifen, dann mit dem ersten Finger. Aber ich weiss nicht ob das so gescheit ist dass so zu üben. Ich will mir auch keine falschen Angewohnheiten antrainieren. Deshalb frage ich mal lieber hier wie ihr das gelernt habt.

Danke schon mal!

Zeigefinger und Daumen bilden das Fundament und die Stütze, sie erlauben erst die freie Beweglichkeit der restlichen Finger. Daher würde ich das Barre zuerst greifen. DANN müssen aber alle übrigen benötigten Finger nicht zusammen gesetzt werden! Es reicht, sie erst dann und in der Reihenfolge zu setzen, wenn und wie sie gespielt werden! So ergeben sich ganz ganz geringe Zeitunterschiede im Aufsetzen, die aber Genauigkeit und nötigen Krafteinsatz positiv beeinflussen!

Bei Akkorden greifen wir die Griffmuster ja als gesamten Griff, ist auch nötig, weil sofort alle Töne gebraucht werden. In der Klassik spielen wir die Töne des Barre aber gebrochener.

Wenn Dir das „Nacheinander“ beim Greifen zuerst komisch vorkommt und langsamer geht als das sofortige simultane Greifen … macht nix, je mehr Du die „Kraft“ des Barre auf Daumen und Zeigefinger verlagerst, desto freier und schneller werden die übrigen Finger!

Denk aber bitte dabei immer dran, Barree ist TECHNIK, nicht KRAFT! Durch ganz leichtes Kippen der Greifhand greift der Zeigefinger mehr mit der Außenseite und so erhöht sich der Spielraum für die anderen Finger.

Ist das Barree unsauber, nicht Kraft erhöhen sondern die Position der Wölbungen der Fingerglieder prüfen und ggf. besser auf den Saiten positionieren. Nicht mit den Falten am Finger auf die benötigte Saite greifen, sondern mit der Wölbung des Fingergliedes.

Kleine Übung:
A-Dur Barree im 5. Bund (E-Typ) Töne gebrochen spielen und Finger entsprechend nacheinander setzen, Wechsel auf d-Moll (a-Typ) in 5. Bund ebenso.
(aber bitte nur mit warm gespielten Fingern und max. 2x am Tag, sonst haben wir den nächsten Tread mit Daumenschmerzen 😉)

Herzlichen Dank, Charlie!

Das sind schon mal viele gute Tips. Tatsächlich neige ich dazu, einen schlechten Barré mal schnell mit etwas Kraft zu überbrücken. Und gerade habe ich mir das bewusst an der Gitarre mal angeguckt. Tatsächlich sind die anderen Finger weniger beweglich wenn ich mehr Kraft aufwende.

Ich fange gleich mal an mit der von dir vorgestellten Übung.

Herzlichen Dank!

Vielleicht hilft auch das video tutorial "perfekt barré" Tatyana Ryzhkovas bei Youtube? Grüße Karel

Ich habe in alten Forum dieselbe Frage gestellt und Heike antwortete: so wenig Barree wie möglich. Bei mir war es aber damals schon ein Problem mit der Hand, nicht mit der Technik.

Was auch hilft: Gegendruck mit dem rechten Arm aufbauen. Nimm die Kraft ganz raus aus dem linken Daumen und versuche den Barree nur mit dem linken Zeigefinger zu halten.

Viele Grüße Stephan

Barré ist etwa bei unser aller Lieblingsstück Sor op. 35 Nr. 22 ein Thema: wann Barré wann nicht ... ich kämpfe immer noch mit den Antworten...

Ich mache oft kurz ein leichtes Vibrato mit der linken Hand, um den Griff sozusagen 'fest' zu drücken und ihm Stabilität zu verleihen. Das erzeugt auch musikalisch einen schönen Effekt

Ich kann es mittlerweile besser, habe aber Schwierigkeiten, dass die Gelenkfurchen halt immer auf /über irgendeiner Saite sind. Wenn Barree allein, klappt es super, aber wenn 2,3 und/oder vierter Finger hinzukommen, wird s klanglich oft schlechter, wahlweise dann Barree oder eben eine der anderen Noten. Ich übe oder baue es um.

Hi Karel

Zitat

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Barré ist etwa bei unser aller Lieblingsstück Sor op. 35 Nr. 22 ein Thema: wann Barré wann nicht ... ich kämpfe immer noch mit den Antworten...

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Ich spiele da Barree in den Takten 1,2 ,8-10, (16),17,24,25,32-34,40,42,(43),45-47
(Hoffe ich mich nicht verzählt...). Ob das optimal oder auch nur gut ist, weiß ich gar nicht, hab's schon immer so gemacht
An welchen Stellen ringst Du um Entscheidung ?

Gruß
Sascha

P.S. hatte mich verzählt, es muss natürlich 32-34 heißen....ist nachträglich korrigiert

Von mir gespielt mit Barree:
1, 2, (8), 9, 10, 17, 21, 24, 25, 32, 33, 34, 40, 42, 43, 45, 46, 47

Unterschied zu Sascha:
16, 21, 35

… wenn ich mich nicht verzählt habe 😉